Full text: St. Ingberter Anzeiger

nartslpmumission der Schuldschein der Eheleute 
urer uͤber 12,000 Mark vom 1. Mai 1888, 
r drei Verträge des Angeschuldigten bezüglich des 
uschen Volksblattes“, die auf dieses Blatt 
swmuchen beschlaanahmten Schriftstücke. 
Fortsetzung folgt.) 
Vermischtes. 
Am Mittwoch Abend, nach eingetretener 
ounelheit, hatte die Ehefrau eines in Saar— 
ten wohnenden wohlhabenden Bahnarbeiters, 
Zesitze r eines dreistöckigen Hauses 
hst Garten und Land ist, mit ihrem dreizehn⸗ 
aigen haffaungsvollen Söhnchen, das Unglück. 
offenen Felde nahe beim neuen Exerzierplatz 
n dem schneidigen Feldhüter K. überrascht zu 
wpetden, als beide eben im Begriff waren, einen 
er mingestohlenen Gelbrüben gefüllten 
Db noch Hause zu schaffen, was der unerbittliche 
Komte jedoch nicht zuließ, sondern die Diebe 
wang, die Last bei dem in der Gersweilerstraße 
enden Eigentümer in die Küche abzuliefern. 
gFruchtliche Anzeige ist nach der S. Z. erfolgt und 
ꝓstrafung wird sicher nicht ausbleiben. 
Stuttgart, 12. Okt. Das Arbeits⸗ 
zaus in Rottenburgbrannte vergangene 
qducht nie deer. Die Gefangenen wurden geborgen. 
die Entstehungsursache des Feuers ist unbekannt. 
F Die Faulenbergkatastrophe in 
gürzburg. Wie schon gemeldet, sind in Folge 
geser traurigen Affaire mehrere Enischädigungsklagen 
egen den Eisendahnfizkus anhängig, darunter auch 
Klage des Weinhändlers Bernhard Fleischmann 
In Marktbreit, d ssen Frau bei dem Uaglücksfalle 
eiödtet wurde- und dessen Töchterchen einen Bruch 
der Schenkel erlitt. Fleischmann verlangt für 
sapflegungskosten seiner im Juliusspital verstorbe⸗ 
a Frau zusammen 1789 Mark. Für sein zeit⸗ 
hens verunstaltetes Kind verlangt er bis zu dessen 
8. Lebensjahr 2000 Mark jährliche Rente, ferner 
000 Mari Schmerzensgeld und 1100 Mark Ver⸗ 
flegungekosten. Die erste Forderung (1789 Marh) 
purde dem Fleischmann gerichtlich zuerkannt, wegen 
at Entschädigungsansprüche für das Kind ist Ter 
in für 26. November angesetzt. 
Dienstesnachrichten. 
Versetzt werden: Auf Ansuchen die Zollassistenten A 
zolff don Kaiserslautern nach Nürnberg und J. Fauf 
on Pirmasens nach Kaiserslautern; die Steueraufseher 
F'Epple von Landstuhl nach Traunstein, A. Stöcker 
in Waldfischbdach nach Neusees und A. Schle reth von 
irmasens nach Stadtlauringen; dann aus organisator⸗ 
jhen Kuckfichten A. Ludl von Frankenthal nach Lauter⸗ 
eln. Ernannt wurden: Zu Zolldienstassistenten die Zoll 
dienstadspiranten J. Baue r von Simbach in Pirmasens 
IPfaffenberger von Eisenstein, O. Sie ber von 
dimbach, beide in Frankenthal. 
Dem ersten Staatsanwalt am Landgericht Landau 
jerdinand Boedcking, wurde der Rang eines Ober⸗ 
andebgerichtsrathes verliehen. 
Familiennacqrichten. 
Gestorben: In Saardrücken Fr. Wittwe L8. 
zutth, geb. Arz, 72 J. a., in Dudweiler Fr. 
darl Kopp, geb. Wunn, 44 J. a., in Pirmasens 
— 
n Kaiserslautern Jakob Zalud, in Neustadt a. H. 
t. Elisab. Christmann, geb. Kink; in Maikammer 
z0. Wingerter J. 48 J. a. 
Neueste Nachrichten. 
3P0. München, 12. Oktober. Prämiirt 
ourden 697 Aussteller der deutsch⸗nationalen 
dunstgewerbe⸗Ausstellung und 166 Mitarbei—- 
— Nächsten Montag wird die Ausstell- 
ug geschlossen. 
BPO. Gestern Abend fand vor Abgang 
e Holzkirchner Zuges ein Stationsdiener im 
dartesaal · ein Packet, in welchem sich Ob— 
igationen im Werthe von 5000 Mark 
tsanden. Der ehrliche Finder lieferte das— 
elhe sofort an den kgl. Bahnverwalter ab, 
vch hat sich bis jetzt der Eigentbümer noch 
adt gemeldet. 
Verlin, 12. Okltober. Die „Berliner 
vlitischen Nachrichten“ melden, daß eine 
einerzeit dem Kaiser Friedrich für ge— 
seime Correspondenzen mit den ober— 
n Reichsbehörden zur Verfügung gestellte 
biffre, welche sich zur Zeit des Todes 
tz Monarchen noch im Sterbezimmer befand, 
bhanden gekommen und spurlos ver— 
dwunden sei— 
TFondon, 12. Oftober. Das „British 
Medical Journal“ bringt einen Auszug aus 
Mackenzies Rechtfertigungsschrift, 
die am Montag erscheinen wird. Mackenzie 
leugnet darin, jemals behauptet zu haben, 
daß die Krankheit nicht Krebs sei, und macht 
die deutschen Aerzte für die mit ihrer Ein— 
willigung gewählte Behandlungsweise verant⸗ 
wortlich. Er tadelt Bramanns Ausführung 
des Luftröhrenschnitts, weil sie drei Milli— 
meter von der Mittellinie abwich und be— 
schuldigt Professor Bergmann, durch falsche 
TFanülendurchstoßung dem Patienten den To— 
desstoß versetzt und dessen Leben um zehn 
Monate verkürzt zu haben. Er nennt Professor 
Berhardt einen discreditirten Nebenbuhler 
und behauptet, daß Dr. Landgraf im laryn⸗ 
goskopischen Verfahren sich so ungeschickt ge⸗ 
jeigt habe, daß der Kronprinz nur mit Mühe 
verhindert werden konnte, ihn zu entlassen 
— Die „Daily News“ veröffentlicht einen 
undatirten Brief der Kaiserin 
Friedrich an Mackenzie, worin sie ihn 
von jeder besonderen Verantwortlichkeit frei— 
spricht, indem er vornherein das Vorhanden— 
sein von Krebs nicht ausdrücklich geleugnet, 
aber vor einer Operation, weil dieselbe 
lebensgefährlich und schließlich nutzlos sei, ge— 
warnt habe. 
Rom, 12. Okt. Die Fahrt des Kaisers 
rach dem Vatikan erfolgte um 124 Uhr in 
ꝛinem mit vier Pferden bespannten, von Berlin 
ingetroffenen Hofwagen mit Spitzreitern vorauf. 
Neden dem Kaiser saß der preußische Gesandte von 
Schlözer. Prinz Heinrich fuhr in einem 
Besandtschaftswagen, das Gefolge benutzte Miet⸗ 
vagen. In den nach dem Vatikan führenden 
Straßen bis zum Sanct Peters-Platze und in dem 
um Vatican führenden Eingange bildeten italie— 
aische Truppen Spalier. Auf dem ganzen Wege 
wurde der Kaiser mit Begeisterung begrüßt. Um 
lUhr 35 Min. traf derselbe beim Vatican ein. 
— In dem inneren Hofe (di Damaso) wurde Se. 
Majestät von einem Zuge der Palastgarde mit der 
zäpstlichen Fahne begrüßt, von dem Großmeister 
des heiligen Hospiz, Rurspoli, und dem Cere⸗ 
nonien⸗Secreidr Monsignor Sinistri empfangen 
und bis zum ersten Treppenabsatz geleitet. wo den 
Zaiser Msgr. Macch i, Oberceremonienmeister des 
Papstes, Msgr. Pisssori, Präfect des Ceremonials, 
Msgr. Cafsetta, Geheimer Almosenier, und 
andere Prälaten und Offiziere der Schweizergarde 
mpfingen und bis zum Clementino ˖ Saale führten. 
Hdier wurde Se. Majestät von dem Oberstkämmerer 
Nsgr. Della Volpe und anderen Hofwürden;« 
rägern des Papstes empfangen. Die Gendarmen, 
Schweizergarden, Palastgarden und Nobelgarden 
rwiesen in den Sälen, welche der Kaiser und seine 
Begleitung sodann durchschritten, die Ehren. Am 
Fingang des Thronsaales schritt der Papff 
dem Kaiser entgegen und führte denselben 
—DDD 
Zweck errichteter Baldachin angebracht ist, unten 
velchem drei gleiche Sessel für den Kaiser, 
»en Papst und den Prinzen Hein rich auf— 
gestellt sind. Letzterer trat erst nach der ersten 
Interredung zwischen dem Kaiser und dem Papst 
in. Die einzelnen Prälaten zugeschriebene Absicht, 
en Sessel des Kaisers vier Zoll nied— 
iger zu stellen, als den des Papstes. 
am nicht zur Ausführung. Später folgte 
der Staausminister Graf Bismard 
and einige andere Herren des kaiserlichen Gefolges. 
Nach dem Empfange stattete der Kaiser dem Car⸗ 
dinal Rampolla einen Besuch ab und besichtigte 
unter dessen Geleit den Vatican und die St. 
Peterskirche. Der Kaiser trug zu dem Besuche 
die Uniform der Gardes du Corps, Prinz 
Deinrich Marine⸗Uniform. Die Hofwürdenträger 
des Papstes wurden dem Kaiser durch den Fürsten 
Ruspoli, Msar. Macchi, und Monsignor Della 
Volpe vorgestellt. Den Staatsminister Graf Her— 
bert Bismarck und mehrere andere Herren des 
kaiserlichen Gefolges flellte der Kaiser dem Papste 
selbst vor: Der Papst richtete an jeden einzelnen 
der Vorgestellten huldvolle Worte. Die Verab— 
schiedung war wie der Empfang sehr herzlich. 
Fs war 3 Uhr 40 Minuten, als der Kaiser und 
Prinz Heinrich den Vatican verlieken. Bei der 
Rückkehr spielten die Musikcorps der Truppen, wie 
bei der Herfahrt, die preußische Volkshymne. Die 
dichten Menschenmassen, welche alle Plätze und 
Straßen anfüllten, begrüßten den Kaiser ununter- 
hrochen mit stürmischen Zurufen. Der Kaiser und 
Prinz Heinrich kehrten alsbald nah dem Quirinal 
zurück. Nach der Aufhebung der Tafel zog sich 
der Kaiser in seine Gemächer zurück, um noch bis 
gegen 11 Uhr Abends mit dem Grafen Bis- 
marck zu arbeiten. 
Rom, 12. Oktober. Gestern Abend 
wurde ein Knabe verhaftet wegen Wer— 
fens italienisch - kranzösisch- irredentistischer 
Zettel; Nachts wegen desselben Vergehens der 
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