193, 156 Mk. u. s. w. Wer unter den Lehrern
uð yie diesem Institute die große Wohlthat ab⸗
prechen, die es jedes Jahr in die Familien der
derwaisten Lehrer hineinträgt.
Zermilscytes.
Neunkirchrn, 80. Dez. Die Zahl der⸗
enigen, welche sich durch Zahlung eines Geldbe⸗
rages zum Besten hiefiger Armen von der Gratu⸗
alen mittelst Neujahrskart en entbunden
haben, beträgt ca. 150 mit ungefähr 200 Mk.
Beitrag.
Saarbrücken, 29. Dez. Eine Verlrauens⸗
— LDD
fiadet am Samstag den 11. Januar in der Kron⸗
schen Wirtschnft zu Bildstock statt, welche sich mit
dec Rechnungslegung pro 1889 und der Wahl
eines Präsidenten „im Notfelle“ befassen soll.
p. Auf Einladung der Abteilung Saarbrücken
der deutschen Kolonial⸗Gesellschaft wirt am Sonn⸗
tag, den 5. Januar, abends, Herr Professor Dr.
Fabri im neuen Kasino zu Saarbrücken
Anen öffenthichen Vortrag über „deutsche
Kolonialpolitik“ und über die „Anti-Sklaverei⸗
Politik“ halten.
7 Die wegen Beamtenheleidigung verurtheilten
preußischen Bergleute Warken und Geno ssen
haben Revision beim Reichsgericht anmelden
assen.
Diedenhofen. Die spanischen
Insurgenten“ haben in letzter Zeit ihr
Haunerkunsstück in unserer Gegend wiederum ver ⸗˖
ucht. Seit etwa 15 Jahren bemüht sich die
aubere Gesellschaft regelmäßig alle 228 Jahre
Denjenigen einige hundert Mark abzuschwindeln,
velche ihren Geschichten Glauben schenken. Ob schon
Jemand auf den Leim gegangen ist? Die Be—
rogenen ziehen jedenfalls vor zu schweigen. Es
geht in der Regel, wie die „M. u. N. Ztg.“
chreibt, folgendermaßen zu: Ein „politischer Ge⸗
angener“, der jetzt noch hinter Schloß und Riegel
itzt, schteibt an irgend eine wohlhabende Persön⸗
lichkeit in Diedenhofen oder der Umgegend, daß er
an einem Aufstand in Spanien theilgenommen, und
Is die Sache schief ging, mit einer wohlgefüllten
Siaatskasse über die Pyrenäen geflüchtet sei. Er
defand sich gerade in Lothringen als die spanische
Regierung seine Auslieferung forderte. Um den
Schatz zu retten, hat er denselben in der Umgegend
‚on Diedenhofen vergraben und über die Oertlich-
keit einen Plan aufgenommen. Er erklärt sich be⸗
reit, dem Adressaten ein Drittel des Geldes zu
überlassen, wenn derselbe sich entschließen will, an
eine gegebene Adresse nur die kleine Summe zu
übersenden, welche zur Bestreitung der Reisekosten
einer Vertrauensperson erforderlich ist, die den Plan von
Spanien nach Lothringen überdringen soll Es liegt
ans ein solcher Brief vor, datirt von dem MWilitär⸗
Jefängniß zu Valladolid, den 16. Dez. Derselbe
hdurde an einen unserer Milbürger adresfirt. Der
Verfasser, der Luis Pezuela unterschreibt und sich ehe-
mahliger Zahlmmeister im spanischen Heere“ hetittelt,
behauptet, daß er im Jahre 1886 unweit Dieden-
hofen eine spanische Kriegskasse mit 590.000
Franken versteckt habe.
In Brucsal, soll in der Näh der
Basfabrit eine Anstalt zur Gewinn⸗—
aung von Kohlenwasserstoff errichtet
werden. Das Produkt soll zur Läuterung bezw.
Verbesserung des Leuchtgases dienen, wobei eine
ẽrsparniß von 40 pCt. erzielt werden kann. Grün⸗
der des Geschäftes ist Jagenieur W. Henning,
Prokurist der weltbekannten Firma Schnabel und
henning, Zentralweichenstellungsapparatefabrik.
Die Stadt München wird dem Dichter
dermann Lingg an seinem 70. Geburts⸗
jage, dem 22. Januar, das Ehrenbürgerrecht ver⸗
ieihen.
München. Das schon seit vielen Jahren
dentilirte Fernbahnprojekt scheint sich nun verwirk-
lichen zu sollen. Das „Ferndahnprojekt“ schließt
an die Arlberg⸗Bahn bei Imst an und geht über
Nassereit und den Fernpaß nach Leermoos, Reutte
und Füssen. Der Anschluß Garmisch-Partenkirchen ˖
deermoos würde sicherlich sofort erfolgen und damit
eine neue internationale Reiseroute geschaffen sein,
nuf welcher wohl der größte Theil aller über den
Brenner, und ein Theil der Arlbergreisenden ver—
kehren würde. Der Fernpaß mit der Sigmunds⸗
urg, die Strecke Leermoos-Garmisch, das Garmisch⸗
Partenkirchener Thal mit Badersee, Eibsee, Höllen⸗
hal und Partnachklamm gehören zu dum schönsten,
was in den Alpen zu sehen ist.
F Munchen. In der Milste der siebziger
Jahre hatte hier eine Gerichtsverhandlung
Kel von sich reden gemacht, in welcher ein hiesiger
Jrivatier wegen eines um drei Gulden ) ge⸗
chworenen äußerst frivolen Meineids zu drei Jahrn
Zuchthaus verurteitt worden war. Dem Verur⸗
eilten gelang damals die Flucht. Nach fünfzehn ·
ahrigem Aufenthalt im Auslande (Corfu) kam der
Nann unlängst aus dem freiwilligen Exil zuruck,
im sich zum Strafantritt zu melden. Er soll fich
nit der Absicht tragen alsbald ein Gnadengesuch
einzureichen.
F Ein Prihat-Telegramm des „B. T.“ aus
gréslau übermittelt die betrübende Nachricht,
daß Profe ssor Felix Dahm, der rühmlichfi be⸗
annte Dichter, an der Grippe erkrankt sei und
nfolge einer hinzugetretenen Lungenentzundung in
debensgefahr schwebe. Seine Gattin ist ebenfalls
erkrankt.
Danzig, 30. Dez. Heute früh ist die
hiesige Gewehrschaftfabrik nie derge—
brannt.
fKampfeum die Schwiegermutter.
Die Deutsche Familien⸗Zeitung“ in Hambucg hat
»en Einfall gehabt, ein Konkurrenzschreiben zu
veranstalten. durch welches sowohl Anklagen als Ver⸗
heidigungen der so viel gehaßten und geschmähten
Schwiegermutter gesammelt und aus den Einsen⸗
zungen festgestellt werden soll, wer der Stärkere —
Anklager oder Vertheidiger — in diesem Turnier
st. Für die zwei besten Arbeiten sind Prämien
‚on je 100 Mack ausgesetzt. Die Einsendungen
ollen in der „D. F. Z.“ veroͤffentlicht werden.
Charleroi, 80. Dez. Die Zahl der
Ausständigen beträgt gegenwärtig gegen 17000.
die Ruhe wurde nirgend gestört. Der Gouverneur
)es Hennegau verhandelte heute mit den Ver⸗
rauensmännern der Arbeiter und Arbeitgeber zum
Zzwecke einer Verständigung.
. Der Erdbauer des Eiffelturmes,
Ingenieur Eiffel hat sich für 2 Millionen in
Haris ein schönes Haus gekauft. Diese Summe
kellt ungefähr den Gewinn dar, den er bei der
ẽ7ẽrbauung des Turmes davongetragen hat.
FFlorenz, 830. Dez. Im „Teatro
Umberto“ brach zwei Stunden vor der Premiete
des Ballets „Amor“ wahrscheinlich infolge eines
Anfalles bei der elektrischen Beleuchtung Feuenr
uus. Trotz der augenblicklich begonnenen Lösch—
airbeit war das große Theatergebäude in wenigen
„tunden eingeäschert. Der Schaden übersteigt eine
Million Lire, 250 Personen siad brodlos.
Von der Erde verschlungen. In
Reapel öffnete sich in Folge eines Sturzregens
zei Piedigcotta plötzlich ein Abgrund, in welchen
ier Manner, drei Frauen und zwei Kinder hin⸗
eingerissen wurden. Mit den größten Anstreng⸗
ingen wurden vier der Verunglüctten gerettet,
velche i-doch hoffnungasvoll darniederliegen.
Landwirthschaftliches.
Zur Schrotfütterung.
In welchem zerkleinerten Zustande soll das
—„chrot verfüttert werden, soll es grob gemahlen
der in Mehlform den Tieren gereicht werden?
Ddiese Frage legt sich mancher Landwirt, der rationell
üttern will, gewiß vor. Dieselbe ist aber — wie
n der „Hamb. Corresp.“ ausgeführt wird — nicht
o einfach zu beautworten, als sie gestellt werden
ann.
Durch das Schroten werden die ganzen Körner
erkleinert, durch das Mahlen werden sie ganz fein
»erarbeitet. Wo die Zähne der Tiere gesund sind
ind die Arbeit des Kauens genügend verrichten kön⸗
nen, wird man das Schroten oder gar das Mahlen
ür gewöhnlich unterlassen können. Dagegen wird
nan dasselbe vornehmen, wenn die Tiere die Kötrner
der Hülsen und Getreidepflanzen ungenügend kauen,
ind wenn das Quefischen nicht ausreicht zu einer
vllständigen Verdauung. So wird man z3. B.
ungen Rindem die Korner in gequetschtem Zustande
jesser reichen, als in heilem oder geschrotenem,
vährend man älteren Tieren diese Kraftfuttermittel
n grobgeschrotenem Zustande geben wird. Je feiner
as Schrot gemahlen ist, je mehr es also Mehl wird,
zesto leichter bildet es im Magen einen kblumpen—
irtigen Zustand, verkleistert und wird säuerlich, wirkt
zberhaupt leichter erschlaff nd auf die Verdauugs⸗
rgane. In feinge mahlenem Zustande verdirbt das
draftfutter leichter und verliert leichter die Nahr—
agftgkeiit und Verdaulichkeit. Bei längerer Verab⸗
reichung von mehligem Schrot als haupisächliches
Zraftfuiter konnen besonders bei Pferden leicht
Berdauungsstörungen eintreten. Ist das Schrot
zrob, solfind die Tiere gezwungen, dasselbe noch zu
Huen und gut einzusp⸗ichein, was sür den Ver⸗
auungsapparat zuträglich ist, zur Ernährung and
dräftigung des Körpers beiträgt. Zur Verfütterung
der Gerste an Schweine ist das Schroten ganz
wecmäßig, wenn vor dem Verfüttern ein Anquellen
nit Wasser stattgefunden hat, wie es uberhaupt
ratsam ijt, vor dem Verfürttern die zerkleinerte Gerste
erst quellen zu lassen, um das gefährliche Nachquellen
m Magen zu verhüten. Der Hafer ist als Schweinen
futter zu teuer; soll er dennoch benutzt werden, so
zibt man ihn den Ferkeln in Form von Hafer⸗
nehl in die Milch. Der Hafer hat viel Hülsen⸗
nasse, also viel Holzfaser, welche von den Schweinen
nur wenig ausgenutzt wird. In grob geschrotenem,
pie in gequetschtem Zustande darf man ihn den
Zchweinen wohl ohne Bedenken reichen. Die
Schrotgabe soll möglichst trockken und mit maßig
ingefeuchtetem Strohhäcksel zusammen genommen
erfolgen. Empfrehle swert ist das Anschaffen einer
ꝛigenen Schrotmühle, um alles Schrot zu besitzen
ind um das Zerkleinern kurz vor der Fütterung
hornehmen zu können, wodurch das längere Auf—
hewahren des Schtotes, was zu Verlusten führen
tann, vermieden wird.
Familiennachrichten.
Gestorben: In Neunkirchen Ernst Vetry,
38 J. a.; in St. Johann a. S. Wittwe Josebh
Marx,. 80 J. a.; in Stockbornerhof Philipp
Jakob Schuur, 63 J. a.; in Frankenthal Rnna
MNaria Laforet, geb. Heibert, 71 J. a.; in Neu⸗
tadt Katharina Mahler, geb. Pfaff; in Muß—
ach Katharina Baßler, geb. Klohr.
Neueste Nachrichten.
Frankenthal, 80. Dez. Nachdem fes⸗
gestelt wurde, daß die Influenza in hiesiger
Stadt eine weitere Ausdehnung nicht genommen
hat, wurde der Beschluß, die Schulen bis zum
3. Januar zu schließen, aufgehoben und beginnen
dieselben nunmehr wieder am 2. Januar.
Gf. K.)
Stuttgart, 80. Dez. Der General der
daballerie b. Alvensleben, kommandirender
Heneral des 13. Armeekorps, und Oberst Krum⸗
nacher sind auf Befehl des Königs nach
Berlin gereist, um den Kaiser namens des Armee—
'orps und seines Regimerts zum Jahreswechsel zu
deglückwünschen.
Danzig, 30. Dez. Beim Brande der
Bewehrsschaftfabrik ist nach weiteren Er—
mittelungen die große Betriebsmaschine nur leicht
beschödigt und betriebsfähig geblieben. Etwa 250
Arbeiter sind infolge des Brandes augenblicklich
zeschäftigungslos.
Für die Redaktion verantworilich F. X. derF
Unenthehrliche bektüre! *
——— — 8
8 Man abonniere auf ð
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X —8
Vochepobeift
9
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Organ
der
seutzbhen im fuslanus
— —
Man verlange
robenummer
yon dom
—XV
J Berlin 8.W.