Full text: St. Ingberter Anzeiger

eine ganze Reihe Abschiedsgrüße an Eltern und 
Geschwister geschrieben hatte. Beide bedauerns— 
werthen jungen Leute müssen sich mit je einem 
Schuß so gut getroffen haber, daß der Tod fafi 
unmiitelbar nach der Verwundung eingetreten ist. — 
— Für das verflossene Betriebsjahr 1888 wurde 
von der ordentl. Generabersammlung der Aktionäre 
der Kammgarn⸗Spinnerei Kaiserslautern eine Divi⸗ 
dende von 200. Mk. per Aktie erklärt, die beiden 
Reservefonds werden durch den Zugang aus dem 
Ergebnisse auf die durch die Statuten bestimmte Höhe 
pon 2000000 Mk. gebracht und den im vorigen 
Jahre geschaffenen Dispositionsfonds wurde die 
Summe von 150 000 Mk. zugewiesen. (Pf. Vzt.) 
— Am Freitag Mittag wurde in Waldfisch⸗ 
bach die Familie des Herrn Schuhmachermeisters 
Gundacker dahier von einem schweren Schicksals- 
schlage betroffen. Frau Gundacker war in ihrer 
Wohnung beschäftigt, erhielt ploöͤtzlich einen Herzschlag 
und war sofort todt. Alle Wiederbelebungsversuche 
des Hrn. Dr. Reiser waren erfolglos. Herr Gund⸗ 
acker wird mit seinen vier noch unmündigen Kin⸗ 
dern allgemein bedauert. Die arme Frau stand 
erst in den dreißiger Jahren. P. 3). 
— Neustadt, 2. März. Eine schmerzliche 
Trauerkunde läuft soeben durch unsere Stadt. 
Herr Jakob Erter, einer unserer verdienstvoll⸗ 
sten Mitbürger, ist soeben gestorben. Durch eine 
iange Reihe von Jahren stand er in den kirchlichen 
und politischen Kämpfen in erster Linie, eine Reihe 
der bedeutendsten Unternehmungen sind auf seine 
Thatkraft zurückzuführen, wir nennen die Errichtung 
der Gasanstalt und den Saalbau. Wiederholt ver⸗ 
trat er den Wahlkreis Neustadt-Landau als Abge- 
ordneter im bayerischen Landtag, allezeit mit Um- 
ficht und Sachkenntniß wie mit großem Erfolg den 
Interessen seiner Wähler, insbesondere seiner Vater⸗ 
stadt Neustadt dienstbar. Auf dem Gebiete des 
kirchlichen Lebens hat er in hervorragender Weise 
mitgearbeitet. Seit mehr als 30 Jahren gehört 
er dem Presbyterium dahier an. Für die freiheit⸗ 
liche Entwickelung der protestantischrn Kirche, für 
die Rechte der Gemeinden ist er in hervorragendem 
Maße thätig gewesen. Er befand sich unter den 
Gründern des prot. Vereins, er war von Anfang 
an dessen Vorstand. Mit einem tiefen religiösen 
Sinn verband er Festigkeit des Charakters und un⸗ 
erschütterliche Wahrheitsliebe, eine treue Anhäng⸗ 
lichkeit an unsere protestantische Kirche. Wenn un⸗ 
sere pfälzische protestantische Kirche sich im Vergleich 
zu anderen deutschen Landeskirchen eines gedeihlichen 
Friedens erfreut und alle kirchlichen Werlke gediehen, 
so darf dem Verstorbenen ein wesentlicher Theil 
——— ů 
Seute Abend 
des nicht genug zu rühmenden Verdienstes zuge⸗ 
»eignet werden. Auch im Ausschuß des deutschen 
Vrotestantenvereins hat er eine hochangesehene Stell⸗ 
uing errungen und behauptet. Möge ihm die Erde 
eicht sein, sein Andenken wird ein gesegnetes unter 
uns bleiben! (Nst. 3.) 
— Freinsheim, 2. Marz. Die kürzlich in 
Deideheim verstorbene Dame Fräulein v. Szent- 
Jvanhyi hat in ihrem Testament die hiesige kathol 
dirche mit einem Legat von 500 Mt. bedacht. 
Die pietätvolle Schenkung läßt sich darauf zurück— 
ühren, daß Testatorin hier geboren ist und die Zeit 
hrer Jugend in Freinsheim verlebt hat. 
-Auf Grund des Geschäftsberichts der Direk⸗ 
ion pro 1888 beschloß der Aufsichtsrath der Pfal⸗ 
zischen Hypothekenbank in Ludwigshafen 
die Vertheilung einer Dividende von 422 pCt. vor⸗ 
zuschlagen. Die Generalversammlung wird am 
kommenden 23. März stattfinden. 
Jagersfreude, 2. März. Ein jun 
Mann don hier, der vor zwei Jahren ais * 
ährig⸗Freiwilliger bei der Marine eintrat und J 
lotter Seesoldat im vorigen Jahre bei —* 
herwandten in Urlaub war, ist laut amtlicher e 
heilung bri Sanfibar in einem Landgefecht it 
zie Aufständigen schwer verwundet worden; 
Tapfere starb im Lazareth. (S. J.S — er 
Darmstadt, 2. März. Der Einjahri 
Freiwillige Haas, welcher bekanntlich den e 
»es Theaterdirektors Wunmzer von hier unborfi 
iger Weise auf dem Schießplatz zu Griesheimnn, 
chossen hat, wurde vom hiesigen Militärgericht 
echs Monaten Festung verurtheilt, welche er . 
Fhrenbreitstein verdüßen wird. 
F Berlin, 2. März. In ganz Lit th auen 
herrscht großer Schneefall. Es sind Stocungen 
auf allen Bahnen eingetreten. Der Gütervertch 
auf der Libau-Romnher und Wilna . Rowno⸗Bahr 
ist unterbrochen. 
ermi «te 
f Die vereinten närrischen Vereine von Saar⸗ 
zrücken⸗ St. Johaun veranstalten morgen, 
ils am Fastnacht⸗Dienstag einen von der Mainzer 
Ztraße in St. Jahann um 2 Uhr nachm. ab⸗ 
zehenden Maskenzug durch die Staßen der 
„tädte. Das Zugprogramm enthält der Reihe 
jach folgende 43 Nummern. Zwei Vorreiter 
Zugführer). Zwei Fanfarenbläser za Pferde. Zwei 
derolde zu Pferde. Berittenes Musikkorps (Dra- 
joner). Kinderbouquetwagen. Die vereinigten links⸗ 
und rechtssaarseitigen Carnevals⸗Präsidenten in 
dierspünnigem Galawagen mit Vorreiter. Kostümirte 
steitergruppe. Die Sommerfrischler von 1888. 
Angelwagen. Alte Garde zu Fuß. Musikkorps zu 
Fuß (70er.) Altdeutsches Ritterpaar. Prinz Carne⸗ 
al. Vorstandswagen (St. Johann). Was Bou⸗ 
anger gern möchte. Kolonialtruppe zu Fuß, mit 
Trommlern und Pfeifern. Wüsten⸗Artillerie (11 
Fentimeter). Neudeutschland-Kamerun. Kameruner 
hendarmerie. Die internationalen Gesandten. 
Husikkorps (Chevauxlegers). Die vereinigten rechts⸗ 
ind linkssaarseitigen Carnevals-Vizepräsidenten. 
Marokkanische Gesandtschaft mit Vorreiter in 2 Gala— 
Wagen. Rosenwagen von St. Johann. Vorreiter. In⸗ 
ernationale Küche. Frühling u. Cie. Stifts⸗Lotterie. 
Straßenbahn. Disponible Stadtrathskandidaten. 
Musilkorps (2 mal 35er.) Internationale Bank. 
Für jeden Etwas. Saar⸗Mosel Kanal. Die 
A 
Wagen mit Vorreiter. Umfall an der alten Brücke. 
tostümirte Reitergruppe. Viele Chaisen mit närr⸗ 
schen Brüdern. Berittene Zugordner. Viel Volk. 
eueste Nachrichten. 
Bern, 8. Marz. Der Bundesrat hat fuͤr den 
Fall, daß in dem Kanton Tessin anläßlich der Wahlen 
Anruhen ausbrechen sollten, angeordnet, daß ein 
Infanterieregiment aus dem Kanton Zürich sich 
narschbereit halte. 
Rom, 2. März. Der Papst empfing heut⸗ 
Mittag die Kardinäle und Prälaten, welche ihn zum 
Jahrestage seiner Krönung und zum Geburts 
fest e beglückwünschten. Auf die Adresse des Kar⸗ 
inals Vallettas antwortete der Papst u. a.: Man 
jage manchmal, die Kirche erfreue sich in Italien 
iner größeren Freiheit als in anderen Ländern. Dies 
ei jedoch falsch, denn die Beraubung jeglicher well 
ichen Gewalt ist allein schon ein gegen die Unab— 
zängigkeit des Papstes gerichteter schwerer Schlag 
xẽs sei eine Thorheit, zu glauben, Italien werd 
Jedeihen koönnen, wenn es den Krieg gegen di⸗ 
dirche fortsetze. 
Rom, 3. März. Heute ist auf dem Bahn— 
jofe von Sampier d'Arena bei Genua, wo an 
10. März 1888 die letzte Begegnung König Hum— 
zert's mit Kaiser Friedrich III. bei dessen 
Kückkehr nach Berlin stattfand, ein Denkstein ent⸗ 
Jüllt worden. 
Newyork, 2. März. Der Commandeur der 
»or Samoa flationierten amerikanischen Corvetlt 
„Adams“, Capitän Leary, ist aus dienstlichen 
kücksichten von Samoa iurückheordert worden. 
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demet 
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