Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Der St⸗ Jugberter Auzeiger erscheint täglich mit Auznahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wochentlich mi Unterhaltungs ·Blatt und Mittwochs und Samstags mit 
nfsirirten Beilagen. as Vlatu lostei vierteljährlich 1 A G0 einschließlich Tragerlohn; durch die Poßt berogen 1AM 7dBd æ, einschließlich 40 ⸗ Zustellungsgebuhr. Die 
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Anetunft ertkein. 153. Neklamen 30 . Bei 4maliger Einrüdung wird nur dreimaliae berechnet. 
M 295. 
Donnerstag, 19. Dezember 1889. 24. Jahrg. 
Deutĩiches Reich. 
Muünchen, 17. Dez. Die Kammer nahm 
einstimmig den Gesetzentwurf betraffend Ausführung 
des Reichsgesetzes über die Alters- und Inva— 
riditätsversicherung an. Der Minister 
des Innern gab auf Anfragen an, der Einführ- 
angstermin sei wahrscheinlich der 1. Januar, 
pätestens aber der I. April 1891. In Bayern 
werden acht Versicherungsämter an den Sitzen der 
reisregiernngen errichtet. Die bayerische Regierung 
tehe Niemandem in Fürsorge füt die Arbeiter nach 
In der Watzrung der bayerischen Interessen habe 
die Regierung vollständlg ihre Schuldigkeit gethan. 
Bezüglich der Arbeiterschutzgesetzgebung könne er 
ich noch nicht aussprechen. Der Justizminister er—⸗ 
widerte auf eine Anfrage, die vom bohyerischen 
)bersten Gerichshofe und den Oberlandesgerichten 
uͤber das bürgerliche Gesetzbuch abgegebenen Gut— 
achten würden demnächst geprüft werden. Die 
obayerische Regierung gehöre jenen an, welche sich 
am meisten die Annahme des Entwurfs angelegen 
ein ließen. Morgen: Forstetat. 
München, 17. Dez. Der Finanzaus— 
schuß der Kammer der Abgeordneten berieth in 
seiner gestrigen Vormittagssitzung den Etat der 
Erbschaftssteuern, Gebührenund Stem— 
pelabgaben. Die Einnahmen des Etats sind 
angesetzt mit 20 199 700 Mk., die Ausgaben mit 
718 050 Mk. Die Gebühren sind in der Höhe 
angesetzt, wie sie nach den Beschlüssen der Kammer 
der Abgeordneten reduzirt worden sind. — Das 
Ergebniß der Wechselstempel st eu er in Bay rn 
ist im Monat November wieder um 1106 Mt 
größer gewesen als im gleichen Monat des Vor— 
ahres, so daß diese Steuer im laufenden Etats⸗ 
jahre in Bayern bereits ein Miehrerträgniß von 
44890 Mt. geliefert hat. 
Berlin, 17. Dez. Die „Berl. Börsenzeitung.“ 
derichtet, daß der Karser heute Herrn Ham⸗ 
macher empfangen wellte, um von demselben eineu 
Vortrag über die Vorgänge im rheinisch⸗westfäl⸗ 
schen Industriebezirk entgegenzunehmen. 
Sternberg, 18. Dez Dermecklenburgissche 
Landtag nahm mit 112 gegen 96 Stimmen 
die neue Regierungsvorlage Uber die Ver—⸗ 
taatlichung der mecklenburgischen Eisen⸗ 
Jaßknenan. 
I)z3kar Krämer, auf dem Banne von Ommers- 
eim ein Treibjagen abgehalten, bei welchem 
»on 11 Schützen 64 Hasen und 5 Rebboͤde erlegt 
vurden. 
* St. Ingbert, 19. Dez. Man wird sich 
noch erinnern, daß in der Nacht zum 4. Novemder 
ibhin bei Herrn Joh. Ad. Kneib dahier ein Ein— 
xuchsdiebstahl ausgeführt ward, wober der Thäter 
Zachen im Werte von 70 Mk. und 20 Mk. baar ent 
vendete. Derselbe, Georg Zintel, stand gestern vor 
»er Strafkammer des Landgerichts Zweibrücken 
velches ihn wegen genannten Verbrechens, da er rücd— 
ällig war, zu 6»Jahren Zuch thaus ver—⸗ 
artheilte. — Seiner Zeit hatten wir auch mitgeteilt 
das der 15jährige Ludw. Bläsing in Schnappach 
dem Kaufmann Couturier daselbst am 8. Septem⸗ 
her Wurst, Cigarren und Geld mittels Einsteigen? 
tahl, sowie daß er noch bei anderen im Laufe des 
Sommers verübten Diebstählen beteiligt war. 
Bläfing wurde deshalb von der Strafkammer mit 
b Monaten Gefängniß bestraft. 
* Wie wir hoͤrten, ist von S. M. dem Kaiser 
derr Landrath zur Nedden zu Saarbrücken zum 
S3pezialkomissar funr die ftreitigen Angelegen⸗ 
hjeiten der Bergarbeiter im Saarredier ernannt und 
derhandelt derselbe mit dem Vorsitzenden des Rechts⸗ 
chutzvereins. 
— Für die Landwirthe dürfte folgendes 
Schreiben der Intendantur des 2. Armeekorps an 
den Vorstand des landwirthschaftlichen Vereins der 
Pfalz von Interesse sein: „Verehrlichem Kreis⸗ 
stomitee beehren wir uns unter Bezug auf unsere 
Zuschrijt vom 6. Oltober 1889 Nr. 19187 er— 
zebenst mitzutheilen, daß bis auf Weit res auch 
hafer von mindestens 88 Pfund Gewicht pro 
Hektoliter an die Militärmagazine geliefert werden 
darf, wenn derselbe von sonst guter Qualität und 
gut gereinigt ist. Durch diese Anordnung ist nun 
auch jenen Produzenten, welche in Folge der 
Bodenbeschaff nheit ihrer Grundstücke ꝛc. kein höheres 
Hektolitergewicht zu erzielen vermözen, der Weg 
geöffaet, ihren Hafer an die Militärverwaltung ab⸗ 
ietzen.“ —— 
— Zweibrücken, 18. Dez. Straf⸗ 
kammersitzung. Nikolaus Hunkler, 18 
Jahre alt, Gerbertagner, Johannes Hunkler 
20 Jahre alt, Schuster, und Martin Farkond 
15 Jahre alt, Schusterlehrling, sämtlich von 
Trulben und zurzeit in Untersuchungshaft dahier 
sind angeklagt und überführt des Diebstahls, bezw 
der Hehlerei zum Nachtheile der Geschwister Wagner 
zu Trulben im Betrage von 1300 Mtk. Für dies 
geradezu hochstaplerischen Manipulationen erhielt 
seikolaus Hunkler eine Gefängnißstrafe von 
bJahren, Johannes Hunkler eine solche von 
b Monaten wegen Hehlerei und Martin Farkony 
eine solche von 2 Jahren. (3Ztg.) 
— Pirmasens, 18. Dez. Die im Verlage 
der Buchhandlung von K. Lützel dahier erschienene 
Wandkarte des Amisbezirks Pirmasens hat der 
. Regierung vorgelegen und wurde von dieser gut⸗ 
gdeheißen und den Schulen des Amtsbezirls zur 
Anschaffung empfohlen. 
— In Speyher wurden vorgestern Abend 
nittels Einbruchs in der Bahnhof Restauration 
angefüͤhr 300 Mt. gestohlen. Ein Hauszßursche ist 
der That verdächtig und wurde bereits verhaftet. 
— Wachenheim. Unter den Pferden in 
den Stallungen der Frau Wittwe Wolf hier herrscht 
augenblicklich eine bis jetzt unerklärliche Krank⸗ 
9cit mit seuchenarfigmtödtlichen Ausgana. 
Es sind unter den 8 Oekonomiepferden, welche noch 
in rustigem Alter und guten Stand gewesen, im 
Laufe der letzten 6 Wochen vier werthvolle Thiere 
zu Grunde gegangey. Die Erscheinung der Krank⸗ 
heit findet in wiederholten Krampfanfällen, welche 
absolut tödtliche Folge haben, statt. Die Stall- 
pflige, das Futter, sowie die thierärztliche Behand⸗ 
iung sind vorzüglich und deshalb ist es unerklärlich, 
was die Ursache dieser bedauerlichen Thatsache sein 
fann. Man hat Heu und Hafer aus verschiedenen 
Gemarkungen an die Berliner Thierarz neischule ge⸗ 
schictt, welche saͤmmilich als gut befunden wurden. 
— Ludwigshafen, 18. Dez. Wie man 
dem „Pf. K.“ mittheilt, hat die hiesige Pfaälz. 
Preßhefen, und Spritfabrik keinen 
jhrer Arbeiter entlassen. Die Rektifikations Anstalt 
und Brennerei, die man fur am meisten gefährdet 
hielt, sind vollständig intakt geblieben und nur 
her Muͤhlenraum ist abgebrannt. Die mit eisernen 
Fingangsthüren versehenen Keller, welche massive 
Decken aus Eisen und Cement haben, bergen den 
Sprit, der nur in eisernen Reservoirs unter- 
gebracht ist, wodurch jede Gefahr ausgeschlossen. 
Maschinen⸗ und Kisselhaus sind überhaupt unbe⸗ 
rührt. Wie man hört, wird nun in allen Räu- 
men ein solides eisernes Deckengewölbe herge⸗ 
stellt, so daß ein ähnliches Unglück nach mensch⸗ 
iicher Berechnung so leicht nicht mehr vorkommen 
kann. 
— Frankenthal. Reallehrer Krapp ver⸗ 
kaufte an Mechaniker Weißmann 20 Dezimalen 
Bauplat an der verlängerten Amalienstrake 
um 5200 Mark. 
— Weisenheim sa. S., 17. Dez. Heute 
Vormittag gingen auf der Strecke Freinsheim— 
Weisenheim zwei mit Letten beladene Eisen⸗ 
zahnwaggons durch und rasten in schnellster Fahrt 
zegen den Bahnhof Weisenheim. Eine auf dem 
Heleise fahrende Draisine, von welcher sich die 
darauf befindlichen Arbeiter schleunigst durch Ab⸗ 
pringen retteten, wurde aus den Schienen gewor⸗ 
fen, und im hiesigen Bahnhof von der Wucht des 
Anpralls ein beladener Kohlenwaggon total zer⸗ 
rümmert, während ein zweiter Wagen durch den 
Zusammenstoß defelt geworden ist. 
— Kirchheimbolanden, 18. Dez. Bei 
der gestern stattgehabten Vergebung bezw. Ver⸗ 
tteigetunz von Stein⸗ und Kieslieferungen auf 
tädtische Stroßen, Bergebung von Leichentrans- 
pocten und städtischen Fuhren für die Jahre 1890, 
)1 und 92 wurde an nachfolgende Unternehmer 
dergeben: Leichentransport pro Fahrt 280 Mt. an 
den seitherigen Unternehmer Herrn Philipp Jung. 
— Steinlieferungen per Kubikmeter 3.40 Mk. an 
Herrn Ludwig Pfannenfliel, Bäcker. — Sigdtische 
Fuhren: Zweispänner zu 6.50 Mk. an Herrn Louis 
Seyler, Einspänner zu 4. — Mk. an Herrn Ph— 
Jung — Kiesfuhren per Kubikmeter 98 Pfg. en 
Herrn Grorg Adermann II. (Ndpf. B.) 
— Kirchheimbohanden, 18. Dez. Heute 
jeht es recht lebhaft zu in unserer Stadt. Im 
Sitzungssaole des Schöffengerichts hatten an 
Klaͤgern, Beklagten, Zeugen und Rechteanwälten 
— nicht weniger als vier — eine siattliche An⸗ 
zahl von Personen zu erscheinen, zu welchen sich 
noch diele Zuhörer gesellten, so daß der ohnedies 
jehr knapp bemessene Raum überfüllt war. Es 
jandelt sich zumeist um B leidigungsprozesse, welche 
umteil schon langere Zeit das Tagesgespräch und 
den Gegenstand mancher Betrachtung bilden. Vor⸗ 
nebmlich word erörtert. welch' erhebliche Summe an 
Ausland. 
Brüssel, 18. Dez. Baron Lambermont er⸗ 
lärte gegenüber der pessimistischen Auffassung der 
ranzösischen Presse den praktischen Erfolg der 
Afrika⸗Konferenz fur gesichert. 
Paris, 18. Dez. Prasident Carnot empfing 
normittags den portugiesischen Gesandten, Grafen 
de Valbom, der ihm den Cordon des Ordens 
»om, Turm und Schwert überbrachte. 
Bern, 18. Dez. Der Ständerat und der 
PNationalrat haben einstimmig 171)3 Millionen 
Franken für die Beschaffung von kleinkalib— 
zigen Gewehren und 8088000 Franken für 
Befestigungen auf dem Gotthbard be— 
willigt. 
Wien, 18. Dez. Den verschiedenartigsten 
Ausstreuungen gegenüber erklärt der griechische Ge⸗ 
sandte Dragumis, daß keine griechische Note 
vbezüglich des Fermans über Kreta eriassen worden; 
daß die Nachricht, König Georg sei geneigt, 
1WBzudanken, völlig erfunden sei. 
VBokale und pfalzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 19. Dez. Gestern wurde 
auf dem Jagdgebiete des Herrn Kommerzienrates