Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
berter Auzeiger“ erscheint taglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit —EX Alatt und T'ttwochs und Samstags mi 
———— Das Slatt lofet vierteliahrlich 12 60 3 einschließtch Zragerlohn; durch die voft berogen ĩ7 elnschlie füch 40 8 Zuftellungsgebhhr Die 
aneu fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgl bei Inseralen aus der Pfalz 10 4, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Erpeditiop 
inrn Auslunit extheilt. 13 4. Neklamen R0 Bei maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet. 
209. 23. Jahrg. 
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die Pfalzreise Sr. Kgl. Hoheit 
des Prinzregenten Luitpold. 
ahrt nach Pirmasens am Donunerstag. 
An allen Stationen, welche der Zug berührte, 
ar die Bevölkerung am Bahnhofe versammelt und 
crüßte Sr. Kal. Hoheit in begeisterter Weise. 
m Biebermühle, wo Moeschinenwechsel war, ließ 
t hohe Hert den Adjunkten des Ortes vorstellen 
id er unerhielt sich mit dem schlichten Mannt 
der leutseligssen Weise. Als die Station Pir— 
sens in Sicht kam, kündigten Böoͤllerschüsse dit 
msunft des Regenten an. Am Bahnhofe waren 
Bürgermeister an der Spitze des Stadtrathes 
Begrüßung anwesend. Nach derselben fuhr der 
he Herr mit Gefolge zum festlich decorirten 
qulhause, woselbst die Vorstellung der Behörden 
nd Deputationen stattfand. Das Verdienstkreuz 
m hl. Michael erhielten Herr Bürgermeister König, 
xx. Adjunkt Kopp und prot. Dekan Hr. Deffins. 
jor dem Schulhause, auf dem Exerzierplatz war 
ie gesamte Schulijugend, die Mädchen mit Sträuß⸗ 
den, die Knaben mit Fähnchen aufgestellt. Die 
Nenge der lieblichen Kindergestalten in ihrer Be— 
aisserung war ein entzückender Anblick. Als der 
inzterent am offenen Fenster erschien, erscholl die 
degentenyymne, deren erfter Vers lautet: Heil 
nsrm Luitpold, Heil! Heil unserm Fürsten Heil! 
»m Edlen Heil! Herr Gott, Dich loben wir, 
/ert Gott, wir fleh'n zu Dir: „O seg'n ihn für 
ud für!“ Dem Regenten Heil! Ein prachtvoller 
umenflor bildete vom Eingang bis zum Saale 
walier, woselbst kostbare Teppiche aus Strauß⸗ 
ugen den Boden bedeckten. Alles in Allem hat 
dPirmosens bezüglich des Arrangements würdig 
die anderen Städte angereiht. Die Dekoration 
c Stadt war großartig. 
bon Edenkoben sollen heute Abenß Lecorirt 
verden mit dem Michaelsorden die Herret üeger⸗ 
n Völcker, Amtsrichter Cuby und Subrektor 
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Wien, 19. Sept. Die „Pol. Corr.“ erfährt 
aus zuverlässiger Quelle von Rom, daß die paäpft⸗ 
iche Curie, geleitet von der Besorgniß vor weiteren 
Folgen des Zwischenfalls zu Belovar und in Er⸗ 
vägung, daß der Bischof Stroßmayer sich an 
der Kiewer Jubiläumsfeier, welcher selbst die 
ussische Regierung ferndlieb, betheiligt habe, den 
Zzischof nach Rom berufen habe, um erschöpfende 
Aufklärungen zu erhalten. Von den letzteren wird 
s abhängen, ob der Bischof auf seinem Posten 
derbleiben oder eine andere Bestimmung erhal⸗ 
en soll. 
Wien, 20. Sept. Vor einigen Tagen traf 
der Gesandte Hengelmüllrr bei König Milan in 
Bleichenberg ein. — Gestern ist Graf Bray dort⸗ 
hin gereist. Die Havas Meldung, daß der Scheid⸗ 
angsprozeß infolge Vermittelung des Kaisers von 
Desterreich eingestellt werde, wird hier entschieden 
dezweifelt. Sie scheint lediglich einem Wunsch der 
dönigin Natalie entsprungen zu sein und wider⸗ 
pricht der bisherigen Nichteinmischungspolitik 
Desterreichss. — Bischof Stroßmayr telegraphirte 
zur Sokol (Turn⸗) Feier in Laibach: Gott segne 
und unterstütze alle edlen Bestrebungen der Sokole 
und aller Slovennen. Ich begrüße die Brüder 
Slovennen, sowie die versammelten Brüder Czechen 
und Kroaten. 
Paris, 19. Sept. Die „France“ berichtet 
aus Belfort vom heutigen Tage: „Auf dem Ge— 
biete der französischen Gemeinde Suarce wurde in 
ꝛinem Gebüsch die Leiche eines deutschen 
Gendarmen gefunden. Suarce ist 19s Kilo⸗ 
meter von der deutschen Grenze entfernt; der L ich⸗ 
nam lag 30 Meter diesseits der deutschen Grenze. 
Die Behörden von Belfort haben sich zur Unter 
suchung nach Suarce begeben.“ Derselben Zeitung 
wird aus Delle von heute berichtet: „Der Hals 
des Gendarmen ist von einer Kugel durchbohrt. 
Man vermutet, daß es sich entweder um Seldbsft 
mord handelt, oder daß deutsche Schmuggler 
den Gendarmen ermordet und, um den Verdacht 
von fich abzuwälzen, auf französisches Gebiet ge—⸗ 
schleppt haben.“ Die „France“ ist das einzigt 
Blatt, welches diese letztere Vermutung verzeichnet. 
NRach einer Meldung der „Agence Havas“ aus 
Delle hat die französische Gendarmerie sofort ihre 
Nachforschungen begonnen. Die bis jetzt gewon⸗ 
nenen Anzeichen deuteten in der That auf Selbst⸗ 
mord. Auch die „Patrie“ ist heute der Seuche 
der Spionenwut zum Opfer gefallen. Das Blati 
neldet nämlich: „Gewisse Thatsachen lassen an⸗ 
nehmen, daß in Belfort eine „deutsche 
Agentur“ sich befindet, die ein Spionennetz 
über die ganze Gegend gebreitet hat. Die Be— 
jörden von Belfort müssen das wissen. Wir 
ennen die Einzelheiten und werden sie mitteilen, 
aber dieselben sind so schwer wiegend, daß sie das 
trengste Vorgehen gegen die in Belfort wohnenden 
Fremden erfordern. Abgeordnete, denen die Lage 
bekannt ist, haben in dieser Angelegenheit beceits 
Schritte beim Minister gethan.“ 
Paris, 19. Sept. Die Untersuchung gegen 
den angeblichen Spion Kilian aus Rizza ist ge⸗ 
schlossen und derselbe vor das Zuchtpolizeigericht 
zerwiesen worden. 
Paris, 20. Sept. Der Ministerrath beschloß 
in der heutigen Sitzung, der Aufhebung des Ein« 
gangszolles von 5 Franken auf fremdes Getreide 
aicht stattzugeben. 
Rom, 20. Sept. In Erwiderung auf den 
Vn dem Gemeinderatb der Stadt Rom an den 
sKönig übersandten Glückwunsch anläßlich des Jahres- 
tages der Befreiuung Roms richtete dieser aus 
Monza ein Telegramm an den Gemeinderath, in 
welchem es heißt, der 20. Sptember sei ein ihm 
sowohl als der ganzen Nation geheiligter Tag. 
Rom have es verstanden, während dieser 18 Jahre 
nach jeder Hinsicht seine hohe Sendung Italien 
und der civilisitrten Welt gegenüber zu erfüllen. 
Bald werde unser willkommener Gast, der de utsche 
Kaiser, unser Freund und treuer 
Bundesgenosse, das Haupt eines mächtigen 
Volkes, welches sich zu derselben Zeit wie wir 
einigte, Zeuge unserer neuen Gestaltung und neuen 
Tivilisation sein. 
Belgrad, 20. Sept. In dem letzten Minister⸗ 
rath wurden strengere Moßregeln gegen die op⸗ 
positionelle Presse beschlossen. König Milan 
hat den Beschluß bisher nicht sanktionirt. Das 
Gerücht, daß im ganzen Lande der Belagerungs⸗ 
ustand verhänat werden soll, ist unbegründet. 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
Sit. Ingbert, 21. Sept. Die Stadt St. 
Ingbert hat zu den bevorstehenden Empfangsfest⸗ 
lichkeiten die Kapelle des 8. bayerischen Infanterie 
Regiments aus Maz engagiert. Die Kapelle, welche 
eines ausgezeichneten Rufes genießt, wird direkt 
aus dem Manöver schon nächsten Sonntag hier 
eintreffe n und an demselben Tage Nachmittags 3 
Uhr in Beckrs Biergarten, Adends 8 Uhr im 
Oberhauser'schen Saale Concert geben. 
* Die von uns nach andern Blättern gebrachte 
Notiz, wonach die Mannschaften der Ersatz-Reserve, 
velche nicht geübt haben und deren Diensipflicht 
in der Ersatz Reserve vom 1. Oktober 1883 ab 
zählt, ihre Ersatz Reserve Pässe bis Ende d. Mis, 
behufs Ueberführung zum Landsturm 1. Aufgebots 
dem Bezirksfeldwebel einzureichen haben, trifft nicht 
mehr zu, indem nach dem Gesetz, betreff nd Aenderung 
der Wiuhrpflicht, vom 11. Februar 1888, jetzt die 
Ueberführung der Ersatz-Reservisten zum Landsturm, 
dezüglich Derjenigen, welche geübt haben, zur Land⸗ 
wehr 2. Aufgebots bei den nächsten, nach Ablauf 
hrer Ersatz-Reserve Pflicht stattfindenden Frühjahrs⸗ 
control Versammlungen zu erfolgen hat. 
— Zweeibrücken, 20. Sept. Die zur 
Benutzung füt Se. kgl. Hoheit den Prinz— 
regenten bestimmten Pferdeund Equipagen 
sind heute Nachmittag mit dem 4-Uhr-Zug über 
Biebermühle hier eingetroffen. Es sind 7 Equi- 
pagen, 17 Pferde und 1 Gepäckwagen, welche 
sämtlich im „Zweibr. Hofe“ untergebracht wurden. 
— Heute Abend 10 Uhr 8 Min. triffen unsere 
Truppen, aus den Manövern kommend, hier 
ein. Die Einwohnerschaft der im Festesschmuck 
prangenden Stadt Zweibrücken entbietet dem Ba— 
taillon ein „herzliches Willkommen“! (3.) 
— Kaiserslautern, 18. Sept. Das 
Basthaus Niedhammer, gegenüber dem kgl. 
Rentamt, ging durch Kauf in den Besiz der Eich⸗ 
zaumgesellschaft von Mannheim um die respektable 
Summe von 61,000 Mk. über. Dieselbe besitzt 
nun hier 5 Wirthschaften. 
— Kaiserslautern, 20. Sept. Der 
Mitteilung üUber die hier von Sr. Kgl. Hoheit ver⸗ 
liehenen Auszeichnungen ist teilweise ergünzend nach⸗ 
zjutragen, daß Herrn Hofrat Neumayer hier 
der Titel und Rang eines k. Geheimen Hofrats 
Rang des Ministerialrats 2. Kl.) und Herrn 
Baron Eugen v. Gienanth⸗Eisenberg der Orden 
des b1. Michgel verlieben wurde 
Semces ei 
Stuttgart, 20. Sept. Man will hier 
en, Karser Wilhelm werde hier schon am 
vnnerstag, den 27. September abends, eintreffen. 
tr „Liederlranz“ würde alsdann vor der kaiser⸗ 
ien Vohnung im Schloß ein Ständchen dar—⸗ 
egen. Der Gemeinderath wählte einen Ausschuß 
derathung über einen würdigen Empfang. 
Berlin, 19. Sept. Einer Meldung aus 
sarest zufolge hat der KaiserFranz fosef 
msKönig KZarl eine Einladung zugehen lafssen, 
ibtend der Anwesenheit des Deuischen Kai— 
in Wien gleichfalls dorthin zu kommen! 
derlin, 20. Sept. Von hiec in nach Rom 
mausdtückliche Wunsch des Kaisers übermittelt 
mden, doß der Trauer wegen alle geöheren Hof— 
un bei dem Besuch des Kaisers“ unlerblelben 
cuen. Es werden deßhalb nur zwei Galadiners 
in großer Empfang satifinden. 
hamburg, 20. Sept. Laut Vekannimachung 
Senats ist vom Reichskanzler, auf Grund der 
vom Bundesrat erteilten Ermächtigung, der 
anschluß Hamburgas auf“ den 18. 
tiober feslgesetzt. 
Auslanud. 
Bern, 20. Sept. Wie der ‚Bund“ heute 
v werden die Ehrenberg'schen Unter— 
dungsacten nun doch nicht dem badischen 
egericht ausgehändigt, weil der Prozeß poli— 
der Ralur