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Amtliches Organ des königl. Amssgerichts St. Ingbert.
Der ‚St⸗ Jugberter Auzeiger erscheint täglich mit Aussnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs · Vlatt und Mittwochs und Samfiags mit
ufirirten Beilagen. as Vlau lofter dierieljahrlich A G cinschleßüich ragerlohn; durch die Post bezogen 14 78 7 einschlietlig 40 — Zustellungzgebuhr. Die
Finruckungsgebühr sar die Agespallene Sarmondzeile oder deren Raum beträgi bei Inseraien aus der Pfalz 10 4, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition
Auetunfi cibein. 1533. Neklamen 30 2 Kei Amaliger Einrndung wird nur dreimalige berechnet.
A⸗ 298. Montag, 23. Dezember 1889. 24. Jaͤhrg.
Deutsches Reich.
München. Se. Kal. Hoheit der Prinz⸗
Kegent hat Se. Exzellenz den Herrn Kultus⸗
minister v. Lutz anlößlich des zwanzigsten Jahres⸗
ages der Uebernahme seines schwierigen, verant⸗
wortungsvoslen Amtes durch die Ueberreichung eines
Z‚rächtigen Blumenstraußes ausgezeichnet und dem
Jubilar seine herzlichsten Glückwünsche übermitteln
lassen. „Es ist an fich, wie die „M. N.“ sehr
richtig demerken, schon eine Seltenheit, daß in
unserer raschlebigen und aufreibenden Zeit ein
Politiker den verantwortungsreichen Posten eines
Ministers so lange Zeit verfieht; Muinister Lutz
hat aber zugleich eine harte Zeit aufregender
Zämpfe zu überstehen gehabt — und die Kriegs⸗
ahre zählen ja doppelt! Wenn Frhr. v. Luß heute
auf die langen Jahre seiner Thätigkeit zurückdlickt
— wir glauben, er darf mit fich zufrieden sein.
Moͤge Se. Exzellenz noch lange in ungebrochener
Kraft an der Spitze des bayerischen Ministeriums
stehen, ein treuer, erprobter Diener seines Herrscher⸗
hauses, ein geschickter und energischer Leiter der
dayerischen Politik!“
Berlin, 21. Dez. Kaiser Wilhelm ist
njon den Folgen der Erkältung vollständig wieder⸗
pergestellt. Er nahm Nachmittags einige Vor⸗
räge entgegen — Unterstaatssekretär v. Zastero w
im Ministerium des Innern ist plötßzlich heute Vor⸗
mittag im Alter von 56 Jahren gestorben. Das
Ministerium widmet dem Heimgegangenen einen
varmen Nachruf in der „Nordd. Allgem. Ztg.“ —
dem Bundesrathe ist ein Gesetzentwurf für
Elsaß Lothringen, betreffend die Veriährung der
Fischereifrevel, zugegangen.
Berlin, 21. Dez. Dieser Tage hat in
Meiningen zwischen dem Erbprinzen von Schaum⸗
zurg Lipp (Buckeburg) und dem Grafen Ernst
sur Lippe- Biesterfeld in Angelegenheiten der
dippe⸗Detmold'schen Erbfolgefrage
eine Unterredung stattgefunden. Belanntlich ist
die Ehe des Fürften Woldemar zur Lippe kinder⸗
os geblieben. Der einzige lebende Bruder des
Fürsten. Prinz Altrander, ist geisteskrank. Unter
Bestellung eines Tutor könnte, der „Post“ zufolge,
ein solcher Fürst auf den Lippe'schen Thron kom. en.
Als solcher wäre vom regierenden Fürsen zur
dippe der Erbprinz von Lipp⸗Schaumburg in
Aussicht genommen. Ob diese Absicht noch be—⸗
ddehe, sei indessen in neuester Zeit nicht ganz
anzweifelhaft. Jedenfalls ist die Vormun' schafts⸗
hestellung, dielleicht auch die soeben vom Lppe—⸗
chen Landtage veclangte Revision des „pactum
rutorium“ Gegenstand der Bisprechung der Ver⸗
reter der beiden Lippe'ichen Lmien in Meiningen
zewesen.
— —1202
London. 21. Dez. Eine Privatdedesche
us Rio de Janeiro meldet lt. „Fr. Zig,“, daß
zer provisorische Präsident der Republik Bra⸗
fihien, General Deodoro da Fonseca, im
Sterben liegt; es werde eine erntthafte Minister
trisis befürchtet.
Brüssel, 21. Dez. Die Kongo⸗ Regierung
deabsichtigt beim Wiederzusammentritt der Afrika
Konftrenz die Abschaffung jenes Artikels der
Berliner Kongo⸗Akte vorzuschlagen, welcher dem
Nongo⸗Staate die Erhebung von Eintuhrzöllen
zerbietet.
Paris, 21. Dez. Deputirtenkammer. Der
Boulangist Granger stellt an die Regierung eine
Unfrage über die Einfuhr deutscher Hämmel.
*
Zebende Hämmel seien mit 35 Fr. Zoll das 100
dilogramm belegt, während geschlachtetes Fleisch
uur 3 Fr. Zoll irüge. Der Minister habe die
rinfuhr lebender Huammel am 5. d. M. verboten
ind damit den Markt von La Villette aufs
Z„chwerste geschädigt, da die Einfuhr geschlachteten
eutschen Fleisches sich infolge dessen im Jahre
889 auf acht Mi ionen Kilogramm gesteigert
abe. Außerdem s'ien dadurch verschiedenen In⸗
ustrieen die nöthigen Rohstoffe entzogen worden.
stidner wünscht zu wissen, wie die Regierung diesen
lebelständen abzuhelfen gedenke. Der Minister
Fahe erwidert, die Angelegenheit sei eine Tarif⸗
rage. Die Aufgabe der Regierung aber sei, das
ranzösische Vieh vor Ansteckung zu schützen. In
deuischland herrsche unter dem Vieh eine Seuche,
er (der Minister) sei daher gehalten, Vorsichts-
naßregeln zu treffen. Granger meint, eine
Sperre habe genügt, ein Einfuhrverbot aber sei
— gewesen.
euenburg, 21. Dez. Das Schwur⸗
gericht sprach einstimmig die wegen des be⸗
dannten Asparchisten-Aufrufes Ange⸗
klagten frei.
Capetown, 21. Dez. Die englischen
eriegsschiffe „Raleigh“, „Curacao“ und „Brisk“
erhielten Befehl, unverweilt nach der Del a⸗
304 b ah abzugehen.
»c ale rud proeqe Xachrichten.
* St. Ingbert, 283. Dez. Bekanntlich haben
einige Bürger von Hassel beim kgl Bezirksamte
Beschwerde eingereicht, wegen angeblich bei der
diesjährigen Gemeinderatswahl vorgekom⸗
mener Unrechtmäßigkeit. Wie wir aus guter
QDuelle hören, ist dieselbe vom kgl. Bezirksamt
kostenfällig für die Beschwerdeführer abaewiesen
worden.
*St. Ingbert, 23. Dez. „Vorläufig nicht
treiklen“, das ist das Resultat der gestern Nach⸗
nmittag in Schnappach bei Jakob Hirth abgehaltenen
Bersammlung preußischer Bergarbeiter. Eine An⸗
‚jahl von gut 1200 Mann hatte sich eingefunden,
bon denen viele, da der Raum beschränkt war, auf
der Straße aushielten. Um 44 Uyhr erschien der
gl. Bezirkbamtmann Herr Dr. Schlagintweit aus
Zweibrücken mit Herrn Stadtischreiber Pflug von hier.
Die Versammlung eröffaete Bergmann B erwanger
mit einem kraftig aufgenommenen Hoch auf S. M.
den Kaiser und S. Kgl. Hoheit den Prinzregent
Zuitpold. Herr Bezirkssamtmann ermahnt, in den
Berhandlungen auf gesetzmäßigem Boden zu bleiben,
denn nur mit dieser Bedingung sei die Versamm⸗
lung auf bayerisch m Gebiete gestattet. Nachdem
um vorsitzenden Komite gewählt find die Bergleute
Berwanger, Müller, Thome und Maaß, tritt als
kedner auf Gräber, welcher darauf hinweist, daß
ie heute einen bestimmten Entschluß fassen müßten,
zisher sei nichts erreicht worden, als die Wiederan⸗
egung der abgelegten Kameraden. Er drückte sein
erstaunen darüber aus, daß ein Kamerad verhafte
borden sei, der auf der St. Ingderter Versamm
ung, soviel er, (GGräder) wisse, nur gesagt habe:
56 liegt noch e'was zwischen uns.“ Die Bergleute
zerstünden nicht immer die Worte zusetzen. Heute
andle es sich um die Brodfrage; es sei bewiesen,
aß den Bergleuten Unrecht geschehen sei. (Wir find
m Recht). Uebrigens besäßen selbst viele Beamte
„ympathien für die Bergleute. Dohne II.-⸗Reden
childert die Lage der Bergleute; diese hätten an
inem Lohntage oft nur 30 Mark bekommen, trotz
em der Steiger gesagt hätte. sie bekämen guten
Lohn; deshalb seien sie gezwungen, Schulden zu
nachen. Graber wendet sich gegen die Be—⸗
jauptungen, die Bergarbeiter haben genug Lohn,
indem er einen Fall mitteilt, wo Einer auf 15
Schichten 36 Mark erhalten habe. Thome sagt es
sei jetzt zu entscheiden: was thun ? Er schlägt die
Wahl einer neuen Abordnung zur Verhandlung mit
er Direktion vor (Rufe: Streiken). Der Herr
dandrat in Saarbrücken habe sich die Wünsche der
tzergarbeiter beim Empfang ihrer Deputation am
tzten Mittwoch aufnotirt. (Einzelne Streikrufe und
Biderspruch; dies auch bei der Frage durch Dohne II.:
Was foll geihan werden?) Dohne fährt fort:
Bedenket, was Ihr gerufen: Streik, vergesset euer
Wort nicht. Berwanger räth auch vom Streik ab,
venn der Kaiser höre, daß sie streilen wollten, so
önne die Sache schlecht ausgehen; auch die bisher
abgelegten Bergleute Müllr und Bachmann
vollten morgen anfahren, nachdem ihnen gesagt
vorden sei, sie möchten sich morgen zur Schicht
nelden. Der ebenfalls wiederangelegte Gräber will
norgen anfahren. Die Bergleute Walmrot, Thome,
Dohne und Müller fordern, da noch emige Streik⸗
rufe erschallen, zur Einigkeit auf. Ebenso Gräber,
welcher die bisher erreichte Lohnerhöhung als Folge
des Zusammengehens darstellt. Wilh. Wunn⸗Dud⸗
veiler schiägt vor, zumal ja 110 der Kameraden
chon arbeiten, gleichfalls anzufahren und dann
einen Tetmin zustellen fsür Befriedigung der For⸗
derungen. Es stellt sich heraus, daß „Maybach“
arbeitet, die anwesenden Bergarbeiter der Grube
„Altenwald'“ stimmen für Anfahren. Herr
Bezitksamtmann empfiehlt Ausstandsfrist bis
l. April, Dohne solche bis 1. Februar. Emigkeit
herrscht nicht, doch sind die Streiklustigen in Min-
derh it. Herr Bezirksamtmann spricht den Leuten
zu, die Sache nich leicht zu nehmen, und rügt, daß
luugere Leute in der Versammlung sich undedacht äußer⸗
sen. Die Sache bedürfe ernsten Erwägens gesetzter
Maänner. Diese Vorsteillungen des Heirn Bezirks-
imtmanns hatten den günstigsten Einfluß. Thome,
dollet, Müller sowie Mohr⸗Rußhütte und Ber—
vanger rathen widerholt vom Ausstande ab, Ph.
Scheiden: Reden theilt mit, daß in Reden durch An⸗
chlag bekannt g geben sei, daß, wer morgen nicht
anfahre, abgelegt werde. Berwanger macht darauf
ufmerksam, daß die Wü sche der Bergleum: NRiün⸗
»ige Schicht, Schichtlohn von mindestens 3,50 Mt.
und Unbehelligtteit der Mitglieder des Rechtsschutz⸗
hereins, durch den Herrn Landrat Sr. M. dem
daiser ja übermutelt würden; man solle deshalb
die Antwort des kaiserlichen Herrn abwarten und
nicht streiken. Hierzu entschließt sich dann die Ver⸗
ammlung einstimmig. Mit einem Hoch auf den
taiser und den Prinzregenten schloß di Versamm—
ung. Der Heri Bezirksamtmann drückte seine Ge⸗
augthuung über den Beschteß aus und forderte die
Anw senden auf, in Ruhe und Ordnung dein Heim-
weg anzutreten. Auch ihm wurde zum Schluß ein
dreifaches Hoch noch dargebr cht.
— Kaiserslautern, 21. Dez. Ein Herz⸗
schlag endete in der vergangenen Nacht plötzlich
das Leben des Herrn Jakob Pfaff, des jüung⸗
sten Sohnes des Herrn Kommerzienrathes und
Nähmaschinenfabrikanten G. M. Pfaff. Der Ver⸗
storhene, welcher in der Fabrik hervorragend thätig
war, errcichte ein Alter von etwas über 383 Jahren,
hatte sich erst vor zwei Jahren verheirathet und
hinterläßzt eine trauernde Witwe mit einem Kinde.
— Gustav Richter in Annweiler hat
für einen Maßstaubeschlag Vatent angemeldet: der⸗