*3 — *5 — 4* 84
J — *8 — ß * * 5 —J9 6
— oge 95— * ————— —
34 . —— — —389 8 *M AA 5
——“ —3— 33 324 * ——— — —— *
Y/, — — 3 4 — — 1 8 D—— *
7 5 7 b —666 — — —— 5 AM * JJ— * —*
— — — F —38 * 4 — *4 A * —
J 7 —— —59 —2 —38 — —* d * 23 3 —25 — *7
* 8* * A—— 7* * 9 ——— B— *
2 * ——48— — 11 g de B 88 * —
* * — —1116 J V 8 — — 53 7— * — 8
—— t ——98 * * 53 — 5* 5— —9
J 5.— * —438 — T. ——— 5 —— * — —8
3 6 FJF———— 7* * * J — —R ð 7
8 58 — ——8 —B———— *1 — — 8 464
9 8* — D —8 53* 8
F —B8 —— ⸗
* ne — ——— 28
— J a Atx ß 3
— * 3 ,
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der „St⸗ Ingberter A erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöohentlich mit Unterhaltungs⸗ Blatt und Mittwochts und Samstags mit
Nuftrirten Seilagen. as Vlat koftei dierieljährlich 1G einschließuch Tragerlohn; durch die Post bezogen 14 758 4, einschließlich 20 ñ Zusftellungsgebüühr. Die
Anrückungsgebühr sur die Agespallene Garmondzeile ober deren Raum beträgi bei Inseralen aus der Pfalz 10 —, bei autzerpfalzischen und solchen auf welche die Grpedition
Auskunft criheilt, Iß . Neklamen 30 2. Bei 4maliger Ginruckund wird nur dreimalige berechnet.
293. Dienstag, 17. Dezember 1889. 224. Jahrg.
Deutiches Reich.
Gelsenkirchen, 14. Dez. Die auf heuik
Abend angesetzte stark besuchte Arbeiter⸗Dele“
jirten Versa mmlung hatte auf ihre Tages“
Idnung Aufhebung der Sperre, Schichtdauer und
zie Lohnfragen sowie die Bild'ing eines Ausschusses
zur Regelung der vorliegenden Fragen gesetzt.
Finige Arbeiter führten Klaze, daß sie auf ihren
zisherigen Zechen keine Arbeit gefunden hätten.
Bon anderer Seite wurde anerkannt, daß durch
yen Landrat Arbeit geschafft worden sei und sich
die Verwaltungsbehörden desondere Mühe gegeben
zätten. Der Bergarbeiter Schröder erklärt, man
nusse den Regierungsbeanten vertrauen und deren
Sympathie nicht verscherzen: die gegenwärtige Ver⸗
ammlung sei nicht alz allgemeine Versammlung
mzusehen, auf den G.uden des Dortmunder Ver⸗
ins sei die Sperre thatsächlich aufgehoben. Dem
segenüber hob in Uebereinstimmung mit verschiedenen
inderen Rednern der Vorsitzende in seiner Zusam⸗
nenfassung hervor, daß die Sperre noch nicht als
nuffgehoben zu betrachten sei, trotzdem solle von
inem Ausstand Abstand- genommen werden; es
cscheine jedoch notwendig, einen Ueberwachungs-
wusschuß einzusetzen. Die Versammlung beschloß
Sinsetzung eines solchen von 12 Mitgliedern, welcher
u überwachen habe, ob die Sperre in Wirklichkeit
uufgehoben und ob bezw. später eine Versammlung
iber eine weitere Beschlußfassung einzuberufen sei.
Berlin, 14. Dez. Der kaiserliche Statt⸗
jalter Fürst v. Hohenlohe hat sich auf Ein—⸗
adung des Reichskanzlers Fürsten Bismarck heute
nit dem Frühzuge nach Friedrichsruh be⸗
eben.
Berlin, 14. Dez. Die „Nordd. Allg. Zig.“
tellt die bisher über das Schicksal Dr. Peters ein⸗
zegangenen Nachrichten zusammen und kommt zu
»em Schluß, daß man weitere Bestätigungen ab—
oarten müsse, ehe der Untergang der Expedition
il8 zweifellos erscheinen könne.
Berlin, 16. Dez. Der „Post“ zufolge hatte
Aberpräsident v. Berlepsch es ursprünglich
ibgelehnt, die Delegirten des Bergarbeiterausschufses
zu empfangen, weil er von ihrem Anliegen bereits
interrichtet sei, indessen sei vom Kaiser der
»irekte Befehl an den Oberpräsidenten ec⸗
jangen, die Arbeiter zu empfangen nuud ihr Anliegen
ntgegenzunehmen.
Berlin, 16. Dez. Der kaiserliche Statthalter
rfürst v. Hohenlohe ist gestern Abend von
Friedrichsruh hier wieder eingetroffen.
Waldenburg, 16. Dez. Die gestrige Ver⸗
ammlung der Bergarbeiter beschloß, eine
dom mission zu wählen, welche bei den Ver⸗
valtungen der Gruben vorsiellig werden soll, um
ie achtstündige Schichtdauer durchzusetzen. Sollte
rieses nicht bewilligt werden, so soll eine besondere
Deputation an den Kaiser entsandt werden. Im
raufe der Versammlung warnten verschiedene Redner
nor Ausschreitungen und sozialistischen Einflüster⸗
ingen. Ein Ausstand wurde vorläufig nicht in
Aussicht genommen.
Ausland.
Brüssel, 16. Dez. Die Afrika⸗Kon⸗—⸗
erenz vertagte sich heute bis nach Neujahr.
Paris, 16. Dez. Die boulangistischen Blätter
ründigten heute früh mit wichtiger Miene an, die
Bolizei habe gestern bei dem boulangistischen Schrift⸗
telle Mondion eine Haussuchung vorge—
rommen, weil sie geglaubt habe, Boulanger hielte
ich bei ihm verborgen. Die wahre Ursache der
daussuchung war die Absicht, den wegen Betrugs
Jerfolgten Geschaäftsführer Levyy zu verhaften, was
uuch gelang. —
Deputirtenkammer. Das erste Bureau
)er Kammer beschloß, die Giltigkeitserklärung, der
Wahl Bischoffheims zu befücworten. — Die
dammer erklärte die Wahl des im 13. Pariser
Urondissement gewählten Boulangisten Paul in
MNery für ungiltig.
Die Wahl Naquets im fünften Arrondissement
jon Paris ist mit 266 gegen 222 Stimmen für
ingiltig erklärt worden.
Wien, 16. Dez. Namens der Vertrauens⸗
nänner erließ Schmeykal einen Wahlaufruf
m das deutsche Volk in Böhmen. Es heißt
n demselben: „Laßt uns stark und einig zusammen
tehen und einander nicht verlassen in Not und
. fahr. Wir wollen Frieden, wir wollen und fordern
iber auch unser Recht.“
Wien, 16. Dez. Wie die „Pol. Korr.“
neldet, verlnüpfte die Kaiserin Friedrich
nit der Danksagung für den beabsichtigten Besuch
es italienischen Königspaares in Neopel
en Ausdruck des Wunsches, mit ihrer Tochter das
dönigspaar in Rom zu besuchen. König Humdert
ind die Königin Margherita nahmen bereitwilligst
ꝛen Vorschlag an; infolge dessen werde Kaiserin
Friedrich Aafang Januar 1890 in Rom erwartet.
Sossia, 15. Dez. Gestern ist zwischen der
zulgarischen Regierung und der Waffenfabrik
Zzteyr der Vertrag über die Lieferung von 60 000
hewehren nach dem 8 Millimeter⸗Mannlicher-System
interzeichnet worden. Die Lieferung soll innerhalb
15 Monaten erfolgen.
Sansibar, 16. Dez. Nach hierher gelangter
stachricht ist Buschiri in der Nähe von Pangani
som Doktor Schmidt gefangen genommen
vorden. Major Wißmann befindet sich in Pangani.
Tokale und pfaͤlzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 17. Dez Der Siudien⸗
ehrer an der hirsigen Lateinschule Herr Joh.
Braun wurde auf Ansuchen nach Bamberg
eersetzt.
sAn den Studienanstalten, Realgymnasien,
Industrie- und Realschulen, sowie an den isolirten
dateinschulen beginnen heuer die Weihnacht s-
serien am Sawustag den 21. Dezemder nach
Zeendigung des vormittägigen Unterrichts, und
vird der Unterricht am 2. Januar wieder aufge⸗
rommen.
— Zweibrücken, 16. Dez. Aus⸗
zeichnunmg. Herr Möbelfabrikant Leyser
ohier ist nach einem aus München eingetroffenen
Zrivat⸗Telegramm zum Hoflieferanten er—
iannt worden. —. Bei der heute Nachmittag in
»er Gambrinushalle durch den kgl. Notar Bie⸗
inger vorgensmmenen zwangsweisen Versteigerung
»er Calmus'schen Liegenschaften wur—⸗
ꝛen zugeschlagen: das in der Hauptstraße neben
herrn Kaufmann Toussaint gelegene Wohnhaus
im 4510 Mk. Herrn Chr. Rücker junior, Dach-
ecker dahier, und der Garten ober dem Hundhaus
16.3 Ar) um 660 Mk. der Ehefrau Calmus.
GBig.)
— Auf dem vorgestern in Zweibrücken abge⸗
jaltenen Berbandstag pfälnz. Gewerbe—
ereine waren verteten die Vereine von Dürk
seim, Edenkoben, Frankenthal, Kaiserslautern,
dusel, Landau, Ludwigshafen, Neustadt, Ober⸗
noschel, Speyer und Zweibrücken. Die vorgelegte
sechnung des Verbands pro 1889 schließt bei
571 Mk. 44 Pfg. Einnahmen und 541 Mk. 42
Bfg. Ausgaben mit dem Ueberschuß von 80 Mtk.
Pfg. Aus den Verhandlungen sei hervorge⸗
joben, daß die von Dürkheim befürwortete Heraus⸗
jabe eines Gewerbeblattes nicht beliebt wurde und
zie Verhandlungen bezüglich der Bauordnung für
jie Pfalz in Rücksicht auf das gesetzgeberische Vor⸗
zehen mehr oder weniger als verspätet angesehen
verden mußten. Die Lehrlings⸗Angelegenheiten
vurden eingehend besprochen und hierzu folgender
Antrag angenommen:
„Der Verbandstag des Pfälz. Gewerbevereins⸗
Berbandes hält es im Interesse einer gesunden
Fortentwickelung für angezeigt, daß eine analoge
hestimmung, wie sie für die Verhältnisse der
Fabrikatbeiter im 8 139 b der R.G.O. schon
jesteht, auch für die Lehrlingsverhältnisse auf dem
Wege der Gesetzgebung geschaffen werde.“
Demgemäß wäre nach 8 133 der ReG. O.
ein 8 einzuschalten, dahin gehend, die Aufficht
iber die Ausführung der Bestimmungen der 88
126 — 133 der R⸗G.O. wird besonderen, von
den Landes⸗Regierungen zu ernennenden Beamten
ibertragen, denen das Recht jederzeitiger Revision
usteht. Die Gewerbevereine uad freien Innungen
ind verpflichtet, diesen Inspektoren bei Ausüübung
hrer Amisthätigkeit entsprechende Unterstützungzzu
Teil werden zu lassen! Der Verbandstag begut⸗
achtet die Uebermitielung dieses Antrages an die
»fälzischen Reichstagsabgeordneten behufs Ver⸗
retung desselben.
Als Ort des nächsten Verbandstages wurde
Reustadt gewählt.
— GSchwurgerichtder Pfalz.) In dieser
Session kamen 6 Fälle mit 8 Angeklagten zur
VPerhandlung. An Strafen wurden verhängt: 2
Todesstrafen, 17 Jahre 7 Monate Zuchthaus,
Z3 Jahre Gefängniß. Die bürgerlichen Ehrenrechte
vurden auf die Dauer von 40 Jahren aberkannt.
— In Glan⸗—Muünchweiler verschied
nach 141ägigem Kranksein am letzten Samstag der
zuch in den weitesten Kreisen bekannte protestantische
gfarrer, Herr Georg Heinrich Vogt in seinem
weiundachtzigsten Lebensjahre. Vor einigen Wochen
eierte der Verblichene im Kreise seiner Kinder und
Enkel sein 50jähriges Dienstjubiläum, an welchem
Tage er an die hiesigen Armen 100 Mk. ver⸗
heilen ließ.
— Kaiserslautern. Am Samstag Abend
vurde auf der Marktstraße dahier eine freche
ßaunerei verübt. Eine Frau stand Abends
echs Uhr vor einem Galanteriewaarenladen und
etrachtete die ausgestellten Gegenstände. Plötzlich
erspürte sie, wie eine fremde Hand in ihrer Tasche
twas suchte. Als sie sich umwandte, ergriff der
affinirte Bursche, der in der Eile nur den
Vohnungsschlüfsel erhaschte, welcher oberbalb des
Zortemonnais lag, die Flucht. Ihres Schlüssels
eraubt mußte die Frau bei ihrer Heimkehr die
Wohnung durch einen Schlosser öffnen lassen.
— Pirmasens, 16. Dez. Wie Schwein⸗
sirten ihren Lokalpatriotismus bethätigen, davon
veiß man in einer Gemeinde unseres Kantons ein
jettes Stückchen zu erzählen. Nach der betr. Ge⸗
neinderathswahl antwortete ein Schweinhirt, der
veder lesen noch schreiben kann, auf die Frage,
den er gewählt habe, ganz barsch folgendermaßen:
J hob die Saubauere gewählt. Un das san ich“
-vbeide Fäuste auf den Wirthstisch schlagend —
denn se onser Borjemeschter nimme wolle, dann
önne se aach e annere Sauhirt mache.“ (P. A.)