Afrikas auf Sklavenschiffe, unter welcher
Flagge sie auch segeln mögen, Jagd machen sollen.
Paris, 17. Sept. Der Cabinetschef im
Ministerium des Aeußern, Robert, ist nach Peters
hurg abgereist.
Rom, 17. Sept. General Driquet,
Commandeur eines Armeecorps mit dem Sitze in
Florenz, wird, begleitet von einem Adjutanten des
stönigs, im Auftrage des Königs den Kaiser
Wil helm an der Grenze des Königreiches bee—
grüßen.
Rustschuk, 17. Sept. Der ehemalige Beamte
der bulgarischen diplomatischen Agentur in Bukarest,
disssosoff, welcher wegen Unterschlagung von
Beldern entlassen wurde, feuerte gestern sechs
Revolhverschüssse auf dFinanzmini—
ster Ratchewitsch ab. Drei Kugeln gingen
fehl, die drei anderen trafen, jedoch nur eine ver⸗
ursachte eine er nstere BVerwundung ober—⸗
dalb der rechen Brust
Eokale und pfalzische Nachrichten.
St. Jugbert, 18. Sept. Es herrscht hier
pielfach die irrige Meinung, daß das zur Schmück-
ung der Häuser nothwendige Grünes aus städt;
ischen Mitteln an Privatleute geliefert werde.
Aus ficherer Quelle theilen wir mit, daß dies
nicht der Fall ist. Die Stadt selbst hat für
Bekränzung öffentlicher Gebäude, Ehrenpforien,
Flaggenstangen soviel Material nöthig, daß sie nicht
nn der Lage ist, noch an Private davon abzugeben.
Es bleibt somit Jedermann überlassen, seinen Be⸗
darf sich selbst anzuschaffen. Wir möchten dabei
jetonen, daß auch anderes Material als blos Fich-
lenzweige sich zu Kränzen eignet, so Moos und
haidekraut. Man schicke die Kinder hinaus, solches
u sammeln. Einen schönen Schmuck wird auch
Eichenlaub bilden. Wenn mancher in der Hoffnung,
daß ihm die Stadt das Benöthigte stelle, sich noch
nicht versehen hat, so möge er nicht länger säumen,
denn der freudige Tag naht schnell, an dem wir
den allgeliebten erlauchten Sproß des Hauses Wit-
delsbach, des Königreichs Bayern Vecweser hier be⸗
zrüßen dürfen.
* Der Anzeigeteil unseres Blattes enthielt gestern
die Anzeige, daß von der Gemeinde Oberwürzbach
durch ihren Adiunkten Becker Fichtenbäumchen und
Aeste zu kaufen sind. Durch die Schelle ward heute
»ekannt gegeben, daß Bestellungen auf dem
hiesigen Polizei amte angemeldet werden
lönnen. Die Lieferung geschieht frei an's Haus.
*Wie wir hoͤren, soll auf dem Nieder—⸗
würzbdacher Wei her anläßlich der Vorbeifahrt
Sr. Kgl. Hoheit des Prinz-Regenten eine Flotille
don festlich geschmückten Kahnen und Flössen ge-
hildet werden. Auch soll Sr. Kgl. Hoheit an der
Station Niederwürzbach ein Bouquet aus Wasser⸗
blumen überreicht werden. Nähere Nachrichten hie⸗
rüber stehen noch aus.
*Küurzer werden die Tage und länger werden
die Abende, das Nahen des Winters macht sich jetzt
schon recht bemerkbar. Und da kommt auch die
Petroleumlampe wieder zu Ehren, gibt aber
aamentlich anfänglich nicht selten Ursache zu Ver—
drießlichkeiten und lästigen Beschwerden. Warum?
Weil man die Lampen so, wie sie im Frühjahr
zei Seite gesetzt wurden, wieder hervorholt, ohne
sie vorher gründlich zu reinigen. Es bedarf wohl
nicht eines besonderen Beweises, daß der Dochti,
wenn er so lange Zeit unbeweglich im Petroleum
gelegen und dies nicht durch Benutzung der Lampe
ihn porös erhält, unbrauchbar wird und deßhalb
durch einen neuen Docht ersetzt werden muß. Ebenso
sollte das Petroleum, welches noch vom letzten Ge—
brauch der Lampe her in der Glaskugel sich befindet,
porfichtig ausgeleert und die Kugel selbst mit heißem
Wasser und etwas Soda sorgfältig gereinigt werden.
Bleiche Sorgsalt ist auf die Reinigung der Luft⸗
öcher und des Lampenmechanismus zu verwenden.
In den Oelbehälter der Lampe sollte man einen
»der zwei Loffel voll Kochsalz thun, welches allen-
iallsige Unreinlichkeiten im Petroleum aufnimmt,
und so zum hellen Brennen der Lampe beiträgt.
— Blieskastel, 17. Sept. GVermächtnis.)
Im VLaufe des Jahres starb in Paris ein Herr
Moritz Levi, welcher von hier gebürtigt idar. Der⸗
selbe vermachte den hiefigen judischen Ortsarmen
5300 Franken. Das Geld ist bereits hier eingetroffen
und mit der Verteilung die Vorsteherin des israe⸗
itischen Frauenvereins, Frau Simon Lebi Witwe,
betraut worden. (3. 3)
— Die Gemeinde Breitfurt erhielt von
Herrn Gutsbesitzer Jachmin eine neue BerB822u
vage zum Geschenke. Gewiß ist dem Hertn
heber der Dank seitens der beschenkten Gemeinde
gesichert.
— Von der Kashofer Höhe, 16. Sepi.
Auch in unserer abgelegenen Landgegend macht sich
»er moderne Zeitgeist, der die ganze Welt durch⸗
veht, bemerkbar! Wie wir heute bei einem Ge⸗
chaftsgange durch zinige benachbarte Ortschaften zu
unserer Freude bemerkten, sind endlich die alten
1813ernen Landbriefkästen, die in letzter
Jeit bei einigermaßen regnerischer Witterung zur
lufnahme von Briefen u. s. w. gar nicht mehr
serwendbar waren, da die eingelegten Sachen in⸗
olge der eindringenden Feuchtigkeit zu Grunde
zsingen, verschwunden und an Stelle derselben guß⸗
iserne) umfangreichere Briefkästen, getreten. Die⸗
elben eignen sich durch ihre weite Ausdehnung nicht
illein besser zur Aufnahme der Kortespondenzgegen⸗
tände. sondern sind gegen die früheren Holzkästen
juch von größerer Dauerhaftigkeit. Wir Landbe⸗
vohner können der einschlägigen Postbehörde, wie
auch den diesbezüglichen Gemeindeverwaltungen,
velche sich die Beschaffung der neuen Briefkästen
ingelegen sein ließen, für diese Neuerung, durch
velche einem schon längst gefühlten Bedürfnisse ab⸗
jeholfen wurde, nur unseren aufrichtigen Dank aus-
prechen. (3.3)
— Zweibrücken, 18. Sept. Wie wir
jören, trifft demnächst (heute oder morgen) von
dandau eine Kompagnie starke Abteilung Ersatz⸗
reservisten nebst Offizier dahier ein, welche der
n Landau herrschenden Typhusepedemie halber in
zer hiesigen Kaserne auf einige Wochen einquartiert
verden. (3)
— Die Zahl der Knappschaftsvereine
n Bayern hat sich um einen — den Verein
dellenberg im Bergamtsbezirke FZweibrücken
— vermehrt, es bestehen sonach mit Jahresschluß
41 Vereine. Eine Vergleichung der letzten fünf
Jahrgänge 1883 bis 1887 unter sich ergibt, daß
die Zahl der Vereinsmitglieder von 5323 im Jahre
883 auf 6248 im Jahre 1887 gestiegen ist.
— Der Stadtrath von Kusel beschloß in der
Sitzung vom 14. dfs, dorten den Verkauf der
dartoffeln nach Gewicht einzuführen: Das vor⸗
chriftmäßige Gewicht für den Sack Kartoffeln ist
93 Pfund, den Sack inbegriffen; ein allgemeiner
Baagezwang: wird nicht beabsichtigt, dagegen ist
eder Kaufer berehtigt, das volle Gewicht durch
Wiegen feststellen zu lassen. Der Zweck der Neuerung
bpäre also in dem Bestreben zu suchen, minder⸗
perthige d. h. nicht 100 Pfund haltende Säcke
yom Marlte fernzuhalten. (K. Ztg.)
— Pirmasens, 17. Sept. Das Dienst⸗
nuüdchen Salomea Bourgun von Lemberg, welches
im 16. August letzthin geschossen wurde, ist am
etzten Samstag als geheilt aus dem hie⸗sigen
drankenhaus entlassen worden. — Gestern Näch—
nittag etwa um 4 Uhr brannte der Heuschuppen
es Herrn Müllers Schindler auf der Reh—⸗
nühle gänzlich nieder. Schaden 800 M. Schindler
jat nicht versichert. Als der That dringend ver—⸗
ächtig wurde noch am Abend in hiesiger Stadt,
urch die k. Gendarmerie dahier, der ledige Gerber⸗
agner Georg Kemmerer von Vinningen und
)er Kistenmacher Jakob Wen ninger von hier,
erhaftet und in das biesige Amtsgerichtsgefängniß
ingeliefert. —X
— Landau, 17. Sept. Gestern Abend traf
ereits ein Offizier mit 3 Soldaten des 18. Regiments
sier ein, welchen heute das als Wache für die
zudwigshöhe bestimmte Detachement mit der Musik
nes genannten Regiments folgen werden. Die beiden
Zataillone des 18. Regiments treffen bekanntlich
im nächsten Donnerstag hier ein. Da die Repara⸗—
urarbeiten in der weißen Kaserne bis dahin nicht
veendet sein werden, so soll nach einem hier um⸗
aufenden Gerüchte ein Theil der Mannschaften
nei den Bürgern einquartirt werden.
— Mit dem 1. Oktober l. J tritt Herr Land⸗
gerichtspräsident Philipp Wilhelm Foell in den
vahlverdienten Ruhestand, nachdem sein langiähriges
rsprießliches Wirken im Staatsdienste bereits vor
inigen Jahren durch Verleihung der 1. Klasse des
Berdienstordens vom bl. Michael ausgezeichnet worden
rar Eilb.
— Neuftadt, 17. Sept. Nächsten Sonntag
»en 23. ds. Mis. findet in Neusftadt, wie alljährlich,
ie Ferienzusammenkunft der in der Pfalz wohnen⸗
»en Aktiven und Philister des Kartellber—
sandes deutscher Studenten⸗ (akade⸗
i Gesangeeteine um Sote!l Law Azun Da
eit der vorjährigen Zusammenkunft ei
Verkehr zwischen den Philistern paenn sehr tehn
yesteht, verspricht die diesmalige can Ver
en Verlauf zu nehmeu ehr anm⸗
— Wachenheim, 15. s u t Vr)
zurch Einderufung des nächsten Ershm Nachie
JZerrn Gastwirthes Ludwig Wiedeman e de
Stadtrath wieder vollzählig geworden wchien
seute Vormittag unter dem Vorsitze des ar, wur
Zezirksamtmannes und — S
eustadt für den verstorbenen Herrn Vur ietn
Wolf eine Neuw ahl veranstaltet, da Ine
ultatlos dlieb, da eine Einigung unter d
barteien nicht hergestellt werden konnte. —RD
— Wachenheim, 17. Sept. Heunu
Frühe wurde die Familie des hiesigen n
orstandes und Handelsmannes Karl —
n tiefste Bestützung und Trauer vers tzt
ärwag n Dunde nautich de n hee
tehende Gattin desselben, die Mutter —*
eichen und noch unversorgten Kinderschat —*
uind etwa zu gleicher Zeit von dem Shuihnn
hansert dahier, der auf der städtischen Bleiche p
han hate, in dem daseidst beshicenvhne
jülter ertrunken aufgefunden. Ob hiet ein —8—
»der, da die bedauernsmerte Frau häufig an dih
inn litt, eine That von Geistesstörung vorlie
wird wohl für immer unaufgeklärt bleiben, d
chwer geprüfte Familie findet allgemeine Th
ahme. Gf. 3)
— Ludwigshafen a. Rh., 16. S5
Bestern Abend entstand im Keller des Vich
Sutter in der Schulstraße ein Brand dodurch do
Ische, in der noch glühende Kohlen sich befanden
n den Keller geschüttet wurde, wodurch sich in de
Nähe liegende Hobelspähne entzündeten. Die Feu
vehr wurde alarmiert, welche den Brand bald löshe
zum Leidwesen vieler Hausfrauen gingen dier
Kerwekuche“ zu Grund, die von der Löschmann
chaft zu stark „genetzt wurden. — In verwichene
dacht wurden die Eigenthümer eines Flohtheolerz
nhaftiert, die ungebührlichen Radau machten, eigen
Schutzmann ins Gesicht schlugen und einem andern
zie Uniform zerfetzten. Im städtischen Verwahr
ingslokal können sie nun ihre Dressierungskuns
an den dort massenhaft ihr Wesen treibenden braunen
dupsern in Anwendung bringen.
— Frankenthal, 16. Sept. Der Hunde
in Kartoffeln scheint mit der vorletzten Woche seinen
Höhepunkt erreicht zu haben, trotzdem die Nachfreg
mmer noch stark ist. Die Zufuhr war bedeutend
jeringer und betrug das auf der städtischen Wege
btarierte Quantum wenig über 8000 Zir. Du
Preis war im Anfang der Woche 5 Mt. 803
der Dopp lzentner, stieg dann im Laufe der Wodh
»is zu 5 Mk. 50 Pfg., und gestern wurden jege
3 Mt. bezahlt. Die meisten der versandten ar
offeln gingen rheinabwärts und nach Belgien.—
Trotzdem die Nachfrage nach Zwiebeln als an
zute zu nennen ist, bleibt die Zufuhr gering. de
erkaufte Quantum der letzten Woche (ungefähr io
ztr.) ist kaum nennenswerth. Bezahlt wurde e
——
rage herrscht von auswärts auch nach Kraut.
— ZFriefenheim, 14. Sepi. Auch di
Jiesigen Becker haben beschlossen in Folge bedeuten
den Mehlaufschlags, ihre Brod- und —
zu erhöhen, und kostet Gemischtbrod 4 Pfd.
hfg. Schwarzorod 4Pfd. 42 Pfo. Wet 8Pho
eben Suͤc 20 pfo . M
— Aus der Vorderpfalz. 16. p*
Der Ausschaß des Alig. evang. pros. Missien
pereins fieht sich veranlaßt, das dietiatu
Pfälzische Hauptfest des Vereins
—AV— Poie
—XD00
Okttober zu verlegen. uket
— Dem Bericht über Viehseuch en im vda
Regierungsbezirke der Pfalz wahrn
Monats August 1888 entnehmen wir folgen
Der Milzbrand kam zum Ausbruche bei —
in Schmiltshausen und bei fünf Rindoiehstüden
nit 7 Rindern besetzten Stalles in Fiederaunn
igl. Bezirksamtes Zweibrücken. Die befo
Thiere sind umgestanden. In der Gemeinde 35
)eim, kgl. Bezirksamtes Homburg, steben nen
ind in den Gemeinden Pirmasens, Waldfisch
Munchweiler, Thaleischweiler und Burgalben
Bezirlsamtes Pirmasens, 16 der Ansteaung
ßotzkrankheit verdächtige Pferde unter vae in
Zeabachtung. Ein udter ponzeilicher Aupfi n
zurgalben stehendes Pferd neefallen und w