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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
St. Ingberter Anzeiger erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Sam stag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs
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Tuf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 15 , Reklamen 380 B. Vei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet.
20.
Samstag, 28. Januar 1888.
23. Jahrg.
Deutsches Reich.
Berlin, 24. Jan. Die IX. Reichstagscom⸗
ssion hat bei der fortgesetzten Berathung des Ge⸗
wutfs uber die unter Ausschlutß der Oeffent
Rkeit stattfindenden Gerichtsverhandlungen“ die
stimmungen des 8175 über den sogenannten
Hweigebefehl in folgender Fassung angenommen:
„Ist die Oeffentlichkeit wegen Gefahrdung der
zaatsficherheit ausgeschlossen, so kann das Gericht
nanwesenden Personen die Geheimhaltung von
hatsachen, welche durch die Verhandlung, durch
Anklageschrift oder auch andere amtliche Schrift⸗
icke des Prozesseß zu ihrer Kenntniß gelangen,
r Pflicht machen. Der Beschluß ist in das Sitz
gsprotokoll aufzunehmen. Gegen denselben findet
eschwerde statt, sofern er nicht vom Reichsgericht
assen ist. Die Beschwerde hat keine aufschieben⸗
Wirkung. Der 8176 Absatz 1 blieb unver ⸗
dert; der zweite Absatz erhielt folgende Fassung;
zu nicht öffentlichen Verhandlungen kann der Zu⸗
uͤt einzelnen Personen vom Gericht gestattet wer⸗
d. Einer Anhörung der Betheiligten bedarf es
ht.“
Berlin, 25. Januar. Dos Sozialistengesetz
rd am Freitag zur ersten Lesung auf die Tages⸗
dnung des Reichstags gesetzt und voraussichtlich
meine Kommission verwiesen werden. Nach dem
rgebniß der in den letzten Tagen stattgehabten
sesprechungen in verschiedenen Fraktionen betrachtet
an auch heute noch die unveränderte Annahme des
slehenden Gesetzes auf eine kurze weitere Frist als
is wahrscheinliche Resultat der Verhandlungen.
Berlin, 25. Jan. Aus San Remo, wo
euie das kronprinzfriche Paar den 30.
vochzeitstag feierte, wird gemeldet, daß schon gegen
Uhr ein wahrer Pilgerzug nach der Villa Zirio
egann. Der Consul Schreiber überbrachte den
on den Deutschen San Remo's gestifteten Blumen⸗
rauß. Auch eine Adresse von Berliner Bürgern
ollte heute übergeben werden. Das Befinden des
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dach einem Londoner Telegramm der „Voss. Ztg.“
siMackenzie Anfangs nächster Woche in San
demo zu erwarten; der Besuch deute auf keinen
zrund zu Besorgnissen; die Meldung von Beseitig⸗
mg abgestorbener Knorpelstücke sei verfrüht, ebenso
ei die Meldung von einer neuen großen ärztlichen
sonsultation gänzlich unbegründet.
Berlin, 26. Jan. Die Petition von Inte⸗
ehenten der östlichen Provinzen an das Abgeord-
ietenhaus, betr. eine Herabsetzung der Frachtsutze
'ür Getreide und Mehl, wünscht, daß deutsches
betreide so befördert werde, wie ausländisches. Um
inem daraus hervorgehenden Mißverständniß, als
b gegenwärtig fremdes Getreide zu niedrigeren
Frachtsatzen gefahren werde, als einheimisches, ent⸗
zegenzutreten, weißt die „Norddeuische Allg. Ztg.“
darauf hin, daß Ausnahmetarife, auf welche die
Petition sich berufe, Durchfuhriarife sind für das
iber die preußischen Ostseehäfen zollfrei wieder aus—
ehende russische Getreide und daß dieselben ins
Leben gerufen sind zum Schutze des Verkehrs von
Danzig und Königsberg gegenüber den russischen
bafenplätzen.
Zum 91. Geburtstage des Kaisers
ordert ein Komitee, an dessen Spitze General⸗
Adjutant Graf Bismarck, der Herzog don Ratibor
und General Freiherr von Wrangel stehen, dazu
auf, dem Kaiser ein Geschenk in der Form darzu—
bringen, daß Tausende von Privatpersonen moͤg⸗
aichst jeden Soldaten der Armee in den Besitz eines
Andenkens an diesen Ehrentag setzen. Das An⸗
yenken soll in einer von höheren Offizieren bearbei⸗
eten biographischen Denkschrift des militärischen
Dienstlebens des Kaisers bestehen, die völlig authen⸗
hisch ist, von dem Kaiser selbst wiederholt revidirt
ind ergünzt wurde, und mit einem guten photo⸗
raphischen Portrait des Kaisers ausgestattet ist.
Ddas oben bezeichnete Komitee räth, daß, in jeder
Ztadt, jedem Ort einige patriotische Personen zu⸗
ammentteten, um einen Orts-Ausschuß zu bilden
ind für die weitere Verbreitung der Aufforderung
zu wirken, denn sonst dürfte es dem Berliner
Zomitee kaum möglich sein, in der kurzen Zeit in
ille Kreise zu dringen, die sich gern an einer so
zatriotischen Kundgebung betheiligen moͤchten. Nähere
Auskunft ertheilt der Schriftführer des Komitees,
derr G. von Glasenapp in Potsdam, Schwanen⸗
Frücke, und es sind von demselben die Aufforder⸗
ingen kostenfrei zu beziehen. Die Listen aller
Zeichner sollen dem Kaiset am 22. März eingereicht
wverden, weßhalb der Schluß für die Annahme auf
den 21. März fesigesetzt ist.
Nach Mitiheilung der „Köln. Ztg.“ betragen
die Kosten der durch die neue Wehrvorlage be-
zweckten Heeresverstärkung Deutschlands 276
Millionen.
Ausland.
Paris, 24. Jan. Cavaignac's Bericht über
zas außerordentliche Heereserforderniß zeigt, daß
eit 1870 für die Neubewaffnung der französischen
Armee 2,343,833, 282 Franken ausgegeben wurden.
Zur Vollendung der Ruͤstungen wuͤrden noch 350
Millionen erforderlich sein.
Paris, 25. Januar. Heute endlich hat der
Minister des Innern bezüglich des „Attentats“ an
der deutschen Grenze den Journalen die folgende
Note zugehen lassen: „Herr Schnerb, Präfekt in
Nancy, hat dem Minister des Innern einen neuen
Rapport über den Zwischenfall von. Trieux einge⸗
sandt. Dieser Rapport konstatirt, daß Barberot
'eine Klage eingereicht hat und daß die französische
Brenze nicht verletzt worden ist. Herr Schnerb
pricht die Ansicht aus, daß unter diesen Umständen
der Zwischenfall von Trieux nicht geeignet ist, die
Intervention der Regierung nothwendig zu machen.“
doffentlich ist damit die Geschichte zu Ende, was
aber keineswegs sicher ist, da die Hetzblätter bereits
vehaupten, daß „die Regierung den Vorfall igno—
ciren wolle“, und deshalb den Entschluß bekunden,
hre eigene Untersuchung des neuen deutschen Atten ⸗
ats fortzusetzen. Die „Lanlerne“ veröffentlicht be⸗
reits einen angeblichen Plan des „Thatortes“, den
der Reporter an Ort und Stelle aufgenommen
jaben will, und woraus natürlich erhellt, daß der
)eutsche Zollbeamte dem Barberot das Gewehr auf
ranzösischem Boden abgenommen hat. Man kann
vohl nicht leicht die Unverschämtheit weiter treiben.
Paris, 26. Jan. Bei dem österreichi schen
Botschafter Graf von Hoyos fand gestern zu Ehren
desß Pcäsidenten Carnot und dessen Gemahlin ein
Diner statt, an welchem auch Tirad. Flourens und
Floquet theilnahmen.
Brüffel, 26. Jan. Ein hieliges Blatt, die
Nouvelles du jour“, kündigt die bevorstehende
Berlobung der Prinzessin Henriette von Belgien
mnit dem Kronprinzen von Italien an.
Aus Spanien bringt „Daily Chronicle“,
in sehr unzuͤverlässiges Blatt, folgende Sensations⸗
zachticht: „Die Königin Isabella ist aus Madrid
rilirt worden, weil sie dahin intriguirte, als
Kegentin für ihren unmündigen Enkel proklamirt
zu werden. — Die Meldung dürfte fich permuth—
lich als Faschings⸗Phantasie ausweisen.
Zum Zwecee der Herstellung einer geordneten
Verwaltung hat der Sultan anbefohlen,: daß in
jedem Vilgjet ein deutscher Beamter dem General-
Jouverneur beigegeben werde. Die Berliner Reichs⸗
sanzlei überwies bereits der Türkei eine Anzahl
nüchtiger Beamter.
Petersburg, 26. Jan. Ein heute ver⸗
zffentlichter Tagesbefetßl des Kriegsministers theilt
den Local⸗Brigadeverwaltungen einen Generalstabs⸗
ffizier zu, welche auch die Aufgabe haben, das
Material zur Vorbereitung einer Mobilisirung aus⸗
uarbeiten und die taktischen Uebungen der Reserves
ataillone zu leiten.
Lokale und psaͤlzische Nachrichten.
Der pfaälzische Frühjahrs⸗Saat—
zutmarkt findet am 21. und 22. Februar in
Speyer saatt.
— Nach einer Meldung der ‚„C. H.“ werden
ämmtliche Reservisten der Infanterie auf den 6.
Februar zur Ausbildung mit dem neuen Gewehre
inberufen. Ueber die Dauer dieser Uebung liegen
bestimmte Angaben nicht vor.
A Zweibrücken, 25. Jan. Wie der
„Zw. Z mitgetheilt wird, haben hiesige Gewerbe⸗
raͤbende dieser Tage Herrn Kommerzienrath Wolff
ine von Herrn Schreiblehrer Runck kunsivoll kalli⸗
raphisch ausgeführte Glückwunschadresse überreicht,
n welcher dieselben ihrer Freude über die hohe
Auszeichnung Ausdruck geben. welche auch dem
siesigen Gewerbe durch die Ehrung des Herrn
Fabrikanten Wolff zu Theil geworden ist.
— Pirmasens, 26. Jan. Der wegen
des Einbruchdiebstahls bei Heizer Werner dahier
herhaftete Gerbertagner Adam Werner von Lemberg
ist wieder freigelassen worden, nachdem sich dessen
„öllige Unschuid herausgefstellt hatte. Das bei ihm
Jefundene Geld waren seine Ersparnisse, die er sich,
bald es anging, in Goldstücke einwechselte und
o aufbewahrte. Da er aus seinen „Schätzen“ nie
in Geheimmiß gemacht hatte, wurde es ihm leicht,
»en rechtlichen Vesitz seiner Goldfüchse nachzuweisen.
Der wirkliche Thäter ist somit noch nicht ermittelt.
(V. A.)
— Gosttheim, 24. Jan. Lina Klapp,
Ehefrau von Nikolaus Dilg hier, versuchte sich im
Stall zu erhängen, wurde aber abgeschnitten. Man
Jatte bei derfelben das vor einiger Zeit bei Ziegelei⸗
efißer Karl Haag gestohlene Fleisch vorgefunden.
Pf. Pr.)
— In Spehyer hat fich eine Genossenschaft
szum Zwecke der Entwässerung der nördlichen
Niederung gebildet. Die beizuziehende Fläche um⸗
aßt 20005 Morgen und die Kosten sind auf
355 000 Mk. veranschlagt. Die Entwässerung soll
zurch vier Centrifugal⸗Pumpen bewerkstelligt wer-
den, welche in der Sekunde etwa 800 Liter be⸗
reitigen könnten. Bei langerem Hochwasser, wie
es sich durchschnittlich alle neun Jahre einzustellen
aflegt, geht auf der erwähnten Fläche eine Ernte
im Werihe von mindestens 146,000 Mk. zu Grunde;
zurch die geplante Einrichtung, welche im gleichen
Zeitraume an Betriebskosten und Zinsen 24,000
Hk. kosten würde, könnte also ein Werth von
122,000 Mt. gerettet werden. Die erforderlichen
Mitntel würden der Kultur-Rentenanstalt entnommen
verden. Bei einer Verzinsung von 3 Prozent
ind 2 Prozent Amortisation wäre das Unternehmen
in 28 Jahren vollständig gedeckt. Da sich die
Zesitzer von über zwei Drilitel der Fläche zu Gun—