*8 . b
— * * 24 8 — —8
* BF * — — — — —8
— 2 5 —— 5 — —B 898
24 — 8 * — *— ——— 1— F
X/ — —— 7 * —— —328 öö8 *
3 53 6 —J3J5— * 3 68 —J
* D * F * — 53 3 —24383833 *
522822 —J— 323—— 53 238
—— — —— * 5. vᷣ —3 7 5. *
—D6 — 8* * — 4 *38 4 J J
* —2588 * 54 8 * 3 4A4
— H— ß * 2
9 8
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
gugderter zeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und, Feiertage. 2 mal wöoͤchentlich mit unterhaltungs · Blatt und Mittwochs und Samstags m
ia ,!—. 3— * “y rus 1 * 3 7 iee durch gege * 75 * anei 53 — gieretert
astt egee e een e eten und solen auf wele die
Arückungsg Ausunft erihein, 15 . Reklamen 80 3. Bei 4maliger Tintuctung wird nur dreimalige berechnet.
isb.
Deutsches Reich.
muͤnchen, 30. Juli. Anläßlich der heutigen
asrhundegtfeier König Ludwigs J.
uden heute früh alle Glocken geläutet und Mu—⸗
lhornräge von den Militärcapellen auf den Türmen
nehrerer Kirchen ausgeführt. Um 7 Uhr fand in
M latholischen Kirchen und in der protestantischen
sorcuskirche Gonuesdienst für die Schüler der öf⸗
sullihen Schulen stait. In der Bafilika St.
zonifaz legten Prinzregent Luitpold und die
suglieder der koniglichen Familie sowie die BK
nungen im Beisein des papstlichen Nuntius, des
hlomatischen Corps und der Festcomites pracht-
le Kranze an dem Grabdenkmal Konig Ludwigs J.
ͤder. Hierauf hielt der Erzbischof Dr. v. Steichele
in Pontificalamt ab, wobei die Musik von der
iglichen Vocal⸗Capelle ausgefuührt wurde. Auch
m dn protestantischen Kirchen und in den Syna⸗
ogen fanden Gedachtnißfeierlichkeiten statt. Das
Frster ist herrlich, die Stadt von Frem⸗
n überfüllt.
Muͤnchen, 30. Juli. Bei der Auffahrt zur
zonfaciuslirche stürzte oder fiel der Herzog
darl Theodor infolge des Scheuens der Pferde
ug dem Wagen und irug eine leichte Ver⸗
lezung am Fuß davon. Weiteres Unglück wurde
rethindert.
Ausland. —
Bern, 30. Juli. Das schweizerische politische
depattement erklaͤrt nach statigefundener Untersuch⸗
mg die Nachricht des Temps“, nach welcher ein
deuscher Agent auf dem Centralbahnhof zu Basel
inem paßlosen Franzosen den Eintritt in das El⸗
—X—
Kopenhagen, 30. Juli. Kaiser Wil⸗
erm und Prinz Heinrich sind heute um
iVz Uhr hier eingetroffen und wurden von den
Mitgliedern der Koönigssamilie herzlich empfangen.
die Musik der Ehtenwache intonirte: „Heil dir
n Siegeskranz“.
Paris, 30. Juli. Anläßlich der Enthüllung
xr Stalue des Generals Meusnien fand in Tours
m Saale des Theaters zu Ehren Floquer's ein
danket mit 350 Theilnehmern statt. Den Toaß
des Maire's von Tours erwidernd, toastete Floquet
uf die alte Armee, welche Frankreich Ruhm er⸗
varb, und auf die neue, welche Frankreich Zuver ⸗
icht einflöäße und ihm den Frieden sfichere.
Paris, 80. Juli. Die Arbeiterunruhen
nehmen bedenkliche Dimensionen an. Die Exrceden⸗
en lassen Boulanger und den Kaiser () hoch leben.
Undere Haufen ziehen mit rothen und schwarzen
jahnen herum. Boulanger wurde bei einer Re⸗
—X—
oulevards vom Publilum ausgelacht und verhöhnt.
Paris, 80. Juli. Wie verlautet, wil Kriegs⸗
ginister de Freycinet mit Unterflützung des Generals
dillot eine Reueinteilung der Tetritorialarmee vor
vhmen und zwan jodaß dieselbe in 18 unab-
iangige Armeecorps eingeteilt wird, von denen jedes
ainen besonderen Generalstab, sowie Artillerie, Ca⸗
aallerie und die zugehörigen Sonderdienste erhalten
ol. Auf diese Weise wurde im Kriegsfalle jedes ein⸗
ene dieser selbsisiändigen Corps verwendbar werden.
TAls heuse Vormitiag ein Haufe Streiler die an
r Seinestaden arbeitenden Erdarbeiter zum Ver⸗
assen der Arbeit zwingen wollte, kam es zu einem
— mui der Polizei, der mit dem Zer⸗
dngeno der Schaar und zwöif Verhaftungen endete.
Int A theilung Infanierie hat die Steinbrüche
on Gennebilliere besekt und stteift deren Umgebung
Dienstag, 31. Juli 1888. T 23. Jahrg.
ortwährend ab, da die Streiker ihre noch arbeiten⸗ J damit dem Michael Jung in die linke Seite; im
den Genossen mit dem Tode bedroht haben. In selben Augenblidk entlud sich auch die Waffe, der
er Abenue St. Quen haben die Rubhestbrer einige Schuß drang dem Michael Jung in den Unterleib
nit Sand beladene Wagen umgestuͤrzt, viele Maurer ind berletzte die Eingeweide derart, daß als Folge
jaben heute ebenfalls die Arbeit verlassen, man dessen wenige Stunden später der Tod eintrat. Den
ürchtet, daß sich der Streiker auf alle Bauarbeiter Tod seines Bruders aus Fahrlässigkeit verschuldet
usdehnt. Auf dem Marsfelde wird fortgearbeitet; alle zu haben, steht Johann Jung heute unter Anklage
Ausstellungsarbeiter sind mii Ke. uind erhält er wegen des ihm zur Last liegenden
wrolvern bewaffnet worden. Vergehens 1 Monat Gefangnißstrafe.
Rom, 30. Juli. Kaiser Wilhelm ant⸗ Die 38 Jahre alte Agathe Hartz von
vortete telegraphisch auf den Glückwunsch des Ommersheim ist angeklagt und überwiesen der
papstes:“, Wahrhaft bewegt von der Theilnahme Begehung von Unßullichteiten mit einem Kinde. Sie
Furer Heiligkeit anläßlich der Geburt Unseres wird mir Rücksicht auf die Schwere der von ihr
Sohnes, dinten Wir den AÄusdruck der Dankbarkeit derüblen That, zu 1h Jahr Zuchthausstrafe
für den neuerlichen Beweis aufrichtiger Zuneigung verurteilt. 6Gw. 3.)
entgegenzunehmen.“ A Kaiserslautern, 30. Juli. Soeben
Beigrad, 22. Juli. Die Keckheit der Ban⸗ ereignete sich in der Mühlftraße ein gräßliches Un—
diten nimmt zu. Der hiesige Bankier Farchi erhielt zlück. Ein Speisssbube kam mit einem zweirader⸗
die briefliche Aufforderung, 1000 Dutaten zu zahlen, gen Karren, auf dem ein Mörtelfaß stand, daher⸗
widrigenfalls er ermordet würde. gefahren. VLetzteres ruischte vom Karren herunter
Ind traf das vjahrige Mädchen des Spinners Dick
d unglücklich, daß demselben der Kopf buchstäblich
ertrummert wurde und das Gehirn auf das Straßen⸗
oflaster zu liegen kam.
— Pirmasens, 30. Juli. Das 25jähr ige
A Turnvereins
zahm einen glücklichen Verlauf. Am Samstag
onnie allerdings wegen der Ungunst der Witterung
nur der Fackelzug mit darauffolgender Unterhaltung
abgehalten werden. Am Sountag wickelte fich da⸗
zegen das Progtamm vollständig ab. Nach dem
rkẽmpfang der sremden Turner mit der ganzen
dapelle des 17. Inf.Regts. aus Germersheim und
Amzugs, gings ins Vereinslokal. Hierauf folgte
eine Sitzung des Kampfgerichts, und sodann um
) Uhr der Beginn des Preisturnens, zu welchem
ingeireten waren: 53 aktive Turner, 13 von der
MRaͤnner⸗Riege Pirmasens und 10 Zoͤglinge von
dirmasens. Das Preisturnen war biß zum großten
Teil gegen 11 Uhr beendigt, Dann folgte in
hegenwart der in Jahnstracht (kurze Turnjacke von
Drill, rote Kravatte und großer Strohhut mit Eichen-
laͤtter geziery gekleideten Grunder des Vereins
eiens der Fesijungfrauen die Stiftung zweier
Zränze für die alte und neue Turnerfahne. Nach
diesem erhebenden Weihealt und eingenommenem
Muͤtagessen ging nachmittags 2 Uhr der Festzug
hurch die Stadt nach dem Festplatz (Exerzierplatz)
ind zwar in nachstehender Reihenfolge: Musik,
Zampfgericht. Gründer des Vereins, Turnvereine
Pforzheim, Bergzabern, Annweiler, Contwig,
ðFrankenthal, Homburg, St. Ingbert, Horn⸗
vach, Kaiserslautern, Ludwigshafen, Nieder⸗Simten,
Irheim, Landau, Neustadt, Rodalben, Thaleisch⸗
Peiler, Zweibrücken, Bürgerl. Gesangverein Pirma⸗
ens, Turnverein Pirmasens, Festdamen, Ordnungs⸗
Zomimission und Mitglieder des Turnvereins Pir⸗
masens. Nachdem der reich mit Kränzen begrüßte
Zug auf dem Feslplat angekommen war, hielt
Heieran Greher die Festrede, in welcher er einen
—IIVDDD&— Vereines warf. —
gei der Preiseverteilung fielen u. a. Preise an die
Turner: Preis⸗Homburg mit 324 Punkten (4.
———— 2614 Punkten (11.
hreis) und Hartmann · Zweibrlcken mit 25*4 Punk⸗
en (12. Preis). (Zw. 3.)
— pPirmasens. In Radfahrer⸗streisen
zürfte wohi mit Interesse die Nachricht aufgenommen
verden, daß Herr Gerichtsvollzieher Brendel dahier
eine neue, von ihm erfundene Antriebs⸗Vorrichtung
Frairäder minels Hebei,. Spiralfedern und
Lokale und pfälzische Nachrichten.
St. Ingbert, 31. Juli. In dem fest⸗
lich geschmückten Zeichensaale des Anstaltsgebäudes
zeging gestern die hiefige Lateinschule den hundert-
en Geburistag Ludwigs J. in der würdigsten
Peise. Das Fest warde eingeleitet mit der vor⸗
refflich durchgeführten Ouvertüre zur Oper „Norma“.
Daran reihie sich die Deklamation zweier Gedichte:
Haus Wiltelsbach“ von Schandein und „An Koͤnig
züdwig J.“ von Platen. Die Festrede hielt Herr
Zuhbrector Barnikel. In längerem, sprachlich
ind inhaltlich meisterhaftem, von warmer Empfin⸗
dung durchhauchten Vortrag, entwickelte er die drei
derborragendsten Eigenschaften Ludwigs JL., nämlich
die Liebe zu seinem Land und Volk, die fich in
einer großen landesväterlichen Fürsorge zeigte,
einen Kunsifinn und seine echt deutsche Gefinnung.
Nach der Recitation von zwei weiteren Ge⸗
dichten und einem Klaviervortrag brachte Herr Pro⸗
essor Hiller ein begeistert aufgenommenes Hoch
uf Seine Koͤnigl. Hoheit den Prinzregenten Luit
poid aus, worauf zum Schluß von den Schülern
die Königshymne gesungen wurde.
— Zweibrücen, 27. Juli. (Strafkammer
desk. Landgerichts.) Tötung aus F ahrläfsig—
teit. Der 18 Jahre alte Bergmann Johann Jung
don Steinbach a. Gl. besaß ein Terzerol, das er
nebst Pulver in einem Kleiderschranke in der elter⸗
ichen Wohnung aufbewahrte. Der 15 Jahre alte
gruder Michael Jung hatte von dem Vorhanden⸗
ein der Waffe Kenninis erlangt und schoß, ent⸗
zegen dem ausdrücklichen Verbot des Johann Jung,
fiers damit, was er auch am 10. Mai abhin auf
dem Felde nahe dem Elternhause wieder that.
Johann Jung hörte an diesem Tage einen Schuß
allen; er dachte hiebei sofort an die gefährliche
Spielerei seines Bruders, sah im Schranke nach,
eine Vermutung fand sich bestätigt, das Terzerol
ehlte. Er eilte der Knallrichtung nach und er-
zldte auch an dem besagten Orte seinen Bruder
Michael, dem er dann die Waffe abnahm und ihn
siebei im Unmut über die wiederum gezeigte Nicht⸗
beachtung des Verbots des Terzerolgebrauchs mit
etlichen Ohrfeigen bedachte. Michael Jung setzte
fich zuu Wehr, Johann Jung stieß seinen Bruder
zurück, derselbr drang wiederholt auf den andern
in, dieser nahm jetzt das Pistol, das er bisher in
zer linken Hand hielt, in die rechte und stieß, ohne
aß er wußte, daß die Waffe wieder geladen sei
Her duch ohne daß er sich weiter dessen bedachte