Full text: St. Ingberter Anzeiger

⸗ 
—— 3 ——7 I * 9 41 —383 
* —3 s —9— 5 * 4 J J. 8* —— 
7 — J 3 * — * 9 4— 
* 61 —— .2* J —38B8 — — 9 
9F —JJ— ——— 1 
52* ⸗ * —98 * 
Amtliches Organ des könial. Amtsgerichts St. Ingbert. 
— — —⸗ 
St Jugberter Auzeiger erscheint taͤglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feieriage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs · Blatt und Mittwochs und Samstags mit 
— ε —— r —S 1 * 03 Ancati Dire durch E 8 23 adnudee Ine egeee 3. 
rückun zeile oder deren Raum gi bei Inseraten aus der Pfal * außerpfalzischen und solchen auf welche die dition 
A Auskunft ertheilt, 163., Neklamen 80 4. Bei 4maliger Einruckung —8* dreimalige berechnet. dere 
. 
Abonnements 
für den Monat 
773 
auf den 
bmal wöthenilich erscheinenden 
„St. Ingberter Anzeiger“ 
iznnen bei allen Postexpeditionen, den Post⸗ 
hoten, bei den Umträgern und in unserer 
brpedition bestellt werden. 
Inserate finden durch den „St. Ing⸗ 
serter Anzeiger“ die weiteste Verbreitung. 
So⸗Aches Reich. 
München, 22. Febr. Das Amisblatt der 
igl. baher. Generaldirektion der Zölle und indirel⸗ 
—EVVVC 
ministerium und vom Bundesrath getroffenen Be⸗ 
dimmungen über Erleichterungen im Brennereibetrieb 
deir, dann über Erhebung der Branntweinsteuer 
betr. und über die Mindestmenge des bei der Aus⸗ 
juhr bonifikationsfähigen Branntweins betr. 
Berlin, 22 Febr. Nach einer soeben ver⸗ 
bffentlichten Nachweisung über die Reich s.Ein⸗ 
nahmen für die Zeit vom Aptil 1888 bis Ende 
danuar 1889 sind an Stempelsteuer für Kauf⸗ 
und sonstige Anschaffungsgeschäfte 10083341 Mark 
idet 4015254 Mk. mehr als im gleichen Zeitraum 
des Vorjahres eingegangen. 
Berlin, 28. Febr. (Abgeordnetenhaus.) 
Rinister pb. Maybach erklärte, wenn es irgend mög⸗ 
ich sei, werde man mit der Ausführung des 
dortm und-Ems⸗Canals im Fruühjahr be⸗ 
sinnen. — Der Se cretär des deutischen Reichs⸗ 
ommissars flr Südwest⸗Afrika, Referendar 
dels, hat Deutschland wieder verlassen und sich 
nach der Walfischbai zurückbegeben. Die „B. Z.“ 
nüpft hieran folgende Bemerkung: Es scheint, daß 
eine Hoffnung, von Reichswegen mit den detreffen⸗ 
den Mitieln zur Beschaffung von Waffen und der 
Bildung einer entsprechenden Schutztruppe ausge⸗ 
sattet zu werden, sich nicht erfüllt hat, und es wird 
naglich werden, ob Dr. Göring stark genug sein 
dird, die Intriguen des Mr. Lewis und die Falsch⸗ 
geit Mahereros zugleich zu beseitigen. Die Ange⸗ 
egenheit darf indeß in keinem Falle schon als de— 
initid erledigt betrachtet werden, vielmehr wird man 
ut thun, ein planmäßiges Eingreifen des Staates 
nach Beendigung der Verhandlungen zu erwar⸗ 
welche über die Frage der Rechtsgiltigkeit des 
hesiztitels im genannten Gebiete zwischen Deutsch⸗ 
und und England schweben. 
Berlin, 28. Febr. Bei dem gestrigen par⸗ 
umentarischen Diner beim Reichs⸗ 
anzler führte der Präsident des Abgeordneten- 
auses, Herr b. Koller, die Furstin Bismarck zu 
üsch. Diese nahm zwischen Herrn v. Koller und 
m Frhrn. v. Heeremann Platz. Fürst Bismarck 
dat bei vorzüglicher Stimmung und unterhielt sich 
uch Aufhebung der Tafel mit verschiedenen Abge— 
vdneten. Bald berührte er landwirthschaftliche 
Fragen, bald erzählte er Anekdoten aus dem iollen 
dne 1848 und schilderte launig, wie sehr viele 
eute damals den Kopf verloren hätten. Er ver⸗ 
mied es jedoch, in seinen Gesprächen die Tages⸗ 
vlint zu beruͤhren. 
Oer freie Kosak Aschinoff ist mil 
aimilichen Begleitern von dem in Obok comman⸗ 
Montag, 25. Februar 1889. 
A 3 Jahrp 
dierenden franzoͤsischen Admiral Ofryh gefangen 
genommen worden. 
Berlin, 23. Febr. Premierlieutenant Baron 
»on Gravenreuth, welcher dem Geschäftsbureau 
Wißmann's hier vorsteht, dürfte in den nächsten 
Tagen zur Dienstleisftung im Auswärtigen Amte 
ommandirt werden. Der von Wißmann außer 
en fünf gekauften Schiffen noch gecharterte Dampfer 
Martha“ verläßt am 11. März Hamburg. Von 
den für die Organisation der Polizeitruppe und für 
die Geschaäftsleitung angeworbenen Personen verlie⸗ 
zen Europa oder find schon an der Ostküste Afri- 
a's: Siabsarzt Schmelzkopf, kaufmännischer Bei⸗ 
ath Wolf Gahyer), die Premierlieutenants v. 
Bülow, v. Eberstein und Theremin, Secondelieute- 
nant Schmidt und Dr. Bumüller. Es folgen spä⸗ 
ser die Premierlieutenants Krenzler (Würitemberger), 
don Zelewski, Richelmann, Bohlau, Secondelieute— 
jant End (Bayer), Johannes Sulzer, von Behr, 
Affistenzarzt Kohlstock, ferner Dr. Schmidt und 
Zahlmeister Merkel (Bayer). Außerdem ist die 
Anwerbung einzelner Beamten der Ostafrikanischen 
Besellschaft, z. B. Leue's, in Aussicht genommen. 
Berlin, 28. Febr. Nach einem Telegramm 
der Wiener „Neuen Freien Presse“ erhielt das 
deutsche Schulgeschwader den unerwarte⸗ 
len Befehl, sofort nach Samoa abzujsegeln. 
Ausland. 
London, 23. Febr. (Unterhaus.) Bei 
der Adreßdebatte protestierte Parnell gegen die 
gewaltsame Entkleidung Carew's im Gefaͤngniß. 
8alfour erklärte, man könne keinen Unterschied 
bei den Gefangenen machen, er halte an der An⸗ 
icht fest, daß alle Gefangenen den Gefängnißregeln 
ainterworfen seien, außer wenn der Arzt deren Mil⸗ 
derung empfiehlt. 
Paris, 22. Febr. Eugene Spuller, 
der im Ministerium Rouvier 1887 das Portefeuille 
des Unterrichts und Cultus innehatte, ist zum Mii⸗ 
nister des Aeußern ernannt worden. Damit 
st nun das Ministerium Tirard vollzählig. 
Paris, 28. Febr. Deputirten kammer. Die 
Tribuͤnen sind überfüllt; der deutsche und der öster⸗ 
ceichische Botschafrer find anwesend. Am Minister⸗ 
tische Tirard, Freycinet, Jaures, Yoes Guyot, Rouvier 
ind Constans. Nach der Eroöͤffnung der Sitzung ver- 
iiest Ministerprasident Tirard die programmatische 
Erklärung des Cabinets, welche des Näheren den 
rüher angedeuteten Inhalt ausführt. 
Wien, 22. Febr. „Die „Neue freie Presse“ 
will erfahren haben, der König von Württem⸗ 
derg habe wiederholt den lebhaften Wunsch ge⸗ 
jußert, Woodcock moͤge wieder zu ihm zurückkehren. 
Fine Person untergeordneter Stellung habe dem 
„ersten Minister“ diesen Wunsch überbracht. 
Einer Berliner Meldung des ungarischen Regie—⸗ 
cungsblattes „Nemzet“ zufolge wird der Nachricht, 
der Zar habe Zankoff gestattet, zu veröifent- 
lichen, was er (der Zar) ihm bei der Audienz mit⸗ 
heilte, in Berlin große Bedeutung beigelegt. Eine 
Berschlimmerung der diplomatischen Lage sei nicht 
ausgeschlossen. 
serhaltung. Mit Freude sah man die jugendfrischen 
Baare sich dem Genusse hingeben, und namentlich 
beim Cotillon war es interessant die heiteren, oft 
einen gespannten Ausdruck tragenden Gesichter zu 
hbeobachten. Bis zum frühen Morgen blieb die ani⸗ 
mirte Gesellschaft beisammen, und alle Anwesenden 
wvaren darin einig, daß man sich sehr gut amüsirte. 
stur das Eine trübt vielleicht Manchen etwas die 
Frinnerung, daß sie an Cotillon · Orden und Sträuß- 
hen gar zu theuere Andenken aus einer gewissen 
Schachtel erwerben mußten. 
⸗»St. In gabert, 285. Febr. Gestern Nach- 
mitiag um J Uhr wurden die irdischen Ueberreste 
des verunglückten Hrn. Marlscheider Braun in 
feierlichem Zuge, begleitet von einem kath. Geistlichen, 
dom Krankenhause der Knappschaft zum Bahnhofe 
abergeführt, um nach Zweibrücken verbracht zu wer⸗ 
den. Voran schritt die Bergkapelle unter Intonir- 
ung eines Trauermarsches und sämmiliche Be⸗ 
mien der Grube sowie eine große Anzahl Berg- 
leute in Uniform befanden sich im Leichenzug, dem 
auch andere Leidtragende fich angeschlossen hatten. 
Es war ein ernster, ergreifender Augenblick, als in 
Anwesenheit der HH. Beamten die treuen Berg⸗ 
tnappen den Sarg in den bereitfteheden Wagen 
joben, waͤhrend die Kapelle dem Verschiedenen einen 
Abschiedsgruß sandte. Die den Condukt bildenden 
Angehörigen der Grube begleiteten die Leiche nach 
Zweibrücken. 
*— Nach den Bestimmungen der neuen 
dehrordnung beginnt das neue Schuljahr am 
l. Mai eines jeden Jahres. Die Ferien dauern; 
1) vom Mittwoch vor Ostern nach Schluß des 
vormittägigen Unterrichtes bis einschließlich Oster⸗ 
montag; 2) vom 24. April bis 1. Mai. Run 
fällt in diesem Jahre der 23. April auf Oster⸗ 
dienstag, sodaß vom 17. bis 28. April und vom 
24. April bis 1. Mai die Schule geschlossen ist. 
Bewiß bedarf es nur von Seiten der berufenen 
Organe bei hoher kgl. Regierung die Bitte, in 
Ziesem Jahre ausnahmsweise auch den 23. April 
treizugeben, damit die Ferien vom 17. April bis 
1. Mai dauern könnten. Hohe Stelle würde des 
Dankes der Eltern und Lehrer sicher sein. 
*— Vom Keiegsministerium wurde bei 
dem Ministerium des Aeußeren unter Bezugnahme 
zuf die Ministerialbekanntmachung vom 4. Mai 
1886, die Anstellung von Militäran-— 
wärtern im Privat⸗Eisenbahndienße betreffend, 
in Anregung gebracht, eine ähnliche Bekanntmachung 
nuch bezüglich der anderen concessionirten Privat⸗ 
hahnen und ähnlichen Unternehmungen, denen die 
Berpflichtung zur Anstellung von Militäranwärtern 
nuferlegi wurde, zu erlassen, damit die Kenniniß 
don den Militäranwärtern eröffneten Aussichten in 
veitere Kreise dringe. Dem enisprechend ist mit 
Entschließung des Ministeriums des Aeußern vom 
7. Februar an die sämtlichen Kreisregierungen 
der Auftrag ergangen, die im Regierungsbezirke be⸗ 
fiindlichen einschlägigen Unternehmungen darüber 
einzuvernehmen, welche einzelnen Stellen ihres 
Dienstes sie zur ausschließlichen oder proportionalen 
Besetzung durch Militäranwärter einzuräumen in 
der Lage sind. 
—Neuhausel, 22. Febr. Heute Morgen 
wollte ein Forster die Spuren zweier Wölfe () 
m Walde entdeckt haben. Nachdem heute Nach- 
mittag alle jagelustigen Herren der Umgegend in 
reisiger Rüstung sich zusammengefunden und ein 
tarkes Aufgebot bewaffneter Dorfmannschaft sich 
reigefellt halte, stieg man den Ungeheuern zu Leibe. 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
*St. Ingbert, 25. Febr. Der vorgestern 
Abend stattgefundene Schlußball des Tanzkur⸗ 
ses nahm einen sehr gelungenen Verlauf. Daß die 
Schüler und Schülerinnen den Kurs mit Erfolg 
zesucht hatten, zeigten die exakt ausgeführten Touren. 
Die Eingeladenen hatten sich in ziemlicher Anzah' 
ingefunden und bald herrschte eine rege Tanzun⸗