ar die auswärtigen Schüler Filz- oder Holz⸗
quhe zur Benutzung in den Klassen anzuschaffen.
die Anregung ist in einigen Kreisen auf frucht⸗
aren Boden gefallen; die Gemeinden haben die
thige Zahl von Holzschuhen beschafft und damit
sen Kindern, die mit nassem Schuhwerk zur
zchule kommen, Gelegenheit geboten, dafür trockene
fußbelkleidung einzutauschen. Wo eine solche Flur⸗
otge nicht eintritt, sollten die betreffenden Eitern
etanlaßt werden, selbst für trockenes Schuhwerk
u sorgen, um den Kindern zum Wechsel der Fuß⸗
gekleidung Gelegenheit zu bietein. Dadurch würde
aanche langwierige und gefährliche Erkrankung ver⸗
zieden und manche Familie vor bangen Sorgen;
junden bewahrt bleiben. Für die Schule selbst
hürde sich aus der Verminderung der Versäumnisse
leichfalls ein sehr handgreiflicher Vortheil ergeben.
F Berlin, 20. Nob. Der Ausssch uß des
„eutschen Handelstages pflog heute Ver⸗
andlungen zunächst bezüglich der Frage über die
zinführung einer eigentlichen Zeit für den Eisen⸗
ahudienst. Diese Frage, über welche eine eingehende
lusarbeitung von der Geschäftsführung des Han—
elstagas vorlag, wurde mit der Erwägung, dieselbe
er Plenarversammtung des Handelstages vorzu⸗
egen, dem Ausschutz zur weiteren Begutachtung
herwiesen. Nach Regelung einiger rein geschäft⸗
icher Angelegenheiten wurde der Antrag der Han⸗
elskammer München auf Erhöhung der Gewichts⸗
jorm für einfache Briefe vorläufi fürerledigt erklärt,
achdem der Vertreter genannter Handelkammer be⸗
ichtet hatte, daß sich der Staatssektetär des Reichs-
„ostamts dem Antrage gegenüder ablehnend ver⸗
salten habe. Sodann beschloß der Ausschuß, die
dandelskammern auf den im Jahre 1892 bevor⸗
jehenden Ablauf der Handelsverträge aufmerksam
u machen, sowie die Frage der Erhebung von
zebühren für die Russtellung von Ursprungszeug-
ässen den Handelskammern zur selbstständigen
stegelung zu überlossen. Auf die auf der Tages—
rdnung befindliche Frage der Einführung eines
mzigen allgemeinen Buß und Bettoges in Deutjch
ind beschloß der Ausschuß nicht einzugehen. Einen
Untrag der Handelskammer Altenburg, betreffend
ie Einführung von Giroconti bei der Reichsbant
eitens der Haupt⸗Steueramis-Kassen, erledigte der
Ausschuß dahin, daß er beschtoß, diese Angelegen—
seit den Haupt⸗;Steueramts⸗Kassen zu übderlassen.
gezüglich der geplanten schwimmenden Ausstellung
vurde die Geschaftsführung beauftragt, dem betref⸗
enden Komite mitzutheilen, daß in dem Ausschuß
in Interesse für die schwimmende Ausstellung nicht
»orhanden sei. Damit war die Tagesordnung er⸗
chöpft.
Berlin. Oer Kaiser und das Volh).
Als der Kaiser am Sonnabend nach der Rekruten⸗
ereidigung in Potsdam, nur von einigen Offi—
ieren begleitet, zu Fuß quer über den Bassinplatz
ort nach der Kaserne seines Leib⸗Garde-Husaren⸗
egiments und sodann nach dem Regimentskasino
ich begab, hatte sich, wie die „Voss. Ztg.“ be—
ichtet, eine nach Tausenden zählende Menschen-
nenge angesammelt, darunter eine große Anzahl
dinder, die eben aus der Schule kamen. Diese
Nenschenmassen drängten nun auf den Kaiser ein,
maufhörlich Hurrah rufend. Die Polizei war
licht im Stande, dem Kaiser den Weg frei zu
alten, und so kam es denn, daß Schulkinder des
caisers Hand ergriffen und küßten, was freundlich
ichelnd geduldet wurde. Eine Abtheilung Garde⸗
ager verfuchte Platz zu schaffen, der Kaiser unter⸗
agte das aber ausdrücklich und nun erschallte aus
r Menge ein tausendstimmiges Hurrah, wofür
jer Monarch freundlich dankte. Den ganzen Weg
zur Husarenkaserne schritt der Kaiser mitten im
olke.
f Berlin. Am deutischen kleinkalibrigen Ge⸗
oehr sindet sich ein Ueberrohrr, das dem Re⸗
etir · Gewehr von Major z. D. Mieg und Dr.
gischof (Durkheim) entnommen ist. Major Mieg
erhielt dafür vom Reiche eine Dotation von
30,000 Mt. (F. J.)
fEine englische Pfarrköchin. Ein
nglischer Geistlicher sandte ein seine Haushälterin
mpfehlendes Inserat an ein Londoner Blatt. Dies
ehnte die Annahme jeder Zahlung dafür ab, weil
ꝛas Inserat sehr trefflich in den redattionellen
Cheil als Beitrag passe. Es lautet nämlich: „Ich
pfehle dieses junge Mädchen, zwischen 23 und
4 Sie kesitzt zwei seltene Eigenschaften, sie ist
ruslich und hochbegabt. Sie kann spielen und
jen und weiß als praktische Koͤchin ein reizendes
)iner herzuftellen, ökonomisch und puünktlich. Sie
pielt auf dem Harmonium in der Kirche mit
helem Geschmack und kann jede schwierige Musik
zom Blatt singen. Sie steht früh auf. Sie ver-
jeht es, zu sahren. Vollständig sich aller berau⸗
henden Getränke enthaltend, das war sie schon
von Kind auf. Sie ist hübsch, hellen Teints und
ustig; plauscht niemals; hochintelligent, aber be⸗
heiden; ist fix als Korrespondentin und gut in
er Grammatik. Ni⸗mand würde sich je enträuscht
nden. Sie erhält 25 Pf. Sterling Jahreslohn
500 Mt.), doch ist sie wahrlich mehr werth.
Ber Sie haben will, wende sich an den Geistlichen
sektor von Ingolds Mells, Linkolnshire.“
Queenstown, 20. Nov. Berichten aus
Ihina zufolge ist ducch eine Ueberschwemm⸗
un g des Yangetse⸗kiang eine schreckliche Katastrophe
rfolgt. Der Fluß trat am 11. Oktober in einer
z„trecke von 100 Meilen aus; mehr als 1000
Jersonen sind ertrunken, etwa 15,000 sind ohne
interkunft und Lebensmittel. Einige Häfen sind
veggerissen, die Ernte ist vernichtet.
Dienste ac richten.
Die katholische Pfarrei Hornbach, Dekanats
Zweibrücken, wurde dem Pfarrverweser Ohlig⸗
schläger in Steinweiler, Dekanats Germers⸗
jeim, üͤbertragen und die katholische Pfarrei Kirr⸗
veiler, Dekanats Landau, dem Pfarrer Anton
Josephh Hitzelber ger in Lingenfeld, Dekanats
zjermersheim, verliehen.
Mar“tbericht.
Zweibrücken, 21. Nov. (Fruchtmittelpreis und Vik·
ualienmartt.) Weizen O M, — Pf, Korn M, — Pf
dersie zweireihige d M — Ppf, vierreihige O M. — Pf.
zpeiz o M— Pf, Spelzlern — M— ꝓpf., Dinkel
Pf, Mischfruͤcht d M. — Pf., Hafer 0 M.,
— Bf., Erbsen d R— pPf, Wicken O M— Bi,
deun 2 M40 Pf, Stroh J. Quai. 8 M. 20 Pf., II. Qual.
M. — Pf., Kartoffeln 1 M. 70 Pf., Weißbrod L/ß Kilo
Agf., Kornbrod 83 Kilo 66 Pf. Gemischtbrod 8 Kilo
z0 f., paar Weck 100 Gr. 6Pf., Rindfleisch J. Qual.
30 pf, I Qual. 56 Pf., Kalbfleisch 60 Pf., Hammel⸗
eisch 80 Pf. Schweinefieisch 60 Pf. Wein i Liter 80 Pf.
sier Liter 24 Pf., Butter 1/3 Kilogr. 1I M. 15 pfg.
Protestantischer Gottesdienst.
Sonntag, den 24. Nov. Vormittags 10 Uhr
kehse I Mtosf. 87, 84. 83. Lied 212. 1. 8. 6.
Ftachmittags 2 Uhr Christenlehre. Lied 570.
Neueste Nachrichten.
Muͤnchen, 21. Nov. Reichsrath. Der
Ausschuß für das Malzaufschlaggesetz
jad zu den gefaßten Beschlüssen der Adgeordneten⸗
ammer unter Ablehnung des Antrags des Referen⸗
en Reichsraths Graf Ortenburg seine Zustimmung.
steichsrath Octenburg legte deshalb sein Referat
nieder. Das Referat im Plenum wird run Reichs⸗
ath Maffei erstatten. (Pf. K.)
Dresden, 21. Nonb. Die Zweite Kam⸗—
ner nahm mit 45 gegen 24 Stimmen den Ge—
etzeniwurf an wegen Umwandlung der 4.
rdoc. Staatsantleihen von 1852 bis
868, sowie der 4proc. Siaatsschuldscheine von
867 und 1869 in 3proc. Staatsschuldscheine
zeziehentlich Tilgung der ersteren und Aufnahme
iner Zproc. Renten⸗Anleihe.
Danzig, 21. Novb. Heute Vormittag wurde
zas Luisendenkmal in Oliva unter Beteil⸗
gung der Spitzen der Militär⸗ und Civilbehörden
nthüllt. Nach dem Vortrag einer Motette durch
»en Danziger Männergesungverein hielt Direktor
„cherler die Festrede. Unter Kanonendonner und
ßlockengeläute fiel die Hulle des Denkmals. Heute
Nittag findet eine Pacade der Kriegerbereine vor
zenerallieutenant Dresow statt, später Diner im
„chlosse Olivia; Abends wird das Denkmal ben-
jalisch beleuchtet.
Paris, 21. Nov. Im heutigen Ministerrate
eilte der Marineminister Bärbey mit, daß er
nm eventuellen Schutze der französischen Staats
ingehörigen in Brasilien ein Kriegsschiff dort⸗
iin entsendet habe. Der Unterstaatssekretär für
dolonien, Etienne, kündigte die Bildung einer Ge⸗
ellschaft an, welche den Bau dringend no hwendiger
fisenbahnen im Kongostaate studiere.
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demetz.
Von Meyers Konversations-Lexikon schreitet
die jezt erscheinende vierte Auflage rasch ihrer Vol—
endung entgegen. Saeben wurde der vierzehnte
Zand ausgegeben, bei dessen Prüufung wir aufs
rue ebenso sehr wie gediegene Pracht der Aus-
rattung wie den Reichtum der in technischer Vol—
endung gebotenen Abbildungen (nicht weniger gls
31 den Text erläuternde Ilustrations⸗Beilagen und
275 Abbildungen im Text), die Fülle des darge⸗
votenen Wissensstoffes, die Uebersichtlichkeit des
hanzen wie die forgfältige, sachgemäße Bearbeitung
ines jeden einzelnen Artikels als ein Muster von
dlarheit, Vollsitändigkeit und Genauigkeit bewundern
nüussen. Fürwahr, es gereicht dem Bibliographi⸗
chen Institut zur hohen Ehre, daß noch beim vier⸗
zehnten Bande dem Werk die gleichen hervorragen⸗
Zen Eigenschaften nachgerühmt werden müssen,
velche den „M.yer“ bei Beginn des Erscheinens
or ähnlichen Werken auszeichneten. Da ist kein
Abweichen vom Versproch-nen, kein Abnehmen der
nnern oder außern Vorzüge, wie das leider bis⸗
veilen bei größeren Werken zu beobachten ist, im
gegenteil, je mehr man Mayers Konversations⸗
dexikon gebraucht, um so mehr offenbart sich der
sohe Wert dieses Werkes, und um so mehr erkennt
nan, daß es wie kein zweites dazu angethan ist,
ür iange Zeiten die Zierde und das Hauptwerl
eder Bibliothek zu bilden. Wenn wir etwas ge—
indert wissen möchten, so wäre das nur der Titel.
deber den engen Begriff eines „Konversatious⸗
Zxikons“ ist dasselbe längst hinausgewachsen und
n Wahrheit eine „Enchklopädie des allgemeinen
Wissens“ geworden, wie sie in unserer Zeit jeder
Borwärtsstrebende, er sei wer er sei, kaum noch
ntbehren kann.
Als preiswerthes, praktisches Weihnachtgeschenk
mpfehle ich: Roseid. Bastroben (ganz
Seide) Mk. 16.80 p. Robe, sowie Mt.
22. 80. 28. -, 34. —, 42. -, 47. 50 nadel⸗
ertig. Es ist nicht nothwendig, vorher Muster
tommen zu lassen; ich tausche nach dem Fest
um, was nicht convenirt.
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tändlich dargestelt von Dr. med. Goliner.
Berlag von Rud. Bechthohd & Co. Wies⸗
»aden. Alljährlich werden Tausende von blühenden
Menschenleben von dem Würgengel Dephtheritis
ingerafft. Diese gefährlichste alJer Kinderkrank⸗
jeiten verschoat keinen Stand, kein Alter und kein
Heschlecht; überall jsucht und findet sie ihre Opfer.
In manchen Städten sterben 90 -95 Prozent der
ẽ7rtkrankten an Dpphtherctis! Unzähligen Müttern
derden von dieser Giißel der Kinderwelt eihre
Aeblinge entrissen; Trauer und Kummer halten
hren Einzug in die Familien, in denen die Diph⸗
heritis herescht. Was Wunder, daß diese Seuche
zu den gefürchtetsten aller Kinderkrankheiten zählt,
venn ihr bloßer Namen Schrecken und Angst her⸗
jorrufti Ist es da nicht pflicht aller Eltern und
xrzieher, Alles aufzubieten, was geeignet ist, die
rohende Lebensgefahr im Keime zu ersticken oder
venigstens nach Kräften zu vermeiden? Leider
„egegnet man noch sehr häufig einer groben Un⸗
enntaiß des Wesens der Diphtheritis und der
zaraus hervorgehenden Vernachlässigung der Pflege
zes kranken Kindes. Wie man bis zur Ankunft
zes Arztes zu verfahren hat. welches die ersten
Zeichen auftretender Diphtheritis find und was
ur Pflege des tranken Kindes gehött — das sind
Fragen, in denen nur wenige Mütter Bescheid
wissen. Manches Kindhätte gerettet werden kön⸗
den, wenn seine Umgedung frühzeitig die Gefahr
rkannt und die rechten Maßregeln ergriffen hätte.
Wer seine Kinder liebt, versäume deshalb nicht,
ich mit dem Wesen und den Erscheinungen der
Diphtheritis vertraut zu machen, um schon das
rste Auftreten dieser gefährlichen Krankheit zu er ⸗
ennen und bis zur Ankunft ärztlicher Hilfe die
ntsprechenden Maßregeln zu treffen. Obiges Werk⸗
hen, von einem erfahrenen Kinderarzt verfaßt, be⸗
weckt, allen Müttern und Erzieherinnen eine kurze,
ieicht verständliche Belehrung über die Diphtheritis
uu geben und sie zu befähigen, eine richtige Pflege
es kranken Kindes auszuüben. Der außerst billige
Preis von 75 Pfg. erlaudt auch dem Unbemit⸗
Aen die Anschaffung. Vorräthig in der Buch—
andlung Demetz, St. Inagbert.