Full text: St. Ingberter Anzeiger

er⸗ 
len 
et 
er 
4 
Ir 
? 
ei 
r 
28 
uß 
ge 
uk 
dite 
ad 
. 
it⸗ 
Oq⸗ 
nd 
—A 
517— 
ge * —* 
—* s 
*— 
5 
4 —8 — i — 
A 9 9 
— —— — 
—— — —⏑⏑ 4 * —53 
— —A —9— —B— 96 —5 —— V— —93 * 
—* —S ⏑—————— — 34 7— —S — 38 GQ * b 
88 — 58 *9— 8 * 3— —M —* —— — — —53 —5 —— J9 75 
— 0— 4 — —— — 
79 ——— — * *— * . 5 —9 “ *— F 3 5 5* — 535 — * 
8 B 1 I —5— —* 8 — D——— —JIa28 — 8* 5 — —5— —9* 
— —— J— —32 3 ——4 —* 592— 5. 
— 6——— 
B8 6 8 —52 8 * —578 —38368 JJI—4 * 
ap v pe 8 5*8 3 —— VV 2 5J7J7 * 
de — — — — —3 — 7 4 
4 7J 5 —y— *8 
* —358 z8 
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
der ‚St⸗ Ingberter Anzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs ⸗Blatt und Mittwochs und Samstagß mit 
strirten Beilagen. as Blau koftet dierteljährlich 1.M G0 S einschließlich Tragerlohn; durch die Poft bezogen 1 M. 75 &, einschließlig 40 H Zuftellungsgebühr. Die 
Aruckungsgebühr far die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgi bei Inseraien aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expeditien 
Auskunft ertbeilt, Ib ⸗, Neklamen 30 ñ. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet. 
Samstag, 9. März 1889. 24. Jahrg. 
—X 58. 
Politische Uebersicht. 
* Die dieser Tage von der „Allgem. Zig.“ 
ebrachte Nachricht, daß die Ueberschüfse, mit 
men der bayerische Staatshaushalt im 
ahre 1888 abschließt, über 12 Millionen Mark 
tiagen, kann, wie die „Münchener Neuesten Nach⸗ 
chten“ feststellen, nur auf Vermuthung beruhen. 
zichtig ist, daß sich bei einigen Betriebszweigen, 
B. bei den Eisenbahnen, erhebliche Mehreinnah⸗ 
gen im Jahre 1888 ergeben haben; ob aber diesen 
dehreinnahmen nicht auch im Vergleiche mit den 
zudgetansätzen ein Mehraufwand gegenübersteht, 
ann ob nicht bei anderen Zweigen Unterbilanzen 
estehen und wie hoch sich dieselben belaufen, läßt 
ich ziffermüßig noch nicht feststellen, da die Rech—⸗ 
uungen der Finanzbeamten und Stellen für 1888 
jaach den bestehenden Verordnungen theilweise nicht 
or Juli 1889 abzuschließen sind und erst dann 
ie Generalfinanzrechnung aufgebaut werden kann. 
* Die Vorbereitungen für die militärischen 
teugestaltungen, die im Nachtragetat vorge⸗ 
chlagen werden, sind im vollen Gange, und die 
euen Einrichtungen würden unmittelbar nach der 
ewilligung der Mittel zur Ausführung kommen 
önnen. In dem Bundesrathsausschusse soll die 
zache so schnell gefördert werden, daß sie schon in 
er nächsten Plenarsitzung erledigt werden kann. 
zm Reichstage, dem die Vorlage dann sofort zu— 
ehen soll, wird sich allerdings zur Prüfung 
zancher Einzelfragen in Betreff der Artillerie und 
er Marine die Kommissionsberathung nicht um⸗ 
hen lassen. Bei der Erheblichkeit der geforderten 
zummen (22 Millionen) ist an ein schnelles Durch⸗ 
erathen der Vorlage im Plenum nicht zu denken; 
ennoch hofft man in der Regierung auf einen 
lbschluß noch im Laufe des Monats März. 
* Zur zweiten Lesung der Alters- und In⸗ 
alidenversicherung haben die freisinnigen Mitglie⸗ 
)er der Kommission, Abgeordneter Schmidt u. Ge⸗ 
ossen zu 84 der Beschlüsse den Antrag einge— 
racht: die Mitglieder der freien Hilfskassen, 
isofern letztere bezüglich der Alters- und Inva- 
denversicherung die gleiche Rente gewähren, wie 
ie Zwangsversicherung, von dem Gesetz auszu⸗ 
hließen und den Kassen eine angemessene Frist 
ehufs Abänderung ihrer Statuten zu gewähren. 
arüber, ob den gesetzlichen Voraussetzungen genügt 
h, soll das Reichsversicherungsamt entscheiden. 
Die Voruntersuchung wegen der Schriftstücke, 
ie man bei der Haussuchung im Lokal der Pa⸗ 
rioten⸗Liga in Paris fand, ist geschlossen und 
ie Herren Déroulode, Richard und Laguerre wer— 
en nicht wegen Gefähcdung des Friedens vor's 
„hwurgericht, sondern bloß wegen Veranstaltung 
erbotener Vereinigungen vor das Polizeigericht 
exwiesen. Der ersie Streich des Kabinets Tirard 
en den Boulangismus hat danach nicht die volle 
Dittung ausgeübt, die man von ihm erwartet hatte 
ind die Betroffenen werden es sich nicht entgehen 
assen das entsprechende Kapital daraus zu schlagen. 
Die Meldung von dem Besuch des Kaisers 
Bilhelm beim Botischafter Her bette wird in 
28 Genugthuung aufgenommen und viel 
Berlin, 8. März. Der Kaiser fuhr gegen 
3 Uhr heute Nachmittag ins Generalstabsgebäude 
ind wohnte der Besprechung der taktischen Arbeiten 
»er zum großen Generalstabe commandirten Officiere 
eitens des Chefs des Generalstabes der Armee, 
Hrafen Waldersee, von Anfang bis zu Ende bei. 
Ausland. 
London, 7. März. (Unterhaus.) 
»amilton erklärte, die 70 neuen Krieggsschiffe, 
eren Bau beantragt ist, sollten bestehen aus 
3 Schlachtschiffen erster, zwei dgl. zweiter und 
jeun Kreuzern erster Klasse, 29 kleineren Kreuzern 
der Klasse Medea, vier Kreuzern der Klasse Pau- 
ora mit 18 Kanonen und Booten für Torpedos. 
die eine Hälfte der Schiffe soll auf“ Regier⸗ 
ingswerften, die andere auf Privatwerften gebaut 
werden. 
Brüssel, 8. März. Die vier kommandiren⸗ 
)en belgischen Generale Brialmont, Baron Vander⸗ 
missen, Baron Joly und Nicaise veröffentlichen 
Zriefe, worin sie dringend die Einführung des per— 
sönlichen Heeresdienstes, sowie die Ver— 
tärkung der Armee fordern. 
Bernu, 8. März. In Zürich befaßten sich 
zier Studenten damit, Bomben anzufer— 
igen. Die Explosion einer Bombe führte zur 
Entdeckung. Durch die Explosion wurde ein Student 
jetöd tet, die drei anderen verwundet. Die Polizei 
hat viele Verhaftungen vorgenommen. 
Belgrad, 8 März. Der außerordentliche Ge⸗ 
andte Deutschlands Graf v. Bray⸗Steinburg erhielt 
benso wie der österreichische Gesandte Dr. Hengel⸗ 
nüller von Hengervar das Großoffizierkreuz des 
Veißen Adler-Ordens. 
Belgrad, 8. März. Die Große Skupsch— 
ina wird innerhalb eines Monats zu einer außer- 
»xdentlichen Tagung behufs der Vereidigung der 
Regenten auf die neue Verfassung zusammentreten. 
Belgrad, 8. März. Die von Ristitsch in 
chwungboller Form verfaßte Kundgebung der 
stegenten macht auf die Bevölkerung den besten 
Findruck. 
Stockholm, 7. März. Die zweite Kam⸗ 
mer beschloß, die Interpellation Bexells, über 
»ie Haltung Schwedens während eines etwaigen 
drieges zwischen Deutschland und einer anderen 
MNacht nicht zu2ulassen. 
Einer alten Zweibrücker Bürger⸗Familie ent— 
tammend, geb. am 18. August 1826 als der 
Sohn des Kaufmannes Ludwig Zorn und der 
ath. Albrecht vermählt am 19. Mai 1856 mit 
Philippine Maria Wilhelmine Ruppelius, welche 
dor wenigen Jahren verstarb), hat der Verblichene 
allzeit mit treuer Liebe zu seiner Vaterstadt ge- 
sjalten, wie denn überhaupt sein edles Herz stets 
für das Gemeinwohl schlug und bereit war, nicht 
allein mit dem Wort, sondern auch der guten 
That am Platze zu sein. Liebe und Vertrauen 
seiner Mitbürger berief ihn 1869 in den Gemein⸗ 
derat; demselben gehörte er bis zu seinem Lebens⸗ 
ende, seit 15. August 1876 als Rachfolger des 
derstorbenen Herrn Joh. Bruch als Adjunkt an, 
in welchem hohen Amte er sich, wie ihm die 
„Zw. Z.“ nachrühmt, durch seine Pflichttreue und 
dumanität, sein echt bürgerliches Wesen die 
derzen aller gewann, die das Glück hatten, mit 
hm in Verkehr zu treten. Allgemeine Freude 
jerrschte daher, als anläßlich der Anwesenheit Sr. 
ꝛgl. Hoheit des Prinz⸗Regenten in Zweibrücken 
hbei der hohen Auszeichnung unserer Stadtvorstände 
auch des segensreichen Wickens des Herrn Zorn 
hzurch die Verleihung des Michagelsordens in aner⸗ 
ennendster Weise gedacht wurde. Auch in den 
erschiedensten Körperschaften und Vereinen ent⸗ 
altete der Dahingeschiedene eine unermüdliche, in 
hrer edlen Eigenart sozusagen unersetzliche Wirksam- 
keit. Als Mitglied des hiesigen Presbyteriums 
ind des Kirchengesangvereins dec Pfalz zeigte er 
einen echten religiösen Sinn und namentlich in 
etztecer Vereinigung, wo sich sein religiöses Em⸗ 
ofinden mit einer seltenen Begeisterung für die 
Tonkunst verband, eine überaus rege Thätigkeit über 
die Grenzen seiner Vaterstadt hinaus. 
— Aus dem Glanthale, 7. März schreibt 
man dem Pf. A.: Wie nöthig ist es, in Zimmern, 
velche durch Gas veleuchtet werden, die größte 
Vorficht zu beachten, zeigt folgender traurige Vor⸗ 
zall: Ein Sohn der geachteten Müllersleute zu 
Niedereisenbach war genöthigt, in Berlin zu über—⸗ 
nachten. Das Schlafzimmer wurde durch Gas be⸗ 
euchtet. Sei es nun, daß der Hahn in der Gas⸗ 
röhre beim Auslöschen des Lichtes nicht fest genug 
zugeschlossen wurde, oder auf anderem Wege Gas 
in das Zimmer kam, kurz: am nächsten Morgen 
'and man den jungen Mann todt im Bette. Er 
var durch Gasvergiftung erstickt und konnte trotz 
ailler Wiederlebungsversuche nicht wieder ins Leben 
zurückgebracht werden. Man kann sich den Schmerz 
der unglücklichen Eltern und Geschwister denken. 
— Bei der vorgestern in Kaiserslautern 
abgehaltenen, ziemlich zahlreich besuchten Lohrin— 
den-Versteigerung kamen etwa 20,700 
Fentner Eichenrinden aus den Staatswaldungen 
ind 4800 Centner aus Gemeindewaldungen zum 
Ausgebot, doch blieben die Höchstgebote durchschnitt- 
ich 10 pCt. unter der Forsttaxe. Folge hiervon 
war, daß die Staatsrinden überhaupt nicht abge— 
zjeben und die Gemeinderinden nur unter Vorbehalt 
ver spateren Genehmigung durch die betreffenden 
Gemeindebehorden zugeschlagen wurden. Für Glanz⸗ 
rinden der besten Qualitäten waren laut Aufstellung 
der „Nst. Ztg.“ geboten pro Ctr. 5 M. 50 Pf. 
zis 6 Mk. 5 Pf.; fur Rinden zweiter Qualität 
5 M. bis 5 M. 46 Pf. und fur Bestände von 
über 20 Jahren 4 M. 830 Pf. bis 4Mlk. 80pf. 
— Pirmasens, 8. März. Wie der „A.“ 
von zuverlässiger Seite hört, sei die Finanzirung 
»er Straßenbahn Pirmasens-Weißenburg, zu deren 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 9. März. Wir empfehlen 
jer Interessenten zut besonderen Aufmerksamkeit die 
zürgermeisteramtliche Bekanntmachung, daß von 
seute ab auf 8 Tage die Verzeichnisse über die 
»em Gewerbe-, Fabrik. und Handelsstande ange— 
jörigen Einwohner unserer Stadt, zwecks Vornahme 
»er Wahl des Bezirksgremiums für 1889 
bis 1892, zu Jedermanns Einsicht auf dem Bürger⸗ 
neistẽramte aufgelegt sind. 
* St. Ingbert, 9. März. Ein gutes 
zägerglück hatte gestern Nachmittag Herr Oberamts- 
ichter Bühler hier. Derselbe erlegte bei einem 
Treiben auf Wildschweine im sog. Ommersthal ein 
Wildschwein, das ausgeweidet auf 40 Pfund geschätzt 
vurde. Außerdem schoß Herr Bühler eine schwere 
Bache an, welche stark schweißend weiter zog. 
— In Zweibrücken ist gestern Herr Ad— 
unkt Zorn einem schweren Leiden, das ihn 
chon geraume Zeit an das Krankenlager gefesselt 
ielt, erlegeen. Mit seinem Dahinscheiden hat 
in segensvolles, vielseitiges Wirken einen allzu 
rühen Abschluß gefunden. 
Deutsches Reich. 
Berlin, 7. März. Die Reichstagskommission 
ir Vorberatung der Alterss und Invalidender⸗ 
cherung hat heute in zweiter Lesung beschlossen, 
ne Apothetergehisfen und Lehrling? 
uus dem Gesetz auszufschließen—