nißstrafe von 5 Monaten nebst Ueberbürdung
von je 38 der Kosten, gegen Jung gleichfalls
wegen Körperverletzung unter Annahme mildernder
Umstände auf 10 Tage Gefängniß und Tragung
von s der Kosten. Gries entzog sich der Abur⸗
urtheilung durch Auswanderung nach Amerika.
Fischer und Kiehm werden mangels genügenden
Beweises freigesprochen.
* St. Ingbert, 18. Juli. Das für näch—⸗
sten Samstag geplante Waldfest des Gewerkvbereins
diefigen Eisenwerkes wurde wegen eingetretenen
Trauerfalles in der Familie des Herrn Oskar
Krämer bis auf Weiteres verichoben. Voraussicht⸗
lich findet es jedoch 8 Tage nach dem zuerst fest
gesetzten Termin, also am 28. If. Mts., statt.
— Zweibrücken, 17. Juli. Die Wieder⸗
herstellung der in hiesiger Alexanderslirche befind⸗
lichen Gruft, welche, wie Heintz in seiner darauf
bezüglichen Schrift Seite 89 sagt, die irdischen
Reste jener Fürsten und Fürstinnen enthält, „die
einst die Regenten unseres Landes und der Stolz
unserer Väter waren“, hat bekanntlich in jüngster
Zeit stattgehabt und es ist dieselbe nunmehr in einer
Weise restauriert, wie es einer solchen ehrwürdigen
Grabstätte gebührt. Da auch der seit Menschen⸗
gedenken vermauert gewesene Zugang wieder frei
gelegt ist, so wird, wenn Seine königl. Hoheit
Prinzregent Luitpold unsere Stadt besucht, die
Ruhestätte der erlauchten Ahnen in würdigstem
Stande sich befinden. Auch besteht dem Vernehmen
nach die Absicht, zu gewissen Zeiten die Gruft zur
Befichtigung der dafür sich Interessierenden offen
stellen zu lassen. Als gleichsam wieder neu ausge—
fundene Merkwürdigkeit unserer Stadt gewinnt die⸗
selbe gewissermaßen lokalgeschichtliche Bedeutung.
Da hiemit die naturgemäße Anforderung sich ver⸗
bindet, auch die Persönlichkeit und den Charakter
derjenigen kennen zu lernen, welche hier im Todes⸗
schlafe ruhen, welche als Regenten in unserer Stadt
lebten und wirkten, und deren mehrere von unseren
Großeltern sogar noch gekannt wurden, so soll hier
auf die im Verlage von A. Kranzbühler soeden
erschienene kleine Schrift, betitelte, Die Fürstengruft
der Wittelsbacher in der Alexanderskirche“ von L.
Molitor aufmerksam gemacht werden, welche die
näheren Lebensmomente der einzelnen Herzöge, wie
auch die traurigen Schicksale der Gruft zur Zeit
der früher so entsetzlichen Kriege enthält. Dieselbe
darf umsomehr einer allgemeinen Beachtung empfohlen
werden, als fie im Preise billig gestellt und deren
Reinertrag für den Baufond der Alexanderskirche
bestimmt ist. (3w. 3.)
— Der Verschönerungsverein für
das Glanthal) feierte am 15. Juli ein Wald-
fest auf dem Potzberg, verbunden mit Eröffnung
des neuen Schutzhauses. Was die Bemühungen
des Vereins und seines verdienten Vorstandes an⸗
betifft, so darf das vom schönsten Wetter und mit
dem Genuß guter Musik der Kapelle Daubermann
begleitete Fest als ein gelungenes bezeichnet werden
Pf. V.
— Am 18. Aug. d. J., Vormittags 11 Uhr
hält der Verein pfälzischer Thierärzte
seine 46. ordentliche Generalversammlung zu
staiserslautern im Hotel „Zum Schwan“
mit folgender Tagesordnung ab: J. Vereinsange⸗
legenheiten. 2. Besprechung und Erläuterung des
Koͤrgesetzes. Referent Herr Kreisthierarzt Groß.
3. Mittheilungen über den Besuch des bakteriolog⸗
ischen Kurses in München im Jahre 1887. Referent
Herr Bezirksthierarzt Louis. Nach der Versammlung
findet gemeinschaftliches Mittagessen statt.
— Die Feier der Grundsteinlegung zu Ludwigs⸗
kirche i Edenkoben, welche schon am 6. Mai in
Begenwart des Prinzregenten stattfinden sollte,
wird nun in einfacherer Weise am 29. Juli vor⸗
genommen werden, da der Bau nun schon so weit
oorgeschritten, daß ein Anfschub dieser Feier micht
mehr moͤglich ist.
— Aus der Pfalz, 16. Juli. Wie aus
Edenkoben gemeldet wird, soll der Prinzregent
den mehrmals verschobenen Besuch der Pfalz im
September ausführen wollen.
— Neustadt, 17. Juli. Die hiesige Schützen⸗
zesellschaft wird am 29., 80. und 831 Juli ein
Preisschießen abhalten, zu welchem Preise im Ge—⸗
sammtwerthe von 2000 Mark ausgeworfen sind.
— Neusstadt, 17. Juli. Gestern war eine
große Anzahl protestantischer Geistlichen aus allen
Theilen der Pfalz, gewiß 60, auf der „Postmühle“
dehufs Gründung eines pfälz. Haupwwereins des
„Evangelischen Bundes zur Wahrung der deuisch—
protestantischen Interessen“ zusammengekommen.
Die stattliche Versammlung beschloß die Gründung
eines solchen mit Anschluß an den deutschen Cen—⸗
tralverein, und wurde zugleich Zweibrücken als
Sitz des geschäftsführenden Ausschusses bestimmt
MMn. 3)
— Unter der Firma „Vereinigte pneu—
matische Malzfabriken Neustadt a. H.,
vorm. Gg. Hassieur u Söhne und Herm. Cron
in Neustadt a. H.“ hat sich in Neustadt eine
Aktien⸗Gesellschaft gebildet, welche den Betrieb der
der Firma G. Hassieur u. Sohne und Herrn Herm.
Fron gehörigen, in Neustadt a. H. gelegenen Malz
sabriken bezweckt.
— Wachenheim, 16. Juli. Heute Mit⸗
ag durcheilte das Gerücht unsere Stadt, der seit
ingefahr 4 Wochen vermißte hiesige Winzer Jakob
Zchwöbel sei im Gerstenthaler Schlag, einem Seiten⸗
hälchen des Poppenthales, von hiesigen Waldar⸗
deitern erhängt aufgefunden worden. Damit hätte
denn eine Muthmaßung, die hier vielfach gehegt
worden war, die endliche Bestätigung erhalten.
Was den beklagenswerthen alten Mann, der ein
in den Siebzigern stehender Witwer und wegen
teines bescheidenen, stillen Wisens bei Jedermann
vohlgelitten war, zu dem Selbstmorde veranlaß
hat, entzieht sich wohl für immer jeder Gewißheit.
N. B. B.)
— Ludwigshafen, 16. Juli. In einem
Anfall von Geistesstörung sprang am Samstag die
34jährige Witiwe H. Mader aus dem 3. Stock
des Hauses Oggersheimerstraße Nre. 63 und ver—⸗
etzte sich derart, daß sie wenige Stunden därauf
tarb.
— Frankenthal, 17. Juli. Am Sonntag
stachmittag versammelten sich der am 25. Mai bei
her Generalversammlung in Oppau gewählte engere
Ausschuß des in Bildung begriffenen „Gau-Verbands
Frankenthal Pfälz. Bienzüchter“ in der Wirtschaft
on Jean Rauch, um endgiltig über die weiter ein⸗
uleitenden Schritte zu beschließen. Es wurde lt.
„Frth. T.“ im Interisse der Sache beschlossen,
Ztatuten und Zirkulare drucken zu lassen und dal⸗
igst zu verschleißen, ferner sofort diejenigen Schritte
u thun, welche zur Konstituirung des Verbandes
nöthig sind. Ju jeder Gemeinde, wo sich Imker
»efinden, wird ein Obmann aufgestellt, welcher die
Interessen als Vertrauensmann des Verbandes zu
bahren hat. Man einigte sich weiter dahin, die
Nitglieder des Zweigvereins aufzufordern, sich
zoch ja zahlreich mit Ausstellungsobjekten dei der
ziesjährigen Jahcesversammlung im Siptember
in Zweibrücken zu beteiligen, um auch zu gleicher
Zeit zu zeigen, daß die Bienenzucht bei uns einen
der ersten Plätze in der Pfalz einnimmt.
— Auf die sich erledigenden Stellen von
handels richt ern bei der Kammer für Han⸗
delssachen am Landgericht Frankenthal
vurden die Handelsrichter: Kaufmann W. Molitor
Fabrikant H. Kopp, Kaufmann F. Fanck, Fahrik:
zirektor J Klein und Fabrikant F. Velthuysen in
Frankenthal wieder ernannt.
— Dirmstein, 16. Juli. Helle Gutedel
und sich färbende „Möhrchen“ werden seit gestern
im Schulgarten hier angetroffen.
— Laut Mitteilung des kgl. Oberpostamtes
wird vom 1. Oktober ab die Postomnibus⸗
Verbindung zwischen Alsenz und Gerbach auf⸗
Jehoben und eine Kariolpost Verbindung zwischen
Alsenz und Gaugtehweiler errichtet werden.
— PfalzischerLehrersterbekasse⸗Ver⸗
ꝛin. Finanzielle Lage am Schluße des Verwaltungs⸗
ahres 1887188: Bis jetzt — 8. Juli 1888 —
ind im Laufe dieses Jahres 21 Sterbefälle vorge⸗
ommen mit einer Gesammtunterstützungssumme von
3,550 Mark. Zur Dedung dieser Ausgaben be—
rug die verfügbare Summe im Ganzen 12,262
Dek. 10 Pfg. Hievon ab obige Summe für Unter.
tützungen nebst etwa 200 Mark. Verwaltungs⸗
kosten im Ganzen also 8,750 Mark. Verbleibt ein
Finnahmsüberschuß von 3,512 Mk. 10 Pfg. Da⸗
mit ist der ganze Fehlbetrag von 188586 und
188687, zusammen 3,313 Mk. 98 Pfg. gedeckt
und verbleibt noch ein Aktiorest von 198 Mk. 12
Pfg. Nachdem das Defizit auf diese Art gedeckt
ist, ist das Vereinsvermögen wieder auf 44,741
Mtk. 98 Pfg. gebracht und beträgt damit 69 Mk.
30 Pfg. mehr als am Schlusse der vorigen Ver⸗
valtungsperiode. (G. A.)
— Es sind gegenwärtig wieder
ziemlich viele falsche Zehn-Markstücke
n Zirkulation. Die Falsifikate sind außerordent-
ich gut nachgemacht, und was die Pe—
angt, von den echten kaum zu d n aun
alschen Stücke tragen die — d
das Münzzeichen A und sind nutr * . isel im
lang und daran, daß sie sich —* dunh
lassen, zu erkennen; auch fühlen — biegn
— Wie aus München mitgetheist fetit
der Fremdenvderkehr dort 3. wird y
in, daß alle Gosthöfe üderfult sud Vnu?n
Bestellungen auf Wochen hinaus in n uch liehe
höfen vor. Besucher aus der Pfal;z nn des
wohl gut thun, vor Antritt der Reise p
hen sich eines Unterkommens dort zu —*
—— Jermisus u
aarlouis, 16. Juli. Im bi
ärlazarethe befinden fich Inhehn Ni
yphuskranke Soldaten. n eh
F Der erste ExRtrazug aus der Pfe
und Baden, welcher am 15. djz. Ie
internationalen Kunst · und Gewerbegusstellung
Münschen abgelassen wurde, war von e
gieren besetzt. r
7 Worms, 14. Juli. Wie wir ehschin
ꝛeginnt die öffentliche Gewinnziehung der hiß
Theaterbaulotterie am Dienstag den 17. ds, 9
—XXX
7Zur Sprachreinigung. Vor hutzr
zat sich auch in Wiesbaden ein Zweigverein da
„Allgemeinen Deutschen Sprachvereins“ gebihn
Anter den bis jetzt beigetretenen Mitgliedein we
den u. A. genannt: Prof. F. v. Vodensteh
Bymnasfiallehrer Haines, Realschuldirektor D
dayser, Reichstagstagsabgeordneter F. Kallé, Om—
dürgermeister Dr. v. Ibell, Hof buchdruckereiheszn
d. Schellenberg, Realgymnasialdirektor Spango
»erg, Hofrath Hans Wachenhusen, Dr. Otto Ve
zigen, Direktor und Stadtschulinspektor Welde
5 Namen von gutem Klang und guter Zu
raft!
F Bamberg, 14. Juli. Wie in hiehe
nilitärischen Kreisen bestimmt verlautet, wird
narschall Graf Blumenthal dem Korbsmanöder
Würzburg anwohnen.
FMünchen, 16. Juli. (Verwaltungsgetih
hof.) Die Schenkung der Karolina Wies
Blieskastel zu Gunsten der katholischen sith
dortselbst, hier die Oberleitung des Josepb
dauses betreffend, wird aus Anlaß einer d
chwerde des katholischen Fabrikrathes Bliesken⸗
vom 2. Okt. 1886 gegen einen Entscheid dir
Regierung der Pfalz vom 17. Sepiember 188*
dieser Entscheid in Ziffrr 1 außer Wirksamkeit ge
setzt. Infoigedessen steht die Oberleitung des be
jeichneten Icseph · Hauses dem Ortspfarrer in Vhe—
als Mitglied des Fabrikrathes Blieskastel zu.
FMunchen, 16. Juli. Das große dehsh
Turnfest findei im Juli nächsten Jahres arf de
Therefienwiese statt. — Nachdem der Niederhte
reichische Gautag der Turnerschaft gestern in Vi
di⸗e Abänderung des Turngesetzes in antisemitischr
Sinne beschlossen, ist derselbe zugleich mit der
ẽrsten Wiener Turnverein nach dem entsprechende
Antrage des Geschaftsführers der deutschen Turnn
schaft. Gotz, auf Beschluß des Ausschüsses heut
mnd zwar wie die F. Z. meldet, einstimmig h
auf weileres aus der deuschen Turnerschaft auzr
—IIIIV
Förderung der Viehzuücdht.
»ayerische Staatsministerium hat kürzlich eine
eachtenswerthe und nachahmungswürdige
chließung zu Gunsten der Viehzüchter erlasen.
Zuchwieh aglicher Art wird naͤmüch künftig b
ein Drittel der normalen Frachtsätze mit der Beh
befördert. Es ist dabei ganz gleichgültig, oh r
ein einziges Thierexemplar, oder eine ganze ——
ladung transportirt werden soll. Den Batnn
waltungen gegenüber ist als Ausweis ein von
betreffenden landwirthschaftlichen Bezirksverein —
gefertigtes Attest erforderlich. sehe
pee ipige iddJuli. Großes Lussn
erregt hierselbst das unter ganz räthsel hasten 9*
ständen erfolgte Verschwinden des zweiten —
chekars Dr. Fischer von der hiesigen Stadibi *
thek, der sich wegen seines freundlichen
gegenkommenden Wesens einer großen Bei i
ersrceute. Dr. Fischer, der noch unberheirahee
hat nämlich am 14. März d. J. Leippg
dem Vorgeben verlassen, sich an den ——
—XE— —
zu wollen, und hat seit jener Zeit nichts 1
don sich hören lassen. Der Verschwundene e
Jahre alt und hatl sich jedenfalls mit einer ar
W