teten Stadt München⸗ Der Gabentempel weist
eu reits über 180 Ehrengaben im Werthe von
8odod Mk. auf. J F—
Manchen, 25. Jali. Heute Nachmittag
* hundertjahrigen Jubelfeier der Oberbürger ˖
raf Siadt Athen nebst einer Deputation
hier ein, don den Gemeindebehoͤrden herz⸗
xerse fangen. Der Oberbürgermeister gab in
cch Aschen Ansprache der Sympathie Griechen⸗
sus den uͤnbergeßlichen, kunstliebenden Koͤnig
J. Ausdruch, welcher Unsterbliches für
niand gewirtt habe, und schloß mit einem
Hoch auf das Haus Winelsbach⸗Bayern. Der erste
meister von München Widenmayer dankte.
der hiesige Archimandrit begrüßte die Gaste in
—
7 Universität Münschen. Bei der
deuwahl des Rector magnificus und des Senats
jngen folgende Herren hervor: Professor Dr. v.
ʒicherer —VD Rector; neugewählt für
GSenat: Profssor J. Bach von der theo⸗
schen. Professor De. Gayer von der staatswirth⸗
zasmichen, Professor Dr. Bollinger von der medici⸗
schen und die Professoren Dr. v. Hertling und
R. Lommel von der philosophischen Facultät.
Bersg . Die Versteigerung der kg. Lust⸗
ad Landhäuser hat stattge funden und folgendes
sultat ergeben. Ersteigert wurden: 2 Häuser
Schreiner · und Kaiserhaus) zusammen netto um
od Mi. durch Herrn Kainz aus Munchen; Els—
olilla durch Herrn Rosipal aus München um
id 35,000 Murk, das Finkhaus durch Herrn
aler. Fabrilant in Munchen, zu 4900 Mark.
Das Kultusministerium veröffentlicht folgende
lllerhöchste Bestimmung: Se. königl. Hoheit der
zrinze Regent genehmigt, daß die Bestimmung im
egten Satze der Ziff t XVI der Allerhöchsten Ver⸗
nung vom 29. April 1877. „Die Umbildung
et Gewerbeschulen in Realschulen betr.“ außer
drast gesetzt werde und an deren Sielle fortan die
achstehenden Bestimmungen in Geltung treten:
Schüler, welche den obersten Kurs einer vierkur⸗
igen lönigl. Realschule mit mindestens vier (wirk⸗
hen) Reallehrerstellen mit Erfolg besucht haben
d in den fünften Kurs einer sechsklassigen königl.
dealschule übertreten wollen, werden in den letzteren
hne Aufnahmsprüfung und zunächst
nuf sechswöchentliche Probe aufgenommen. Soferne
jne vierkursige Realschule weniger als vier (wirk
che) Reallehrerstellen zählt, findet der Uebertritt
iz ihrem obersten Kurs in den fünften Kurs einer
3— Realschule nur mittelst Aufnahme⸗
xufung statt.“
fAus Bayern, 25. Juli. Wegen starken
zchneefalls in den bayerischen Bergen, namentlich
m Allgaͤu, hat das Vieh von den meisten Almen
dgetrieben werden müssen. So etwas ist wohl
eit Menschengedenken noch nicht vorgekommen.
f Die Oti'sche Millionenerbschaft,
ie vor 5 bis 8 Jahren so viel von sich reden
nachte, will noch immer nicht zur Ruhe kommen.
zeim kaiserlich deutschen Konsulat in Wien melden
ch noch immer Erbschaftskandidaten und bitten
m Auskunft oder Wahrung ihrer Interessen. Die
leiche schabionenhafte Abfassung dieser Zuschriften
ißt dermuthen, daß dieselben von Wintelagenten
xerfaßt wurden, um leichtgläubigen Leuten unter
er Vorspiegelung von unerfüllbaren Hoffnungen
held herauszuloden. Die baherischen Regierungs⸗
rehöcden lassen deßhalb jetzt eine Warnung ergehen
ꝓnd weisen darauf hin, daß der Nachlaß des am
7. März 1879 zu Wien verstordenen Juweliers
Rattin Ott bereiis am 831. Marz 1883 an dessen
erichtlich anerkannte Erben, d. i. die Nachkommen
eer Großeltern des Erblasfiers, ausge⸗
orden ist.
FBerlin, 25. Juli. Der Centralverein für
)ebung der deutschen Fluß⸗ und Canalschifffahrt
Reichskanzler eine Peiition unter
eitet, in welcher er den Erlaß eines einheitlichen
Reichsgesetzes über die Vermessung der
Ainnenschiffe beantragt und ersucht, daß gleichzeitig
w in Betreff der Elb⸗ und Donauschiffe die
— iee Regierung zur Einführung derselben
Avermessungs · Methoden aufgefordert werden
fBerlin, 25. Juli. Eine deutsche Erpe⸗
ition
d zum Entsatze Emin Paschas wird von einem
* Zwecke gebildeten Comite vorbereitet.
Andmn die Erbedition Stanleh's zur Unterstützung
8 Paschas (Dr. Schnitzler) als gescheiterd be⸗
et werden muß, ja Stanley selbst von der
Befahr des Unterganges bedroht erscheint, sofern
r nicht gar den Gefahren seiner Expedition be⸗
eits erlegen ist, steht für uns Deutsche von Neuem
zie Frage nach dem Schicksale unseres Landsmannes
m Vordergrunde.
F Die Skat⸗Verschwörung der Frauen.
In einem bekannten Restaurant der A...... straße
n Berlin saßzen in fröhlicher Skatlaune drei
vohlbeleibte Herren in ziemlich angeregter Stimm⸗
ing und schienen, Alles ringsumher vergessend, nur
dem edlen „Skat“ und dem „Gamdrinus“ zu
eben. Da plötzlich öffnet sich die Thüre und mit
kräftigem Schritt betteten drei stattliche Frauen,
denen die Energie aufs holde Antlitz geschrieben
tand, lautlos die Gaststube, setzen sich mi Würde
inweit des Stammtisches nieder und beginnen,
nachdem sie Stoff bestellt, gleichfalls — Skat zu
pielen. Die Gäaͤste staunen od dieses seltsamen
Schauspiels, und selbst die „drei Wohlbeleibten“
verden durch die allgemeine Ueberraschung von
hrem Spiele abgehalten, sehen auf und startren —
vie zu Stein verwandelt, mit offenem Mund —
juf die Frauen hin. Nach banger Pause wird der
tzann geiöst, und mit den Worten: „Nu brau
nir Eener einen Storch!“ — „Meine Ollel“ —
„Ick bin daff! Aujustel“ wollen die Drei das
Weite suchen. — „Hiergeblieben!“ tönt's da vom
Nachbartisch und mit gebietender Handbewegung
teht eine der „Energischen“ auf. Dem Commando
till gehorchend, stehen die „Drei“ wie angenagelt.
Siehste Wilhelm“, spricht nun die Energische“,
endlich hab ich Dich, oller Sünder!“ — „Aber
Juste!“ antwortete verlegen der Genannte —
Stille biste! Jetzt rede ich! Wir drei“, hierbei
eutete die kühne Sprecherin auf ihre Genossinnen,
»ie mit dlitzend fiegesgewissem Auge gleich Hel⸗
innen dastanden, „wir haben beschlossen, nicht
änger die Opfer Eurer Skatlust zu sein und wollen
nicht länger durch Eure Spielwut vernachlässigt
leiben, wir wollen nicht Tag und Nacht alleim
rostlos verbringen und nicht länger dulden, daß
zuch „Wenzel“ lieber ist als Eure Frauen. Drum
saben wir alle Drei Skat gelernt, und fehlt's Euch
im dritten Mann, so sind wir da, Euch auszu⸗
Jelfen. So inl's beschlossen, und so wird's Euch
recht sein! — Nu Wilhelm, rede Du!“ — Stille
herrschte rings umher. Endlich, gerührt von so
ziel Großmui, erwiderte der mit „Wilhelm“ Ange⸗
nedete: „Juste, Du beschämst mir, und im Namen
neiner Skatfreunde erkläre ich, von heut ab wollen
vir mehr unseren Hausfrauen, a!s dem Skat leben,
dud wenn die Lust zum Spiel uns überfällt, so
sollt Ihr dabei sein, die Ihr uns denn doch lieber
seid, als alle Wenzel der Welt!“ Hierbei breitete
der „Dicke“ die Arme aus, die Anderen thaten das
gleiche. Es umarmten sich die feindlichen Parteien
ind verhatrten längere Zeit in stiller, freudbe⸗
vegter Gruppe. Der Friede war geschlossen und
ur Befiegelung spielt der „dicke Wilhelm“ den ersten
ztat, wobei seine „Juste“ als dritter Mann fungirte
ind zur Belustigung Aller einen, Grand Schwarz“
msagte — und verlor.
FNeues Kommisbrod. Seit Anfang
ieses Monats ist von Seiten des Kriegsministeriums
n einigen größeren Garnisonen im deutschen Reiche.
ersuchsrzeise ein neues Kommisbrod eingeführt
vorden, welches dem in bürgerlichen Kreisen zur
dahrung dienenden sogen. Hausbrod mehr gleich⸗
ommen und deßhalb dazu dienen soll, den vom
Fivilstand in das Militär eintretenden Personen keine
ztörung in der Ernähungsweise zu verursachen.
lus dem zu dem neuen Brod verwendeten Mehl
bdird aus diesem Grunde beim Mahlen ein größerer
Zrozentsatz an Kleien ausgeschieden als früher,
amlich 85 Prozent gegen seitherige 15 Proz.
2b das Brod hierdurch auch nach längerer Zeit
soch genießbar bleiben wird, namentlich nicht zu
eht austrocknet, soll waäͤhrend drei Monaten —X
Juͤli bis Oktober) einer Probe unterworfen werden,
son welcher Erprobung es abhängen wird, ob
zasselbe im ganzen deuischen Heer zur Einführung
zelangt oder nicht.
tSoldatenkinder. Von der Abreise
er kaiserlichen Prinzen nach Oberhof wird der
Post“ folgende Episode mitgeteilt: „Wir hatten
ange gewartet, da öffnet sich endlich die Thür der
zürsterzimmer auf dem Anhaltischen Bahnhofe und
5 erscheint der kieine Kronprinz an der Spitze
einer „Kompagnrie“. Beim Andblick des grüßenden
gublikums wendet er sich kurz zu den Brüdern
ind ruft ihnen mit hellem Stimmchen zu : „Hut
ibh!“ Mit einem Ruck fliegen die drei Strohb—
zütchen herunter und nun marschiren die kleinen
Zrinzen nach der Größe hintereinander über das
Jeleise weg ihrem Salonwagen zu. Die stürmische
deiterkeit der Menge können Sie sich denken! Im
Vagen angelangt, sind die Kleinen mit einem
Sprunge auf den Sitzen, um selbst die Kopfbe⸗
zeckkungen fortzupacken. Dann geht es wieder ans
Fenster, und unter beständigem Grüßen und Nicken,
voran auch der Jüngste sich eifrig betheiligt, setzt
ich endlich der Zug in Bewegung.“
4Die Wander-Heuschrecke hat auch,
vie schon in früheren Jahren, in dem westpreußischen
dreise Deutsch⸗Krone sich gezeigt; sie dedeckt eine
Fläche von über 100 Morgen.
fIm Postamt zu Rawitsch in Posen
vurde ein großer Diebstahl verübt. Bis jetzt
wurden 41.000 Mark als fehlend festgestellt.
Mehrere verdächlige Personen wurden verhaftet.
Neueste Nachrichten.
Fulda, 25. Juli. Gischofskonferenz.)
xs sseht nun endgiltig fest, daß am 7. August elf
zreußische Bischöfe resp. deren Stellvertreter und
zie Bischöfe von Mainz und Freiburg hierher
ommen und bis 10. August Conferenzen abhalten
werden.
Berlin, 26. Juli. Der Bundesrath hat auf
zrund des 8 139 2 der Gewerbeordnung die Be⸗
chäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Ar⸗
itern bei der Anfertigung sogenannier Preserva-
ivs und anderer zu gleichem Zwecke dienender
Begenstände in Fabriken untersagt.
n Berlin, 26. Juli. Die hier vorliegenden
Zopenhagener Privatberichte betonen nachdrücklich
zaß die in Deutschland so sehr bemerkten unn⸗
freundlichen Aeußerungen einzelner
glätter in Dänemark selbst fast gar keine
Beachtung gefanden haben.
Paris, 26. Juli. Die Wahlen in den drei
Depact ments Nord, Somme und Nieder-Charente
zur Wahl je eines Abgeordneten sind auf den 19.
August festgesetzt worden. Boulanger, der bekannt⸗
ich gleich nach seiner Niederlage in der Ardeche
exklärt, daß er in der Somme als Kandidat auf—⸗
reten werde, will nun auch in der Nieder⸗Charente
ein Glück versuchen.
Paris, 26. Juli. Napoleon V. (Prinz
Viktor) hat ein Schreiben an feine Getreuen er⸗
lassen, worin ec die Hoffnung auf eine Volksab⸗
timmung (zu seinen Gunsten) ausspricht.
Stockholm, 26. Juli. Kaiser Wihhelw
st heute Mittag um 1254 hier eingetroffen
uind von einer zahlreichen Menschenmenge mit Be—⸗
Jeisterung begrüßt worden. Die Stadt prangt in
Flaggenschmuck.
Kopenhagen, 26. Juli. Wie verlautet,
ummt an der bevorstehenden Flottenparade
or Kaiser Wilhelmaucheinfranzösisches
driegsschiff teil.
Petersburga, 25. Juli. Das Gerücht von
der Hierherktunft des Königs von Schweden be⸗
ttätigt sich. Die Ankunft desselben wird etwa für
den dritten August erwartet. Dem König zu Ehren
pird eine Trupppenrevue im Lager von Krasnoje⸗
Selo ftatifinden. — Koönig Georg von Griechen⸗
and trifft am Samstag hier ein, um der bedor⸗
sehenden Niederkunft Ihrer Majestät der Koniain
Olga beizuwohnen.
Honstantinopel, 26. Juli. Die vom
Ministerrat festgestellte Antwort auf, die russische
Rote, betreffs der rüchständigen Kriegsent⸗
schädigung, ist durch eine Irade des Sultans
genehmigt worden und wird nun dem russischen
Zotschafter übermittelt werden.
Protestantischer Gottesdienst.
Sonntag den 29. Juli 1888. vorm. 10 Uhr
Festgottendienst zum Ged chimis WVei-
s. Aj. K5higs Ludwig I. Text:
Pfalm 126,8. Lied aoküb0.
Chorgesängee
1. Preis und Ansbetung sei unserm Gott, von
dtinck. 2. Danket dem Herrn, von Lützel.
Frachmittags 2 Uhr Christenlehre.
zur die Redaktion vrantwortlich: F. X. Deme tz.
Bucarester 20 Fres.-Loose. Die nächste Ziehung
indet am 1. August statt. Gegen den Coursver⸗
ust von ca. 30 Mark pro Stück bei der Aus—⸗
oosung übernimmt das Bankhaus Carl Neuburger,
Zerlin, Französische Straße 18, die Versicherung
sr eine Prämie von Mk. 3 pro Stück.