Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. 
der St. Ingberter Anzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der onn ⸗ und Veiertage. 2 mal wogentlig mit Unterhatungs Vlatt und Pittwogs und Samstags mil 
Nuftrirten Beilagen. — Blait kofet dierteljährlich 14 60 4 einschließlich Tragerlohn; durch die Poft bezogen 14 75 4, einschließlich 40 — eeee Die 
r7ẽã7mrückungsgebühr sur die 4gespaltene Garmondzeile ober deren Raum betragi bei Inseraien aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition 
Auskunfi erihein, 183, Reklamen 30 . Bei maliger Ginrackung wird nur dreimalige berechnet. 
—* 291. Samstag, 14. Dezember 1889. 24. Jahrg. 
Politische Uebersicht. 
*Der Petitionsausschuß der bayer. Abgeord- 
tetenkammer wird am nächsten Montag über 
zie pfälzischen Eisenbahngesuche beraten. 
— Dr. Orterer hat seinen Bericht über die Rech— 
mnasnachweisungen des Justizministeriums pro 
1880187, ebenso v. Stauffenberg sein Referat 
iber den Etat der Post- und Telegraphen⸗Gefälle 
abgeliefert. 
* Wie bereits mitgeteill, hat der Prinzregent 
on Bayern den Domprobst Dr. v. Rampf zum 
Sischof von Pafssau ernannt. Die „M. Neuesi. 
sachrichten“ bemerken dazu: Die päpftliche Bestätig— 
ing des Passaner Bischofs v. Thoma als Erzbi⸗ 
chof von München ist noch nicht eingetroffen; 
zleichwohl hat der Regent von seinem Rechte der 
Frnennung schon jetzt für Passau Gebrauch gemacht. 
Der innere Zusammenhang dieser Thatsachen wird 
vohl noch klar werden. Dr. v. Rampfs Ernen- 
ung ist ein Beweis dasür, daß in Bayern nicht 
ach politischen Rücksichten bei solch wichtigen Akten 
jerfahren wird, sondern nur in Hinblick auf die 
Wurdigkeit der Geistlichen und die Bedürfnisse der 
Diözesen. Dr. v. Rampf hat den „Aufruf zum 
datholikentag unterschrieben, welcher angeblich der 
oniglichen Stcatsregierung als „Schwarzes Buch“ 
ser Aechtung und Verfehmung dienen soll. Seine 
Frnennung beweist, daß von einer Zurücksetzung 
erjenigen Geistlichen, die den Aufruf unterzeichne- 
en, keine Rede sein kann. Ferdinand Michael 
stampf wurde geboren zu München am 4. Oktober 
1825 als der Sohn eines Staatsdieners. Er 
nachte seine Studien in München und Freifing und 
vurde im Jahre 1848 zum Priefter geweiht, nach⸗ 
»em er sich in der Theologie den Doktorgrad er—⸗ 
vorben. 
* Der deutsche Reichstag beginnt 
jeute seine Weihnachtsferien, die bis zum 
3. Januar dauern sollen. Wenn auch von 
wornherein die Annahme, daß das dies—⸗ 
nalige Arbeitspensum bis Weihnachten zu er⸗ 
edigen sein möchte, wenig Wahrscheinlichkeit für 
ich hatte, so ist doch der Reichsstag in einem Maße 
n den Geschäften zurückgeblieben, wie es nicht 
rwartet werden konnte. Seit 22. Oltober währt 
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rledigt. Die Etatsberatung steckt noch tief in der 
weiten Lesung, namentlich der ganze Militär⸗ und 
Marine⸗Etat ist noch rückfländig, das Sozialisten⸗ 
zesetz hat erst die Kommissionsberatung überstanden, 
ind es ist noch gar nicht zu übersehen, wie der 
veitere Verlauf sich gestalten wird; die ostafri— 
anische Dampfersubventionsvorlage ist noch gar 
nicht im Reichstag eingegangen. Der Reichstag 
vird unter diesen Umständen jedenfalls noch bis 
n den Februar hinein zu tagen haben, also bis 
zicht an die Grenze seiner Mandatsdauer. 
*Ueber den Untergang der Expedition 
Karl Peters sind neue Nachrichten vom 183. 
stobember durch Vermittlung der oflafrikanischen 
Blantagengesellschaft eingegangen. Danagch berichte⸗ 
sen die Boten vom Stamme der Galla, daß Peters 
aberhalb Korrokorro von dem Stamme der Wakores 
ingegriffen und im Kampfe, von fünf Speeren 
wurchstochen, getödtet wurde. Tiedemann sei durch 
wei Speerstiche am Oberarm verwundet, habe sich 
iber mit einem Somali zusammen geflüchtet und 
ei bei Rust angekommen, welcher, von allem ent⸗ 
Alößt, bei Kinabombe lagere. Durch eine Feuers—⸗ 
zrunst habe Rust alle seine Vorräte verloren. (Die 
Nachrichten können insofern nicht ganz zutreffend 
ein, als inzwischen Rust an der Küste eingetroffen 
st und von einem Zusammentreffen mit Tiede⸗ 
nann nichts zu berichten wußte.) 
* Im Senat der nordamerikanischen Union 
rachte Call (Florida) einen Gesetzeniwurf ein, welcher 
»en Präsidenten ermächtigt, mit Spanien Unter- 
sandlungen anzuknüpfen für die Herstellung einer 
stepublik in Cuba auf der Grundlage, daß 
zuba seine Freiheit erkaufen solle. 
Deutsches Reich. 
Frankfurt a. M., 18. Dez. Die Sozial⸗ 
demofraten ftellten an Stelle Sabors, welcher aus 
Zesundheitsrücksichten ablehnte, den Lithographen 
Wilhelm Schmidt als Kandidaten für die 
skeichstagswahl auf. 
Bochum, 12. Dez. Auf den Zechen des 
ziesigen Reviers werden die entlha ssenen resp. 
rbeitslosen Bergleute durchgängig wieder 
ingenommen. Wenn ausnahmsweise ein Arbeiter 
uf seiner früheren Zeche keine Arbeit mehr erhalten 
ann, find die betr. Zechen bemüht, für ihn Be⸗ 
chäftigung auf anderen Zechten zu erlangen. 
Hannover, 13. Dez. Der Kaiser ist 
im 1 Uhe wachmittags hier eingetroffen und fuhr, 
n den festlich beflaggten Straßen von der Bevöl- 
erung lebhaft begrüßt, nach dem Kasino des 
dönigs ⸗ Ulanen: Regiments. Bei dem Frühsinck tranl 
»er Kaiser auf das Wohl des genannten Regimenis, 
»as „stolz darauf sein könne, durch glänzende At⸗ 
acke im Feldzuge 1870,71 die Aufmerksamkiit auf 
Jas Uebergewicht der Lanzen gelenkt zu haben und 
die Lanzen wieder einzuführen.“ Nach dem Früh—⸗ 
fück ließ der Kaiser die Garnison alarmiren und 
rahm auf dem Waterlooplatze den Parademarsch 
ib. Um 5 Uhr erfolgte die Abfahrt nach Springe 
nit dem Fürsten von Waldeck, dem Regenten von 
Zraunschweig, Prinz Albrecht, dem Erzherzog 
zranz Ferdinand von Oesterreich⸗Esie, und dem 
hefolge. 
Berlin, 12. Dez. Der Kaiser hat den 
deichsbant⸗Direktor v. Könen und den Geh. 
Ibetregierungsrath Platth zu ständigen Mit⸗ 
sliedern des Patentamtes ernannt. 
Der „Rheinisch-Westfälischen Zeitung“ zufolge 
merkannten die Zechenverwaltungen der einzelnen 
debiere im Oberbergamtsbezirk Dortmund in be⸗ 
onderen Zusammenkünften auch formell den Be— 
hluß des Vorstandes des bergbaulichen Vereins 
etreffend die Aufhebung der Sperre 
18 bindend. Die volle Freizügigkeit ist über⸗ 
A wieder hergestellt Die bisher außer Beschäf⸗ 
igung befindlichen Bergleute wurden, soweit sie 
ich meldeten, auf fremden oder ihren früheren 
zechen zur Arbeit wieder angenommen. Auch 
zunte und Siegel wurde von den früheren Zechen 
ie Wiederanstellung freigestellt, fie ziehen es jedoch 
»orläufig vor, nicht wieder in die Grube einzu—⸗ 
ahren. 
Berlin, 13. Dez. Reichstag.) Zweite Be⸗ 
athung der Anträge Ackermann, Aichbühler und 
. Kardorff wegen Abänderung der Gewerbeord⸗ 
rung GBefähigungsnachweis). Die Abgeordneten 
Biehl und Adermann befürworten die An⸗ 
räge, die Abgeordneten Goldschmidt und 
Zröber bekämpfen dieselben. Abgeordneter Rickert 
tellt den Vertagungsantrag und bezweifelt von der 
Zeschlußsassung darüber die Beschlußfähigkeit des 
dauses. Die Auszählung ergibt jedoch die An⸗ 
besenheit von 200 Mitgliedern, das Haus ist also 
eschlußfähig. (Beifall. Das Haus beschließt 
Schluß der Diskussion, nimmt alle anderen An 
räge an und lehnt die Anträge Aichbühler und 
Uckermann ab. Nächste Sitzung am 8. Januar; 
Marineetat. 
Berlin, 13. Dez. Der kaiserliche Statthal⸗ 
er, Fürst v. Hohenlohe, ist vom Kaiser em⸗ 
ofangen und durch eine Einladung zu der musika⸗ 
ischen Gesellschaft im Neuen Palais in Potsdam 
ausgezeichnet worden. Der Fürst Statthalter er⸗ 
sieli seinen Platz dort neben der Kaiserin. — Wie 
an der Börse verlautet, hatten heute zahlreiche hier 
anwesende Kohlen grubenbesitzer aus 
Rheinland⸗Westfalen eine Berathung mit dem 
Minister von Bötticher. Man nimmt an, daß die 
chwebenden Ausstandsfragen einen befriedigenden 
Abschluß finden dürften. 
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* St. Ingbert, 14. Dez. Die Versamm⸗ 
ung preußischer Bergarbeiter dahier wird 
norgen Sonntag um 3 Uhr in den Wirtschaften 
von Diener, Kaiser, Schweitzer und Bleif stattfinden. 
* Der hiefige Kriegerverein hält morgen 
Rachmittag 1 Ühr im Frankschen Lokale eine Gene⸗ 
calversammlung ab. 
* Auf dem Gebiete der angenehmen Unter⸗ 
jaltung wird morgen dem hiesigen Publikum Neues 
jeboten sein. Der Zauberkünstler Hr. Felix giebt 
norgen Nachmittag und Abend im Horsi'schen Saale 
wei Vorstellungen. Eintrittspreis und Beginn der 
horstellungen sind aus der betr. heutigen Anzeige 
u ersehen. 
* St. Ingbert, 14. Dez. Bei einer gestern 
»on Herrn Kommerzienrat Oskar Krämer auf dem 
tganne von Mimbach veranstalteten Jagd wurde 
gie stattliche Zahl von 168 Hasen und 14 Reh⸗ 
»öcken erlegt. Da die Jagdgesellschaft nur aus 
16 Schützen bestand, so ist das Ergebniß der Strecke 
im so bemerkenswerter. 
*— Dem Präsidium des bayer. Veteranen⸗, 
drieger und Kampfgenossen-Bundes 
nn München lagen in seiner Sitzung am 9. d. 
Nts. 139 im Monat November eingelaufene 
Anterstützungsgesuche zur Verbescheidung vor. 181 
erselben, unter welchen 22 von Wittwen und 
Maisen wurden mit 1746 M. bedacht, 7?weil in den 
Statuten gegebenen Voraussetzungen nicht ent⸗ 
prechend, abgewiesen, 1J. behufs weiterer Erheb⸗ 
ingen ausgesetzt. Von den Gesuchsstellern machten 
Feldzüge mit: 76 1866 oder 1870 71, 4 1849. 
Zei 18 sind die Leiden noch Folgen des letzten 
Feldzugs. Neu aufgenommen wurde 1 Verein. 
* Der Pfalz⸗Saarbrücker Zweigberein 
deutscherFöIngenieure hält bekanntlich morgen 
Vormittag 11 Uhr eine Bersammlung im Hotel 
steinhold zu St. Johann a. S. In derselben wird 
ruch Herr L. Ehrhardt von der Schleifmühle bei 
SZaarbrücken über die Pariser Weltausstellung 
prechen. 
— In Kirkel-Neuhäusel grassirt die 
)alsbräune in schrecklicher Weise. In einem 
»ause liegen 8 Kinder an der furchtbaren, anstecken⸗ 
jen Krankheit darnieder. Auch Erwachsene sind 
ereits davon ergriffen. 
— Zweibrücken, 13. Dez. Wie die 
Ztg.“ hört, wird Herr Bezirksrabbiner Dr. 
Rayer in den Weihnachtsferien die israel⸗ 
zoltktsschullehrer und' Religionsleh— 
er des Amtsbezirks zu einer Konferenz nach 
weibrücken berufen, behufs Aufstellung eines 
dormalplanes für die Ertheilung des israel. 
—Zeligionsunterrichte, Die Herren Lehrer Moses—