Al zey⸗ 5. März. Ein schauerlicher Vorfalle
sich gestern Mittag nach Abfahrt des Zuges
ug uhr 30 Min. nach Kirchheimbolanden
wvo Unweit des Bahnhofes sprang ein Mann von
hohen Böschung herab, legte sich schnell auf
Schienen und ließ sich von dem heranbrausenden
überfahren. Die Räder des Zuges zermalmten
3 Hintertopf und eine Hand und fuͤhrten den
ind des Mannes sofort herbei. Wie fich aus einem
Aschiersbrief an die Eltern, welcher in das Notiz⸗
uch geschrieben war, ergab, ist der Todte der 18
sahre alte Lind von Mörsfeld, der bereits
m Sonntag in Alzeh gesehen wurde und ohne
Fielung gewesen sein soll. Mopf. B.)
f Um armen Schulkindern ein Frühstück reichen
g lassen, hat nach der „Allgem. Deutschen Lehrer⸗
itung“ ein unbekannter Wohlthäter in Stutt-
*71 100,000 Mark hergegeben.
paAus Bayern, wird der „Fr. Z.“ ge⸗
rieben: Von der Bayerischen Baugewerks⸗
ruüfsgenossenschaft wurden zwei Nürn⸗
erget Bauunternehmer in empfindliche Ordnungs-
ren genommen. Es geschah dies wegen mangel-
after Fuhrung der Lohnnachweisungen, wodurch
en den Betrieben der beiden Bauunternehmer
achaftigten Arbeiter zu controliren fast ausge⸗
glossen war, und wegen Einreichung von Lohn⸗
aͤchweisungen, welche thatsächlich unrichtige An⸗
chen enthielten. In dem einen Fall lautete die
Ftafe auf 100, im anderen sogar auf 8300
Nark.
Munchen, 4. März. Der Mezßzgersprung.
eute Vormittag 10 Uhr zog der Festzug unter
prantritt eines Musikkorps vom Kreuzbräu weg;
je Meistersohnchen auf reichgeschirrten Pferden.
er Hochzeiter“ im rothen Rock und die 16 Lehr⸗
inge, welche zu Gesellen gesprochen werden, zu
ierd, daran reihten sich der Altgeselle im rothen
d, eine Anzahl Gehilfen, die Vorstandsmitglieder
——
zanns⸗, Neuhauser-, Kaufingerstraße, Marienplatz,
chal, zur Peterslirche, woselbsft um 11 Uhr ein
ychamt gehalten wurde. Mittags bewegte sich der
estzug nach althergebrachter Sitte in die Residenz,
voselbst die Vorstande dem Regenten die Huldig-
ing darbrachten. Von der Residenz bewegte sich
er Zug nach dem Wittelsbacher⸗Palais, dem Pa⸗
is Ludwig Ferdinand und Karl Theodor, um in
gleicher Weise den Mitgliedern des kgl. Hauses die
uldigung darzubringen. Von da ab ging der
zug durch die Ludwig⸗, Theatinerstraße u. s. w.
um „Foher“ im Thal. Um 2 Uhr zogen die 16
ehtlinge nach dem Fischbrunnen zum Metzgersprung,
voselbst nach altherkömmlicher Sitte die Gesund⸗
eiten auf die Miiglieder des kgl. Hauses und die
zreisprechung mit dem Brunnensprung der Lehr-
inge zur Erheiterung des anwesenden Publikums
cfolgte. Auf dem Balkon des Rathhauses hatten
ich die Mitglieder des Königshauses eingefunden,
in den Brunnensprung mit anzusehen. Nach Be⸗
ndigung der Zeremonie fand beim „Hoöͤger“ Fest⸗
sen und Tanz statt.
München, 5. März. Von der Erkrankung
et heute zu einem Erholungsaufenthalt nach Lugano
dgereisen Königin⸗Mutter bringen die
Münch. Neuest. Nachrichten“ nähere Mittheilungen.
danach sieht man es der Königin an, daß sie
hwer leidend ist. Es haben sich die Anfänge der
assersucht eingestelli. welche jetzt schon das Aus ·
ehen und die Bewegungsfähigkeit der Königin sehr
reinträchtigen. Königin Marie ist geboren am
15. Ochober 1825 als Tochter des Prinzen Wil-
jeim von Preußen, Bruders des Urgroßvaters
mnseres Kaisers.
kAn die deutschen Turnvereine.
uuftuf des Hauptausschusses sür das in diesem
jahre in München abzuhaltende siebente deutsche
—XW
Zum, fiebenten Male, seitdem die deutschen
urnvereine sich zu einer großen Bundesgenossen-
nt zusammengeschlossen, rüsten sich dieselben, ihr
chrenfes das von jeher ein deuisches Nationalfest
ewesen ist, aufs Neiue zu begehen.
Der 28.. 29. und 30. Juli 1889 sind als
e Tage des Festes bestimmi. Munchen wurde
seinewm Schauplatze auserwählt.
Mit Stolz blickt die deutsche Turnerschaft auf
de Geschichte zurück. Sie hat die Aufgade, die
nan der deutschen Jugend an Leib und Seele
F sun treu erfüllt. Ihre Arbeit steht im
nste des Vaterlandes, das Wohl des deutschen
olles ist ihr Endziel.
Jetzt gilt eßs wieder Heerschau zu halten, die
Fortschritte zu prüfen, welche das deutsche Turn⸗
vesen seit vier Jahren aufzuweisen vermag, und
der Zukunft sichere Bahnen zu bereiten.
In diesem Sinne soll das 7. Deutsche Turnfest
in Bayerns Haupistadt gefeiert werden.
Mit freudiger Begeisterung haben sich Männer
iller Lebenskreise den Turnern Muͤnchens ange—
schlossen, die Tage des Festes der hohen Bedeu—
tung des deutschen Turnwesens würdig zu ge—
talten.
Darum eilet herbei aus Euren Gauen, sei es
us Theilnehmer, sei es als Zeugen des friedlichen
Weitkampfes. Ihr werdet Alle herz!ich willkommen
sein!
Was lieben Gästen Freundliches geboten wecden
kann, München wird es Euch bieten!
Gut Heil zum 7. Deutschen Turnfest!
f Eine Schnellzug-Verbindung zwi—
schen Berlin und Frankfurt a. M. mit
rößerer Fahrgeschwindigkeit als bisher wirb dom
l. Juni d. J. ab cintreten und zwar wird der
ieue Schnellzug eine Stunde und 4 Minuten
Fahrzeit an der genannten Tour ersparen. Dieselbe
rfordert jetzt 12 Stunden 16 Min. und wird
puterhin in 11 Stunden 12 Min. zurüdgelegt
perden. Die Abfahrt- und Ankunftzeiten des neuen
Zuges betreffend, so werden dieselben sein: Abfahrt
zZerlin: 11 Uhr 55 Min. Vormittags; Ankunft
Frankfurt a. M. 9 Uhr 7 Min. Abends. —
Abfahrt Frankfurt a. M.: 8 Uhr 19 Min.
VBormittags; Ankunft Berlin: 5 Uhr 32 Min
Nachmittags.
Eine Kußwette. In Berlin wettete
ein junger, jedenfalls etwas naseweiser Kaufmanns
diener: im Thiergarten am hellen Tage 25 ihm
ufällig begegnende Damen nach einandec zu küssen!
Er kam mit diesem Erperiment nur bis zur Drit⸗
en, die ihn einem Schutzmann überlieferte, nachdem
chon die Zweite ihm eine Ohrfeige gegeben.
Gn dem Befinden der Herzogin Paul
von MecklenbrgeSchwerin) soll eine Wend⸗
ing zur Besserung eingetreten sein. Der in Berlin
ur Zeit weilende Vater der Herzogin, Fürst Hugo
Windischgrätz, wurde gestern von dem Kaiser und
umn Tage zuvor schon von der Kaiserin im hiesigen
öniglichen Schlosse empfangen.
FaFür Briefmarkensammler dürfte die
Meldung des Neuen Wiener Tagblatts von In—
eresse sein, daß in Oesterreich Ungarn in der zwei—
en Häifte dieses Jahres neue Briefmarken einge-
ührt werden; ebenso werden neue Kartenbriefe und
zriefkuverts aufgelegt. Die Ardeiten zur Herstell⸗
ing der neuen Marken sind seitens der Staats-
zruckerei bereiis in Angriff genommen worden.
F Rom, 4. März. Neunzehn Heidelberger
Studenten werden auf einer Durchreise in Rom
rwartet, die hiesige Studentenschaft bereitet einen
festlichen Empfang vor.
Prinz Alexander von Battenberg
veilt gegenwärtg mit seiner Gemahlin in Mailand
ind beabsichtigt, daselbst dauernden Aufenthalt zu
iehmen.
F Fertitschi. Die Eisenbahnschaffner in der
Türkei werden Fertitschi genannt, ein Wort, wel-
hes nicht der türkischen Sprache entlehnt, sondern
ms dem Deutschen übernommen ist. Es ging her⸗
hor aus dem Rufe „Fertig!“, welchen die Schaffner
in Deutschland und Oesterreich vor Abgang des
Zuges dem Stationsleiter und Zugführer zurufen.
PVie mag vielleicht, so ruft Karl Kollbach in
seinen „Vildern aus dem Straßenleben Konstanti⸗
nopels“ aus, dereinst einmal ein Sprachforscher
»ergebens nach dem dunkeln Stamme dieses rätsel ˖
haften Wortes suchen!
Dienstesnachrichten.
Die interim. Verwesung der unteren Schule zu
Z„chweighofen wurde dem Schuldienstexspektanten
dieronymus Sauser aus Egenhausen, Kreis Unter—
ranken, mit Wirkung vom 1. Marz l. J. über—
ragen. Der bisherige Vertreter Karl Macia
5chönung erhielt Anweisung nach Kirchenarn⸗
vach, Bezirkkamts Homburg.
Der geprüfte Finanzkandidat Anion Lauer
yon Roxheim, 3. Zt. beimek. Rentamte Ludwigs⸗
hafen, wurde in den Revisionsdienst der k. Re—
zierung der Pfalz, Kammer der Finanzen einbe—
ufen.
Familiennachrichten.
Gestorben: In Kaiserslautern Fr. Maja Mar—
tin, geb. Reiffel, 280 J. a., in Dürkheim Karl
Fleß, 35 J. a, in Herxheim a. B. Wilhelm Ber⸗
lett, 49 J. a. in Großniedesheim Andreas Diehl,
47 J. ac, in Kirchheimbolanden Fr. Elisab. Klein.
geb. Jung, 69 J. a, in Neunkirchen Fr. Marga—
zetha Kammer, geb. Becker, 23 J. a.
Neueste Nachrichten.
Heidelberg, 5. Marz. Der Mörder des
Dekans Forderer in Lahr, Ada, wurde gestern
stachmitiag mit dem um 3 Uhr hier abgehenden
Zug wieder nach Offenburg zurückbefördert. Von
der Irrenklinik an bis zur Bahn hatte sich eine
ungeheure Menschenmenge aufgestellt, um den
Mörder zu sehen. An Händen und Füßen ge⸗
esselt, lag dieser im Wagen, von drei Gendarmen
umgeben. Mit geheulartigen Tönen, die er aus⸗
tieß, und einer verzweifelten Anstrengung, sich seiner
Bande zu entledigen, gewährte er den Anblick eines
vutschäumenden wilden Tieres. Die Wut beson⸗
ders einiger unter der Menge der Umstehenden,
als sie des Verbrechers ansichtig wurden, war so
groß, daß es schien, als wollten sie sich auf ihn
ftürzen. Soweit bisher nach dem „T.“ verlautet,
sind seitens der Irrenklinik an dem Moͤrder keiner⸗
lei Zeichen des Wahnsinnes festgestellt worden.
Haag, 5. März. Nach der Aussage des
Professors Rosenstein und der anderen behandelnden
Aerzte haben die Kräfte des Königs nicht merkbar
abgenommen; eine unmittelbare Gefahr bestehe
nicht, doch sei das Allgemeinbefinden beunruhigend,
da Anzeichen der Urgemie vorhanden (S. Z.)
Für die Redaktion derantwortlich F. X Demeß
Versteigerungs und Submisssons
Anzeigen.
Am Donnerstag, 7. dss. Mis. von vorm. 9
Uhr an werden in dem „Kaisersaale“ zu St. Jo—
hann a. S. nachbenannte Modewaaren: Damen-
und Kinderhüte, garnirt und ungarnirt, Ballgarni-—
turen. Hutfedern, Blumen, Corsetts, Sammt- und
Seidenbänder, Stickereien, Rüsche, Herren⸗ und
Damenkragen, Braute und Kommunion⸗Kränze,
-„chleiern, seidene und wollene Spitzen u. s. w.,
owie 1 Glasschrank und 1 Regal öffentlich gegen
Baarzahlung versteigert.
Unenthehrliche Lesctüre!
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Verlag des Echo (. R. Schorer)
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7 D l g wenn die Annoncen
zweckmäßig abge—
durch Annoncen
phisch angemessen
ausgestattet sind, ferner die richtige Wahl der ge—
eigneten Zeitungen getroffen wird. Um dies zu
erreichen, wende man sich an die Annoncen⸗Expedition
Rudolf Mosae, Frankfurt a. M., Rossmarkt 20;
von dieser Firma werden die zur Erzielung eines Erfolges
erforderlichen Auskünfte kostenfrei erteilt, sowie Inseraten—
Entwürfe zur Ansicht geliefert. Berechnet werden lediglich
die Original⸗Zeilenpreise der Zeitungen unter Bewilligung
höchster Rabatte bei größeren Aufträgen, so daß durch Be—
nutzung dieses Institutes neben den sonstigen großen Vor—
theilen ein Ersparniß an Insertionskosten erreicht wird.