Thalern zu Gunsten der übrigen Mitglieder ver⸗
fallen. Auch bei einem Todesfall eines Mitgliedes
verfiel dessen eingezahltes Kapital in gleicher Weise.
Der monatliche Beitrag jedes Mitgliedes betrug
20 Mk. Efrüher 6 Thaler). Die Zinsen des zu⸗
ammenfließenden Kapitals wurden zu einem Drittel
ür wohlthätige Zwecke und zwar speziell zur An⸗
chaffung von Ausstattungen für arme Mädchen
aller Konfessionen verwendet. Fünf Angehörige
zieses Bundes haben bereits das Zeitliche gesegnet.
Der Fünfte wurde vor mehreren Tagen zur letzten
stuhe getragen und der Erbe des ansehnlichen
slubbermögens, Herr B., hat nun über das ihm
ugefallene Kapital von rund 241,000 Mark ver⸗
jügt. 120,000 Mark hat er milden Stiftungen
iberwiesen und den Rest hat er laut Statut in
seine Taschen gesteckt, um von den Zinsen zu leben.
Doch auch diese Summe ist bereits, im Falle des
Ablebens des letzten Bundesmitgliedes, für milde
zwecke bestimmt.
F Die Einführung der Druckluft als
Betriebskraft macht in Deutschland Forischritte.
Neben Augsburg soll auch Nürnberg damit versehen
verden, letztere Stadt will sogar die erste werden,
pelche eine Zentralleitung für Druckluft einführt.
Das Patent Popp hat bereits eine große Kurs⸗
steigerung der Diskontobankaktien hervorgerufen. Die
Diskontogesellschaft soll nämlich das Patent gemein⸗
jam mit der Firma Oppenheim in Köln erworben
saben und beabsichtigen, auf Grundlage desselben
eine Aktiengesellschaft zu bilden. Die Ausführung
hänge davon ab, ob es gelingt, die Konzession für
die Anlegung der erforderlichen Transmissionen in
den größeren Städten zu erlangen. Außer in
Paris werde das System Popp bereits seit einiger
Zeit auch in Lyon zum Betreiben von Webstühlen
angewendet. Nach Mittheilung des „B. B. C.“
soll die Anwendung des Patentes haupisächlich im
Bergwerksbetrieb erfolgen und es wäre sogar be⸗
reits für die Einführung die Gelsenkirchener Ge—
jellschaft und auch die Bergwerks-Gesellschaft Hiber⸗
nia in Aussicht genommen. Nicht nur soll die
Anwendung der gepreßten Luft an Stelle der Dampf⸗
kraft mit wesentlichen Ersparnissen, sondern auch
mit einer größeren Sicherheit des Betriebes ver⸗
zunden sein.
F Die Geschworenen in Nancy, welche
uder den ehemaligen Gendarmen Dauga, der des
Mordes von vier Personen angeklagt und desjenigen
oon sechs anderen verdächtig war, zu Gericht saßen,
prachen letzten Montag nach langen Zeugenverhören
chr Schuldig. Mildernde Umstäude wurden nicht
anerkannt, obwohl Dauga entschieden jede Schuld
in Abrede stellte und die materiellen Beweise der-
elben nur sehr spärlich geflossen waren. Das
Artheil lautete auf Todesstrafe. Es wurde im
Saale mit Beifallssalven aufgenommen und diese
uflanzten sich auch draußen fort, als der Richter⸗
pruch bekannt wurde. Die Aufregung war so
zroß, daß unter dem Publikum ernstliche Ruhe⸗
dörungen entstanden und die Garnison zur Wieder-
zerstellung der Ordnung aufgeboten wurde.
Wien, 3. Dez. Nach sechsundfünfzig-
tündiger Dauer hörte Nachmittags der Schnee⸗
turein auf. Durch die Unmöglichkeit der Lehens⸗
mittelzufuhren vom Lande und die beispiellosen
Verkehrshindernisse zwischen der inneren Stadt und
den Vorstädten entstanden große Kalamitäten. Der
Verkehr war vollftändig lahmgelegt, selbst Omni—
busse konnten nur vierspännig auf Schlitten auf
»en einzelnen Strecken verkehren. Das Ausdbleiben
»er Posten verursachte starke Geschäftsstörungen.
7000 Arbeiter versuchten die Trottoirsäuberung
vei den Bahnen waren Soldaten verwendet. Die
Südbahn mußte den Lokalverkehr vollständig ein⸗
stellen. 10 000 Liter Milch sind unterwegs einge⸗
froren. Der gestrige Abendkourierzug und ein
Begenzug aus Triest siad in Mödling stecken ge—
olieben. die Passagiere mußten dort übernachten.
Sin heute abgesendeter Hilfszug blieb unterwegs
zleichfalls stecken. Die Staatsbahn mußte den
Gesammwerkehr auf den Haupistrecken einstellen.
Am Staatsbahnhof lag der Schnee so hoch, daß
ogar das Herausbringen der Maschinen aus dem
Heizhause unmöglich war. Der Berliner Kourierzug.
der Morgens fällig war, traf erst Nichmittags ein.
Der Kahlenberg und Prater waren von jedem Ver—⸗
sehr komplett abgeschlossen. Die angehäuften
Schneemassen waren selbst in der Stadt mehrere
Meter hoch.
Gemeinun ines
Augen. Sieben Gebote, um das
Für die
Augenlicht bis in das hohe Alter hinein zu be—
vahren: 1) Wenn die Augen beim Albeiten
rgendwie wehe thun, oder wenn es fleckig vor
hnen schimmert oder das Sehen undeutlich wird,
dann lafse sie rasten und von der Arbeit weg«
ehen. Nach vollkommener Ruhe für einen Augen-
zlick oder länger magst du die Ardheit wieder auf⸗
nehmen, mußt aber, sodald die Augen abermals
exrmüdet sind, innehalten. 2) Achte darauf, daß
das Licht genügend sei und daß es gehoörig aus
deine Arbeit falle, am Besten von oben oder von
der linken Seite. 3) Wenn du schwache Augen
hast, so lies niemals im Pferdebahn- oder Eisen⸗
hahnwagen. 4) Lies niemals liegend. Schwach—
ächtigkei; ist nicht selten auf die derderdliche Ge⸗
wohnheit des Lesens im Bette zurückgeführt wor—
den. 5) Lies nicht viel während des Genesens
von einer Krankheit. 6) Die allgemeine Gesund—
heit sollte durch gute Kost, genügenden Schlaf,
frische Luft, Körperbewegung, gesundes Vergnügen
und eine schickliche Beschtänkung der Stunden
hjarter Arbeit aufrecht erhalten werden. 7) Nimm
dir gehörige Zeit zum Schlafen.“ Wer viel zu
lesen hat, bedarf in besonderem Maagße eines nich
zu kurzen Schlafes.
Ta bericht.
Zweibrücken, 5. Dez. Fruchimittelpreis und Vik-
nalienmarkt.) Weizen M— d Pf. Korn — M — Pf
Berste zweireihige d M— Pl, vierreihige d M. — Pf
A
— B,— Pf, Mischfrucht O M. — Pf. Hafer 0 M
— vs. Erbsen &Bepf. Wiaen M — p
HDeu 2 Ma40 pf, Stroh J. Qual. 2 M. 80 Pf., II. Qual.
IM. 50 Pf. RKartoffein ĩ M. 70 Pf., Weißbrod 1u/5 Kilo
s6 Pf. Kornbrod 8 Kilo 70 Pf., Gemischtbrod 8 Kilo
84 Pf., paar Weck 100 Gr. 6 Ppf., Rindfleisch J. Qual
30 Pf., M Qual. 56 Pf., Kalbfleisch 60 Pf. Hammel-⸗
leisch v0 Pf. Schweinefleisch 60 Pf., Wein vLiter 80 Pf.
Bier Liter 24 Pf. Buiter 3 Kilogr. 1 M. 20 Bfg.
Famtlitennachrichten.
Gestorden: Ja Neustadt Jean Fuchs,
30 J. a.; in Pirmasens Luise Knörr, geb.
Weber, 58 J. a. F
Protestantischer Gottesdienst.
Sonnutag, den 8. Dezember Vormittags 10
Uhr, Dankfest der Knappschaft. Text: Pf.
i2i. Tied 865.
Nachmittags 2 Uhr Christenlehre. Lied 16.
Reueste Raͤhrichten.
Dessau, 5. Dez. Kaiser Wilhelm nahm
vormittags im Vockeroder Revier an einer Jagd auf
dochwild, spater an einer Jagd auf Sauen in der
Mosigkauer Heide theil and kehrte um 5 Uhr in
die Stadt zurück, welche prachtboll erleuchtet war
Die Abreise des Kaisers ist auf 11 Uhr abends
restgesetzt.
Berlin, 5. Dez. (RKeichstag.) Beratung
des Reichseisenbahnetats. Abg. Henne—⸗
derg regt die Herstellung eines einheitlichen Zeit⸗
maßes für das Verkehrsleben an und weist auf
die große internationale Bedeutung desselben hin
Ubg. Graf Stolberg unterstützt den Antrag.
Ubg. Rich ter betont die Notwendigkeit der Neu⸗
jestaltung des Tatifs namentlich wegen der gegen—
värtigen Kohlenteuerung. Die preußischen Bahn⸗
arife seien ganz im Widerspruche mit der Reichs—
derfassung darauf zugeschnitten, den Kohlen konsum
zu erschweren. Das System der Ausnahmtarife
viderstreite der verfassungsmäßigen Gleichberechtig—
ing. Redner empfiehlt den eingebrachten freisinnigen
Antrag betreffend die Ermäßigung des Kohlentarifs.
Regierungskommissar Schulzz bestreitet den Wider—
pruch der Kohlentarife mit der Reichsverfafssung.
Zur Zeit der Ausarbeitung der Reichsverfassung
jabe man die ungemein verschiedenartigen Kohlen⸗
atife durch ein einheitlicheres System ersetzen wol—
sen. Auf den Hauptbahnen bestände schon seither
»in einheitlicher Tarif. Den unbedeutenden Neden⸗
»ahnen habe man im Interesse der Selbsterhaltung
die Sondertarife belassen müssen. Für die Annahme
deß Antrages Richter sei kein Bedürfnis. Abg.
AIV
ntgegen. Zu einer Herabstetzung des Kohlen⸗
arifs läge kein Bedürfnis vor. Abg.
S„chrader ist für den Anttag und verlangt
ine eingehende Untersuchuug der Sachlage.
Braf Stolberg ist gegen' den Antrag. Eine all⸗
gemeine Tarifermäßigung sei Sache der Einzel⸗
taaten und hänge von der Rentabilität der Bahnen
ab. Abg. Hammacher spricht gegen den Antrag,
der die Rentabilität der Eisenbahnen erheblich her⸗
abdrücken würde. Nachdem die Abgeordneten Richter
und Schrader nochmals den Anirag befuürwortet,
und die Abgeordneten b. Wedell⸗-Malchow und
Stumm denselben bekämpft, wurde der Antrag auf
Schraders Vorschlag einer vierzehngliedrigen Kom⸗
mission überwiesen. — Der Etat des Reichseisen⸗
hahnamts wurde ohne Besptechung, der Etat der
Fisenbahnverwaltung ohne erhebliche Erörterung ge⸗
nehmigt. Morgen 12 Uhr dritte Lesung der Bank⸗
gesetznodelle und Etat (Zölle, Verhrauchssteuern.)
Berlin, 5. Dez. Der Kaiser hat aus
Dessau an den Reichsbank-Präsidenten v. Dechend
folgendes Telegramm gerichtet: Zu dem heutigen
Tage, an welchem Sie auf eine 25jährige au Er—
folgen und Ehren reiche Thaätigkeit als Leiter des
Bankdirektoriums zurückblicken, kann Ich Mir nicht
bersagen, Ihnen Meine besten Glück⸗ und Segens⸗
wünsche auszusprechen.
Teneriffa, 5. Dez. Der vormalige Präsident
des brasilianischen Ministerrates, Visconte de
Dura Preto, ist hier angekommen. Gestern Abend
hatte er auf San Vincent eine Beratung mit dem
chemaligen Kaiser Dom Pedro.
Auszug
aus den Registern des Standesomts St. Ingbert
pro Monat November 1889.
A. Geburten.
Am 1. Nov. Katharina, T. v. Josef Badar,—
Schmelzarbeiter. Katharina Margaretha, T. v. Josef
Schweißer, Schmelzarbeiter; am 2. Theresia, T. v. Josef
Bünther, Hammerschmied. Karl, S. v. Karolina Klein,
ledig; am 3. Jakob, S. v. Georg Jene, Eisenbahn-
hediensteter. Maria, T. v. Johann Sto'z, Schmelzarbeiter.
am 4. Elisabetha, T. v. Jakob Rees, Maurer. Elisabetha,
T. v. Nikolaus Jungfleisch, Schmelzarbeiter; am 6. Ja⸗
'ob, S. v. Peter Klaus, Glasschürer; am 7. Ludwig, S.
o. Karl Stein, Maschinenwärter; am 8. Margacetha, T.
v. Johann Josef Betz, Schmelzarbeiter. Karolina, T. v.
Nikol. Hunsicker, Bergmann. Katharina, T. v. Peter
Sakraschinsty, Schmelzarbeiter; am 10. Maria, T. v.
Elisabetha Schöndorf, ledig; am 11. Adam, S. v. Lud-
wig Kihm, Bergmann; am 15. Johann, S. v. Leonhard
Josef Göckler, Glasmacher. Heinrich, S. v. Johann
—Schläfer, Bader. Jakob, S. v. Katharina Schallhammer,
iedig; am 16. Katharina, T. v. Jakob Unbehend, Berg⸗
nann. Anna, T. v. Josef Schmelzer, Bäcker; am 17.
Slisabetha, T. v. Nikol. Thomas, Bergmann; am 18.
Adolf, S. v. Peter Denger, Sattler. Benjamin, S. v.
Stefan Bucher, Schuhmacher. Elisabetha, T. v. Georg
Bebhardt, Bergmann; am 19. Elisabetha Magdal., T.
v. Johann Josef Kiehl, Thelegraphist; am 20. Jakob,
S. v. Jakob Krob. Glasmacher; am 23. Anna, T. v.
Johann Holzer, Schmelzarbeiter. Anna, T. v. Franz
Lauer, Nagelschmied; am 24. Maria Elisabetha, T. v.
Ludwig Friedrich, Kaufmann; am 25. Magdalena, T.
o. Georg Bleif, Bergmann. Karolina, T. v. Josef
Lefebre, Schmelzarbeiter. Johann Karl, S. v. Vnlentin
Zrund, Bergmann; am 26. Margaretha, T. v. Peter
Selgrad, Schmelzarbeiter; am 27. Magdalena, T. v.
Adam Schenkelberg, Schmelzarbeiter; am 28. Illuminata,
T. v. Josef Quirin, Bergmann. VAnna, T. v. Peter Sel—
zrad, Schmelzarbeiter; am 29. Johann, S. v. Johann
hehring, Bergmann.
b. Eheschließungen.
Um 5. Nov. Peter Möllendick, Schuhmacher, mit
Margaretha Hüther; am 9. Jakob Metz, Bergmann, mit
Imma Kirchhock. Jakob Heinz, Schmelzarbeiter, mit
datharina Philippina Schmitt; am 12. Jakob Meyer,
Bergmann, mit Maria Schmitt. Georg Anslinger, Schuh⸗
macher, mit Katharina Ries. Johann Stolz, Versicher⸗
ungsbeamte, mit Katharina Luisa Barthel; am 16. Lud⸗
vig Oberkircher, Glaser, mit Luisa Günther; am 18.
Johann Kuhn, Buchhalter, mit Augustine Elisa Schmeltzer;
am 19. Nikolaus Braunberger, Schmelzarbeiter, mit Maria
Anna Marx. Johann Treinen, Glasstrecker, mit Karolina
Jung; am 27. Ludwig Mayer, Schneider, mit Magda—
lena Schwarz.
e. Sterbefälle.
Am 8. Nov. Karolina, 9 Stunden alt, T. v. Niko⸗
saus Hunsicker, Bergmann; am 11. Wilhelm Schunk, 36
J. a., Bergmann; am 13. Maria Vreßmann, 66 J. a.,
Wittwe von Peter Fickinger; am 15. Andreas Kopp, 46
J. a., Lehmformer; am 17. Benno Arnhold, 5 J. a.,
aus Str ßburg. Dorothea Borger, 66 J. a., Wittwe
von Philipp Franz; am 18. Ludwig, 2 Mt. a., S. v.
Theresia Greß, ledig; am 21. Amalia, 2 J. a., T. v.
Josef Best, Schmelzarbeiter am 28. Margaretha, 13.
a. T. v. Johann Mollen, Bergmann; am 24. Josef, 3
Mt. a., S. v. Johann Schmitt, Bergmann; am 27.
Luisa Apfel, 46 J. a. ledig. Elisabetha, 10 Tage a.,
T. v. Georg Gebhardt, Bergmann. Ludwig, 10 Mt. a.,
S. v. Peter Steffen, Beigmann. Nikolaus, 2 J. 3 Mt.
a, S. v. Johann Schwarz, Bergmann; am 29. Maria
Magdalena, 12 J. a., T. v. Georg Gries, Bergmann.
Für die Redaktion veraniwortlich: F. X. Oemetz.
Als preiswerthes, praktisches Weihnachtsgeschent
empfehle ich: Roseid. Bastroben (ganz
Seide) Mk. 16.80 p. Robe, sowie Mt.
22.80, 28. -—, 34. —, 42. -, 47.50 nadel⸗
fertig. Es ist nicht nothwendig, vother Muster
kommen zu lassen; ich tausche nach dem Fest
um, was nicht convenirt.
Muster von schwarzen, farbigen und weißen
Seidenstoffen umgehend. Briefe kosten 20 Pf.
Porto. Seidenfabrik⸗Depot G. Henneberg
Q. u. K. Hoflief.) Zürrich.