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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
er Et⸗ JIugberter Auzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2wal wöogentlig mit Unterhaltungs⸗Blatt uud Mittwochs uund Samftags vi
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arückun zeile oder deren Raum hetrag mseraien aus der Pfalz Is bei außerpfalzischen uud solchen auf welche die edition
Austunsi eriheilt, I, Rekliamen 830 . Bei 4maliger Einruclung wird nie vreimalige berechnet.
—
Mittwoch, 3. Oktober 1888.
23. Jahrg.
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ES vierte Quartal 1888 2
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Politische Uebersicht.
* Der Aufenthait Kaiser Wilhelms in
sonstanz und auf der Mainau weist einen
esonders hervorstechenden Zug auf: Die Zusam⸗
enkunft des Kaisers mit Herzog Adolf von
dassan, bei welcher auch dessen altester Sohn,
r7bprinz Wilhelm, mit zugegen war. Herzog
ldolf is seit seiner Entthronung einer Berührung
it der preußischen Königsfamilie und dem Ber—
met Hofe consequent fern geblieben, um so mehr
Ies zu hemerken, daß er sich jetzt, 22 Jahre nach
en Ereignissen, die ihm seinen Thron kosteten,
— —
eim I, ganz mit der Vergangenheit zu brechen.
die Herzuͤchkeit zwischen dem greisen Ex⸗Regenten
vn Rassau und unserem jugendlichen Kaiser trat
owohl bei dem Besuche des ersteren auf der Mainau,
ie anläßlich des Gegenbesuches des Kaisers bei
en nassauischen Fürstlichkeiten in Constanz zu Tage,
e bekundet die vollsiändige Aussöhnung der Häuser
dassar und Hohenzollern und daß diese Zusammen-
unst auch wichtige politische Resultate ergeben hat,
ann mit Hinblick auf die Lluxemburgische
rbfolgefrage kaum bezweifelt werden. Es
hird mit Bestimmtheit versichert, der Großherzog
vn Baden habe den Herzog Adolf, seinen Ver⸗
andten, zu dessen Reise nach Mainau und der
egegnung mit Kaiser Wilhelm veranlaßt, womit
er dadische Herrscher in den reichen Kranz seiner
aatriotischen Verdienste eine neue Blüthe eingefügt
aben würde.
*Nachdem am Sonntag noch der 77. Geburts⸗
ig der Kaiserin ⸗Wittwe Augusta im engsten Fa⸗
uͤenkreise gefeiert worden war, setzte der Kaiser
m nächsten Morgen die Weiterreis,e von
Nainau aus fort, um Abends 9 Uhr in München
tzutreffen. Der Empfang glich an Glanz und
Legeisterung ganz demjenigen des Kaisers in Stutt⸗
rt und Zehntausende jubelten dem Prinzregenten
ind seinem kaiserlichen Gaste während der Fahrt
tider Fürstlichkeiten vom Bahnhofe durch die glän-
end erleuchteten Straßen nach dem Refidenzschlosse zu.
Die brennende Frage nach dem Einsender
xx Veröffentlichungen aus dem kronprinzlichen
dagebuche in der „Deutschen Rundschau“ scheint
F gelöst zu sein. Geheimrath Professor
ie n in Hamburg ist wegen Verdachtes dieser
leheherschaft am Sonniag Motgen, kaum von einer
cholungsreise nach Heigoland zurückgekehrt, in
utersuchungshaft genommen worden, nachdem sich
— Geffcken selbst den Gerichten gestellt hatte.
uwieweit sich der gegen denselben vorliegende Ver-
ht durch die Selostgestelung Geffcken's bestätigt
bleibt allerdings noch abzuwarten, ebenso auch,
uꝛ Professor Geffcken zu seiner Rechtfertigung
tzuführen babhen wird. vorläufiq interessirt mehr
zie Persönlichkeit dieses zu einer gewissen Tages⸗
Ferühmtheit gewordeuen Mannes. Heinrich Geffcken
t am 8. Dezember 1830 geboren und entstammt
iner alten Hamburgischen Patricierfamilie; er stu⸗
irte in Göningen, Berlin und Bonn Jura und
ztaatswissenschaften und gehörte in der rheinischen
iniverfitaisstadt mit zu dem engeren Kreise von
zertrauten, der sich dort um Kronprinz Friedrich
Vilhelm während dessen Studienzeit gebildet hatte.
dach Beendigung seiner Siudien widmete sich Geff⸗
en der diplomalischen Laufbahn, indem er 1854
Zecretair bei der Gesandtschaft der Freien Städte
n Paris, 18856 hanseatischer Geschäftsträger und
889 hanseatischer Ministereräsident in Berlin
vard; dann ging er in gleicher Eigenschaft nach
dondon. 1872 als Professor der Staatswissen⸗
chaften an die neugegründete Kaiser⸗Wilhelm; Uni⸗
erfität in Straßburg berufen, mußte Geffcken nach
eunjähriger ehrenvoller Thätigkeit seine Docenten⸗
jelle mederlegen, da ihn ein immer zunehmendes
dervenleiden peinigte. Seitdem widmete er sich
n seiner Vaterstadt einer ausgebreiteten schriftstel⸗
erischen Thätigkeit, die auch stark auf das politische
hebiet hinüberstreifte; mit seinem fürstlichen Stu⸗
iengenossen, dem Kronprinzen und nachmaligen
Zaiser Friedrich, stand Geffcken bis zum Ableben
hes kaiserlichen Dulders in reger Correspondenz.
Zolitisch gehört Geffcken einer entschieden conserva⸗
—— gehindert hat,
er Bismarck'schen Politik in verschiedenen Punkten
ine kräftige Opposition zu machen. Anderseits
etämpfte Geffcken ebenso energisch die bekannten
Zestrebungen der Stöcker, Hammerstein und Ge⸗
ossen, obwohl Geffcken sich zur kirchlichen Rechten
jekennen soll.
*Die preußische Wahlbewegung hat
nit der am Sonutag in Hannover stattgefun⸗
enen Landesversammlung der natio⸗
talliberalen Partei der Provinz Hannover
ne neue bemerkenswerthe Kundgebung gezeitigt.
der Frankfurter Oberbürgermeister Dr. Miquel
räsidirte der Versammlung und hielt eine Rede,
velche nochmals das Programm der nationallibe-
alen Partei Preußens für die Landtagswahlen in
larster Form entwickelte. Die Rede gedenkt zunächst
es zweimaligen Thronwechsels in Preußen und
deutschland und betont dann besonders zweierlei
zunkte, in denen die nationalliberale Partei Re—
xmen erstrebt. Der eine ist die Steuer reform,
ei welcher nach Dr. Miquel die Entlastung der
nitileren und geringen Einkommen auf Kosten einer
arkeren Heranziehung der hohen Einkommen zu
en directen Steuern anzustreben sei. Der andere
Zunkt ist die Reform der Landgemeindeord—
sung, die nach Miquel auf Berücksichtigung der
zedürfnisse der verschiedenen Landestheile zielen müsse.
zchatj und bestimmt wandte sich Dr. Miquel auch gegen
ieVersuche, an den historischen Grundlagen der Volks
hule in Preußen zu ruiteln, während er mit Ge⸗
ugthuung des Ausgleiches auf kirchenpolitischem
hebiete gedachte. Der Schluß der Miquel'schen
ede wac den politischen Verhältnissen in der Pro⸗
inz Hannover gewidmet, und gestaltete sie sich da
u einem versöhnlichen Appell an den Patriotismus
ind das deuische Gefühl der Welfenpartei. Die
zersammlung bekundete in einer Resolution ihre
olle Zustimmung zu dem von Maquel entwickelten
grogramm, sowie den Enischluß, für die Durch-
ührung desselben bei den bevorstehenden Wahlen
nit aller Kraft einzutreten.
—XXXVEEO Eohsonhockon nan
St. Etienne im südöstlichen Frankreich will
einen bedrohlichen Charakter noch immer nicht
erlieren. So kam es am Samstag Abend in dem
Irte Firminy zu einem ernsten Zusammenstoße
wischen einem Trupp von 800 streikenden Ar⸗
zeitern, welcher die polizeiliche Aufforderung zum
Auseinandergehen unbeachtet ließ, und einer Ab-
eilung Dragoner. Letztere sprengten die Menge
nuseinander, wobei einige Personen leichte Ver⸗
vundungen erhielten.
*In Rumanien hat die Wahlbewegung
mläßlich der bevorstehenden Neuwahlen zur Depu⸗
irtenkammer schon einen ziemlich lebhaften Cha⸗
akter angenommen. Indessen sind Ausschreitungen,
vie sie in früheren Jahren die rumänischen Wahlen
u begleiten pflegten und bei denen es oft zu den
lutigsten Tumulten kam, bei der diesmaligen
Vahlbewegung noch nicht zu verzeichnen gewesen,
soch muß immerhin erst der Ausgang der Wahl⸗
ampagne abgewartet werden. Das Ministerium
Farp⸗Rosetti kritt schon recht zuversichtlich auf , und
rechnen die Regierungsblätter auf Grund der aus
er Provinz eingehenden Stimmungsberichte auf
ine entschiedene Mehrheit in der neuen Kammer
ue das gegenwärtige Cabinet. Dennoch wird das⸗
elbe gut thun, den Tag nicht vor dem Abend zu
oben, denn der alte Bratianu, der frühere Cabi⸗
ietschef, genießt im Lande zweifellos noch große
Sympathien.
Deutsches Reich.
Muͤnchen, 1. Oct. Die Prinzessin
Zudweig ist in ihrer Villa bei Lindau am Boden⸗
see schwer erkrankt. Die Prinzen Ladwig
und Ruͤpprecht find dahin abgereist und werden
daher dem Empfang des Kaisers Wilhelhm
fernbleiben.
Munchen, 2. Oct. Der Kaiser ist gestern
Abend 9 Uhr unter den Salutschüssen der Geschütze
eingetroffen und vom Prinzregenten, allen
bayerischen Prinzen, den Ministern, der
Heneralitäͤt und den beiden Stadtcollegien am
gahnhofe empfangen worden. Der Kaiser und der
Zrinzregent umarmten und kußten sich wiederholt. Der
daiser begrüßte dann die ubrigen Anwesenden, erwiderte
auf die Ansprache des Oberbürgermeisters, welcher
den Willkommengruß der Stadt überbrachte, huld⸗
holl dankend und fuhr dann mit dem Prinzregenten
nn einem Wagen, welchen eine Ehrenescorte der
chweren Reiter geleitete, unter unausgesetzten
Juͤbelrufen der dichtgedrängten Volksmassen nach
der Residenz.
Muͤnchen, 2. Oct. Nach dem Zapfenstreich
and gestern Abend im „Trierersaal“ ein Gala—
iner statt, woran der Kaiser, saͤmtliche Mitglieder
des königlichen und herzoglichen Hauses sowie
Prinz Ernst von Meiningen teil nahmen. Der
Zaiser führte die Königin⸗Mutter. Vormittags
bird der Kaiser die Ausstellungen besuchen, dann
jne Rundfahrt durch die Stadt unternehmen und
chließlich auf Schloß Nymphenburg einen Besuch
ibstatten. — Der Kaiser anwortete auf die Be⸗
zrüßungsrede des Oberbürgermeisters etwa Folgen⸗
8. Ecr sei erfreut, Gelegenheit zu haben, die
‚ayerifche Haupiftadt zu sehen, die Hauptstadt jenes
Zandes, das in der Geschichte des Deutschen Reiches
ine so bedeutende Rolle gespielt, dessen Fürsten⸗
aus einzs der bedeutendsten sei im Deutschen Reiche.
xr hoffe die Kraft zu besitzen, um im Geiste seines
Froßbaters die Geschicke des Reiches zu lenken.
Jer Koiser dankte dann noch herzlich für den