Full text: St. Ingberter Anzeiger

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am Su 
zu den bhn 
ig stattsun 
und Erzeugnisse der Phosphatmehl⸗ 
Irt und Wagner. 
inzregent verließ den Wagen und be⸗ 
nit Interesse die ausgestellten Gegen⸗ 
obei Se. Kgl. Hoheit geruhten, eine am 
nte Widmung des Herrn F. X. Demetz 
ing zu nehmen. Dieselbe hatte folgenden 
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u in Leid und Freud' stets zu uns hieltest, 
ten zu Dir Dein Volk in allen Stunden, 
h, ob trübe, bleibst Du nur unser Führer 
Ich will's Gott, das Schwerste überwunden. 
un Heil Dir, geliebter Bayernherrscher, 
vahrem Freund des Volk's! Wenn dann 
die Saaten, 
wector Bu du gesät, zu schöner Ernte reifen, 
—— Bchernland der glücklichste der Staaten. 
u oihiuf dem Eisenwerke hatten unterdessen die 
4 hergehr/des Werks und der Hütterverein Auf⸗— 
der IeE genommen. Von der Kaiserstraße bis 
fianein⸗ Echlafhause zog sich das Spalier. Zwischen 
trugt in allan und neuen Schlafhause erhob sich eine 
n den dr schöne Ehrenpforte, welche einen Raum ab— 
ꝛewiß —J geschmückt nicht gedacht 
ne saden kann. Zwischen Weiher und Brunnen⸗ 
tzreise sus erhob sich eine hohe Tribüne für die Musik. 
heiden Enden der Ehrenpforte fanden fich 
hattenhhe aus Tannengrün und Blattpflanzen gebil⸗ 
efolges e Nischen, in denen Arbeiter in Arbeitskleidung 
Buffehd mit Werkzeugen in den Händen aufgestellt 
ag die sen. Davor breitete sich eine wunderhübsche 
ind hordnung von Palmen und Blattpflanzen aus. 
Thcade unter der Ehrenpforte stand auf dem 
mieleise die Maschine der — mit 
ürte, ssgen Wagen, welche Arbeiter führten. Die 
Vergschine haute einen mit Grün festlich geschmückten 
hen —7 auf dem von den Frl. Aug. Seyb, welche 
meinsn der einen Hand einen Lorbeerkranz, in der 
* ein Wappenschild hielt, Joh. Hente, 
tolshend mit einein großen Palmwedel in der 
heit sechten, Soph. Bayerle und Kath. Feger, sowie 
inigen kleinen Mädchen in lieblichstem lebendem 
wGruppen⸗Bilde die Industrie allegorisch dargestellt 
wurde. An der Biegung des Weges hielt der 
Wagen Sr. Kgl. Hoheit. Hier standen die Herren 
Hüuenbesitzer nebst ihren Beamten. Herr Kom⸗ 
nerzienrath Krämer trat zum Wagen vor und 
zrachte Sr. Kgl. Hoheit den Dank dar für den 
zuldvollen Besuch des Eisenwerkes. Der Regent 
FTwiderte in freundlichen Worten. Das Töchter— 
hen des Herrn Kommerzienrathes überreichte ein 
ouquet mit den Worten: „Gestatten Eure 
vnigliche Hoheit, daß auch ich als ein Kind 
8 Weckes diese Blumen überreiche mit dem 
migen Wunsche: Gott schütze und schirme Eure 
— 
»aus“, worauf ihm ein Adjutant ein goldenes, 
it weißen und blauen Steinen besetztes Arm⸗ 
ind austreifte. Der Herrscher war von dem 
mpfang sichtlich angenehm berührt, wie Höchst⸗ 
erselbe auch späͤter zur Umgebung seine Freude 
iber die Herzlichkeit des Empsañgs geäußert 
aben soll. 
Hierauf wurde die Fahrt nach dem oberen 
Werke fortgesetzt, wo unlerdessen auch die Herrn 
— 
ind Herrn Ingenieur Münker auf der Hütten⸗ 
zahn anlangten, gefolgt von dem Zuge mit den 
zeftjungfrauen. Se. Kgl. Hoheit geruhte nun 
uszusteigen und mit Gefolge einen Gang durch 
as im Betrieb befindliche Walzwerk und zwischen 
Hen gleichfalls in Betrieb stehenden Puddelöfen 
orzuͤnehmen und 2war mit sichtlichem Interesse. 
der Austritt geschah an dem oberen Thore in 
»er Dudweiler Straße, wohin die Wagen vor— 
jefahren waren. 
12 Uhr 15 M. erschien der erste Wagen des 
gl. Zuges an dem unieren Thore der Kohlen⸗ 
lde. Ein brausendes „Glückauf“ empfing den 
segenten bei der Einfahrt. Im Wagen sitzen 
leibend nahm er die Begrüßungsrede des Herrn 
hergmeisters Günther enigegen, die mit einem 
Zoch endete, in das die Bergleute und das auf 
er Tribüne anwesende Publikum begeistert ein⸗ 
simmten, während die Musikkorps der Gruben 
Zt. Ingbert und Heinitz (preuß.) Touche bliesen. 
ʒierauf erfolgte die Uebergabe eines Straußes 
urch Bergmann Peters, welcher durch die leut⸗ 
eligen Zwischenfragen unseres Regenten erfreut 
vurde. Derselbe soll als Geschenk. eine goldene 
nstednadel. mit Brillanten besetzt, erhalten 
saben. 
Bevor der Zug sich wieder in Bewegung setzte, 
atte Herr Bergmeister noch die Ehre in ein längeres 
zespruͤch gezogen zu werden. Nachdem noch der 
zührer der bayerischen Bergleute in preußischen 
Früben zum Wagen beschieden worden war, er— 
olgte die Abfahrt von der Halde. Einen groß⸗ 
rugen Eindruck machten die Einrichtungen auf der 
dohlenhalde. Mit beladenen Kohlenwagen war 
uf dei großen Platze eine kreisförmige Ab⸗ 
—E——— Weg des hohen 
zesuches führte. Die Bergleute aus den baye— 
ischen Gruben, die bayerischen Arbeiter in preu⸗ 
ischen Gruben in kleibsamer Uniform bildeten 
ime sehr hübsche Umrahmung des Hintergrundes, 
er in der Milte einen künstlich angelegten Aus— 
ahrtsstollen eines Bergwerkes aus dem als 
Transparent ein großes L hervorglänzte und an 
ver Seite Pyramiden mit Werkzeugen und verschie⸗ 
‚enen Belriebs-Artikeln der Bergwerksindustrie 
ufwies. Die ganze Anlage machte schon von weitem 
en stattlichsten Eindruck, da eine große Zahl von 
veißblauen Wimpeln, im leichten Winde flatternd, 
ʒen Platz belebten. 
Neben der Kohlenhalde hatte die Kesselschmiede 
ind Maschinen-Fabrik von J. J. Weyland in 
ehr hübscher Weise ihre Erzeugnisse zur Auf⸗ 
tellung gebracht. 
Das Einfahrtsthor war durch einen Dach— 
inder eines eisernen Dachstuhles überwölbt; im 
hofe lagen 3 große Cornwallkessel, eine Dampf⸗ 
najchine mit verschiedenen Armaturtheilen, sowie 
as Brückengeländer zu einer (in der Nähe von 
rmesheim) aufzustellenden Brücke. Die Fahrt 
vurde hier nur auf einige Augenblicke unter⸗ 
rochen durch allergnädigstes Winken des Fürsten. 
Bei der nunmehr sehr stark vorgeschrittenen 
eit ging die Fahrt von hier an in rascherem 
empo vor sich Vor dem Gebäude der Latein⸗ 
hule hatten die Schüler dieser Anstalt Aufstel⸗ 
ing genommen, um Sr. Kgl. Hoheit ihre Hul—⸗ 
igung darzubringen. Nachdem der Wagen hielt, 
cberreichte der Schüler der 5. Klasse Albert Löw 
nit kurzen S. Kgl. Hoheit feiernden Worten ein 
sübsches Bouquet, wofür Allerhöchst derselbe dem 
ugendlichen Spender mit Händedruck huldvollst 
anfte. Auch Frau Subrektor Barnikel und 
räulein Frieda Hausser überreichten an dieser 
Stelle Bouquets, welche huldvollst entgegenge— 
sommen wurden. Links anschließend an die La— 
einschüler bildeten längs der Kohlenstraße die 
roteft. Volksschüler von hier und Schnappach 
zpalier. Ein Bouquet, welches dem hohen Herrn 
inter passender Ansprache überreicht werden sollte, 
onnte nur, da der Kürze der Zeit wegen nicht 
nehr gehalten wurde, durch einen Wurf in den 
Vagen Se. Kgl. Hoheit gebracht werden. Auch 
‚or der höhern Toͤchterschule, wo die Vorsteher⸗ 
unen Irl. Ilgen mit den Schülerinnen derselben 
sarrten, um Sr. Kgl. Hoheit durch Ueberreichung 
es Bouquets zu huldigen, wurde aus dem 
ingegebenen Grunde nicht gehalten. Doch hatten 
ie Mädchen das Glück an der kath. Kirche 
vährend des Fahrens ihre duftige Gabe in die 
Zände Se. Kal. Hoheit zu bringen. 
In der Nähe des Großbaches hatte bei einer 
xhrenpforte die Firma W. Kahn u. Co., Seifen⸗ 
abrik, einen sehr hübschen Ausstellungsgegenstand, 
sestehend in einer auf dreifachem Sockel auf— 
teigenden Pyramide, welche die Gypsbüste des 
rinzregenten krönte, errichtet. Der ganze Aufbau 
var aus dem Fabrikate der Firn 
iuch wurde Sr. Kgl. Hoheit, und 
Fanny Kahn ein wunderschönes — 
jeben. Dieses war aus weißen Rosen 
sesetzt und zeigte in der Mitte ein Lm 
drone darüber von Vergißmeinnicht. Frl. Kah 
hegrüßte den Regenten mit folgenden Worten: 
Eure Kgl. Hoheit mögen huldvollst geruhen, 
iese Blumen von W. Kahn u. Co. als Zeichen 
hrer tiefsten Ehrfurcht anzunehmen.“ Der aller⸗ 
mädigste Dank wurde hierfür der jungen Dame 
u Theil. 
In der Oberstadt hatte die Brauerei Gebr. 
Becker ein hübsches lebendes Bild, „Gambrinus“ 
zarstellend, arrangirt. Hier hatte Se. Kgl. Hoheit 
die Gnade zu halten und einen ihm von Herrn 
Beorg Bedter kredenzten Trunk des braunen 
Herstensaftes entgegen zu nehmen. Das Söhnchen 
Reinhold des Herrn Becker hielt hierbei die silberne 
Bräsentirplatte. 
In schneller Fahrt passirte der Wagenzug 
die Oberstadt bis zum Triumphbogen am Berg— 
imtsgebäude. Von hier ging die Fahrt durch 
zie lange Kaiserstraße zum Bahnhofe zurück. 
lJeberall erbrausten Hochs und Hurrahs, nament⸗ 
ich gegen den Bahnhof hin, wo sich wieder eine 
ingeheure Menge staute. Am Bahnhofe verab⸗ 
chiedete sich der erhabene Gast auf das freund⸗ 
ichste von den anwesenden Herren. (In den 
Wartesaal wurden Herr Bergmeister Günther und 
derr Obersteiger Hrch. Günther von Schnappach 
eschieden und Lehterer mit dem Verdienstkreuze 
rusgezeichnet.) Sodann bestieg der Regent den 
vährend der Abwesenheit Sr. Kgl. Hoheit reich— 
hekränzten Salonwagen, wo er die Bouquets der 
Ehrendamen huldvollst annahm. 
Vor der Abfahrt ließ Se. Kgl. Hoheit Herrn 
Bürgermeister Heinrich eine Tausendmark-Note 
iberreichen zur Verteilung an die Ortsarmen oder 
pr Perwendung für einen sonstigen wohlthätigen 
Zweck. 
Einem Bergmanne, der im Drange seines 
derzens ein kräftiges „Auf Wiedersehen“ rief, 
Twiderte der Landesvaier ,‚Jawohl“. Sodann 
ntführte uns der Zug den geliebten unvergeß— 
ichen Besuch.“ 
Es sei uns gestattet, einiges Nähere über die 
Ichmückung ünserer Stadt zum Prinzregenten⸗ 
zmpfang zu erwähnen. Zum ersten präsentirte 
ich der Bahnhof auf das Prächtigste. Das ganze 
zroße Gebäude war mit zahlreichen Guirlanden 
zerziert, über jedem Fenster zogen sich solche hin. 
der Fahnen an dem Gebäaͤude selbst und der 
Flaggen in der Umgebung war eine große Zahl. 
Neben dem, wie bereits bemerkt, herrlich ge— 
chmückten Wartesaal wirkte auch die Säulenge— 
ragene Vorhalle mit ihren Deckenmalereien und 
chwebenden Guirlanden auf das Imponirendste. 
Begenüber der Freitreppe leuchtete aus der Nische 
iner Pyramide von Tannengrün die Büste Sr. 
Kal. Hoheit. Alle Verzierungsarbeiten im und 
um das Bahnhofsgebäude waren unter der Lei⸗ 
ung des Herrn Ingenieur Martin aus Kaisers— 
autern ausgeführt. 
Die Oberleitung der Schmückung der öffent— 
siichen Gebäude, der Verzierung der Straßen und 
)er Errichtung der Ehrenpforten führte Herr 
hezirksbauschaffner Hausser hier, welcher auch 
ille hiezu erforderlichen Pläne entworfen hat. 
der Triumphbogen in der Bahnhofstraße stellte 
ich in den wuchtigen Formen des römischen 
stuͤndbogenstyls dar, in reicher Verkleidung mit 
veißen und blauen Stoffen. Die Inschriften da— 
an lauteten auf der Seite nach dem Bahnhofe: 
Bayern und Pfalz, Gott erhalt's. Hoch Haus 
Wittelsbach!“; auf der anderen Seite: „Wo 
Treue Wurzel schlägt, macht Gott einen Baum 
araus.“ Die Schmückung des Bogens hatten die 
5.H. Tapezier Ott und Gärtner Guth aus Zwei— 
ruücken besorgt. Von diesen rührte auch die 
dekorirung der Front des Schulhauses her, 
velches befonders durch das große städtische und 
wei bayerische Wappen, wie durch schöne Pflan— 
engruppen auf dem Vorplatze die allgemeine 
Zewunderung erregte.