Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. 
er St⸗ Ingberter ee erscheint täglich mit Audnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaungt-Vlatt und Mitiwochs und Samftags mit 
snfirirten Beilagen. as Blati koftei vierieljährlich 1A G60O J einschließich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1.4 75 4, einschließlich 40 A Zustellungsgebuhr. Die 
N⸗cungsgebühr sur die Agespaltene Garmondzeile ober deren Raum beträgi bei Inseraien aus der Pfalz 10 —, bei auhßzerpfalzischen und jolchen auf welche die Erpeditio— 
Anstunft eriheilt. 13 3. Neklaͤmen 30 A Bei 4maliger Ginrudung wird nur dreimalige berechnet. 
M 253. Mittwoch, 30. Oktober 1889. 
24. Jahrg. 
Abonnements 
für die Monate 
November u. Dezember 
* auf den 
bmal wöchenilich erscheineuden 
„St. Ingberter Anzeiger“ 
vnnen bei allen Postexpeditionen, den Post⸗ 
hoten, bei den Umträgern und in unserer 
xzxpedition bestellt werden. 
Inserate finden durch den „St. Ing⸗ 
zerter Anzeiger“ die weiteste Verbreitung. 
berg, habe die Absicht ausgesprochen, keinen Sitz Betreten des französischen Bodens sofort verhaften 
m Reichstage mehr einzunehmen. Der augenblicklich lassen. 
zum Landtag in Munchen weilende Freiherr halt Wien, 29. Okt. Der ‚Correspondence de 
aber dort erklärt, daß er von dieser Äbsicht nichts l'Est“ zufolge, bespricht man in Konstantinopeler offi⸗ 
wisse. ziellen Kreisen die Möglichkeit eines Zarenbesuchs 
Schillingsfürft, 29. Olit. Siatthalter beim Sultan. 
Fürst v. Hohelohe ist aus Straßburg heute hier Wien, 29. Olt. Die Nachricht mehrerer 
ingekommen. Wiener Blätter, Kaiser Wilhelm werde auf der 
Berlin, 28. Okt. Wie bekcnnt, sind Deutsch- Kückreise Triest beruhren, wird hier bezweifelt. — 
and, England und Nordamerika nicht gesonnen, STin aus Bukarester Regierungskreisen hervorgegan⸗ 
Nataafa's Wahl anzuerkennen. Dies zener Brief der „Politischen Korrespondenz“ deutet 
cheint auch den Beireibern dieser Wahl belannt uin, das rumänische Kabinet wünsche aufrichtig eine 
jewesen zu sein; man wird deshalb der „Vost“ Jollpolitische Versftändigung mit Oesterreich auf der 
ustimmen können, wenn sie sagt, man könne sich Zrundlage gegenseitiger Zugestandnisse. Rumaͤnien 
chwer des Verdachtes erwehren, daß es Letzteren werde zum geeigneten Zeitpunkt mit bestimmten 
ei der Wahl vornehmlich darauf angekommen sei, Vorschlägeun hervortreten, die aber keine Preisgeb⸗ 
neue Schwierigkeiten zu erregen, welche die Mächte ung der wirklichen rumanischen Interessen in sich 
nn Zwiespalt bringen könnten. chließen würden. 
Nach Meldungen aus London soll der Sul⸗ Athen, 28. Okt. Im Koͤnigsschlosse fand 
an von Witu an den Beamten der Deutsch- seute von halb 11 bis 1 Uhr die Ceremonie des 
»stafrikanischen Gesellschaft in Lamu geschrieben Jandkusses statt. Die gesammte Generalität, 
haben, er hätte mit Ermächtigung der deutschen Staatswürdenträger, höhere Offiziere, die Damen 
stegierung von dem Zollhause von Belezoni Besitz der vornehmen Gresellschaft defilirten im Thron⸗ 
egtiffen und werde dasselbe nur auf Deutschlands aal vor dem Kronprinzen Konstantin und seiner 
Befehl oder dem Zwange weichend räumen. Bemahlin, deren Hände sie küßten. 
Berlin, 29. Olt. (Reichssstag.) Der Reichs⸗ Der Deutsche Kaiser und der Erbprinz 
ag trat heuie in die erste Lesung des Etats. von Meiningen besuchten heute die Akropolis. 
Schatzsekretär Frhr. v. Maltzahn hebt in seiner Der Prinz von Wales reiste bereits heute 
inieilenden Rede die Höhe der Äbschlußziffern und Nachmittag um 1 Uhr unter Kanonensalut und 
der neuen Ausgaben herbor, wobei die Schätzungen dem Paradiren aller Kriegsschiffe ab. Die Kailerin 
noch vielfach unsicher seien, weil die Aufstellung Friedrich war anwesend. 
»es Etats um vier Wochen hätte beschleunigt wer- Athen, 29. Olt. Außer dem Kaiser wohnten 
den müssen. Was den Etat des laufenden Jah- dem heutigen Frühstück in der deutschen Gesandt- 
res anlange, so seien mehrfach, namenilich bei der schaft noch Prinz Heinrich, der Staatsminister 
Heeresberwaltung. Mehrausgaben zu erwarten. Die Braf Herbert Bismarcdh der Chef des Civilkabinets 
Zölle würden 30 bis 40 Millionen mehr ergeben, Dr. v. Lucanus, der Oberhofprediger Dr. Kögel, 
mamentlich irügen dazu die sogenannten Kornzölle der Generaladjutant General v. Witiich, der Ober⸗ 
hei, obschon die Kornpreise immer noch niedriger dofe und Hausminifter v. Liebenau, der Hofmar⸗ 
als früher seien. Anlangend die großen Erforder⸗ chall der Kaiserin Friedrich, Frhr. v. Seckendorff, 
nisse des neuen Etats für die Landesbertheidigung, und andere bei. Heute Abend soll ein Hofball im 
so seien bei aller Friedenszuversicht die Mittel zur könialichen Schlofse stattfinden 
Erhaltung des Friedens nicht außer Acht zu lassen. 
Abg. Dr. Rickert spricht gegen die fortdauernden 
Rüstungen, gegen die Mehrausgaben für Kolonial⸗ 
politik und gegen die bestehenden Zölle. Er ver⸗ 
angt die Einführung einer Reichs⸗Einkommensteuer 
ind wendet sich scharf gegen die Verlängerung des 
Sozialistengesetzes und gegen die offizidse Presse. 
Nächste Sitzung morgen 12 Uhr. Fortsetzung der 
Ftatsherathung. 
Deutsches Reich. 
Darmstadt, 28. Okt. Sicherem Verneh⸗ 
nen nach trifft der Kaiser am 14. November 
um Besuch hier ein. 
Muͤnchen, 28. Okt. In der heutigen Vor⸗ 
mittagsfitzung des Finanz-Ausschusses kam der Ge⸗ 
etzenwurf betr. den Bedarf für Erweiterungs⸗ und 
Reubauten auf Staatseisenbahnen zur Be⸗ 
rathung. Referent Frhr. v. Stauffenberg brachte 
unächst die Anlage der Doppelgeleifse zur 
Sprache im Gesammibetrag von 21,540,000 Mt.; 
jerner den Bedarf für Fahrmaterial und Luftdruck⸗ 
zremsen mit 50,188,000 Mk. Der Referent be⸗ 
zutachtet die Genehmigung der sämmtilichen Positio- 
jen und beantragt noch die Einsetzung der Anlage 
ines Doppelgeleises für die Linie Nürnberg⸗ 
Dieser Antrag ward, wie gemeldet, abgelehnt.) 
Treuchtlingen im Betrag von 2,620.000 Mt. 
steferent betont, daß aus betriebstechnischen Grün⸗ 
xen die sämmtlichen Postulate genügend motivirt 
ind. Früher wäre die Anlage billiger gewesen. 
steferent richtet an die Staatsreglerung die Frage 
vegen der Vortheile eiserner Schwellen, ferner bis 
vann die neuen Geleise fertigestellt werden könn⸗ 
en. — Minister Frhr. v. Crailsheim ist der An⸗ 
icht, Nurnberg habe keinen Grund gehabt, sich 
iber die Regierungsporlage zu beklagen; dem 
Referenten müsse er in Bezug auf die Steigerung 
der Preise der Materialien Recht geben, doch lasse 
ich durch rechtzeitige Vertragsabschlüsse Vorsorge 
reffen, daß die Bauten nicht zu theuer kommen. 
Der Schienenbezug aus dem Ausland rentirt sich 
vegen der Geringfügigkeit der Preisdifferenz nicht; 
hne fich deswegen jedoch für die Zukunft zu bin⸗ 
den. Bei dem großen Bedarf an Schwellen müfse 
man auch Eisenschwellen nehmen, über deren 
Brauchbarkeit bis jetzt keine Klagen erhoben wur⸗ 
den. Die Anlage der Doppelgeleise soll in drei 
Jahren durchgeführt sein und den Bau von Lolal⸗ 
bahnen nicht schädigen. — Bei der Linie Fürth⸗ 
Rottmansdorf erhebt sich kein Widerspruch. Das 
Poftulat dieser Linie mit 4,1580,000 Mt. wird 
zJenehmigt; desgleichen das Poftulat für die Linie 
Furth⸗Bamberg⸗Lichtenfeld mit 15,300,000 Mt. 
— In der Abendsitzung genehmigte der Finanz⸗ 
uusschuß das Postulat für Fahrmaterial, mit einem 
zurch die inzwischen gestiegenen Preise bedingten 
Nachtrags ⸗Postulat von etwa 700,000 Mt., ferner 
die Minel für die Verlegung der Linie Munchen- 
Feldmoching, mit dem Vorbehalt der Ausarbeinung 
iner kürzeren Trace durch die Regierung. 
Aus Nürnberg war die Nachricht verbreitet 
vorden, der deutschfreisinnige Reichstagsabgeordnete 
jür Fürth-⸗Erlangen Dr. Frhr. v. Stauffen⸗ 
Loꝰale und pfär che Nachrichten. 
*St. Ingbert, 30. Olt. Die Untersuch⸗ 
ung wider die wegen Verdachts des begangenen 
Mordes Verhafteten ist in vollem Gange. Das 
Dunkel, welches über der That lag, lichtet sfich 
allmählich. Gegen die Verhafteten mehren sich die 
Beweisstuͤcke, so daß die allgemein laut gewordene 
Anficht, daß jene die Schuldigen seien, aller Wahr⸗ 
scheinlichkeit nach recht behalten wird. In den 
Recherchen wurde unsere Polizei von der in Schnap⸗ 
pach und Dudweiler unterstützt, und besonders an 
letzterem Orte ergaben sich viele Anhaltspunkte. 
Wir werden hierauf noch zurückkommen. Es hat 
ich durch die Untersuchung die begründete An—⸗ 
aahme ergeben, daß der Mord bereits am Sonn⸗ 
ag Abend vollführt wurde. Die Leiche des Un⸗ 
Auͤcklichen wurde gestern Nachmittag beerdigt. Es 
scheint dies in Dudweiler nicht nicht bekannt ge⸗ 
vesen zu sein, da von dort Niemand zum Leichen⸗ 
vegängnisseRiemand erschienen war. Dagegen kamen 
heute Morgen eine große Anzahl Leidtragender hierher, 
vo fie denn den Sachverhalt erfuhren. 
*— Der Gesammtbetrag der im Jahre 
1887 gegründeten neuen Stiftungen oͤrtliche 
und allgemeine — sowie der Fundationszuschüusse 
heziffert sich auf 3162780.25 Mk. aus 3246 
Sliftungen im Konigreich Bayern. Gegen den 
either höchsten Betrag von 43591866.37 Ml. im 
Jahre 1886 wurden in diesem Jahre 1197 086.12 
Ausland. 
Paris, 29. Okt. Das „Journal des De— 
zats“ veröffentlicht einen Artikel über die Herstel« 
ung des franzoösischeu Protektorais in Tunis, in 
velchem darauf hingewiefen wird, daß in dieser 
dinsicht ein vorläufiges Einvernehmen zwischen 
Frankreich und England gettoffen und Italien bier⸗ 
jon verständigt worden sei. 
Paris, 29. Olt. Die „Amiliche Zeitung“ 
vird morgen die Veränderungen in den Justizbe— 
zörden veröffentlichen. Billard, der Staatsanwali 
n Clermont, wird seines Amtes enthoben wegen 
einer Parteinahme für die Boulangisten bei den 
etzten Wahlen. Aus demselben Grunde werden 
nehrere Lehrer und einige andere Beamte abgesetzt 
verden. Mehrere Blätter welden, „Graf“ Dillon 
gedenke im Vertrauen auf die parlamentarische 
Unverletzlichkeit nach der Eröffnung der Parlaments⸗ 
agung nach Frankreich zurückzulehren. Es wird 
edoch versichert. die Reagierung werde ihn beim