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Amtliches Organ des koönigl. Amisgerichts St. Ingbert.
gugberter Auzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöͤchentlich mit nnlerhalngs · Glat und Mitiwochs und Samstags mi
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aungsge i eren Kaum velragt bei Inseralen aus der Pfalz 10 F bei außer ischen und solchen auf welche die Exdedition
3— Auni eribeilt. I8 4. Reklamen 80 3. Bei 4maliger Einruchuna wird nur eei uge veld
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8179.
Freitag, 17. August 1888.
23. Jahrg.
Her Rücktritt Moltke's.
die Personalveranderungen in den höchsten Com⸗
dostellen des deutschen Heeres, von denen die
ssin Wochen bereits verschiedentlich Kunde ge⸗
q, haden nunmehr auch die obersten Kreise der
n ihren Bereich gezogen. Wie zuerst pri⸗
aus Berlin gemeldet wurde und inzwischen
umlich bestatigt worden ist, ist Graf Moltke
aullerhöchtte Cabinetsordre auf sein Ansuchen
den Funktionen als Chef des Generalstabes
unden und zum Präsidenten der Landesverthei-
uagscommission ernannt worden, zu seinem Nach-
r'in der Leitung des Generalstabes wurde der
derige Generalquartiermeister Graf Waldersee
n. Der Rücktritt des berühmten Schlachten—
ners von seinem schwierigen und verantwortungs⸗
ven Posten an der Spitze der deutschen Heeres-
ing, den Graf Moltke durch mehr als zwei
srzehnte zum Ruhme der preußisch · deutschen
nee, zur Ehre des ganzen Vaterlandes in Krieg
Frieden bekleidet, kommt nicht gerade über—⸗
end. Schon unter Kaiser Wilhelm J. dußerte
Moltke unter Hinweis auf sein hohes Alter
cderholt den Wunsch, von seiner Stellung zurück⸗
en zu wollen, allein der greise Kaiser mochte
wnicht von seinem berühmten Feldherrn trennen,
hrend der Feldmarschall unter der kurzen Re⸗
ungszeit Kaiser Friedrichs wohl deshalb sein
schtedsgesuch nicht erneuerte, um dem unglücklichen
onorchen diese Sorge zu ersparen. Aber nach
m Regierungsantritte Kaiser Wilhelms II. stand
dem greisen Feldwarschall der Entschluß zum
kutritte definitid fest und sein dem neuen Herrscher
wals ausgesprochener Wunsch, die Lasten und
lüchten seines hochwichtigen militärischen Postens
der Spitze des Generalstabes endlich auf jüngere
qultern niederlegen zu dürfen, ist ihm nunmehr
ällt worden.
Ttoßzdem wird man sich in den Kreisen der
etländischen Armee wie allenthalben in der Nation
dtganz leicht an den Gedanken gewöhnen, daß
geniale Stratege, dessen kühne und großar ·
Schlachten twürfe die preußisch⸗deutschen Waffen
diei Feldzügen zu herrlichen Siegen geführt und
temit zu den großen Männern gehört, die sich
a das Einigungswert der deutschen Nation ver⸗
ant gemacht, nun nicht mehr an der Spitze des
ushen Heeres stehen wird und daß eine juͤngere
an seine Stelle getreten ist. Aber die 88
nhhehre, auf welche Graf Moitke nunmehr blickt,
n es vollkommen gerechtfertigt erscheinen, wenn
* der greise Schlachtendenker aus dem activen
scheidet und wenn irgend jemand den best
ig Anspruch auf Ruhe besitzt, so ist es
F oltle J Indessen wird Graf Moltke auch
wn in einer gewissen Berührung mit der
leiben, und feine Ernennung zum Präsi⸗
. der Landesvertheidigungscommission kann
ug Zeichen betrachtet werden, daß der bewährte
* genialen Feidherrr der Armee in wich⸗
ragen des deutschen Kriegswesens auch wei⸗
erhalten bleiben wird
it aber das bisherige Amt des Feldmarschalls
In er seinem Nachfolger sich in guten Händen
daß dieser das Werk seines großen Vor⸗
echt Moltke'schem Geiste fortführen wird,
a igt dessen ganze Persönlichkeit. Denn der
neenralstabschef ist ein Schüler Moltke's und
* seit langem zu dessen Nachfolger bestimmt,
M⸗ überhaupi schon in den letzten Jahren der
aaͤchlich
e Leiter des Generalstabes war. Geboren
m Jahre 1882 in Potsdam, nahm Graf Walder⸗
ꝛe schon als Major am böhmischen Feldzuge mit
lus zeichnung Theil und bekundete im deutsch⸗fran⸗
osischen Kriege als Generalstabschef für die Armee⸗
btheilung des Großherzogs von Mecklenburg großes
rategisches Talent. Nach Beendigung des Krieges
ungitte Graf Waldersee einige Zeit als deutscher
zeschäftsträger in Paris, bald trat er jedoch wieder
u den rein praktischen Militärdienst zurück und in
emselben hat er sich so trefflich bewährt, daß er
die kein zweiter zu der neuen wichtigen Stellung,
ie ihm das Verirauen seines kaiserlichen Herrn
unmehr übertragen, geeignet erscheint. Mit Freude
ind Zuversicht darf daher die deutsche Armee diesen
ervotragenden, stets bewährten General auf dem
edeutsamen Posten, den bislang ein Moltke be⸗
leidet, begrüßen — er wird ficherlich in den glän⸗
enden Tiraditionen des großen Schweigers fort⸗
ahren!
dänische Presse einstimmig darüber sei, daß die
Ausführung des Artikels 5 des Prager
Bertrages unumstößliche Bedingung
ner wahrhaften Versöhnung zwischen
Daͤnemark und Deutschland sei, und wonach die Reise
daiser Wilhelms nach Kopenhagen die schleswig⸗
jolsteinsche Frage in den Vordergrund gedrängt
Ind damit dem alten Zerwürfniß zwischen Deutsch
und und Dänemark neues Leben verliehen hätte.
Die „Norddeutsche“ bemerkt dazu, daß diesen Aeuße⸗
ungen nur deshalb Bedeutung beizumessen sei,
vein einer der höchsten Beamten des rus⸗
fischen auswärtigen Ministeriums sich
nit der Leilung des „Nord“ beschäftige. Es sei
araus zu enmehmen, daß die hinter dem „Nord“
tehenden Politiker noch immer darauf ausgehen,
138 beiseinem etwaigen französischen
Zriege einen möglichstt groben Theil
bdon Schleswig wieder abzunehmen,
Beriin, 16.0 Aug. Von unterrichteter Seite
wird mitgetheilt, Feldmatschall Graf A
hal habe die Absicht kundgegeben, sich zur Ruhe
zu setzen. Die alsdaan freiwerdende vierte Armee⸗
Inspection werde auf einen süddeutschen Fürsten
bergehen.
Ausland.
Wien, 185. August. Fur nächsten Sonntag
verden Demonstrationen für Schönerer, der am
Montag seine Strafe antritt, erwartet. Die Poli⸗
eibehörde trifft umfassende Maßnahmen.
Paris, 15. Aug. In Amiens gab die An⸗
unft Boulanger's heute Anlaässe zu verschiedenen
umultuarischen Kundgebungen, wobei die Polizei
ind die Gendamerie einschritten und mehrere Ver⸗
vundungen vorkamen.
Petersburg, 15. August. Am naͤchsten
dienfiag, den 21. d. M., tritt der deutsche Bot⸗
chafter, General v. Schweinitz, einen zweimonat⸗
ichen Urlaub nach Deuischland ar und kehrt erst
urz vor dem Dienstjubiläum des Herrn v. Giers
urück. Dieser Urlaud wird hier als neues Zeichen
es besten Einverständnisses zwischen Rukland und
Ddeutschland angesehen.
Lokale und pfaͤlzische Nachrichten.
AAus dem Westrich, 16. August.
Ein Lob den pfälzischen Feuerwehren.) Nach einer
vorliegenben Notiz aus dem Geschäftsberichte des
XII. Feuerwehrlages in Hannover vom 28. Juli
1. Is. ist die Pfal z und Braunschweig in Bezug
auf Brandschäden am günstigsten in ganz Deutsch
sand daran, was darauf zurückgeführt wird, daß
dort in jeder Gemeinde eine rerzierte Feuerwehren
hestehen. Darauf können sich die Pfalz und die—
enigen, welche an der Spitze dieser Einrichtungen
dehen und dieselben fördern, etwas einbilden. Es
st in Bezug auf das Feuerlöschwesen und durch
deitere Maßnahmen gegen das „Brennen“ aber
nuch vieles geschehen. Wir verfolgen diese Ange⸗
egenheit schon längere Zeit und haben, schreibt
nan der Pf. Zig.“, in einer der letzten Sitzungen
des Distriktsrats vernommen, daß die Brandschäden
n einem Bezirke infolge der administrativen Maß⸗
zahmen und des Eingreifens der organisierten
Feuerwehren auf “ zurüdgegangen sfind. Wir
dünschen zu. diesen Erfolgen Glück. Fortfahren!?
DBBieskastel, 16. Aug. Von heute an
ährt statt des Aetar⸗ Omnibusses wieder wie in
rüheren Zeiten der Privat⸗Omnibus des Hotels
ur Post (Hermann Lang) dahier zu jedem Per-
onen Zuge nach Lautzkirchen, und ist so die lästige
rintichiung, daß sich jeder sein Billet selbst lösen
Deutsches Reich.
Berlin, 15. Aug. Fürst Bismarck soll
ach der „Börsenzeitung“ auf der Durchreise nach
ziffingen hier einen Tag verweilen und im Schlosse
em Kaiser Vortrag halten.
Nach demselben Blatte handelte es sich in der
‚estrigen Sitzung des Staatsministeriums um die
Forbereitung von Maßregeln, welche die Wieder⸗
ehr einer allgemeinen Verheerung bei Hochwasser
md Wolkenbrüchen verhindern sollen.
Madame Adam widerspricht in der heute
erschienenen Au sgabe der „Npuvelle R epue“
llen in den deutschen Blättern erschienenen
Dementis des berüchtigten Dokuments und
fellt weitere Enthüllungen in Aussicht.
Berlin, 16. Aug. Das „Marine⸗Verord⸗
nungsblatt“ bringt einen allerhöchsten Er—
aß, worin es u. A. heißt: Ich habe bei Meiner
steise nach Rußland, Schweden und Daäuemark
Zeranlassung genommen, einen größeren Theil
Meiner in Dieust gestellten Schiffe und Fahrzeuge
u besichtigen und zur Begleitung auf diesen Fahr⸗
en heranzuziehen. Mit lebhafter Befriedigung
jabe Ich hierbei gesehen, daß die Führung, der
diensibeltrieb und die Manneszucht in Meiner Ma—
ine mit vollster Hingebung gehandhabt werden
ind daß die Erscheinung Meiner Schiffe
nfremden Häfen geeignet war, fie
ie anerkennende Beurtheilung des
Juslandes finden zu lassen. Gern spreche
zch daher Meinen kaiserlichen Dank aus, den Ad⸗
airalen, Commandanten, Officieren und Mann⸗
haften Meiner Manöverflotte. An Bord Meiner
Jacht „Hohenzoslern“. Kiel, den 31. Juli 1888.
Vilhelm. An den Chef der Admiralität.
Berlin, 16. Aug. Die Reise der Kaiserin
Friedrich nach Gotha hat keineswegs. wie mehr⸗
ach gemeldet worden ist, den Ankauf von Gütern
um Zweck gehabt. Der Kaiserin bleibt noch 14
Tage in Friedrichskron und geht sodann auf min⸗
zesiens vier Wochen nach Schottland, kehrt von
ort aus nach Berlin zurück und nimmt ihren
lufenthalt in dem früheren kronprinzlichen Palais.
hre Reise nach Gotha galt dem schriftlichen Nach⸗
iß Kaiser Friedrichs, an dessen Durchsicht Herzog
icnst von Coburg hervorragend betheiligt sein soll.
luch sollen sich in dessen Besitz werthvolle Schrift⸗
ücke definden, die von Kaiser Friedrich herruühren
ind an den Herzog direkt gerichtet sind.
Berlin, 16. Aug. Die „Nordd. Allg. Ztg.“
wahnm eine Aeußerung des „Nord“, wonach die