Full text: St. Ingberter Anzeiger

zann nur von einem mit der Oertlichkeit und der 
flegenheit des Bestohlenen vertrauten Burschen 
„erubt worden sein. 
fp Trier, 31. Jan. Ein Feuerstrahl färbte 
geute früh 4 Uhr den Himmel auf nehrere 
Aunden blutigrot. Der Grund zu dieser Er— 
8*— war eine Erplosion in deer neuen 
gasfabril Die Heftiakeit derselben läßt fich 
raus ermessen, daß ein Teil des Zinkdaches über 
n Maschinenraum hinweggeschleudert und eine 
thure zertrümmert wurde In der Nahe wohnende 
Aie wurden so erschreckt, daß sie fich in eiligem 
aufe zut Stadt begaben, um dort Zuflucht zu 
en. BVerletzungen von Bediensteten kamen glück⸗ 
icherweise nich vot. 
Das seit vielen Jahren auch in pfaͤlzer Kreisen 
zekannte „Cafs Witz“ in Mannheim, wurde 
In Herrn Inspektor Julius Goldschmit in Ludwigs⸗ 
hofen als Aufsichtsrat dec Altiengesellschaft „Zum 
Fiiden Mann“, vormals J. G. Seitz, in Schwetz⸗ 
Agen, jur besagte Brauerei um ι—, w 
uft. .K. 
rieust us Würzburg wird geschrieben: Die 
iesige Gastwirthsinnung beabfichtigt anläßlich des 
0djahrigen Judilaums des Martertodes der 
rantenapostel in der Ludwigshalle ein denselben 
ehandelndes Volksschauspiel zu veranstalten und 
au bereits Herr Reichsarchivrath Dr. Schäffler die 
sbfassung des letzteren übernommen. Die Aufführung 
A durch Diletiantenkcafte am 7. und 8. Juli 
ind noch an den vier folgenden Sonntagen und 
den folgenden Jahren je einmal stattfinden. Die 
tettger- und Bäderinnung haben bereits ihre 
qnierstutzung den Unternehmen zugesagt. 
pRegensburg. Ein rabiater Franzose ist 
der des Reiches verwiesene angebliche Kaufmann 
zugen Carino. Wegen verbotenen Aufenthaltes 
ahier acrelirt, schlug er im Polizei-Arrest Alles 
urz und klein. Befragt, warum er sich denn, 
achdem ihm das deutsche Reich verwiesen sei, hier 
ufgehalten habe, gab er an, daß er von Hannover 
us des Reichs verwiesen sei, er sich auf der Reise 
ach seinem Vaterlande befunden, daß er aber 
icht gewußt habe, daß Bayern zum 
cuischey Reich gehöre: Das Urtheil lautet wegen 
Zachdeschädigung auf 4 Tage Gefängniß. 
München 31. Jan. Der Generallieutenant 
.D. Ludwig Graf v. Ysenburg-Philippseich, ehe⸗ 
zaliger Stadtkommandant von München, wurde 
estern von einem Schlaga nfall betroffen und 
iegt schwer erkranlt darnieder. 
fMäünchen, 1. Febr. Die ultramontane 
Nehrheit des Magistrats hat die von den Ge— 
neindebevollmächtigten den Altkatholiken be— 
villigten Kirchenbauzuschüsse abermals abgel ehnt. 
fDer Kaiser als Freund der Ar—⸗ 
eiter. Auf Befehl des Kaisers ist am Geburts⸗ 
age desselben den Arbeitern der Artilleriewerkstätte 
n Spandau eine große Freude bereitet worden. 
NRieselben, zweitausend an der Zahl, meistens ver⸗ 
zirathete Leute, wurden in zwei Abtheilungen am 
)eburtstags⸗Abend nach zwei großen Sälen mit 
yren Frauen und Kindern eingeladen, woselbst 
roße Tafel und nachher Aufführung uid Tanz 
attfand. Außerdem erhielten die Eingeladenen 
drei Mark pro Kopf. Eine weitere Verfügung 
cs Kaisers hat nicht verfehlt, große Freude zu 
erbreiten und zwar erhielten viele früher in der 
Irtillexie-Werkstätte beschäftigt gewesene Handwerker, 
euen, vor Weihnachten wegen Mangel an Arbeit 
lektudigt worden war, gleichfalls an Kaisers Ge⸗ 
zurtstag eine Geldunterstützung und die Anweisung, 
im nächsten Tage die Arbeit wieder aufzunehmen, 
velcher Befehl gleichfalls der Initiative des Mo— 
archen zuzuschreiben ist. 
pBestrafter Uebermuth. In Dänzig 
urde ein Kaufmann und ein Bierwirth, welche 
ich den albernen Scherz erlaubt hatten, einen 
Ppotheker zur Nachtzeit umsonst herauszuschellen, 
vegen „Ruhestoͤrung und Hausfriedensbruch“ zu 
Tagen Gefangniß verurtheilt. Geschieht ihuen 
ech1 
Das Jagdschlößchen Meyerling, 
welchem Kronprinz Rudolf von Oesterreich vom 
lode ereilt wurde, besindet fich bei Baden. Es ist 
it ungefähr zwei Jahren im Besitze des Kron⸗ 
stinzen und besteht aus fünf einzelnen Gebäuden, 
velche die verschiedenartige Herkunft des Schlöß⸗ 
sens andeuten. Das Hauptgebäude war früher 
m Besitze von Mönchen und zeigt noch jetzt 
Spuren, seiner einstigen Bestimmunag. In dem 
ßarterre des einstoctigen Gebäudes sind noch die 
jewoͤlbten klosterähnlichen Raumlichkeiten erhalten 
jeblieben. Hier pflegte in den letzten 2 Jahren 
dronprinz Rudolf mit Vorliebe zu verweilen. Im 
Frühling hatte er mit seiner Frau und Tochter 
ängeren Aufenthalt genommen. Seitdem der 
dronprinz wieder zum Winteraufenthalte in der 
hofburg eingetroffen war, lud er häufig eine kleine 
Fagdgesellschaft, zu der fast immer die Grafen 
doyos und Potocki gehörten, auf einige Tage nach 
dem Schlöß ven, in dem die hohen Jagdtheilnehmer 
iach den waidmännischen Vergnügungen des Tages 
aim Abend Rast hielten. 
Dienstesnachroechten. 
Die Verwesung der prot. Pfarrstelle zu Gom⸗ 
mersheim, Dekanats Neustadt, wurde dem Pfarr⸗ 
umtskandidaten Jakob Bernhard, bisher Privawi⸗— 
ar dortselbst, vom 22. d. M. an beginnend über⸗ 
ragen. 
RNeueste Nachrichten. 
Muͤnchen, 1. Febr. Das schwarzegeränderte 
xriegsministerial-Verordnungsblatt Nr. 5 enthält 
'olgenden Armeebefehl: „Ich bestimme hiermit, 
daß die Offiziere des 2. schweren Reiter-Regiments, 
im das Andenken ihres in Gott entschlafenen 
Regimentz-Inhabers, Sr. kaiserl. und königl. Hoheit 
zes Kronprinzen Erzherzog Rudolf von Oesterreich, 
zu ehren, 7 Tage Trauer (Flor um den linken 
Oberarm) anzulegen haben. Die Treauer beginnt 
im 1. Februar 1889. (gez.) Luitpold, Peinz ˖Regent 
on Bayern, (gez.) v. Heinleth. — Zur Beisetzung 
jegibt sich Prinz Ludwig als Vertreter des Regenten 
iach Wien. Es ist Hoft auer auf 14 Tage 
ingeordnet, die ersten 8 Tage tiefe Trauer. Die 
Theater werden nicht geschlossen. 
Das von Sr. kgl. Hoheit dem Prinz⸗Regenten 
in den Kaiser von Oesterreich gerichtete Beileids- 
Telegramm lautet: „Tief erschüttert eile ich. Dir 
ind der armen Kaiserin meine innigste schmerz⸗ 
ichste Teilnahme an dem so furchtdaren unersetzlichen 
Berluste auszusprechen; Gott gebe Dir Trost und 
Ztärke. (gez.) Luitpold.“ An die Kronprinzessin 
on Oesterreich richtete Se. kgl. Hoheit folgendes: 
„Es drängt mich, Dir meine schmerzliche Theil⸗ 
rahme an Deinem unersetzlichen erschütternden Ver⸗ 
uste auszusprechen. (gez.) Luitpold.“ 
Die Antwort des Kaisers lautet: „Ich danke 
dir herzlichst auch in Namen der Kaiserin für 
Deine so innige Teilnahme an dem unersetzlichen 
Zerlust, den wir Alle erleiden. (gez.) Franz Josef“, 
zie der Kronprinzessin: „Innigsten Dank für 
Deinen Anteil an meinem grenzenlosen Schmerze. 
gez.) Stefanie.“ 
Berlin, 1. Febr. Der Zeitpunkt der Vor⸗ 
age des Weißbuches über die Lage in Samoa läßt 
ich noch nicht genau bestimmen, da beabsichtigt 
vird, auch die Berichte über die neuesten Vorgänge 
ruf Samoa vorzulegen. Die „Nordd. Allg. Ztg.“ 
erklärt, es sei nich wahrscheinlisch, daß eine 
driegserklärung gegen den Häuptling 
Mataafa deutscherseits, also von Seiten des dortigen 
Tonsuls oder commandierenden Officiers erfolgt 
ei, und zwar deshalb, weil kein Auftrag dazu er⸗ 
weilt worden, dann aber auch, weil es für das 
Deutsche Reich in Samoa an einem Gegner fehle, 
velchem völkerrechtlich der Krieg erklärt werden 
önnte. Mataafa sei deutscherseits als König nicht 
merkannt, könne daher auch nicht als kriegführende 
Macht angesehen werden. Die deutsche Streitmacht 
vor Samoa könnte ohne weitere Instructionen led⸗ 
ich in Abwehr und Vergeltung des auf sie ge⸗ 
ichteten Angriffs bemüht gewesen sein, die An⸗ 
jänger Mataafas soweit sie am Strande erreichbar 
varen, zu bestrafen. Das würde aber nicht den 
Tharacter eines deutscherseits erklärten Reichskrieges 
Jaben. 
Der koönigliche Hof legt heute dreimonatige 
Trauer für den verstorbenen Kronprinzen Rudolph 
von Orsterreich an. 
Die marokkanische Gesandtischaft wurde 
gestern Nachmitiag vom Reichskanzler empfangen, 
Der Präsident der luxemburgischen Regierung, 
k. Eyschen, hat den Kronenorden 1. Klasse er⸗ 
zalten. 
Der „Reichsanzeiger“ veröffentlicht das Preis— 
russchreiben für das Natio naldenkmal für 
daiser Wilhelm J. 
Sansibar, 1. Febr. Der Sultan verlieh 
em deutschen Consul das Großkreuz mit 
grillanten seines Ordens. 
rür die Redaktion derantwortlich F. X Demetz 
„Pfälzisches Museum“, Monatsschrift für 
jeimathliche Litteratur und Kunst, Geschichte und 
Volkskunde. Diese von unserm berühmten Lands— 
vann, dem pfälzer Dichter Joh. Hüll redigirte 
Zeitschrift derfolgt insbesondere die Aufgabe, das 
Interesse für unseren schönen heimathlichen Kreis 
uüberall zu wecken und zu pflegen. Sie verdient 
in der That allgemein gelesen zu werden. Ihr 
Preis ist der sehr billige von nur 1 Mack viertel- 
jährlich. Das neuste Heft, Nr. l dieses Jahr⸗ 
ganges, bringt wieder interessante Muthtzeilungen 
aus den obengenannten Gebieten. Wir lassen nach⸗ 
stehend die Jahaltsangabe folgen: Pfatz. Gedächt⸗ 
nißtage für den Monat Januar. — Eltern⸗Glüch 
(Gedicht.) — Erinnerungen an den 30jähr. Krieg, 
aus handschriftl. Ouellen. — Archäologisches. — 
Ein Wort über sog. Antologien. — Chur⸗ uad 
Oberrheinische Gemeins. Poenal-Sanktion und 
Verordnung wider das schädliche Diebs- Raub⸗ 
und Zigeuner- sodann Herrlose Jauner⸗Wildschützen⸗ 
auch müßig und liederliche Bettelgesindel. — Das 
Martinsfest in Rordhausen. — Alberlei. 
Wer Original-Vorlagen für die pcatusche Mode 
und für nützliche Handarbeiten sucht, moderne, 
praktische Garderobe sich mühelos selbst anzufertigen 
wünscht, nach einem zuverlässigen hauswirthschaft- 
lichen Wegweiser verlangt und endlich an den 
Beistesgaben guter Schriftsteller und an künstler⸗ 
ischen Illustrationen sich erfreuen will, der findet 
in der neuesten Nummer der beliebten Praktischen 
Illustrirten Frauenzeitung „Mode und Haus“ 
reichhaltiges Material. Trotz dieser von keiner Zeit⸗ 
Hcift nur annähernd erreichten Vielseitigkeit, kostet 
„Mode und Haus“ das ganze Vierteljahr nur 1 
Mark, zu welchem Vreise bei Nachlieferung der 
bereits erschienenen Quartalsnummern sämmtliche 
Postanstalten und Buchhandlungen Abonnements an- 
rehmen. Ansichtsx mplare kostenfrei durch die 
rẽEpedition von „Mode und Haus“, Berlin W., 
düßowstraße 81 
Ein Bedürfniß des Volkes befriedigt nur ein 
Nittel, das nicht allein durch seine Billigkeit auch dem minder 
Zemittelten zugänglich, sondern welches auch einfach und 
lar in seiner Zusammensetzung, sicher und zuverläfsig in 
einen Wirkungen isi. Ein solches echtes und rechtes Volks— 
eilmitiel sind die seit zehn Jahren bekannten, von den 
Jöchsten medici nischen Autoritäten geprüften und empfohle⸗ 
nen Apotheker Richard Brandt's Sqhweizerpillen, welche, 
vie ärztlich konstatirt ist, bei einer guten und gleichmäßigen 
Wirkung während längerer Zeit andauernd ohne alle und 
ede Beeinträchtigung gebraucht werden können. Die 
Schweizerpillen, welche im Laufe der Zeit all die scharf⸗ 
virkenden, theuren Tropfen, Mixturen, Salze, Bitterwasser 
ic. verdrängt haben, sind daher ein unentbehrliches Haus⸗ 
nittel für alle Diejenigen, welche an den oft so üblen 
Folgen von Verdauungsbeschwerden zu leiden haben. Viele 
lerzte empfehlen auch dieses Mittel, das sich Jeder für 
in Billiges im Hause halten kann, auf das Lebhafteste. 
Die Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen sind in 
den Apotheken à Schachtet 1 Mk. vorräthig, doch achte 
nan genau auf das weiße Kreuz in rothem Felde und den 
Bornamen. 
und Kammgarne für Herren⸗ 
VYs s und Knabenkleider, reine Wolle, 
nadelfertig ca. 140 em breit à M. 
8. 15 per Meter versenden direct 
an Private in einzelnen Metern, sowie ganzen Stücken 
portofrei in's Haus Burkin ˖ Fabrik⸗Depot Oet- 
tinger - Oo. Frankfurt a. M. Muster 
unfere reichbaltigen Cobectionen bereitwilssliast franco. 
erzielt man nur, 
E 7 DO l g wenn die Annoncen 
F J zweckmäßig abge⸗ 
faßt und typogra— 
ausgeftattet sind, ferner die richt ige Wahl der ge— 
igneten Zeitungen getroffen wird. Um dies zu 
erreichen, wende man sich an die Annoncen⸗Erpedition 
Rudoif Mosse, Frankfurt a. M., Rossmarkt 20; 
von dieser Firma werden die zur Erzielung eines Erfolges 
erforderlichen Auskünfte kostenfrei erteilt, sowie Inseraten⸗ 
Intwürfe zur Ansicht geliefert. Berechnet werden lediglich 
die Original⸗Zeilenpreise der Zeitungen unter Bewilligung 
jöchster Rabalte bei groöͤßeren Aufträgen, so daß durch Be⸗ 
außung dieses Institutes neben den sonstigen großen Vor— 
meilen ein Erönarnik an Inlertianskosten erreicht wird 
— DD—— 
and. Fabrikaten mit M. 1. 60 vollständi