Full text: St. Ingberter Anzeiger

heuer an der Durkheimer Straße, sowie daran an— 
nend im Neidig. Hahnen und Holzweg, über- 
n diesem ganzen großen Oostwaldbezirke. 
9 hatten schon diters Gelegenheit, zu sehen wie 
reisende Fremde einander auf diese Natur⸗ 
chonheit aß fmerksam machten. Der bekannte Birn⸗ 
Nie des Herrn Ph. Kitsch am „schwarzen Kreuz“ 
hedachter Straßze ha. dieses Jahr ca. 40 Cent⸗ 
r zwe Dritttheile dieses Quantums sind schon 
ogeerntet. der Baum erregt aber noch immer das 
Sunen jedes Beschauers ob seines Früchte⸗Reich- 
—* sind dies Sommer · Fellenzer. — Das 
—* wird eben⸗ gepflückt. Es laßt sich leicht 
messen, wie rentabel die Obstcultur ist, wenn 
ie hier, stets der Grundsatz gewürdigt wird: 
Alles an seinen Platz!“ 
gudwigshafen, 19. Sept. Wie dem 
pf. Aur.“ von befreundeter Seite mitgetheilt wird, 
ide dem Direltor der Pfälzischen Eisenbahnen, 
In. iol. Regierungsrath Lavale, der Rothe 
odlerorden 2. Kl., dem Direktionsrath Hrn. Gayer 
A preußische Kronenorden 3. Kl. und dem Be— 
irksingenieur Hrn. Serini in Zweibrücken der 
hothe Adlerorden 4. Kl. von Sr. Majeftät dem 
zönig von Preußen gnädigst verliehen. 
Frankenthal, 18. Sept. Nach der 
ponntaglichen Uebung der Zuckerfabrikfeuerwehr wurde 
e Mannschaft im Auftrag des Herrn Kommer⸗ 
Jienrates Karcher mitgeteilt, daß alle, welche 
Hitglieder des hiefigen Krieger- und Militär⸗Vereins 
nd'und bei der am nächsten Sonntag zur Huldig · 
ing Sr. k. Hoheit in Edenkoben stattfiadenden 
Zooation sich beteiligen wollen, aus der Privatkasse 
eß Herrn Kommerzienrats die Fahrt vergütet und 
jnen Barzuschuß von 2 Mk. pro Person ausbe— 
ahlt erhalten. Bravo! 
reiligen Wirkungen der projeetirten Kanalisirung 
zie vorteilhaften überwiegen und deßhalb die zu 
hrer Herstellung erforderliche Aufwendung der 
Baukosten von mehr als 50 Millionen Marck aus 
Staatsmitteln nicht befürwortet werden könne. 
Es müsse vielmehr den Jnteressenten überlassen 
werden, den Bau auf eigene Kosten auszuführen. 
Rach Vornahme einiger formeller Aenderungen im 
Wortlaut wird das Gutachten sowohl von der 
Zandelskammer, wie auch vom Vorstaade des wirth⸗ 
chaftlichen Vereins einstimmig angenommen. 
Stieringen, 17. Sept. Gegen das bei 
DZochzeiten und Kindtaufen übliche „Anschießen“ 
hat die Direktion des hiesigen Werkes eine sehr 
dankenswerte Maßregel getroffen. Sie hat dekannt 
zemacht, daß jeder ihrer Arbeiter, welcher schießt 
oder bei seinen Kindern oder Mietern solches Schietzen 
duldet, 6—8 Tage nicht zur Arbeit gelassen wird 
aind, wenn der Fall fich wiederholt, ganzliche Ent⸗ 
assung zu gewärtigen hat. Wir hoffen daß diese 
praktische und lobenswerte Anordnung ihre Wirkung 
uͤbt. (5. 3)) 
FMalstatt-Burbach, 18 Sept. Nachdem 
der Pfarrer, der Kirchenvorstand und die Gemeinde- 
hertretung von St. Johann an der Saar und die 
onstigen Interessenien gehört worden sind, wurde 
Folgendes bestimmt: Die Orte Malstatt und Ruß— 
hütte mit den dazu gehörigen kleineren Wohnstätten 
werden von dem bisherigen Pfarrverbande getrennt 
und zu einer eigenen Pfarrei mit dem Pfarrsitze 
u Malstatt erhoben. Die Grenzen der Piarre 
Malstatt werden gebildet: westlich von der Pfarrei 
Burdach, wie solche durch die Errichtungsurkunde 
dom 6. Mai 18885 umschrieben worden ist; südlich 
»om Banne Saarbrücken; östlich von den Bännen 
St. Johann und Dudweiler. nördlich von dem 
Banne der Gemeinde Guichenbach. Die Banngrenzen 
bilden zugleich die Grenzen der Pfarrei. Sämmt 
liche, innerhalb der angegebenen Grenzen liegenden 
däuser und Wohnplätze gehören zur Pfarrei Mal— 
tatt. 
F Saargemünd, 17. Sept. Gestern 
zegen Mittag ist unse Chevauleger-Regi— 
ment vom Manöver zurückgekehrt. Mit Rücksich— 
auf die in den Räumen der alten Kaserne im letz 
ten Sommer ausgebrochene wenn auch nicht bös⸗ 
artige Typhusepidemie wurde ein Theil der Mann⸗ 
chaft in Bürgerquartieren untergebracht und die 
Schwadron, welche am 1. Oktober den neuen 
Flügel in der oberen Kaserne beziehen soll, nach 
der „Ztg.“ vorläufig in Folpersweiler und Frauen⸗ 
berg einquartiert. 
Am Sonntag Morgen unternahmen die 10. 
und I1. Kompagniedes 87. Inf.Regts. 
aus Saardurg, die in Zinsingen einquartiert 
sind, unter Führung ihrer Hauptleute eine Be⸗ 
sichtigungdesSpicherer Schlachtfeldes. 
Nach Ankunft auf demselben schilderte der Haupt⸗ 
mann der 10. Kompagnie die Schlacht bei Spichern 
und brachte zum Schluß ein Hoch auf Kaiser Wil⸗ 
helm II. aus, worauf die Soldaten die National—⸗ 
hymne sangen und einen Kranz auf das Denkmal 
der 74er, der Landsleute der YNer, niederlegten. 
Am Denkmal vorn am Berge fand der Füsilier 
Bolled von der 10. Kompagnie im Boden ein ziem⸗ 
lich gut erhaltenes preußisches Seitengewehr von 
1870; bezeichnet war es mit den Buchstaben: „J. 
R. 74, 12. Comp. Nr. 33.“ Der Füsilier wurde 
don seinen Offizieren reichlich beschenkt und soll das 
Seitengewehr auf Antrag der Offiziere der beiden 
dompagnien im Offiziers-Kasino in Saarburg auf⸗ 
resteslt werden (6. 2] 
F Tholey. 16. Sept. Gistern verunglück— 
ten gelegentlich de Manövri⸗rens am Schaum⸗ 
derge 2 Artilleristen und 1 Offizier dadurch, daß 
rein Kanonenwagen, während er einem sog. „Rech“ 
entlang fuhr, umschluq, wobei die Pferde sich mehrere⸗ 
mal überschlugen. Der eine erlitt einen doppelten 
Armbruch und die beiden anderen trugen erhebliche, 
aber ungefährliche äußere Verletzungen davon. Zwei 
mußten ins Spital nach St Wendel gebracht werden. 
Stuttgart, 18 Sept. Heute starb auf 
Serach bei Eßlingen Freiher Karl v. Cotta, der 
Vorsteher der Cottaschen Verlagsbuchhandlung, an 
einem Herzschlage im Alter von 55 Jahren. 
Muünchen. Die am 1. Oktober bei den 
Truppentheilen der hiesigen Garnison eintretenden 
Einjährig⸗Freiwilligen brauchen sich den Raupen⸗ 
heimrnicht mehr anzuschaffen, sondern haben 
sich mit dem neuen Helm auszurüsten. 
F Neue Reichspost⸗Briefmarken. 
Dem Vernehmen nach sollen Reichspost Briefmarken 
eine Umänderung erfahren. Die neuen Postwert⸗ 
zeichen sollen sich durch größere Einfachheit und 
geringere Herstellungkosten von den bisherigen unter⸗ 
scheiden. 
Dienstesnachrichten 
Justiz. Nechtspraktikant Correll in Zweibrücken wurde zum 
Amitsgerichtssekretär in Ingolstadt ernannt. 
Lehramt. Lehramtskandidat Müller in Landau wurde 
die 2. Präfektenstelle an dem Erziehungsinstitut der Stu—⸗ 
dierenden in Landshut übertragen. 
Forstwesen. Tilularforstmeister Oberförster Becker in 
Speyerx wurde unter Beförderung zum Forstmeifter das 
sommunalforstamt Speyer übertragen. Förster Holder- 
baum in Otterstadt zum Förster a. O. in Neuhofen er⸗ 
nannt. 
Neueste Nachrichten. 
Ludwigshafen, 18. Sept. (4* Uhr 20 
Min. Nach.) Soeben hat der Prinz-Regent 
die hiesige Stadt passiert. Der Regent wurde 
vom Stadtrat begrüßt und von der Bevölkerung 
jubelnd empfangen. 
Haag, 18. Sept. Die Generalstaaten 
wurden in Verhinderung des Königs vom Minister 
Baron v. Mackah eröffnet. In dem Eröffnungs⸗ 
schreiben heißt es, die Bezeihungen mit dem Aus— 
lande seien sehr freundschaftliche, der Stand der 
Finanzen sei so befriedigrnd, daß eine Vermehrung 
der Steuern nicht notwendig sei— 
—XO 
hier iagenden Convents des reformierten Kirchen⸗ 
districis, bei dem Tisza als Curetor den Vor⸗ 
sitz führte, fand gestern ein Banket statt, wobei in 
Toastreden auch des jüngsten Ereignisses in 
Belovar CGadel des Kaisers gegen Bischos 
Stroßmeyer) gedacht wurde. Im Anschluß hieran 
erhob Tisza das Glas und sagie, er ergreife das 
Wort namens der Wahrheit und das um so lieber, 
als die Wahrheit in diesem Falle sein und jedes 
ächten Ungarn Herz mit Freude erfülle; es sei 
von einem Vorredner darauf angespielt worden, 
daß die OQuelle jener kalten, aber wohlverdienten 
Douche, welche letzthin in Kroatien niedergesaust, 
hier inmitten der Festbersammlung zu suchen sei; 
in Wahrheit j'doch sei diese Quelle jenes gute 
Herz, welch es immer und einzig von den Interessen 
des Vaterlandes und von königlicher Gesinnung 
geleitet werde. „Gebe Gott, daß dieses edle Herz 
noch lange, lange nicht zu schlagen aufhöre!“ 
Begeisterte Eljen-Rufe.) 
Für die Redaktisn derantwortlich F. X. Demetz 
Vermijchtes. 
Dem Protokoll über die gemeinschaftliche 
Sitzung der Saarbrücker Handelskam— 
ner und des Vorstandes des Vereins zur Wahrung 
det gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen der 
Saar⸗Indusstrie am Dienstag, den 11. Sep— 
sembher, entnimmt der „S. J.S. A.“: „Vor 
Fintritt in die Tagesordnung teilt der Vorsitzende 
mit, daß eine Reihe von Vorlagen, insbesondere 
die Einforderung eines Gutachtens über die projek⸗ 
irte Kanalisirung der Mosel, Saar 
uind Lahen sowohl der Handelslammer, wie auch 
jem Vorstande des wirtschaftlichen Vereins zur Er— 
edigung zugegangen seien. Er habe mit Rüchsicht 
ierauf beide Körperschaften zu einer gemeinschaft⸗ 
iichen Sitzung einberufen und empfehle, die Ver⸗ 
andlungen gemeinsam, die Beschlußfassungen da⸗ 
jegen getrennt vorzunehmen. Beide Körberschaften 
ellären sich hiermit einverstanden ... Nach Mit⸗ 
cheilung der von dem Herrn Oberpräsidenten ge⸗ 
tellten Fragen gelangt das Gutachten zur Ver— 
lesung. Dasselbe enthält in seinem ersten Theile 
die Widerlegung zahlreicher thatsächlicher Itrthümer, 
welche in der von dem Koniglichen Oberpräsidium 
nufgestellten Denkschrift enthalten sind. In seinem 
weiten Theile beleuchtet dasselbe an der Hand 
xetaillirter Berechnungen die Einwirkungen, welche 
ꝛet Bau der projektirten Kandle einer— 
seitz zum Nachteile des Bergbaues und der Industrie 
in der Saar, Mosel, Sieg, Lahn und Dill und 
mm Aachener Bezirk, anderseits zum alleinigen 
Lorteil des Niederrheins und West- 
'alens im Gefolge haben werde. Aufgrund dieser 
hachweise konstatirt das Gutachten daß die nech⸗ 
—————— 
Bei Beginn des neuen Schuljahrs der hiesigen Lateinschule gestatte ich 
mir, Ihnen mein Geschäft, als gule und billige Bezugsquelle aller Schulbe⸗ 
arĩsartikel, als: 
4 —R 
Schulb* Rer, SAsa en, Hefte, 
—IXLIX 
BLI — insel. 
Die billigste Monotsschrift den Melt ist die 
dvalon-Ausgabe von Schsners Familienblatt. 
Der soeben neu beginnende Jahrgang verspricht sehr reichhaltig zu 
n Besonders sei darauf hingewiesen, daß in demselben ein neuer 
Roman von 
—T 
Nataly von Eschstruth 
— ü—— — ——— — — 
— 
) — 3255 
2 aptier 
owie einschlägige Artikel angelegentlichst empfohlen zu halten. 
Prompte und reelle Bedienung zusichernd, zeichne 
Hochachtend 
und Schreibmaterialien-⸗Handlung. 
erscheinen wird. — 
Die Salon-Ausgabe von Schorers Familienblatt erscheint in 
vierwöchentlichen, reichillustrierten Heften in handlichem Oktavformat zum 
Preise von — 75 Pf. — 
A Probehefte durch jede Buchhandlung. —“