mkündigte, in der Richtung von Zweibrücken und
domburg über die Höhe und über unsere Gemein de
vie seit Menschengedenken nicht mehr.
Blitz, Donner, Wind, Sturm, Hagel und Getose,
alles war e in Getöse und ein Rauschen. Plötz
liches Dunkel trat ein, untermischt von beständigem
Blitzen und Wetterleuchten. Der orkanartlge Sturm
edoch peitschte wie jafst immer das fürchterliche
Wetter bald nach allen Himmelsrichtungen. Ein
Bild der Zerstoͤrung ließ das Wetter zurück. In
den Gärten liegen Obstbäume entwurzelt, mitten
im Stamme durchbrochen, Aestse, Zweige, Obst in
Menge, die Ortsstraßen sind von den Masserfluten
aufgerissen, die sich unter Rauschen in die Thäler
ergossen. Zum Glücke konnten die Leute auf dem
Felde sich rechtzeitig nach Hause flüchten, da das
drohende Wetter sich lange vorber ankündigte. Wer
nicht rechtzeitig den nöthigen Schutz vor diesem
Anwetter gesucht hätte, wäre wohl unrettbar ver⸗
loren gewesen. (3. 3.)
— Kaiserslautern, 26. Juli. Gestern
herrschte hier eine große Hitze und lag daher die
Befürchtung, ein Gewitter möchte niedergehen, sehr
nahe. Gegen 8 Uhr Abends zog auch von Süd⸗
Westen eine dunkle Wolkenmasse herauf, welche sich
hald unter strömendem Regen von einem orkanar⸗
tigen Sturme begleitet als schweres Gewitter über
unsere Stadt entlud. Die Straßenrinnen glichen
bald reißenden Bächen, die au den Kanaldurchläfsen,
welche die Wassermassen nicht so rasch fassen konn⸗
ten, förmliche Seen bildeten; an mehreren Stellen
hat der Blitz eingeschlagen, ohne jedoch zu zünden
ode: sonstwie erheblichen Schaden zu verursachen.
Am fürchterlichsten hauste der Sturm, und von den
Daͤchern gerissene Ziegel und Mauerstücke, zerbrochene
Fensterscheiben, sowie wit den Wurzeln aus der
Erde gerissene und geknickte Baume in den Wirth—⸗
schaftsgärten geben Zeugniß von seiner Heftigkeit.
Es ist wie ein Wunder zu betrachten, daß Menschen⸗
leben nicht geführdet wurden. Auch in Feld und Wald
hat der Sturm an den Früchten und Bäumen un-
schätzbaren Schaden angerichtet.
— Die diesjährige Versammlung der
ofälzischen Rechts-Anwälte findet am 22.
Sepiember in Kaiserslautern statt.
— Pirmasens, 27. Juli. Die Ehren⸗
gaben für das Preiswettturnen sind folgende:
A. Für auswärtige Turner: 1. Ein silbervergoldeter
Pokal, 2. Ein Bierkrug. B. Für hiesige Turner:
1. Ein silberbeschlagenes Horn, gewidmet von den
zeiden Vorständen L. Schäfer und O. Astfalk. 2.
Ein sisbervergoldeter Pokal, gewidmet vom Kneip⸗
wirth Karl Kömmerling, 3. Ein großes Bild: Vater
Jahn. — Von den Miitgliedern der Männerriege
wurden folgende Preise für die Turner derselben
gestiftet: 1. Ein Bierservice, 2. Je eine Butter⸗
und Zuckerdose, 3. Eine feine Meerschaum-Zigarren⸗
ipitze. — Für die Zöglinge sind 2 Preise angesetzt:
1. Ein feines Turnerliederbuch. 2. Ein feiner
Spazierstock. (P. A.)
— Von der Alssenz wird der „Pf. Z.“
zeschrieben: Die Gehaltsmehrung der katholischen
Pfarrer wird soeben von den Rentämtern (abzüg
ich der Staatstaxen) ausbezahlt. Wie erzählt
vird, beträgt die Gehaltsmehrung des Pfarrers
don Oberndorf 1 M. 17 Pfg, die Staatstaxe
aber 1M. 20 Pfg.
— Aus der Pfalz schreibt man der „Sp.
Ztg.“: Auch in unserer Pfalz haben sich die
Herren aus Frankreich festgesetzt, wie dies ja in
oöͤffentlichen Blättern schon längst besprochen woörden
ist. Bis jetzt war in diesen Besprechungen immer
nur von einzelnen Jagden die Rede, weßhald wir
hier die Angelegenheit in näheren Zusammenhang
bringen wollen. Bis zum letzten Jahre hatte eine
einzige Jagdgesellschaft, welche ihren Haupisitz in
Nancy hat, und deren Theilhaber in Paris und
der Gegend von Metz zu suchen sind, die Jagd
von Mehlbach im Lauterthale, eine solche auf der
Sickinger Höhe, weitere Jagden bei Bergzabern und
jene von Leimersheim in Besitz. Letztere grenzt in
einer ziemlichen Ausdehnung an den Rhein. Mit
dem letzten Jahre — man scheint das Lauterthal
genügend zu kennen — wurde die Mehlbacher Jagd
aufgegeben, dagegen jene von Achern in Baden zu
einem ganz abnormen Pachipreise erworben. — Es
ist zum allermindesten auffallend, daß die Herren
Franzosen gerade jene Gegenden aufsuchen, welche
ganz außerordentlich von strategischer Wichtigkeit
ind. Die Jagden werden alljährlich zwei bis drei
Mal von sechs bis zwölf Herren aus Frankreich,
vorunter sich nahezu jedesmal Offiziere befinden,
besucht. Der Aufenthalt an einem Orie dauert
steis zwei bis vier Tage. Nachdem ein Blick auf
die Karte zeigt, wie sich die in bezeichneter Reihen⸗
olge erworbenen Jagden im Halbkreise vom Westen
zum Süden auf die Pfalz vertheilen und wie sich
olche nunmehr auf das rechte Ufer des Rheines
nerpflanzen, muß doch unwillkürlich der Gedanke
Blatz greifen, daß hier das Jagdvergnügen nur die
vahren Gründe des Jag besitzzes verdecken soll.
Dieser Gedanke hat umsomehr seine Berechtigung,
ils eine Jagd ohne genaue Kenntniß der Terrain⸗
zerhältnisse gar nicht regelrecht betrieben werden
ann. Es ist nicht unsere Sache, bezüglich der
Zulassung französischer Gesellschaften bei Jagdver⸗
jochtungen in Deutschland eine Meinung zu äußern.
benso auch nicht über die Ausstellung von Jagd⸗
arten. Allein konstatirt soll wiederholt sein, daß
in deutscher Mann eine solche Berechtigung zu er⸗
anger sucht. Muß sich nicht ein deutsches Herz
mpören, wenn Franzosen, welche uns immer und
iberall zeigten, daß sie unsere Feinde sind, unsere
»eutschen Fluren betreten und die Herren spielen?
Zu alledem ist es noch traurig, daß Personen.
vesche vom bayerischen Staate angestellt find, im
Dienste solcher französischen Jagdgesellschaften stehen.
Vermischtes.
F Reichsgerichts-Erkenntniß. Ein
iber die Erziehung der Kinder zwischen den ge⸗
chiedenen Ehegatten abgeschlossener Vertrag verstößt
war, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, nicht
gegen die guten Sitten und ist demnach nicht un⸗
zültig, aber es kann doch einem solchen Vertrage
nit Rücksicht auf das aus dem elterlichen Verhält⸗
nisse fließende Erziehungsrecht und die Erziehungs⸗
„flicht, sowie im Hinblick auf die vor Allem zu
zerücksichtigenden Interessen des Kindes selbst, keine
unbedingt bindende Wirkung beigelegt werden, es
önnen vielmehr die zwischen den gewesenen Ehe⸗
zatten getroffenen Vereinbarungen nur unter der
zus der Natur des Verhältnisses sich ergebenden
Bedingung Geltung haben, daß der Ehegatte, wel⸗
hem die Erziehung des Kindes vertragsmäßig über⸗
assen ist, seiner Pflicht zur Erziehung zum Wohle
jes Kindes genügt, und es ist dem anderen Ehe⸗
jatten der Einwand zu gewähren, daß nach den
»on ihm anzugebenden und evd. nachzuweisenden
Thatsachen anzunehmen sei, daß die Erziehung und
Iflege des Kindes gefährdet sein werden, falls die⸗
elbe jenem überlassen würde.
7 Dudweiler, 27. Juli. Morgen Sams⸗
ag Nachmittag um 6 Uhr findet im Lokale bei
derrn Max Pitz hier eine Besprechung um Errich—
ung eines Kaiserdenkmals in Dudweiler
tatt. (S. 3)
F Als Vertreter der Bayern in Elsaß—⸗
dothringen und des König-Ludwig-Denkmals
verden sich Ministerialrathy. Dursy und Gh. Justizrath
dopp von Straßburg nach München begeben, um
in der Centenarfeier König Ludwigs J.
heilzunehmen. Im großen Festzuge am 31. Juli
verden sich die Genannten mit einer Abordnung
»es Vereins der Bayern in Berlin unmittelbar
zinter den Vertretern von 26 Städten, darunter
Uthen, Berlin, Darmstadt, Heidelberg, Köln, Mann⸗
heim, Rom, Salzburg, Straßburg und Wien, be—
inden. Einen großen Lorbeerkranz mit deutschen
Schleifen und blauweißer Cocarde mit der Auf⸗
chrift: „Dem Andenken König Ludwigs J. von
Zayern die Bayern in Elsaß Lothringen“, werden
ie Betreffenden bei dem Huldigungsacte vor dem
Denkmale König Ludwigs J. niederlegen. Als
yestgabe der Stadt Straßburg wird die städtische
Lbordnung eine photographische Nachbildung der
jeiden Geburtsurkunden des hier geborenen Königs
»er Stadt München überbringen; ein zweites
fxemplar der Photographie werden die Herren v.
dursy und Popp Sr. K. H. dem Prinz⸗Regenten
ruitpold überreichen.
F In Bruchsal wurden in letzter Zeit aus
»erschiedenen Gärten allerlei Gemäüse entwendet.
Um Mitwoch Morgen nun gelang es, den Thäter
zuf frischer That zu erwischen. Es ist dies eine
vortige angesehene, in den besten Vermögens-Ver⸗
sältnissen stehende Dame, die die gestohlenen Ge—⸗
nüse nicht für sich selbst verwendete, sondern, wie
nan der „N. B. Losztg.“ schreibt, dieselben durch
hr Dienstmädchen auf dem Markt verkaufen ließ.
7 Frankfurt. Gum häuslichen
Krieg“.) Eine auf der Allerheiligengasse wohnende
Frau schien am Sonntag Abend über das Spaät⸗
ꝛeimkommen ihres Männleins die Geduld verloren
u haben und wartete deshalb hinter der Hausthüre
nuf seine Heimkehr. Endlich kam
Zaum hatte er die Hausthüre * der bu
wollte einireten, als er einen Stoh tes
zas Trottoir flog. Hilfe rufen x ud
auf die Straße und versicherte den e v
man habe ihn aus seinem —*8 ergehn
Nun öͤffnete die Frau auf de —* —
und sah, daß die Lection, welche aan die d
zugedacht hatte. dem Hausherrn zu —* 9
jei. Sie wollte sich entschuldigen, alz
zom ersten Stock erscholl: „Schaͤdel * En
ann auch früher heim kommenm
den kommenden Dingen ging der Mann D
Affaire dereits mitgeteilt wurde, gat gu p
Als er am anderen Mittag endlich ve
wieder zu seinem Penaten zurückzuthren n
zu seinem freudigen Erstaunen seine Frau —
jewandelt. Sie sagte nur: „Gott se d
Ddu wieder da bist“, und trug dann die
XXE
rBayreuther Scherze. Im
Tageblatt“ lesen wir: Weiche Reihe
zemüthlichen, humorvollen Szenen sih
ehre der Künstler unter sich und mi den
Einwohnern abspielt, ist Allen —*8*
weien wollen wir Notiz nehmen, weil sih du
ind: Der kak österreichische Hofkapellmeser
Dr. Hans Richter ist ein so zärtlicher in
zialer Vater, daß er, wenn er mit seinen
hier anwesenden Kindern zu Wagen einen gIu
macht, auf dem Bocke sitzend durch die Gu—
der Stadt das Posthorn mit großer Virn
höchst eigenmundig bläst zum großen Ergößenn
olos der Richter'schen Nachkommenschafi, hu
nuch der Bayreuther Jugend. Der —XRE
zadische Hofoperndirektor Herr Felix Noöon
seinem lieben Freunde und Kollegen an hr
nicht nach: ließ er doch gestern den Cho
Blumenmädchen, die teuflich holden Frauen
Bänsemarsche durch die Kanzleistraße bor
Angermann'sche Lokal marschieren; dort mußt
undry, nicht eine der wirklichen, sondern mu
sogenaunte, jeder der Blumen ein Glas Münd
reichen, worauf das ganze „ziere Geschlecht“
derrn Dirigenten hoch leben ließ. „Ernst in
deben, heiter die Kunst!“ — Das ist und
vahr.
F Ein Geschenk der deutschen Kais⸗
undie Zarewna. Kaiserin Augusta Vichorie
»em Kaiser Wilhelm für seine hohe Wirthin in—
and einen Fächer mitgegeben, an dessen Hersieh
einer der ersten Berliner Maler, seitdem die
niach Rußland beschlossen worden, ununkerbiw
zearbeitet hat. Der Fächer ist aus feinstem 9
henholz, darauf ist eine Laube gemalt, in de
Blaättergruppen die vier Prinzen mit größtet “
rätähnlichkeit zu sehen sind. Der Kronpiicz n
ein russisches Matrosengewand, seine drei Bun
»infache Blousen mit naturfarbenen Ledetgürn
An der Rückseite ließ die Kaiserin Augusta Vich
in ihrer Landschrift einen Biebelbers hinseten,
nuf die Freundschaft zwischen den Mächtigen
Erde anspielt. Der. Faͤcher ruht in einer Schu
nus weißem Moirs6, auf deren Deckel die Spend
hren und der Zarewna Namenszug eigenbändid
tickt hat.
F Von einem neuen, wenig empfehlenswan
dindermädchen-Sportt berichten die 9—
Folgendes Am Diensiag Nachmittag sehten kin
nädchen in Hamburg in der Allee ein V
rennen mit Kinderwagen in Scene. Drei Coni
wentinnen erschienen am Start und ronnten
den Wagen auf das gegebene Signal: „Eins
drei“ mit großer Schnelligkeit die Allee
Jar nicht der ihnen andertrauten Kinder gedern
Zwei leidenschaftliche Wettfahrerinnen collid
mit den Wagen an der Gewinnseite, wodurch
der Kinder aus dem Wagen fiel. Ein J—
mender Beamter, der fast von den Mädchen
rannt worden wäre, verhinderte das ferner⸗ v
Blücklicherweise war dem Kinde nichts —
F Vor einigen Wochen starb in Londen
Millionär Greenstear. Kurz nach upen uͤ
lagte eine französische Gouvernante, Mile. g —
die Erben auf Eutschädigung, weil das n
dem Toten schriftlich gegebene —DD —
erfüllt werden kann. Die Richter eern ijch
eine genügende Entschuldigung für einen e
aicht zu heiraten, wenn er mit dem *
allein auf die Vorstellungen des *
dlagerin, die in Aussicht sauf die gien
hre Stelle aufgegeben,. ensschlossen sich di