Full text: St. Ingberter Anzeiger

.Inspeltor der 5. Armee⸗Inspektion, der 
gert rsog von Baden, und der kommandirende 
nobet i5. Armeekoipz, von Heuduck bei⸗ 
—— Der Großherzog von Baden wird am 
enm 4. in Forbach und vom 20. bis 283. in 
— Quartier nehmen; am 21. kommt auch 
Ahhtobherzog von Baden nach St. Avold. 
Ewpt. abends 5 Uhr reist der Großherzog 
Wantfut the. W. 8. Spt. Dur Su 
h hergmann alias Werner ist nach den neue- 
Ermittelungen auf das bestimmteste 
I4 als der Weber August Wilhelm Willer 
uuenburg, geboren am 25 September 1835. 
aͤhe ist, wie nunmehr festgestellt ist. auch iden · 
ut dem Diebe, welcher im Jahre 1882 in 
nmehrere Einbrilche begangen und nach seiner 
———— 
Fustad Birr aus Stoienthin in Pommern. 
herson dieses Namens kannte er aus seiner 
j her, indem er als Kind in ein und dem⸗ 
Hause mit dem Birr gewohnt hat und wußte, 
xr letztere als Soldat im deutsch-französischen 
187071 vermißt worden ist. 
München. Zur diamantenen Hochzeit des 
zogs und der Herzogin Max wid- 
a die sädtischen Kollegien folgende Glückwunsch- 
ase: Königl. Hoheiten! Durchlauchtigster Herr 
peg! Durchlauchtigste Frau Herzogin! Von 
nhen Liebe and Verehrung getragen feiern Ew. 
doheiten heute ein Fest, wie es vordem wohl 
einem Sprossen des uralten erlauchten Hauses 
4gbach beschieden war. Zahlreiche Werke edler 
thaniglkeit bezeigen den Weg, den Ew. kgl. 
en 60 Jahre hindurch gemeinsam gewandelt, 
zus treuen Bay⸗ernheizen dringen heute tau⸗ 
che Segenswünsche zum Himmel empor. Ge⸗ 
Ew. kgl. Hoheiten zu genehmigen. daß auch 
meindevertretung von München, der Stadt, 
ichstdieselben sich zur dauernden Heimstätte 
und mit den mannigfachsten Beweisen war⸗ 
ympathien bedacht, ihrer ehrfurchtsvollsten 
nahme am heutigen Jubeltage Ausdruck 
he. Möge des allgütigen Gotles Gnade, der 
vider dem herzoglichen Hause Wittelsbach so 
auc gewaltet, das Jubelpaar auch fürderhin als 
e Führerin durch. ein Leben voll des reinsten 
geleiten und viele Jahre hindurch der Früchte 
mn lassen, die ein an Segen reiches Leben zur 
gebracht! In tiefster Ehrfurcht verharren 
ihl. Hoheiten ergebenst Gemeindekollegien 
n. (Folgen die Unterschriften.) Die Adresse 
J Sonntag vormittag von einer Deyutation 
ht. 
Pend weig— Dem „Brschw. Tgbl.“ 
thoichtieben Der Sedantag erinnert mich 
iw on eine kleine niedliche Geschichte, die so 
euütlich illustrirt, in welch verschiedener Rich 
h das Hauptinteresse des Menschen, das sich 
wiich im Felde recht drastig zuweilen zeigt. 
hat macht. Ich machte den Feidzug 187071 
erm Braunschw. Regiment Nr. 82 mit, und 
am Morgen des 8. August 1870 unser, 
m ganzen X. Korps in lieber Erin— 
gsehendes letztes deutsches Biwak bei 
ugbert verließen, in dem wir schon Morgens 
mit den aus der Nachbarschaft herbeige. 
n Landsleuten Vizebohnen mit Kartoffeln 
zunmelfleisch oder dergleichen gegessen hauten, 
dm Vesehl, in Rücksicht auf unsere nunmeht 
henden großen Märsche, Schlachten und Ge⸗ 
die Tornister abzulegen, die wir wahr⸗ 
Abends immer wieder bekommen würden. 
em guten Glauben legten wir dieselben gern 
wucden auf Wagen geladen, wir behielten 
w Manlel mit dem aufgeschnalllen Feldkessel 
ing es. Mittags passirten wir auf der 
ide dei Frauenberg die französische 
mit Musik und Hurrah und bezogen Abends 
don dielen nodh nachfolgenden Biwaks auf 
hen Voden. Die Tornister blieben leider 
sieß.„ie hätten so schnell nicht nachkommen 
Wir vertrösteten uns auf den folgenden 
n uns ohne dieselben und marschirten 
ut munter weiter. Aber auch dieser 
ging vorüber, ohne daß wir die Tor⸗ 
en bekamen und so folgte ein Tag dem 
w er unser stiller Wunsch ward nicht erfüllt. 
bbedenken, daß der Tornister der ganze 
deß Feldsoldaten ist. Jeder vermißte 
nen „Affen“ denn es befand sich der 
and darin. Es folgte nun der 16. 
August mit der Schlacht bei Mars la Tour, dann 
er 18. mit der Schlacht bei St. Privat, hierauf zogen 
vir nach Amelange und auf Vorposien in der Cer— 
nirungslinie bei Metz, es wurde September, aber 
— unsere Tornister sahen wir nicht wieder. Da 
zlötzlich am 5. September, wir lagen Abends schon 
n unseren Laushütten und schliefen, ertönt vbon 
inks und auch von rechts her Hurrah, das immer 
äher kommt. Wir laufen hinaus, um zu hören, 
vas es gibt, und immer näher schallt der Jubel. 
Da kommt ein Adjutant angesprengt und ruft: 
„Am 1. ist die Schlacht bei Sedan geschlagen, der 
daiser Napoleon und 100,000 Mann sind gefangen 
enommen“ und Hurrah, Hurrah geht es von 
Nund zu Mund und es entwickelt sich ein mächtiges 
Lreiben im Biwak. Es legt sich aber auch diefes 
vieder und mit frohen Gefühlen und der stillen 
)offaung auf nunmehrigen wohl baldigen Friedens⸗ 
hluß gehen wir wieder in unfsere Laubhutten zu⸗ 
uck. auch ich in meine, dem 8. Zuge (4. Komp.) 
ehörige. Als wir hineinkommen, liegt noch ein 
Nann an der Erde und schlaft ruhig weiter, dreht 
ich bei unserem Hereinkommen nur eiwas zur Seite 
ind fragt „Was is denn los, das war ja 'ne 
chreckliche Schreierei ?ẽ „Herrgott, Menschenkind, 
ind Sie denn nicht mit draußen gewesen, es ifi 
ja die ganze Schlacht dei Sedan geschlagen, 100,000 
Mann sind gefangen genommen und der Kaiser 
Napoleon an der Spitze“, und Hurrah könt es 
rochmals vergnügt und stolz aus den Kehien. „Ach 
derrjäh“' sagt der drauf, mehr nich? id 
zdachte, die Tornister wären da!“ 
F Rom, 8 Sept. Die Jury der internatio- 
ialen Ausstellung in Ferrara für Han f⸗ 
zubereitungsmaschinen verlieh den Aus⸗ 
ellern Rudolf Sack (Leipzig) und A. Eckert 
Berlin) die goldene, A. H. Sack (Cassel) die 
ilberne Medaille. 
Neuefse Rachrichteun. 
München, 10. Sept. die Versamm— 
iung deutscher Forst männer, von ci. 
7 00 Personen aus allen Landesteilen besucht, wurde 
jeute in den Centralsälen eröffnet. Zum ersten 
Borsitzenden wurde Directer Dankelmann— 
Eberswalde, zum zweiten Ministerialrat Ganghofer 
MNünchen gewählt. Dankelmann gedachte des Todes 
der Kaiser Wilhelm und Friedrich und schloß mit 
inem Hoch auf den Kaiser und den Prinztegenten. 
Finanzminister Riedel begrüßte die Versammlung 
iamens der Regierung; der I. Bürgermeister Borschi 
namens der Stadt. 
Berlin, 10. Sept. Gegenüber den Angriffen 
der russischen Blätter auf die deutsche Politik wegen 
deren ungalanten und gehässigen Haltung gegen 
die Königin Natalie von Serbien erinnert die 
„Nordd. Allg. Ztg.“ daran, daß die Königin, so 
lange sie in Belgrad gewesen, sich stets in öͤffent⸗ 
lichster Weise als Feindin Deutschlands gezeigt 
aind ausgesprochen habe. So habe sie im Jahre 
1886 gegen den französischen Marquis de Flers 
nit Ausdrücken besonderer Freude die schamlosen 
Beleidigungen erwähnt, weiche in der „Societé 
ꝛe Berlin“ gegen allerhöchste und höchste Personen 
enthalten waren. Amtliche, deutscherseits deswegen 
n Belgrad gethane Schritie seien von Erfolg nicht 
egleitet gewesen. 
Die Commission zur Ausarbeitung des 
ȟrgerlichen Gesetzbuches hielt heute eine 
Sitzung unter dem Vorsitz des Geh. Oberjustizrats 
Johow ab. Der Zustand des Wirlkl. Geh. Rats 
Dr. Pape ist noch immer hedenklich. 
Der Afrikaforscher Gottlob Adolf Krause wird 
nus dem deutschen Unterthanenverhältniß austreten 
uind sich in Zukunft ganz der Etforschung en g⸗ 
ischer Colonialgebiete in Afrika zuwenden. 
San Francisco, 9. Sept. Durch eine 
Feuersbrunst wurden in der Haupistraße zwei 
däuserquärres zerstört, worin sich mehrere Gießereien 
uind Fabriken befanden. Der Schaden wird auf 
ine Million Dollars geschätzt. 2000 Arbeite 
ind arbeitslos. 
Eingesandt.* 
St. Ingbert, 11. Sept. Bezugnehmend 
auf die teilweise unrichtigen Auseinandersetzungen 
seitens des Turnvereins in gestriger Nummer, geben 
vir unsere erste und letzte Erklaͤrung dahin ad: 
Wir, die wir seit sieben Jahren in unwandel⸗ 
jarer Treue dem Turnverein angehört, die wir 7 
Jahre hindurch geturnt und die Neulinge turnen 
jelehrt haben, die wir den Turnverein auf Gau— 
urntagen und Gauvorturnerstunden vertreten haben, 
die wir auf Gauturnfesten dem Turnverein durch 
unser Turnen Lorbeeren geerntet — wir sollten 
einet Kleinigkeit halber, eines gerausten Vergnugens 
wegen, ausgeschieden sein? 
Wird wohl kaum Jemand glauben! 
Aus Furcht, der edlen Turnsache zu schaden, 
nehmen wir Abstand davon, die Gründe unseres 
Austrittes zu eröctern. 
Wir wollen lurnen und was wir im Turun⸗ 
dereine nicht erreichen konnten —. „die Verpflanz⸗ 
uing des Turnens auf alle Schichten und Alters⸗ 
Alassen unjerer Bürgerschaft“ — hoffen wir in 
einem Männer-Turnderein zu erringen. 
Möge denn ein Jeder, der den Wert des 
Turnens kennen gelernt, sich uns anschließen, 
mögen frisch die Kräfte erstehen, frei aber, frei 
von allen Vorurteilen und Kleinlichkeiten ein Jeder 
don uns auf der uns durch unsern Turnvater 
Ja hin geebneten Bahn vorwärts schreiten. 
* Für die unter dieser Rubrik erscheinenden 
Artikel trägt die Redaktion dem Publikum gegen⸗ 
über keine Verantwortung. 
Für die Redaktian derantwortlich F. F Demes 
(¶Deutsche Zritung Wir machen unsere werthen 
deser auf das in unserem heutigen Blatte erscheinende Inserat 
Abonnements⸗Einladung für ben V. Jahrgang der Deutschen 
Zeitung in München? aufmerksam. Dieselbe, unter ihrer 
jetigen thatkräftigen Leitung bedeutend verbessert, bietel das 
denkbar Möglichste und können wir deren Reich haltigkeit 
ind Gediegenheit sowohl terxtlich als illustrativ constatieren. 
Das Blatt verstößt in ieiner Beziehung gegen Sitle und 
Religion auch den strengsten Anforderungen gegenüber und 
ann daher als ächtes Volks- und besonders Familien⸗ 
Joural auch mit Rücksicht auf seine staunenswerthe Billig⸗ 
eit bestens empsohlen werden. Das Reiblatt „Eulenspiegel“ 
bringt packende Witze mit Bilderu. Probe⸗Rummern ver⸗ 
endet die Zeitung gratis und franco. 
Lüsbecker 8ije pCt. 50 Thir.-Loose. Die nächste 
Ziehung findet am 1. Oktober statt. Gegen den 
Toursverlust von ca. 85 Mark pro Siück bei der 
AUusloosung übernimmt das Bankhaus Carl Neu— 
urger, Berlin, Französische Straße 13, die Ver—⸗ 
icherung für eine Prämie von 1.50 Mark pro 
Ztück 
—i Direlte Poshi- 
Red Star Linie 
Samstags aach Neu Vork 
Auskunft ertheilen: 
Grisar & Haraily, Antwerpen. 
JulI. Goldschmit, Ludwigshafen. 
Franæz Woll in St. Inabert. 
einar. Seel in Blieskastel. 
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