Full text: St. Ingberter Anzeiger

Gerichts⸗, Straf⸗, Anwalis⸗ ꝛc. Kosten — abge⸗ 
sehen von dem Aerger und denzSorgen, welche solche 
Angelegenheiten den Beteiligten bereiten müssen — 
mitunter mutwillig hervorgerufene Prozesse aufge⸗ 
wendet werden muß. „Mehr als 1000 Wark kosten 
diese Geschichten“, sagte gestern einer und er mag 
techt haben. Welche bittere Klagen und Beschwerden 
vürden erhoben, wenn ein solcher Mehrbetrag an 
direkten oder indirekten Steuern, für irgend einen 
jffentlichen oder gemeinnützigen Zwrck von einer 
zleichen Anzahl von Personen aufzubringen wäre? 
Die Lehre, welche man daraus ziehen kann, liegt 
tahe, und wir haben wohl kaum vötig sie des 
veiteren zu eroͤrtern. (A.) 
Vermischtes. 
F München, 16. Dez. Kandgericht J.) 
Die Bayerische Notendank gab am 28. März 1887 
an die Sächsische Bank in Dresden ein mit 600 
Mk. deklarirtes Packet dahier auf die Post. Das 
selbe kam am 29. Maärz in Dresden an und wurde 
durch einen Postboten einem Direktorialbeamten 
übergeben, welcher die Siegel unverletzt fand und 
den Empfang bestätigte, der Direktor der Bank be⸗ 
nerkte einen Riß an dem Packet, und stellte es 
sich heraus, daß statt 37,200 Mk., wie sie nach 
dem beigegebenen Verzeichniß die Notenbank abge— 
chickt hatte, nur 35,800 Mk. in dem Packet vor⸗ 
handen waren, mithin 1400 Mk. (14 Hundert- 
marknoten) fehlten. Die Untersuchung gab keinen 
Anhalispunkt, wer das Vacket spoliirt habe, und so 
lehnte der bayerische Posfiskus die Zahlung des 
deklarirten Werthes von 600 Mk. ad, weil das 
Backet ohne Vorbehalt angenommen wurde. Das 
Backet war bei der Allgemeinen Versicherungsge- 
eslschaft „Viktoria“ in Beclin versichert, welche das 
MNanco von 1400 Mk. deckte und die 600 Mtk. 
zegen den Fiskus einklagte. Nach Aussage der 
ziesigen Bankbeamten wurden die 37,200 Mk. 
richtig abgeschicktk. Die Klage wurde kosteunfälliq 
ibg wiesen. 
F Munchen, 18. Dez. Der Geschichtsforscher 
geheimrath Friedrich Wilhelm Benjamin v. Giese⸗ 
recht, Prof. der Geschichte an der hiesigen Uni⸗ 
Zersität, ist in vergangener Nacht um 12 Uhr ge⸗ 
torben. (G. wurde am 5. Maärz 1814 zu 
Berlin geboren; wurde 1857 als ordentlicher Pro⸗ 
essor nach Königsberg berufen und folgte 1862 
iach Sybels Abgang einem Ruf als Poofessor 
)er Geschichte ach München. Hier wurde er zum 
tandigen Sekretär der historischen Kommission er⸗ 
annt und im Jahre 1865 durch Verleihung des 
Irdens der bayerischen Krone in den Adelsstand 
rhoben.) 
F Paris, 18. Dez. In der Seinepräfektur 
wurde heute der Direktor der Departemen; 
zalangelegenheiten Roux von seinem 
rüheren Sekretär Regat durch drei Revolberschüsse 
retödtet. Regat wurde sofort vehaftet und er— 
lärte, er hätte Roux getödtet, weil dieser Schuld 
in seinem ganzen Familien Elend gewesen sei. 
soux und Regat standen sich sehr nahe. Der 
kErmorderte förderte Regat in jeder Weise. Man 
jält den Mörder für geisteskrank, wahrscheinlich 
eidet er an Verfolgungswahn. 
F Yokohama, 30. Okt. An Bord des 
japanesischen Passagier-Dampfers „Ssktrio“ ereignete 
ô—— ———t ———————— — 
Gigr Eins. von nur 70 Pfg. in 
Briefmarken vers. ich nach jedem 
Ort franco 50 der besten Lieder w. z. B. 
Still ruht der See. Das Kaiserveilchen, 
Die schöne Adelhaid. O du himmelbl. 
See. Die alten Deutschen tranken ja 
auch. Ob Aeuglein sind blau. Nur 
am Rhein u. s. w., ferner Volks 
kalender 1890, Bücher, Gedichte 
tomisch. Vorträge, Polterabendscherze. 
rol. Scherzbild Fischerin Du Kleine. 
FIrl. Preuers Abenteuer. Der betrogene 
Fhemann. 12 col. Bilder m. Gedichten, 
did. Kniffbilder ꝛc. Alles zus. nur 
70 Pfg. Rreller Werth 3 Mk. A. 
ens Verlag. Berlin. Brunnenste. 
77. 
ich zwischen Foochsw und Sharppeake eine fuͤrchter- 
liche Kessel: Explosion. Von 97 Passagieren der⸗ 
loren 65 das Leben, indem sie eniweder ertranken 
»der den Brandwunden erlagen. Auch vier Leut— 
der Mannschaft wurden getödtet und 12 Passa⸗ 
gieren und 2 Matrosen erlitten gräßliche Ver 
letzungen. 
Neueste Nachrichten. 
Saarbrücken, 19. Dez. Bei der heutigen 
Frühschicht ist alles rubig und vollzählig an— 
lefahren zu Grube König. Kohlwald, Wellesweiler, 
Böttelborn, Heinitz und Dechen; in Maybach fehlen 
nur noch 50 und in Friedrichsthal einige Mann. 
Juf Grube Reden sind ehenfalls ewa 50, auf 
zJenplitz 250 und Schwalbach 200 Mann nicht 
ingefahren. In Dudweiler und Kamphausen sind 
vieder mehr Leute angefahren als gestern, in 
Fätzersfreude streiken nur noch 4 Mann. In 
Sulzdach streilt noch 14 der unterirdischen Beleqg— 
chaft. in Altenwald ẽs und in Kreuzgräben uß. 
—B 
Mäünchen, 18. Dez. Abgeordneten⸗ 
ammer. Bei dir heutigen Brratung des Etats 
»er Forst-⸗, Jagd⸗ und Triftverwaltung für ein 
gahr der 20. Finanzperiode besprachen zahlreiche 
stedner die Waldstreuabgabe, Waldabtreibung, 
Schutzwaldung und Forstrechtsablsssung. Die 
Spezialdiskussiin wird morgen fortgesetzt. Am 
Freitag findet die Schlußsitzung vor den Weih— 
achtsferien statt. 
Für die Redaktion nerantwortlich F. X. Deme tz. 
* — — —— 
r Treujahr 
empeehle eine große Auswahl in 
Pegtulutions 
üä⏑ — 
TodesAnzeige. 
Heute Morgen gegen 1 Uhr verschied ganz unerwartet, in Folge 
eines Herzschlages, unser Gatte, Vater. Sohn. Schwiegersohn, Bruder, 
Schwager und Onkel 
Friedrich Friedrich. 
Karten,. 
— 
von den geringsten bis zu den feinster 
Sorien, sowie gelungene 
Neujahrs-Witzkarten. 
Ferner empfehle ich meine sämmtlicher 
—— * 
dehreib- u. Postpapiere 
sowie die dazu passenden Couverté 
zu den billigsten Preisen. 
F. X. Demeéta. 
Buchhandlung. 
Zu beziehen durch jämmtliche Buchhan⸗ 
ungen: 
im Leben Bäcker und Wirth, 
im Alter von 40 Jahren und 9 Monaten. 
Die Beerdigung findet Samstag Morgen 9 Uhr statt. 
m stilles Beileid bittet 
Die tieftrauernde Gaättin: 
Regina Friedrieh, geb. Quirin. 
St. Inabert den 19. Dezemder 1889 
Kicdrieher Sprudel-FPastitlen, bereitet unter ärztlicher 
Aufficht und Controlt aus dem Kiedricher Sprudel, 
ind, wie das Wasser selbst, unuübertroffen 
bei Magen⸗ und Darmkatarrh, Anter⸗ 
leibsleiden. — 
bei Husten, Heiserkeit, Brustleiden 
hei Blasen⸗, Leber⸗ und Nieren- 
leiden. k 
Ausführliches in der Broct 
Der Seilschah des Ficdrich 
zorndeis“, graͤtis in allen 
Depots zu haben. Die 
diedricher Sprudel 
Zastillen werden 
urch Abdampfen des 
Passers geuonnen 
ind enthaͤlt eine 
ßastisle die⸗ 
ethben 
ngetroffen dei 
Ludwig Friedrich. 
Der Alleinverkauf eines amtlich 
empfohlenen konkurrenzlosen Appa⸗ 
rats soll für St. Inghert einem 
intelligenten Kaufmann unter gün⸗ 
stigen Bedingungen übertragen 
werden. Besonders geeignet für 
Nähmaschinen- oder Eisenwaaren⸗ 
Geschäfte, Mechaniker, Uhrmacher 
ete. Refl. wollen sich an Rudolf 
Mosse, Berlin S. W. sub J. 
W. 53755 wenden. 
Gedicht 
Hedichte 
in Hunsrücker Mundart 
von P. J. Rottmann. 
— 
4 Mark. 
Das Wort, daß der Prophet in seinem 
Laterlande nichts gilt, hat sich an dem 
rüheren langijährigen Bürgermeister von 
Simmern, P. J. Rottmann nicht bewährt. 
In unseren Gegenden hatte schon zu Leb— 
eiten des 1880 verstorbenen Herrn seine 
Beliebtheit als Dialektdichter einen außer 
ordentlich hohen Grad erreicht und mit Stolz 
tellte der Rhein⸗ und Moselländer seinen 
dunsrücker Poeten neben Fritz Reuter, Hebe 
ind andere, die in der Zunge des Volk 
edeten. Welch eigenartige unverwüstliche 
draft, welch urwüchsiger Hauch in diefer 
Bolkspoesie liegt, wird einem so recht klar 
venn man die 7. Auflage der Gedichte 
hunsrücker Mundart von Rottmann (Trier 
—D 
dirgt einen wahreu Schatz an Humor, Wiztz 
derzenstiefe und Lebensweisheit in sich, di⸗ 
Form ist kräftig, oft derde, der Inhalt kern— 
gesund und ansprechend. Niemand kan 
diese schlichen und doch so den Nagel au 
den Kopf treffenden Verse lesen, ohne auf— 
Köstlichste unterhalten oder tief ergriffen zu 
werden. Der Vortrag Rottmann'scher Ge⸗ 
dichte wird sich in jeder Gesellschaft Beifal 
erwerben. Als eine sinnige Weihnachtsgabe 
von bleibendem Werth empfehlen sich die 
Kinder der Muse unseres todten Lands⸗ 
mannes, die ihm ein unverwüstlicheres Denk⸗ 
mal setzen, als Stein und Erz. 
Bestand 
theile als 
in ) C Eprudel enthalten sind. 
Aerztliche Autoritäten bezeichnen die 
Niedricher Sprudel-Pastillen als ein 
Uninersal⸗Heilmittel und dann desbalb 
nicht genug eine Probe mit den Kiedricher 
Spraidel-Pastillen empiohlen werden; der 
83s wird durch Erfolg belohnt werden. Die 
RKiedricher Sprucdel-astilien sind in Schach— 
teln zu 75 Pf. in den Apotheken, Drogerien und Minerai⸗ 
asser⸗Handlungen zu haben. 2 
iadrieher ünplldel-Versandt in Eltville IRßh. 
2 
— 
— 
Wer eine Mark 
in Briefmarken einsendet, erhält franko 
uuf den e oer Post zwei Bände des in weitesten 
* Kreisen bekannten und beliebten 
60 Wn 3 ar 
ener a nzei e r Schwäbischen Heimgarkens 
der Stadt Mannheim und Umgebung. mit sehr spannenden Romanen und ausge— 
Mannheimer Journal Amits- und Kreisverkündigungsblait. Erscheint täglich, auchswähliem vermischten Theil, Gedichten, Räth⸗ 
Sonntags 8 bis 16 Seiten groß und kostet pro Quartal nur M. 136 Pfg, durch densseln ec. zugesandt. — Es gibt nichis Passen⸗ 
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und patriotische Haltung; volksthümliche Darstellung; tägtiche Original-Leitarlikel über nungsschreiben. 
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Abonnire den Genecal-Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung ma 
heimer Journal Eingetragen in der Reichspost⸗Zeitungsliste unter No 2288 
Erpedition in Mannheim, ichere Heilung n. eigener Erfahrung 
B 6. 2. neben der kath. Spuͤalticche. B B. * Anwendumg jeglichen Arznei- 
Wir bitten bei Post-Bestellungen stets den gaßzen Titel: „General⸗Anzeiger der Siadlsuittels. Broschüre gratis und franco. 
Mannheim und Umgebungt anzugeben. Art hiur LLäülta welai 
in Zaborze O.S. 
— — — 
Demeß in *5t. Inudbper 
—XXV 
von H. Underberg Albrecht 
Rheinberg 
ücht zu haben hoi 
J. Peters, St Inahert