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3
Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert.
der „St⸗ Jugberter Aeicee, erscheint taglich mit Ausnahme der Sonn-⸗ und Feiertage. 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs-Vlatt und Rittwonde umnd Samstags mit
Auftrirten Beilagen. as Blait kostei dierieljährlich 1A SG0O einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1.4 75 , einschließlih 40 ⸗ Zustellung sgebuhr. Die
cinrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile ober deren Raum beträgi bei Inseralen aus der Pfala 1d. , bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Erpedition
A u . eien 30 3 Be Analiger Ginruckung wird nur dreimalige berechnet.
— Dienstag, 12. November 1889.
24. Jahrg.
Deutsches Reich.
München, 11. Novb. Wie dec „Pf. K.“
xfährt, ist die Erklärung der 78 Deklaranten
aicht Gesammtbeschluß, sondern Mehrheits—
»eschluß der Zentrumsfraktion gewesen. Frhr.
. Ow hat die Erklärung ebenfalls nicht unter⸗
chrieben. Die Erklärung ist sonach nur von 78
Herren, also der Minderheit des Hauses, unter⸗
jeichnet. — Der' Abg. Keßler wird im Finanz⸗
uusschuß die Ablehnung der Wohnungs—⸗
Jeldzuschüsse der pragmatischen Beamten, Be—
harf für Aufhebunq der Karenzzeit, beantragen.
München, 11. Nov. Wie die „Allgemeine
zeitung“ vernimmt, werde die Regierung die Er⸗
lärung der Zentrumspartei bezüglich des Ver
'assungseides vorläufig nicht beantworten,
aber gegen Vorbehalte bei der Vereidigung neuer
Abgeordneten ihr Veto einlegen; dagegen sei es
sehr schwierig, gegen die schon eingeschworenen Ab⸗
zeordneten vorzugehen. Eine willkürliche Be—
jandlung des Staatsbudgets würde die
Zentrumsfraktion lediglich dem Unwillen des Volkes
qussetzen, wie das bereits die letzten Landtagaswablen
bewiesen hätten.
Halle a. S., 11. Nob. Am 1. Dezember
. J. findet hier ein nationalliberaler
Pacteitag der Provinz Sachsen stait. Buhl,
Friedberg und Böoͤttcher sind als Redner ange-
meldet.
Berlin, 10. Nov. Der Rachtragsetat
ür die Expedition des Hauptmanns Wißmann be⸗
läuft fich auf 1,950,000 Mtk.
Berlin, 11. Nod. (Reichstag) Der Reichstag
aahm iu erster und zweiter Lesung nach kurzer
Debatte fast einstimmig den Gesetzantrag Rickert
m, wonach dieberabschiedeten Offiziere
der Militärgerichtsbarkeit ferner nicht
unterworfen sein sollen, mit einem Zusatz Groeber,
vonach auch die bezüglichen Bestimmungen der
za yerichen Militär⸗Strafgerichtsordnung aufzu⸗
jeben seien. Ferner wurde fast einstimmig nach
jurzer Debatte der erste Teil des Antrages Ricert,
zetreffend Vorlegung einer Militarstrafpro⸗
zeßordnung, angenammen. Der zweite Teil
»es Antrages, welcher die weiteren Grundsätze für
die vorzulegende Prozeßordnung enthält, wurde
abgelehnt. Der Antrag Rickert⸗Hermes, betreffend
Verstöße gegen Gewerbeordnung, Wahlgesetz und
Sozialistengesetz, wurde von Rickert begründet;
Singer befürwortet den Antrag, obgleich von einer
Resolution des Reichstags keine Aenderung des
Systems zu erwarten sei. Der Abgeordnete Müller
(Marienwerder) und der Bundesbevollmächtigte
Freiherr v. Marschall sprachen gegen den Antrag
und rechtfertigten das Verfahren der Behoörden in
den genügten Fällen. Fieser spricht gegen, Trüger
für den Antrag. Die Abstimmung über den
Schlußantrag ergibt dieum Beschlußunfähigkeit
des Hauses. Die Siztzung wird aufgelöst; nächste
Sitzung Mittag 1 Uhr. Tagesordnung: Etatsbe⸗
ratung, zweite Lesung.
Ausland.
London, 10. Nov. Gestern hat der Umzug
des neuen Lordmajors Sir Henry Isaacs
mit großem Vomp stattgefunden. Der Menschenan⸗
drang in den festlich geschmückten Straßen war un⸗
geheuer, der Zug trug der Schaulust aber auch
mehr als je Rechnung. Nicht weniger als 16
apellen, darunter mehrere berittene, sorgten für
den Ohrenschmaus, küstlerisch zusammengestellte
Fruppen veranschaulichten den Sport und Zeitver⸗
reib Alt⸗Englands. Sir Henry Isaacs, der Kon—
effion nach ein Israelit, wurde allenthalben stürmisch
zegrüßt namenilich in dem jüdischen Viertel seines
gezirkeß, wo er dem Zuge zu Fuße folgte und so
»en jüdischen Sabbat nach Leiner religiösen Ueber⸗
eugung beobachtete. Dem Umzuge schloß sich abends
a der Guildhall dus übliche Bankett an, auf
velchem Ministerpräsident Lord Salisbury eine poli⸗
ische Rede hielt, in der er aussprach, daß der
Friede heute mehr als zuvor gesichert sei. Er be⸗
srüßte den Lordmajor und wünschte ihm Glück zu
em Umstande, daß sein Amisantritt zu einem
eitpunkt crfolge, an welchem der lange vermißte
Vohlstand wiederzukehren beginne. Der Redner er⸗
nahnie dann Arbeitgeber und Arbeiter zur Ruhe
ind Besonnenheit, indem er betonte, daß aus
zroßen Zerwürfnissen nur die ausländischen Kon—
urrenten Vorteil ziehen würden. An eine
lenderung ihrer irländischen Politik denke die
kegierung nicht. Zu den auswärtigen Angele—
enhciten übergehend erklärte Lord Salisbury,
nehr als irgend eine andere Frage beschäftige gegen⸗
värtig Afrika die Staaten Europas. Alle Nationen
zekundeten einen edelmütigen Wetteifer in ihren
Bemühungen, die Zivilisation in jenem Weltteile
zu fördern. Großbritannien stehe darin nicht zurück.
Die jüngst gebildeten drei großen Gesellschaften
zätten begonnen, die Zivilisirung Afrikas mit aller
Aussicht auf Erfolg zu betreiben. Redner gedachte
mit Gerugthuung der nach Brüssel berufenen afri⸗
anischen Konferenz und der zugunsten der Sklaven
rlassenen Dekrete des Sultans von Sansibar.
Inbetreff Eurapas habe er wenig zu sagen.
die aufrichtigen Bestrebungen der europäischen
herrscher zugunsten des Friedens hätten erhöhte
draft gewonnen. Der politische Barometer steige
deutlich in Der Richtung des Friedens.
Paris. 11. Nov. Im Palais Boubon herrschte
zjeute infolge der dort stattfindenden Volls er⸗
'ammlung der Republikaner reges Treiben.
Republikanische Abgeordnete aller Schattirungen
waren erschienen, von dem gemäßigten Leon Say
»is zu dem Possibilisten Joffrin uund Arbeitervertreter
Thivier, der seinem Versprechen gemäß die Arbeiter—
zduse angelegt hatte. Um 281. Uhr wurde die
Bersammlung in Anwesenheit von etwa 250 Ab—
Jeordneten eröffnet. Noel Parfait, der den Vorsizz
uhrte, erinnerte in kurzen Worten an den Zwed
der Versammlung und forderte die republikanische
Mehrheit auf, durch die Ernennung gemeinsmaer
EEV
Zammer den ersten Beweis ihrer Cinigkeit zu geben.
die Abstimmung war offen. Aus ihr gingen her—⸗
vor: Flo que t als Kandidat für die Kammer—
—
zuf Brisson, und 6 Stimmen, die auf Casimir
Perier fielen. Fur die Aemter der Vizepräsidenten
wurden Perier und Develle ernannt.
Paris, 11. Nov. In Aussicht auf die für
norgen beabsichtigt Boulangisten-Kun d⸗
Jebung trifft die Polizei umfangreiche Vorkehr⸗
ingen. Alle zum Eintrachtplatz und zum Palais
gourbon führenden Straßen werden von der Schutz⸗
nannschaft und der Pariser Garde gesperrt. Keinerlei
Ansammlungen werden geduldet. Die republi—
anischen Blatter fordern die Neugierigen auf, ihren
Trieb zu zügeln und zu Hause zu bleiben, damit
ie fich nicht der Moͤglichkeit aussetzen, mit den
Zoulangisten „gefangen und gehangen“ zu werden.
Ddie Nachricht bestätigt sich, daß Boulanger
FJersey verlafsen hat, seit gestern wurde er
in seinem Gasthofe nicht mehr gesehen. Man
vill wissen, daß er sich nach Lon don begeben
habe, angeblich weil die Behörden in Jersey die
Imtriebe gegen die befreundete Regierung der
ranzösischen Republiknicht langer hatte dulden wollen.
Daß General Boulanger nach Paris kommen und
ich an der Knndgebung beteiligen werde, wird mit
Kuͤcksicht auf sein Vorleben nicht geglaubt. Seit
Jestern ist überdies eine große Entmutigung in
den Reihen der boulangistischen Vorkampfer und
Agen ten bemerkbae, weil sie bei den Wählern wenig
kntgegenkommen finden; auch wirken die ernsten
Polizeimeßregeln nicht grade ermutigend.
Paris, 11. Nob. Das „Journal officiel“
deröfsentlicht die Ernennung Barbeys zum
Marineminister.
Wien, 11. Nov. Kalnoky begleitet den
daiser nach Innsbruck. Die Abreise erfolgt
Mitlwoch Abend.
Pest, 10. Nov. Bei zahlreichen Infanteristen
hdes temesvarer Korps wurden hochver—
rätherisscche Flugschriften vorgefunden. Der
Korpskammandant benachrichtigte hiervon die politische
Behörde zwecks Beschlagnahme der Flugschriften.
Rom, 10. Nob. Die Thronrede wird eine
neue Unfall-Versicherung der Arbeiter
inkündigen.
Belgrad, 11. Nov. König Milan ist
zjestern Äbend hier eingetroffen und wurde am
Zahnhofe vom König Alexander und den Ministern
mpfangen. Der junge Konig eilte auf seinen
Bater zu und beide küßten sich herzlichst. Im
Empfangsalon hielten König Alexander und König
Milan Cercle ab; letzterer zeichnete ganz besonders
den türkischen Gesandten aus.
Sansibar, 9. Nov. Wißmann besitzte
zeute Saadani, woselbst sich wieder arabische Skla⸗
bdenhändler niedergelassen hatten. nach kurzem Wider⸗
stand.
Sansibar, 11. Nov. Die Deutsche Ofafri⸗
kanische Gesellschaft willigte ein, die Zollnie der⸗
lagen (sogenannte Godowns) dem Sultan von
Sansibar wieder zu übergehen.
Rokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 12. Nov. Unsere Kirch⸗
weihe gestaltete sich heuer günstiger als man
wohl geglaubt hatte. Gestern herrschte ein sehr
schoönes, sonniges Wetier. Von allen Seiten ström⸗
len die Fremden herbei, und auf dem Jahrmarkt
war fast den ganzen Nachmittag ein Gedränge,
daß man nur schwer durchkommen konnte. Dem
Anscheine nach war die Kauflust beim Publikum
eine recht rege. Die Verkäufer sahen durchweg
ganz zufrieden aus. Nicht weniger auch die Be—⸗
sitzer der fliegenden Vergnügungsanstalten, als
Schießbuden, Schaukel, Karoussel ꝛc. ꝛc. Die in
den verschiedenen Lokalen stattgehabten Kirchweih—⸗
dälle und Tanzmusiken erfreuten sich zahlreichen
Besuchs. Mit den heutigen Konzerten werden wohl
die Vergnügungen ihr Ende erreichen. Im Ganzen
verlief die Kirchweihe sehr ruhig, und kamen, soweit
uns bekannt, keinerlei Ausschreitungen vor.
*— Die jetzt erlassene k. Verordnung über
die Handels⸗und Gewerbekammernhebt
die Verordnung von 1863 auf und erweitert das
Wahlrecht auf alle am Kammerfitze ansassige und
ins Handelsregister eingetragene Personen. Zur
Bewerbekammer wählt jeder Gewerbetreibende, der
don 5 Mark Gewerbesteuer aufwärts bezahlt; bei
»en Bezirksgremien von den Mittelstädten gilt der
Zats von 4 Mark, bei den Kleinstädten derjenige