Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
Het⸗ Ingberter Anzeiger⸗ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mitlwochs und Samstags mi 
eße 
nrücku aum beträgi bei Inseraten aus der Pfalz O. Aßerpfaͤlzischen und solchen auf welche die Erpedition 
u Auskunst eriheilt. I54. Neklamen 30 4. Bei Amaliger Einrückung wird nie ette n u 
2558. 
Samstag, 13. Oktober 1888. 
23 Jahrg. 
Deutsches Reich. Rom, 11. Oktt. Heute Abend begab sich 
garlsruhe, 11. Ott. An dem heutigen Tardinal Rampolla zu dem preußischen Ge⸗ 
elag der erkrankten Herzogin von Ha⸗- dandten beim Vatikan.v. Schlözer, um denselben 
Gn' wurde deren Schwiegersohn, Grafen zamens des Papstes zu besuchen. Morgen 
teties, vom Großherzog der Berthold- Orden Heiittag wohnt der Kaiser mit dem Grafen Herbert 
tBismaͤrck und den Herren des Gefolges einem De⸗ 
jeuner bei v. Schlözer im Palazzo Capranica bei, 
wozu die Cardindie Rampolla und Hohenlohe, der 
Unlerstaatsfekreiär Mocenni, sowie Sekretär Agli— 
urdi geladen sind. Nach dem Dejeuner besucht der 
aiser den Papst im Vatikan. 
Rom, 11. Okt. Die hiesigen sowie die 
Provinzialblätter bringen Festartikel, worin sie den 
daiser Wilhelm wärmstens begrüßen. Die 
Riforma“ begrüßt den Kaiser als Gast des Koönigs 
ind des italienischen Volkes. Es gebe keinen Ita⸗ 
iener, der die hohe Bedeutung des Kaiserbesuchs 
aicht empfinde, keinen Freund der Humanität, der 
sich über den Besuch nicht freue. 
Rom, 12. Okt. Staatsminister Graf Her⸗ 
zert Bismarck machte heute Vormittag dem 
Ministerpräsidenten Crisbi einen einstündtgen 
Besuch. 
Lokale und pfalzische Nachrichten. 
*St. Ingbert, 13.Okt. Fahrgeld-Rück⸗ 
erstattung. „Zur Information allerJener, welche 
die Eisenbahn insbesondere mit Retourbillet zu benützen 
jedenken, wollen wir darauf aufmerksam machen, daß in 
Fällen, in welchen das Billet nicht ganz ausgenütt 
nurde, sei es durch Nichtausführung der Rückreise oder 
—E—— 
Nichibenützung eines Theiles des Billets in Folge 
Abänderung der Reiseroute u. s. w. eine Rücker⸗ 
tattung vom Fahrgeld nur dann eintreten kann, 
venn der Billetinhaber durch erhebliche und nicht 
vorauszusehende Gründe an der Ausnützung seiner 
Fahrkarte thatsächlich verhindert gewesen ist und 
venn diese Grunde amtlich oder auf sonstige voll⸗ 
Jlaubwürtige Weise erwiesen sind.“ (GHierzu ist noch 
su bemerken, daß Vorstehendes die Grundlage eines 
Jebereinkommens sämmtlicher Verwaltungen des deut⸗ 
chen Eisenbahn ⸗ Verkehrs⸗Verbandes bildet, welches 
vis jetzt allerdings noch nich zum definitiren Be— 
chluß erhoben wurde. Jedoch wird heute schon 
durchgehends nach den bezeichneten Gesfichtspunkten 
erfahren, weshaib wir das reisende Publikum hier- 
auf besonders aufmerksam machen wollen.) 
* Auf der Kunstgewerbe⸗Ausstellung 
in München wurden folgende Pfälzer prämiirt: 
Aus Zweibrücken: Frau Doktor Karl Jakob; 
das kath. Waisendaus Landstuhl; aus Kaisers 
cautern: Nikol. Eckel, Gebr. Kayser, J. Gg. 
Pfeifer, Ph. Rohr, Just. Scheible, Karl Weiß und 
d. Zimmermann; aus Neustadt: C. A. Henrich 
u. Sohn, Wilhelm Bernhardt; aus Speher H. 
Muhl, Jos. Schmitt; aus Ludwigshafen: Karl 
dudowici, J. Dörner; aus Frankenthal: Andr. 
damm, K. Verberne; aus Kirchhembolanden: Gg. 
dang. 
P Von der Bicenalb. 11. Okt. Zu 
dem bereits gemeldeten Tode des Wilderers Sand 
zon Rimschweiler erfahren wir noch, daß« Sand 
der einzige Sohn seiner hochbetagten Eltern. war. 
— Die Witterung ist wieder seit Micheli in ihr 
altes böses Stadium übergegangen. Ihre Signatur 
st Nässe und Kalte. Wir hatten auf dem Groß⸗ 
ahlenberg gestern und vorgestern Spurschnee. Und 
zoch wäre gutes Wetter noch so nötig. Bei uns 
st noch Weizen, Hafer und Grummet draußen; in 
inserm schweren Boden sind die mißratenen Kar⸗ 
offeln nicht heim- und die Wintersaat fast nicht 
hinauszubringen. Auch hängt das Obst noch gro ße n⸗ 
ceils, Zwetschen ausgenommen. 
— Aus der Maximiliansstiftung für 
unstgewerbliche Ausbildung erhielten für das Jahr 
188889 Stipendien von je 860 M. Johann Gersiner 
bon Landau, Kar Rebmaunvon Kaiserslau— 
tern, Ludwig Greinor von Lemberg und 
K. Schmiedt aus Neunkirchen. 
— Landau, 12. Okt. Das k. Bezirksamt 
dahier hatte dem Hren. Ed. Mo rin dahier die 
Ausstellung einer Jag dkarte für das Jahr 1888 
derweidert und die k. Regierung der Pfatz 
jatte auf erhobene Beschwerde den Beschluß des k. 
gezirksamts bestätigt. Morin erhob darauf Be⸗ 
chwerde zum k. Verwaltungsgerichtshof und dieser 
Jjat die Beschwerde wegen Unzustandigkeit des Ver⸗ 
valtungsgerichtshofes abgewiesen und dem Beschwerde⸗ 
führer die Kosten des Verfahrens zur Last gelegt. 
Mit Zustellung des Urteils wurde dem Beschwerde⸗ 
ührer zugleich eröffnet, daß die sämlichen Verhand— 
iungen vomuk. Verwaltungsgerichtshof dem k. 
Staatsministerium des Innern zur Verbescheidung 
seiner weiteren Beschwerde in Vorlage gebracht 
wurden. 
— Neustadt, 12. Okt. Wie wir erfahren, 
verden unsere Postboten Griefträger ꝛc.) mit 
Wirkung vom 1. Januar 1889 an und mit theilweiser 
Gehaltsaufbesserung nunmehr vom Staate 
selbst angestellt, eine Wandlung, die gewiß Jeder⸗ 
mann, nicht nur im Interesse der dadurch zunächst 
Berührten, mit Freuden begrüßen wird. 
GBig.) 
— Speyer. Der Kauf der Uhr des er⸗ 
mordeten Graff in Hambach, so schreibt man dem 
„Lad. Azg.“ von hier, durch den hiefigen 
Uhrmacher B. wird für diesen sehr unangenehme 
Folgen haben. Es erging nämlich ein Circular an 
alle hiesigen Uhrmacher, in welchem ihnen Kennt⸗ 
niß von dem Aussehen der Uhr und die Nr. der— 
selben bekannt gegeben und fie angewiesen wurden, 
hdei einem etwaigen Angebot der Uhr sofort der 
Polizei Kenntniß zu geben. Die Unterzeichnung 
zieses Cirkulars verweigerte aber B. Spater jedoch 
ergab sich grotße Gewißheit, daß die Uhr hier verkauft 
vorden fei, da Pionier Mohr hier gesehen und im 
Besitz groͤßerer Geldmittel gefunden wurde. Auf 
direlien Vorhalt gestand denn auch Uhrmacher 
B., die Uhr um 40 Mi. gekauft zu haben; im 
Befitz des Werkes sei er noch, das Gehäus dagegen 
habe er eingeschmolzen. B. ist ein allgemein ge⸗ 
achteter hiefiger Einwohner und kann man nicht 
einsehen, warum er so gehandelt. 
— Deidesheim. Laut Spitalraths⸗Be⸗ 
chlusses wurde Frl. Marssch all aus Schalloden⸗ 
bach, Tochter des dortigen Bürgermeisters, als 
ipdergärtnerin auf die erledigte Stelle 
an der Kleinkinderschule einsttimmig gewählt. 
SLudwigshafen, 12. Ott. Ganz un⸗ 
erwartet ist die Untersuchung über den Todes⸗ 
fall des Anfangs Oktober vorigen Jahres im Hafen 
als Leiche geländeten Fabrilarbeiters Georg 
Zeib gestern wieder aufgenommen worden. 
kin Frauenzimmer, das von dem Vorfall allem 
Anschein nach genaue Kenntniß befitzt, hat gestern 
Adend Anzeige erstattet, worauf heute morgen in 
aller Früͤhe auf dem Hemshof eine Wittwe sowie 
ein Bursche aus Iggelheim verhaftet wurden. So 
pziel ich bis jetzt erfahren konnte, hätte der Verhaftete 
m Beisein der Wittwe dem Seib in der Nähe des 
Markwiatzes in der Frühe des 25. Septber. v. J. 
nit einem Schiffsbeil einen Schlag auf den Kopf 
hen. 
Hherlin, 11. Okt. In Witßen wird jetzt 
ein angenommen, daß zivar Prinz Heinrich 
det Rüdreise von Italien dorthin kommen werde, 
daiser Franz Jossef seinen Dank für 
ẽrnennung zum Corvetten⸗Capitän abzustatten, 
ser Wilhelm jedoch nicht. 
der russische Generalstabsarzt Geheimrat Ren⸗ 
utt zeigte dem Comité zur Errichtung eiues 
ungenbeckhauses iu Berlin an, der russie 
sekaiser habe die Genehmigung erteilt, unter 
wisischen Militärärzten eine Colleete zu er⸗ 
De hydrotechnischen Untersuchungen über Maß⸗ 
men zu Verhütung der Wiederkehr von 
»hwasserschäden, wie sie die Gebäude 
kiesengebirge betroffen, werden fortgesetzt. In- 
ien wird dafür gesorgt, daß bei Wiederherstellung 
heschädigten Anlagen oder Bauten den Bedürf- 
n tines ungehinderten Wasserabflusses Rechnung 
uegen wird und ist dazu den Unternehmern ein 
inderet Wasserbautechniker zur Seite gegeben. 
mer sind Einleitungen getroffen, um, wenn nötig, 
djenen Gegenden zur Erhaltung im Nahrungs⸗ 
de die erforderliche Beihilfe zu sichern. Be⸗ 
ise hierüber sind jedoch noch nicht gefaßt. 
Berlin, 11. Okt. Bei der heutigen Zusammen⸗ 
in der Chefs hiesiger Bantfirmen bei dem Reichs⸗ 
ahräsibenten Dechend legte letzterer dar, daß 
ch um Beteiligung an der Sammlung des 
angebisch⸗kirchlichen Vereins handle. 
ientspreche dies einem Wunsche der Kaiserin, 
uide die Zwecke des Vereins fördere. Die Gelder 
iden lediglich zu humanitären Zwecken und zur 
vhetung des kirchlichen Notstandes verwendet, 
der parteipolitische Standpunktsei 
396schl osssen. Seitens der Theilnehmer an 
Zusammenkunft etfolgten alsbald Zeichnungen. 
Berlin, 11. Okt. In der heutigen Sitzung 
Siadwerordneten wurde ein Ausschuß gebildet, 
ier eine die Kaiser Friedrich Stiflung betreffen⸗ 
hrese am 18. Olktober der Kaiserin Friedrich 
weichn soll. Der nämliche Ausschuß wurde 
n der Erledigung der Dentmalsfrage 
istagt 
Ausland. 
daris, 12. Ol. Die hiesige Presse gesteht 
ldemeinen zu, daß der Empfang des 
utshen Kaäisers in Romgroßartig 
halen sein hebt aber die angeblich franzosen⸗ 
dlichen Kundgebungen herdor. Ramenilich 
Iinle Zettel mit Auffchriften, die gegen den 
ruund gerichtet gewesen, geworfen worden. 
ie Vlälter behaupten auch, die Kundgebung 
inen amtlich gemachten und künstlichen An⸗ 
Rhabt. Doch tragen diese Einwendungen 
gezwungenen Charakter. Im ganzen bekundet 
aus ihnen nur das Mißbehagen über den 
deund den Empfang Kaiser Wilbeims in 
kelr 
Wien, 12. Olt. Kbnig Milan von 
den ist mit dem Kronprinzen Alexander 
Nechmittag hier eingetroffen und am Bahn⸗ 
n der serdischen Gesandschaft und vielen hier 
en Serben begrüßt worden. Der Konig 
u Hotel Imperial Wohnung.