Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
7 et, verter Auzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Zeiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mittwochs und Samftags mit 
n ————— 5 Blait koftet dierteljahrlich 1M 60 — einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 14 75 4, einschließlich 40 Zustellungsgebühr. Die 
wirierue für die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgi bei Inseraien aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Expedition 
iur Auskunit ertheilt, 163, Neklamen 30 . Bei a4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet. 
24. Jahrg. 
PAI. 
DSeutsches Reich. 
Berlin, 18. Febr. Einem Münchener Pri⸗ 
elegramme der „Germania“ zufolge telegraphierte 
zern Pater Acker aus Sanfibar, daß die gefange- 
Nissionare noch nicht frei seien, daß jedoch 
e Hoffnung vorhanden sei. 9000 Mark wären 
rits an Buschiri geschickt worden. 
Berlin, 16. Febr. Einer Hamburger Mel— 
ung der „Nat.Ztg.“ zufolge wird der Zar, be⸗ 
itet von seiner Gemahlin, mit einem Ge⸗ 
wader der russischen Flotte zum Besuch Kaiser 
glhelns in Monat Juni in Kiel eintreffen. 
das Berliner „Tageblatt“ erhält aus Peters- 
cg die Meldung, daß am nächsten Dienstag bei 
t Robert Morier ein großer Empfang statt⸗ 
Jet und daß der Kaiser Alexander, die Kaiserin, 
Großfürst Thronfolger und die Prinzessin Alix 
n hessen bei diesem Anlaß in der englischen Bot ⸗ 
t erscheinen werden. 
gerlin, 16. Febr. Abgeordnetenhaus. 
a weiteren Verlauf der Verhandlung klagten die 
odnischen Abgeordneten über zu strenge Hand⸗ 
ihung des Auflösungsrech:s Versammlungen gegen⸗ 
det. Der Minister erwiderte, der Ueberwachungs⸗ 
enst sei ein äußerst schwieriger; er (der Minister) 
be daher alle Behörden angewiesen, bei der 
uswahl der Beamten auf das sorgfältigste zu 
tahren. Abgeordneter Sombart regte die Rege— 
ing der Landgemeindeordnung in den östlichen 
cdinzen an. Der Minister erklärte, er könne bei 
en großen Schwierigkeiten für die nächste Session 
ach leine Zusage geben. Die geforderte Gehalts- 
thöhung für den Präsidenten des Oberverwalt⸗ 
ugegerichtzs wurde hierauf bewilligt. Fortsetzung der 
atzsberatung Dienstag 11 Uhr. 
Ausland. 
Brüfsel, 16. Febr. Der Minister des Acker⸗ 
les, der Industrie und der öffentlichen Arbeiten, 
Bruyn, ist in einer verkrachten Gründung 
ilippart's compromittiert und wird demissionieren 
men. 
Jaris, 16. Febr. Präsident Carnot hatte 
ute drei Berathungen mit dem Kammerpräsiden- 
n Moéline. Bei der letzten, die um 2 Uhr stat- 
nd, war auch Rouvier zugegen. Alle Versuche 
vch, Méline zur Cabineisbildung zu bestimmen, 
seiterten. Carnot setzte darauf die Berathung mit 
dudier fort, und es heißt, er habe ihm die 
eubildung des Ministeriums angeboten. Ferner 
nden Cafimir Perier, Tirard und Sarrien ins 
iusee beschieden. Die Radikalen machen aus ihrer 
Auftiedenheit darliber, daß Carnot gesonnen 
aim, ein gemäßigtes Ministerium zu bilden, kein 
. und erklären kein derarliges Tabinet stühen 
wollen. Rancs Zeitung „Paris“ versichert, die 
iglieder des bisherigen Cabinets srien Überein⸗ 
bommen, daß keiner von ihnen in das neue Mi— 
derium eintrete. Die Kechte ist entschlossen, jede 
ierung, die nicht sofortige Auflssung der Kam⸗ 
w ihr Programm aufnimmi, zu sturzen. — 
p et empfing gestern den deutschen Botschafter 
isen Muͤnster; man wil hier den Besuch mi 
n Fückritt des Cabinels in Verbindung bringen. 
Wien —16. Febr. Im Abgeordnetenhause 
e Zallinger, Vertreter der schärferen 
Tonart, Klarheit über die Lage, bevor 
n udget bewilligt werde, damit man wisse, was 
atholische Volk von dieser Regie tung ju er— 
tten habe 
aAndushen macht ein Berliner Brief des „Pester 
der angeblich qus leitenden Kreisen sommt. 
die Oppofition wird darin auf eine bedenkliche 
Annäherung zwischen Petersburg und Paris hinge⸗ 
viesen; ferner wird erwähnt, die Russen setzten 
hre Rüstungen fort, und im Frühjahr solle auf 
er ganzen Balkanhalbinsel die panslavistische Agi⸗ 
ation wieder angefacht werden. 
Nom, 16. Febr. (Kammer.) Der Präsident 
heilt mit, der König habe Vormittags die Bureaus 
er Kammer und die Vorsitzenden der parlamenta⸗ 
ischen Commissfionen empfangen und die Adresse 
n Beantwortung der Thronrede entgegengenommen. 
der König sprach sich anerkennend für die Kund⸗ 
jebungen der Zuneigung der Kammer aus und er— 
lärte, er betrachte wie die Kammer die Ausübung 
der durch das Gesetz gewährleisteten Freiheiten als 
ie ficherste Garantie des nationalen Lebens. Er 
zerfolge mit lebhafter Sorgfalt alles, was sich auf 
zie wirthschaftlichen Verhältnisse Italiens beziehe 
ind hege das Vertrauen, das Parlament werde im 
kinvernehmen mit der Regierung auch bezüglich 
ieser wichtigen Frage die Mittel finden, um die 
n richtigem Maße gewürdigten Schwierigkeiten zu 
iberwinden. Der König fügte hinzu, die Politik 
»er Regierung, welche energisch die Erhaltung des 
Friedens anstrebe, werde diese Aufgabe erleichtern 
ind bat schließlich, dem Parlamente seine Gefühle 
ind Wünsche für das Wohl und den Ruhm Ita⸗ 
iens auszudrücken. — Bei der Berathung der 
tonghi'schen Tagesordnung erklärte der Minister⸗ 
räsident Crispi folgende von dem Abg. Delgindia 
ingebrachte Tagesordnung anzunehmen: „Die 
dammer hegt zu Crispi das Vertrauen, daß er es 
nerstehen werde, energisch die öffentliche Ordnung 
zu schützen, indem er die constitutionellen Freiheiten 
nufrecht hält.“ Crispi fügte hinzu, er könne kei— 
nesfalls an der Spitze der Staatsleitung verbleiben, 
ohne der Billigung seiner Politik durch das Var- 
ament sicher zu sein. 
Rotkale und pfälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 18. Febr. Wie angekün⸗ 
zigt, hielt gestern Nachmittag der Kriegerver⸗ 
ein eine Generalversammlung ab. Dieselbe ergab 
nach der bekannten Tagesordnung folgende Resul⸗ 
ate: Es wurden 10 neue Mitglieder aufgenommen, 
o daß der Verein nunmehr einschließlich der Ehren⸗ 
nitglieder die stattliche Zahl von 238 aufweist. 
Es zeigt sich darin wieder, daß der Verein in stetem 
Bachsthum begriffen ist. — Den zweiten Punkt der 
Tagesordnung bildete die Wahl zweier neuer Aus⸗ 
chußmitglieder, aus welcher hervorgingen die H.H. 
dik. Woll und Math. Volk. — Zur Feier des 
Beburtstages Sr. K. Hoheit des Prinzregenten 
duitpold am 17. März beschloß die Generalver- 
umnmlung die Aufführung eines Festspieles, sowie 
weier komischer Szenen, außerdem werden Vor⸗ 
räge und Gesänge die Feier heben. — Zum 
s5chluß erfolgte, eine schon im vorigen Jahre be⸗ 
prochene Frage entscheidend, die endgiltige Grün⸗ 
ung eines Gesangchores, zu dem sich bdereits 20 
Nitglieder gemeldet haben. Wir wünschen dem 
Jereine in seinen Bestrebungen einen steten Erfolg. 
* St. Ingbert, 18. Febr Prinz Car— 
reval feierte hier gestern ein fröhliches Fest. 
Zeine Unterthanen hatten sich zahlreich auf dem 
zänseflürchen zusammen gefunden. Auf einige 
inleitende Worte des närrischen Präsidenten erscholl 
u Ehren des Prinzen ein kräftiges Hoch. Der 
Nusikratb entlockte unter Begleitung eines Candi- 
aten dem famosen Klimperkasten heitere Weisen. 
dierauf schritt man zur Tagesordnung. Von den 
inerlediaten Sachen wurden erlediat“ Der Markt— 
blatz, welcher nanmehr in ein großes Hopfenfeld 
imgewandelt wird; dessen Erzeugnisse sind für die 
neue Brauerei bestimmt, welche im Schlachthaus 
rricht wird. In der Nähe, in der Gasfadrik sollen, 
vie ein Candidat sagt, neue Ventile angebracht 
verden, damit die Gasröhren tagsüber zur Wasser⸗ 
eitung gebraucht werden können. Diesem unterir⸗ 
zischem Plan schließt sich der überirdische der Pferde⸗ 
zahn an, welche die ganze Stadt durchziehen wird. 
Noch höher wollte ein anderer Candidat auf eine 
Massenpetition hin einen Kasernenbau errichten, 
doch wird im närrischen Rath dieselbe abgelehnt, 
vegen der damit erscheinenden Eifersuchtsszenen. 
Auf Stadtraths⸗ und andere Stellen wollte Nie⸗ 
mand bieten. Zur Schweinpetition macht ein Can⸗ 
didat den großartigen Vorschlag zwischen dem Hop⸗ 
'enfeld und der neuen Brauere! einen Schweinebe- 
ustigungsplatz einzuzäunen. Der letzte Punkt der 
Tagesordnung zeigte sich sonderbarer Weise bereits 
erledigt, da alle Anwesenden in der Narrheit einig 
varen. Noch mancher närrische Witz wurde laut 
ind erweckte in Verbindung mit den närrischen 
Fouplets des Musikraths und des Candidatensüngers 
zie angemessene Stimmung. Die nächste und letzte 
Sitzung findet kommenden Montag statt. 
*— Die Einstellung der Rekruten zum Dienst 
nit der Waffe hat nach näherer Anordnung der 
heneralkommandos bei der Kavallerie in der Zeit 
»om 1. bis 5. Oktober 1889, bei den übrigen 
Truppentheilen in der Zeit vom 4. bis 9. Novem- 
nver 1889 zu erfolgen. 
— Zweibrücken, 17. Febr. Die für 
zestern Nachmittag angekündigte Eröffnung der ge⸗ 
verblichen Fachschule des hiesigen Gewerbe- 
ereins fand unter sehr zahlreicher Betheiligung im 
Zeichensaale der kgl. Realschule hierselbst slatt. 
Außer den angemeldeten Schülern — bis jetzt 45 
in der Zahl (worunter ziemlich viele ältere Leute) 
— hatte sich der Ausschuß des Gewerbevereins und 
viele Interessenten eingefunden. 
— Pirmasens, 16. Febr. Außer der 
zentral⸗Anlage für elektrische Beleuchtung, welche 
derr Heinrich Diehl sich zur Aufgabe gemacht hat, 
eabsichtigt derselbe noch eine weitere Einrichtung 
u treffen, welche für die hiefigen Verhältnisse, be⸗ 
onders der Großindustriellen zur Post von großer 
Wichtigkeit is. Um den großen Poßlpacketverkehr 
ür Jedermann leichter bewerkstelligen zu können, 
vill Herr Diehl in den entfernter gelegenen Stadt⸗ 
heilen Packetsam melstellen errichten, und 
die solcherweise sich ansammelnden Packete in ver⸗ 
chließbaren und verschlossenen Postwagen an die 
zahnpost direkt abliefern, wobei selbstverständlich 
lle Vorfichtsmaßregeln zur Wahrung des Adreßge⸗ 
zeimnisses getroffen werden sollen und zwar auch 
n der Weise, daß Großindustrielle Schlüssel zu den 
etteffenden Wagen erhalten und solche durch ihr 
igenes Personal direkt verladen und vom Postbe⸗ 
inten, mit gleichem Schlüssel versehen, die Packete 
zirekt in Empfang genommen werden können. 
P. A.) 
— Ein Akt der gemeinsten Art wurde 
yor einiger Zeit auf dem Reislerforsthause, Ge⸗ 
neinde Ludwigswinkel verübt. Es wurden 
zaselbst Morgens zwischen 5 und 6 Uhr dem kgl. 
Forstamtsassessor Weibel seine beiden, sehr werlh⸗ 
yollen Hühnerhunde im verschlossenen Hofraum mit 
Phosphor vergiftet, sodaß beide in einer halben 
Stunde todt waren. Es soll dies aus Rache gegen 
en HKnecht des Herrn Assessors geschehen sein. —