Full text: St. Ingberter Anzeiger

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der eine Fang trug den Fischern also die stattliche 
zumme von 7500 M. ein. 
p London, 10. Febr. Bei Granton in dem Firth 
f dorth strandete gestern früh das britische Kriegs⸗ 
*9 „Watchful“ nud hat trotz aller Anstrengungen 
4 nicht flott gemacht werden können. — Un⸗ 
A Boiton stürzte der Giebel eines Gebaudes ein 
d zertrümmerte in seinem Falle zwei kleine 
Hujer, von deren Insassen sechs, zwei Frauen 
ur vier Kinder, getödtet wurden. 
f Jack, der Aufschlitzer. London, 
q. Febr. Die Mannschaften der zwischen New- 
sort und sKingston (Jamaica) verkehrenden Dam⸗ 
fer wissen von einer Reihe furchtbarer Verbrechen 
u erzaͤhlen, welche in Spanish Town, einem 
yorfe unweit Kingston, verübt wurden und deren 
tur andeutet, daß der unter dem Namen „Jack, 
cr Aufschlitzer“ bekannte Frauenmbrder von 
zhitechapel den Schauplatz seiner Thätigkeit von 
agland nach Jamaica verlegt zu haben scheint. 
n'der Nacht vom 28. November dis zum Freitag 
at dim Neujahrstage wurden in der Umgegend 
zu Spanish Town drei der niedersten Klasse an—⸗ 
hoͤrige Negerinnen ermordet aufgefunden, deren 
eichen in genau derselben Weise verstümmelt 
aren, wie die Opfer von Whitechapel. An einer 
eiche war eine Karte befestigt, auf welcher folgende 
horte geschrieben waren: „Jack, der Aufschlitzer. 
zierze n mehr und dann gehe ich.“ Der 
rauenmörder von Whitechapel verübte sein letztes 
erbrechen in London am Morgen des 9. Novem- 
et. Er muß demnach direkt nach Jamaica gereist 
sein, um dort am 28. November sein mörderisches 
Werk fortsetzen zu koͤnnen. 
f Brüssel, 11. Febr. In Holland herrschen 
mgewöhnliche Ueberschwemmungen. Die Meeres- 
luten durchbrachen die Rotterdamer Dämme, 
vodurch die Stadt teilweise unter Wasser ge⸗ 
dellt ist. 
Boulanger's Pariser Candidatur 
cheint für das Pariser Druckgewerbe eine wahre 
zoldquelle gewesen zu sein. Nach Berichten fran- 
dsischer Zeitungen wurden während der drei Wochen 
jot der Wahl zu Gunsten des Generals Boulanger 
100,000 Plakate, 100,000 illustrierte Zeitungs⸗ 
ummern, 500,000 Broschüren mit Bildern, 
00,000 boulangistische Zeitungsnummern, 1 
Nillion Besuchskarten (72), 50,000 Kataloge, 
li Millionen Aufrufe, 8 Millionen kleiner 
Frospekte, 2 Millionen Wahlzettel und 200,000 
ztück Drucksachen mit Golddruck gedruckt 
ind dersendet. Rechnet man dazu die Veröffent⸗ 
ichungen der Gegenparteien, so läßt sich ermessen, 
wie angestrengt die Pariser Setzer und Drucker für 
nie große Wahlschlacht vorgearbeitet haben. 
F Wien, 11. Febr. Die englische und ein 
roßer Theil der deutschen Post (besonders Berlin 
ind Leipzig) traf mit 30stündiger Verspätung ein 
der Courierzug der Nordwestbahn mußte vorgestern 
srei Stunden unterwegs warten; in demselben be⸗ 
anden sich für 17 Millionen Werthpapiere, von 
zerlin an die ungarische Creditbank bestimmt. Man 
jesorgt die Einstellung des Gesammtverkehrs der 
darl Ludwigsbahn. 
Wien, 12. Febr. Ein fünffacher Mörder 
ind Selbstmörder in Breitensee ist der 839jährige 
doldarbeiter Jo sef Enderle. Er vergiftete seine 
dinder im Alter von 8 Jahren bis zu 6 Monaten 
unch Beiwischung von Cyankali in den Frühstücks 
iffee. Das Motid dieser entsetzlichen That war die 
weiflung, daß er für die Kinder nicht entsprechend 
rn lönne. — 
Zandwirthschaftliche. 
Einfluß der Säezeit auf die Ernte. 
Von Prof. B. S. Jörgensen. 
Gleichgroße Stücke von einem gleichmäßig be— 
andelten Boden wurden in jeder Versuchsreihe bei 
leicher Tiefe mit derselben Menge Aussaat, aber 
u verschiedener Zeit, mit der Zwischenzeit von 
mer Woche besäet. 
Für Roggen und Weizen schwankte die Säe⸗ 
eit vom Schiusse August bis Ende April; die 
6 19jahrigen Versuche ergaben, daß die größte 
irnteausbeute für Roggen nach der Aussaat in 
et 1. Woche September und für Weizen nach der 
lussaat in der 3. Woche desselben Monals erreicht 
vurde; doch ist der Unterschied zwischen den 
nächsten Wochen nicht groß. Erst in der J. Woche 
es Olktober tritt für beide Getreidesorten, am 
deisten jedoch für Roggen, ein bedeutender Rück— 
jang ein, welcher mit später Säezeit foctschreitet, 
denn auch die Abnahme, besonders in den letzten 
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Herioden, die nicht so viele Versuchsjahre umfassen, 
twas weniger regelmäßig war. 
Für Sommersaat wurde das Aussäen von der 
3. Woche März bis zur 4. Woche Juni's mit 
»iner Zwischenzeit von einer Woche variiert; doch 
eeigen die Resultate nicht dieselbe Sicherheit und 
egelmäßigk it wie bei Wintergetreide, was seine 
zatürliche Erklärung darin findet, daß die Vege⸗ 
ationszeit im Frühjahr zu so verschiedener Zeit 
intriffi. 
Zwmei⸗ und sechszeilige Gerste gaben durch⸗ 
chnittlich die größte Ausbeute, wenn sie in der 
etzten Woche des April, Hafer, wenn er Mitte 
April gesäet war, und die Ausbeute verminderte 
ich stark bei späterer Säezeit als 2te (s. Gerste) 
zis Ite (Hafet) Woche vom Mai. 
Für Bohnen und Erbsen schwanken die Resul— 
'ate der einzelnen Jahre sehr; das Säen Mittie 
April gab durchschnittlich das beste Resultat. 
Für Futterrüben und Turnips finden sich nur 
VBersuche von 4 Jahren, doch erscheint es hiernach. 
als wenn die Rüben ein früheres Aussäen vertragen, 
zl5 gewöhnlich angenommen wird. 
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ten ccnuaqꝛu een. 
Der protest. Pfarrer Melchior Jakob Wangler in Ober— 
miesau wurde seinem Ansuchen entsprechend von der Funktion 
eines protest. Distriktsschulinspektors fur den Distrikt Land⸗ 
tuhl enthoben und ihm jene für den Distrikt Waldmohr über⸗ 
ragen; mit der Funktion eines protest. Distriktsschulinspektors 
ür den Distrikt Landstuhl wurde Pfarrer und Delan 
Dtettel in Homburg betraut., 
Ernannt wurden: der kathol. Schulverweser Philipp 
datholy in Mörsfeld zum Lehrer in Kriegsfeld, der inter. 
Verweser der kathol. Schulverweserstelle in Geiselberg, Georg 
Zönninger, zum Schulverweser daselbst, Schulverweser Johann 
öhl in Otterbach zum Lehrer an der kathol. Schule zu 
Fischbach mit Wirkung vom 13 Februar 1889 an, Lehrer 
Johannes Mattern in Cronenberg zum Lehrer in Doͤrr— 
moschel mit Wirkung vom 1. Februar 1889 an, Schulver— 
weser Max Martin in Eusserthal zum Lehrer an der 2 
'athol. Lehrerstelle zu Hainseld mit Wirkung vom 1. Fe— 
zruar 1889 an, der interim. prot. Verweser Jakob Stuchy 
in Reichsthal zum Schulverweser in Niederauerbach, der 
»rot. Lehrer Valentin Weiß in Eusserthal zum Lehrer in 
Insheim, der kath. Schulverweser Johann Kohl in Otter— 
hach zum Lehrer in Petersbächel, der kath. Schulverweser 
Viktor Schuwer in Arzheim zum Lehrer daselbft, die Schul— 
ienstexrspektantin Anna Stamer in Mundenheim zur wirkl 
Z„chulverw, dortselbst, der interim. Verweser Karl Kreis in 
tschberg zum Schulverw. daselbst, der kath. Schulverw 
)ito Siang in Forst zum Lehrec daselbst, Schulverwese 
jakob Simon in Pirmasens zum Lehrer daselbst, der kath 
nter. Verweser Joseph Spindler in Bruchmühlbach zum 
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ind der 4. Lehrer Joh. Lutwitzi auf die 8. Lehrerstelle an 
zer kath. Schuie zu Rheinzabern, der prot. inter. Verweser 
zohann Häusele in Horschbach zum Lehrer in Körborn, der 
ath. interim. Verweser Andreas Berresheim in Trippftadt 
um Schulberw. daselbst, der kath. Lehrer Johannes Mickert 
n Kandel zum Lehrer in Minderslachen. 
In dauernden Ruhestand versetzt: der kath. Lehrer 
zoseph Schreck in Deidesheim unter Anerkennung seiner 
reuen, eifrigen und ersprießlichen Dienste vom 1. März 
889 an, der kathol. Lehrer Philipp Heiech in Lauterecken 
inter Anerkennung seiner langjährigen, eifrigen und er— 
prießlichen Dienstleistnungen vom 1. Februar 1889 an. 
An Stelle des nach Kaiserslautern verzogenen penston. 
dehrers Keßler ist Lehrer Philipp Drescher in Wolfersheim 
ils Agent der Schullehrer⸗Witwen⸗ und Waisen⸗Anstalt 
für den Distrikt Blieskastel gewält worden. 
Der Forstamtsassistent an der Regierung der Pfalz, Kees, 
vurde zum Forstamtsassessor in Auerbach (Oberpfpalz) 
rnannt. 
Der Verweser des Forstaufseherpostens zu Hinterweiden- 
thal, kgl. Forstamtes Pirmasens⸗Nord, Waldaufseher Ludwig 
Woll, wurde auf Ansfuchen seiner dermaligen Funktion ent⸗ 
hoben; dem Gemeindewaldhüter Joseph Fleischer von Bingert 
vurde in widerruflicher Weise die Versehung des erledigten 
Waldwärterpostens zu Feilbingert, kgl. Kommunal⸗Forstamtes 
Alsenz, seinem Ansuchen entsprechend, übertragen. 
Familienuachrichten. 
Gestorben: In Spiesen Friedrich Mudter, 34 
J. a.; in Zweibrücken Wilhelm Schlegel. 59 J. 
a.; in Herschberg Adam Schäfer 78 J. a.; 
Verlobte: Karoline Siffrin, Bildstock, Auqust 
Brotzfeld, Neunkirchen. 
RNeueste Nachrichten. 
München, 12. Feor. Die Königin— 
Nutter hat den König Otto auf Schloß 
Fürstenried bsucht und den Zustand des hohen 
Patienten nach ihrer Ueberzeugung ohne Besser— 
ung gefunden. Dieselbe verließ tiefbekümmert, 
oIhne Hoffnung auf Besserung, das Schloß. 
Berlin, 12. Febr. Der Magistrat in Mün— 
hen hatte beim Reichstag eine Petition eingereicht, 
vonach den Gemeinden das Recht zugestanden wer—⸗ 
»en soll, sowohl vom ausländischen als auch vom 
nländische Wein Steuern zu erheben. Die 
Petitionscommission des Reichstages beschloß, nach— 
dem die Veitreter der verbündeten Regierungen dar— 
zuf hingewiesen, daß nach dem spanischen Handels 
ertrage bis zum Februar 1892 keine neuen inneren 
Steuern erhoben werden dürfen, die Petition dem 
Reichskanzler zur Erwägung darüber zu überweisen, 
ob bei der Rebvision des Handelsbertrages mit Spa⸗ 
nien dem Antrage der Petition Rechnung getragen 
verden koͤnnte. 
Berlin, 12. Febr. In der heutigen Sitzung 
der Abgeordnetenkammer wurde der Entwurf betr. 
Erhöhung der Krondotation in dritter Lesung 
angenommen. 
Berlin, 12. Febr. Die Beratungen zwischen 
den größten Bankfitmen Deutschlands, die Förde⸗ 
cung des Handelsverkehrs zwischen Deutschland und 
Asien bezweckend, find heute durch die Gründung 
der Deutsch-Asiatischen Bank zum Abschlusse 
gelangt. Die Gründer der neuen Actiengesellschaft, 
deren Sitz in Shanghai ist und deren Grundkapi- 
al circa 2212 Millionen Mark beträgt, sind folgen- 
de Berliner Firmen: Disconto-Gesellschaft, Handels- 
Besellschaft, Bank für Handel und Industrie, S. 
Bleichröder, Robert Warschauer u. Co., Mendels⸗ 
ohn u. Co., außerdem M. A. von Rothschild u. 
Söhne, Jacob S. H. Stern in Frankfurt a M., 
Rorddeutsche Bank in Hamburg. Sal. Oppenheim 
jun. u. Co. in Köln, Bayerische Hypotheken- und 
Wechselbank in München. 
Paris, 12. Febr. Der Kriegsminister 
empfing eine Abordnung von 200 Arbeitern einer 
Militärschuhywaaren⸗Fabrik, welche ihre Arbeit ein⸗ 
zestellt hat. Der Minister erklärte, er halte die 
Forderungen der Arbeiter für begründet und werde 
deranlassen, daß für die französischen Arbeiter in 
wei, für die übrigen in acht Tagen die Arbeit 
auf Staatskosten wieder aufgenommen werden solle; 
außerdem wolle der Minister eine Unterstützung 
von 2000 Fr. gewähren. Die Arbeiter begaben 
sich alsddann zum Rathause, um von dem Gemeinde⸗ 
rat eine Unterstützung von 10000 Fr. zu fordern. 
Die Fabrik beschäftigte insgesamt 1200 Arbeiter. 
Wie es heißt, werden am Sonntag mehrere Tausend 
Arbeiter nach dem Vorbilde ihrer römischen Ge— 
nossen durch die Straßen ziehen und Arbeit ver⸗ 
langen. 
VParis, 12. Febr. Eine neuerliche thatsäch⸗ 
diche Feststellung beweist, daß. wenn Eude nicht 
nach Straßburg kam, dafür in Wirklichkeit ihn 
allein die Schuld trifft. Nachdem Eude näm⸗ 
lich auf der deutschen Botschaft den Bescheid er⸗ 
halten, daß das vorgelegte Privattelegramm nicht 
genüge, sondern ein offizielles Telegramm nöthig 
rei, kehrte er in seine Garnison zurück, wo er eine 
Depesche des Polizeidirektors von Straßburg vor⸗ 
jand, welcher die Reise genehmigte und ihm mit⸗ 
teilte, daß die Grenzbehörden angewiesen worden 
seien, ihn ungehindert die Grenze überschreiten zu 
lassen. Hierauf antwortete Eude telegraphisch, daß 
er durch die Fahrt nech Paris ermüdet sei und 
nunmehr auf die Reise nach Straßburg überhaupt 
verzichte. 
Paris, 12. Febr. Der Ministerrath 
beschloß heute, sich dem Antrage Leliovre, demzu⸗ 
folge Preßverleumdungen gegen Beamte den Zucht⸗ 
polizeigerichten zugewiesen werden sollten, zu wider- 
setzen. 
Für die Redaktisn derantwortlich F. X. Dem etz 
Versteigerungs- und Submisstons- 
Anzeigen. 
Im Auftrage der Königl Steuerkasse zu Ne un⸗ 
kürchen werden am 15. Fehr. dss Is., vormit⸗ 
sags 10 Uhr, auf dem untern Marktplatze dortselbst 
zie nachbezeichneten gepfändeten Sachen, nämlich: 
1WBillard. 2 Schreibsekretäre, TI Sopha und ver—⸗ 
chiedene Hausmobilien, zwangsweise gegen gleich 
zare Zahlung öffentlich versteigert werden. 
erzielt man nur. 
7 O l g wenn die Annoncen 
zweckmäßig abge— 
durch Annoncen 3 
phisch angemessen 
zusgestattet sind, ferner die richti ge Wahl der ge— 
igneten Zeitungen getroffen wird. Um dies zu 
erreichen, wende man sich an die Annoncen⸗Exrpedition 
Rudoif Hosse, PFrankfurt a. M., Rossmarkt 20; 
von dieser Firma werden die zur Erzielung eines Erfolges 
rforderlichen Ausküunfte kostenfrei erteilt, sowie Inseraten⸗ 
xEntwürfe zur Ansicht geliefert. Berechnet werden lediglich 
e Original⸗Zeilenpreise der Zeitungen unter Bewilligung 
zchster Rabatte bei größeren Aufträgen, so daß dẽ rch Be⸗ 
nußung dieses Instiliutes neben den sonstigen großen Vor— 
heilen ein Ersparniß an Insertionskosten erreicht wird. 
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