3 — 7— 9
— 2
* — —*
* * —JII 4
* * —— —— 2 8 a — *. — 8 *
* * * — AI— 9 —9 I 6 3 —FR 4 — V
— —R 66 * —8 —* ö
8 —2 — ⏑———— * —W 3 Q—— ,—
— —— —A ————— — — S8— 8 3 F — — * * * —
M* 55z366 —8 — 6 8 9 —325 7238
—Ao— * * — 7 — 3828 7 — —uA UV—
— J DB —————— * 823 * 32 A⸗ 733—
77 5 V 5 — —3 — —R 8E — 1 9— 9
7 S 1 — 3 —8 S c 8 2 —2 —88 VJ 8 8 —3 —5
9 358 — 3— * — 8 —— 0⏑⏑ —— *99466 b
—
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der DSt⸗ Ingberter — erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wochentlich mit unterhaltungs · Blatt und Mittwochts und Samstags mir
sufirirten Beilagen. Bleu ieftel vierietjzahrlich 1. Go injchlekuch Fragerlohn; durch die Posß bezogen 14 28 einschließlich 20 A Zustellungsgebuhr. Die
Merüctungsgebühr fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseralen aus der Pfalz 10 , bei außerpfalaischen und solchen auf welche die Erpedition
Anstunfi eriheiit, I8, Neklamen 830 . Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet.
XM 267. Samstag, 16. November 1888. 24. Jahrg.
Politische Uebersicht.
eNeber die Verhandlung in der bayerischen
Abgeordnetenkammer betr. den klerikalen
Antrag auf Rückberufung der Redemptoristen
wird der „Str. P.“ noch nachträglich Folgendes
herichtet: Die Tribünen sind überfüllt. Am
Ministertische befanden sich die Minister v. Lutz,
cCrailsheim nnd v. Riedel. Der Abg. Frhr.
Soden begründete den Antrag mit Verlesung
der Ordensregeln der Redemptoristen, deren Ver⸗
vandtschaft mit den Jesuiten er bestreitet, deren
Werth für die Missionspredigt er hingegen hervor⸗
Jebt. Die Redemptoristen unterständen den staat⸗
ich ernannten Bischöfen. Während ihrer Z2jähr ·
gen Thatigkeit in Bayern, auch unter der jetzigen
Kegierung, seien sie vielfach gelobt worden und
hre Ausweisung mit großer Milde erfolgt. In
den deutschen Schutzgebieten seien sogar die Jesu—
ten zugelassen. Ministerpräsident Dr. Frhruv.
zutz erklärte, die Regierung stehe den Redemptoristen
urchaus wohlwollend gegenüber und habe dieselben
m Jahre 1872, so lange Aussicht bestand, ge⸗
chützt, sie sei dem jetzigen Anttag freundlich ge⸗
inni, müsse aber hinzufügen, daß manche Bischöfe
die Redemptoristen von ihren Sprengeln fernhiel⸗
sen. Ludwig J., welcher die Redemptoristen be⸗
cufen, derlangte schließlich deren Wiederentfernung.
Die jetztige Schwierigkeit liege in der Wahl des
Weges. Ein einsacher Antrag an den Bundesrath
würde zu abweisendem Bescheid der verbündeten
Regierungen führen. Ein Appell an die Kollegia⸗
itan betreffs pflichtmäßigen Vollzuges des Reichs-
gesetzes sei bloß thunlich, wenn der Nachweis er⸗
hracht werde, die Redemptoristen seien nicht mit
den Jesuiten verwandt. Namens der Liberalen
weist Abg. v. Schauß den Antrag zurück, das
finsiere Wesen des für Calabrien gegründeten
Ordens rügend. Eine Zulassung dieser Orden be⸗
deule die Zulassung neuer Elemente der Zwietracht.
Der Mehrzahl des Klerus seien Missionspredigten
merwünfcht. Die Pfarrer selbst seien dazu da,
n den Gemeinden Ordnung zu halten. Das Er⸗
jebniß der Adstimmung ist bekannt.
* Die Kommission für das Sozialisten⸗
zesetz in Berlin berieth vorgestern die einzelnen
haragraphen des bestehenden Sozialistengesetzes
durch und nahm schließlich die Paragraphen bis 8
ohne wesentliche Debatte an; zu 8 9 beantragte
Fritzen, daß Versammlungen nicht im Voraus ver⸗
doten werden dürfen und Träger, daß Wahlver-
jammlungen nicht vom Sozialistengesetz betroffen
werden sollen. Die Anträge wurden schließlich ab
gelehnt und 8 9 unverändert angenommen.
* Das Schreiben des Reichstagspräsi—
denten betreffend den Beschluß des deutschen
Peichstans wegen Vorlegung eines Entwurfes einer
Militärftrafprozeßordnung ist den Bun⸗
desratsausschüssen für Landwehr, Festungen und
Justizwesen überwiesen.
*Im vorigen Jabre wurde dem deutschen
Konsulat in Sansibar der Gerichtsassessor
Behrendt zugeteilt; derselbe hatte das Unglüch, sich
auf der Jagd so zu verletzen, daß ihm die eine Hand
Janz abgenommen werden mußte, er ist deshalb von
seinem dortgen Posten abberufen worden. An seint
Stelle ist der „Kreuzzeitung“ zufolge der seit einiger
Zeit im Auswärtigen Amte beschäftigte Assessor
—“. Buri an das Konsulat nach Sansibar berufen
vorden und befindet sich bereits auf der Reise
nahin.
*In politischen Kreisen Roms zirkuliren Ge—
rüchte wonach Bismarck mit Kalnoky die Grundzüge
eines wirthschaftlichen Defenfiv⸗Bünd⸗
niffes, dem auch Italien angehören würde, ver⸗
eindart habe. Das Buündniß würde in Kraft
reten, falls Frankreich im Jahre 1892 Erneuer⸗
ungsberträge ablehnen sollte. Anregungen sind in
dieser Richiung nach der „Frf. Zig.“ in Rom
wviederholt laut geworden.
* Der böhmische Landtag erklärte auf
Anregung des Oberstlandmarschalls Fürsten Lobko⸗
vitz einstimmig diejenigen Adgeordneten, welche seit
dem 10. November ohne Urlaus den Sitzungen des
Zandiags fern blieben und ihre Abwesenheit nicht
rechtferligten, als ausgetreten. Durch diesen Be⸗
ichluß erscheinen die deut schen Abgeordneten, welche
die Enthaltung von der Theilnahme an den Land⸗
lagssitzungen beschlossen haben, ihrer Mandate
verlustig.
cutiches Reich.
Muͤnchen, 15. Nov. Den „Neuesten Nach⸗
cichten“ zufolge wird der Militärbevollmächtigte in
Berlin, Generalmajor v. Xyl ander, demnächft
abberufen und ducch den Gouverneur von Ingol⸗
tadt Generallieutenant Sauer oder durch den
Generalmajor v. Schuh ersetzt werden.
Berlin, 15. Rob. Das Kaiserpaar ist
im 7 Uhr 57 Min. auf der Wildparkstation ein⸗
zetroffen und wurde von der Prinzessin Friedrich
deopold erwartet. Die allerhöchsten Herrschaften
zegaben sich sofort in das Neue Palais.
Berlin, 15. Nob. GReich 8Stag.) Bei
Fortsetzung der Beratuug des Etats des Reichs—
imis des Innern traten Schmidt (Elberfeld)
ind Frohme fürt den Antrag Baumbach (be⸗
reffend die Beschränkung der Kinder und
Frauenarbeinh ein. Minister v. Böͤtticher
rklärte wiederholt, die Vorlage über obligatorische
Bewerbeschiedsgerichte werde dem Reichstage dem⸗
nächst zugehen. Die Kinderarbeit erfolge meist aus
ringendes Bitten der Eltern und entgegen den
igenen Wünschen der Unternehmer. Es handle
ich bei der Frage also nicht bloß um ein ethisches,
ondern um ein wirthschaftliches Moment, die
deranziehung der Kinder zu den Haushaltskosten.
Die Streiks anlangend, könne er den Arbeitern
nur zurufen: „Streikt, wo es vernünftig ist, aber
nicht, wo Ihr unberechtigte Forderungen erhebt
ind dadurch Euere wirthschaftliche Existenz selber
zerrüttet!“ Der Bundesrath habe keinen Anlaß,
den Anträgen des Reichstags gegenüber die bis⸗
herige ablehnende Haltung aufzugeben. Bei den
Streils habe die Frauen- und Kinderarbeit keine
Rolle gespielt. Windt horst wünscht unverzüg⸗
siche Veroöffentlichung der Streik⸗Enquöte. Der
Zaiser selbst habe den Arbeitern sein Wort ver—
pfändet; wenn das Zentrum dem Antrage Baum—
hach nicht zustimwe, so geschiehe dies, weil man
maieriell noch mehr wolle. Struckmann wünscht
gesetzgeberische Maßnahmen, um diejenigen Arbei-
ser, welche böswillig oder trunksuchtshalber ihre
Pflichten gegen ihre Familie nicht erfüllen, zwangs⸗
weise dazu anzuhalten, ebenso eine Gesetzvorlage,
welche die Kaufmannslehrlinge zum Besuche der
Fortbildungsschule zwinge. Minister v. Böttichen
Jellt in beiderlei Beziehung Gesetzvorlagen in Aus
icht. An der weiteren Debatte nehmen Hegel
dulemann, Meyer, Singer, Köolle theil. Die Ab—
timmung über den Antrag Baumbach wird der
zritten Lesung vorbehalten. Der Etat des Reichs
imtis des Innern bis Titel Y9a wird dann ge—
nehmigt. Nächste Sitzung Montag 1 Uhr; Fort⸗
jetzung der Etatsberxatung.
Ausland.
Brussel, 158. Nob. Die Landesverrats⸗
affaire wegen der Auslieferung amilicher
Aktenstüche an Frankreich nimmt einen
großen Umfang an; man spricht von der Absetzung
mehrerer hoher Staatsbeamten.
Paris, 15. Noeb. Deputirtenkammer.
Forisetzung der Verhandlungen über die Giltigkeits⸗
rklärung der Wahlen. Wahrscheinlich erfolgt
Montag nach der definitiven Konstituirung des
Zureaus die Verlesung einer Erklärung über
die von der Regierung zu befolgende Politik. Dem
Vernehmen nach wird die Erklärung betonen: die
Regierung wünsche das Verlangen des Landes nach
Beruhigung zu befriedigen und die Politik der
Spekulation in eine solche der Geschäfte zu ver-
wandeln. Ferner soll die Erklärung eine Stelle
enthaltenp, daß rein politische Fragen, wie die Ver⸗
fassungsrevision, die Trennung der Kirche vom
Staat u, s. w. ruhen müßten. Endlich soll fie
ich auf die Vorlegung eines G setzentwurfs
betreffend Grundsteuer und Getränksteuer beziehen.
Infolge dieser Erklärung wird die Regierung an⸗
deuten, daß sie ein Vertrauensvotum erwarte, widri⸗
genfalls fie zurückteten werde.
Paris, 15. Nob. Der Prinz von Wales
ist mit Familie hier eingetroffen. — Waͤhrend der
ersten zehn Monate dieses Jahres belief fich in
Frankreich die Einfuhr auf 3407 Millionen
degen 3385 im Vorjahre; die Ausfuhr auf
2800 Millionen gegen 2637 Millionen im Vor⸗
jahre.
Triesft, 14. Noob. Zu Ehren der Offi⸗
zie re des deutschen Geschwaders veran—
ftaltete Vizeadmiral Wiplinger ein Festmahl;
in demselben nahmen Teil die Kommandanten der
deutschen Schiffe, der deutsche Generalkonsul, der
deutsche Vizekonsul, die Spitzen der Militär- und
Fipilbehörden. Der Speisesaal war mit den Bildern
des deuischen und österreichischen Kaisers, sowie
nit deutschen und österreichischen Fahnen geschmückt.
Wiphin ger bewillkommnete namens des Marine-
Zommandanten die Stäbe und die Mannschaften
der deutschen Kriegsschiffe herzlichst, und schloß mit
einem Hoch auf das deutsche Kaiserhaus. Namens
der deuschen Offiziere dankte Kapitän Reiche für
die überaus freundliche Aufnahme, wies auf die
heutige Zusammenkunft der beiden Kaiser in
Innsbrud hin und toastete auf den Kaiser von
Oesterreich, die Kaiserin und das Kaiserhaus.
Belgrad, 158. Nod. Die Königin-Mutier
Natalie hat in keinerlei Ablommen eingewilligt.
Sie lehnte die Annahme irgendwelcher Vor⸗
schäge von vornherein ab und erklärte, mehr
wolle sie nicht, als in der Nähe ihres Sohnes leben.
Ihrer Bewegung mit dem jungen Konig widersetzte
sich anfangs König Milan, gab indessen nach, auf
die Ertlärung des Regensen Ristitsch hin, er wolle
und könne seinerseits eine solche Zusammenlunft
nicht verhinder. — Der radikale Abgeordnete Pope
Spasitsch beantragte in der Skuptschina die Erhebung
der Anklade wieder den ehemaligen fortschrittlichen
Finanzminister Rakitsch, da dieser seiner Zeit dem
Könige Milan das Gebuhhrengesetz zur Unterschrift
oorgelegt habe, trotzdein es von der Skuptschina ab⸗
gehnt worden sei.
Konstantinopel, 15. Nov. Die Regier⸗
ung hat folgende Kundmachung erlassen: „Die
Unterthanen des Sultans ohne Unterschied der