X. —
D
—9 —
—» 6 —7 —J—
b ————— 86 —— * 46
A — 3323 — —
——— 9— —J— — — —— —* — —
324 I ——3 * —* 5*
* 55———— WBR RF
——— —8 3— — 3
—— , , A
⸗ 8
j 2 S *
— —8 —— * *
5 —38 —J.2 88 — J *
————
* —— — 3 * J
747 JVJ77—
83 5 38 F 8
— 64— J 8 ———
B —83,666
—6 “
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
—
der Et⸗JIngberter Inzeger erscheint täglich mit Ausnahme der Somnm- und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs-Blatt und Mittwochs und Samstags mit
nsirirten Beilagen. as Blau kostet vierteljährlich 1.M SGO - einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen i ν, einschließlich 40 ⸗ Zustellungsgebuͤhr. Die
ruckungsgebühr fur die 49espaltene GSarmondzeile soder deren Raum wbetragt bei Inseraten aus der Pfali 10 4, bei außerpfaizischen und solchen auf welche die Expedition
Auslunft ertheilt. 15 4, Neklamen 80 2. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
M 7T.
Mittwoch, 9. Januar 1889.
21. Jahrg.
Deutsches Reich.
Berlin, 6. Jan. Einen Vergleich zwischen
em Mauser⸗ und dem Lebelgewehr) hat der russische
Sberstlieutenant Wolotzloi auf der Grundlage von
Schießtabellen und eingehenden Berechnungen ange-
jelit und ist dabei zu dem Urteile gekommen, daß
nm Gefecht die mit dem Mausergewehre be⸗
vaffnete Seite eine bemerkenswert kleinere Zahl
zer Gefallenen haben die Verlustverschiedenheit be⸗
sonders groß auf Entfernungen zwischen 600 bis
1000 Meter sein wird, sowie daß bei einer Distanz
hbon 1880 Metern der mit dem Mausergewehr
hewaffnete, zumal wenn er durch seine Artillerie
mergisch unterfstützt wird, alle Vorteile auf seiner
Seile hat. Da eine Annäherung auf 1850 Meter
an den Gegner in den meisten Gefechten mit dem
»rsten Anmarsch erreicht werden kann, so wäre
nach dieser Berechnung allerdings das Mauserge-
vehr dem Lebelgewehr bedeutend überlegen.
Berlin, 8. Jan. Die dem Reichstag zuge-
dachte Militärvorlage ist nunmehr fertig gestellt
ind durfte zur Zin zur Unterschrift im Cabinet
des Kaisers fich befinden. Die Forderung der
borlage beziffert fich im Ganzen auf 13 Millionen
in außerordentlichen und 2 Millionen an dauern⸗
en Ausgaben. Es erhellt schon hieraus, daß es
ich nicht um eine Vermehrung des Präsenzstandes
andeln kann.
Berlin, 8. Jan, Der, Reichsanzeiger“ ver⸗
uffentlicht folgendes; Der Cabinetsrath Ihrer Ma⸗
estät der KaiserinKönigin Augusta hat an den
ortragenden Rath in der Reichskanzlei ein Schrei⸗
ben gerichtet, aus dem als das Wichtigste folgen⸗
des hervorzuheben ist:
Berlin, den 8. Januar 1889.
Ihre Majeftät die Kaiserin-⸗Königin Augusta
eauftragen mich, Ew. Hochwohlgeboren zu ersuchen,
iher folgende Angelegenheit Sr. Durchlaucht dem
herrn Reichskanzler Vortrag halien zu wollen. Ein
Theil der Presse hat sich in den letzten Tagen mit
jner aus dem „Fremdenblatt“ vom 1. Januar
1889 entnommenen, angeblich aus zuverläsfigster
Zuelle stammenden Nachricht beschäftigt, der zu⸗
olge der verstorbene Cabinetsrath Ihrer Majestät,
Dr. Brandis, im Jahre 1870 geheime Depeschen
ius dem großen Hauptquartiere während der An⸗
vesenheit Ihrer Moajestät in Homburg v. d. H.
m Vertrauen auf seine Freundschaft mit dem da-
naligen englischen Gesandten in Darmstadt, R.
Morier, diesem mitgetheilt haben soll. Um das
inbescholtene Andenken eines der Krsne wie der
Person Ihrer Majestät treu ergebenen Beamten vor
Berunglimpfung zu bewahren, würden Ihre Maje⸗
nät es gern sehen, wenn in einer von dem Herrn
Reichskanzler geeignet erachteten Weise eine Wider⸗
egung dieser mit dem Scheine authentischer Be⸗
zründung umkleideten Enthüllung erfolgen könnte.
Es muß darauf hingewiesen werden, daß geheime
Depeschen über die Truppenbewege
ungen, welche hier in Frage stehen, überhaupt
nicht an Ihre Majestät die Königin gelangten.
Im übrigen aber widerlegt sich die betreffende will
ürliche Behauptung durch den Umstand, daß Ihre
Majeftät die Königin im August des Kriegsjahres,
zu welcher Zeit der Vormarsch der deutschen Heere
sber die Mosel stattfand, Berlin nicht verlassen hat.
Ihre Majestät hat vielmehr erst im Laufe des Mo⸗
ats Oltober 1870 einige Zeit in Homburg v. d.
verweilt.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
von dem Knesebeck
An den vortragenden Rath in der Reichskanzlei,
herrn Wirkl.
Geh. Oberregierungsraih Dr. v. Rottenburg.
Berlin, 8. Jan. Laut „Reichs⸗Anzeiger“
indet die Eroffnung des Landtages am 14.
Januar um 12 Uhr Mittags im Weißen Saale
Furch den Kaiser statt. Graf Herbert Bis⸗
narck ist heute schon aus Liebenberg zurüchgekehrt;
der Kaiser wird heute Abend von dort zurücker⸗
wartet.
Berlin, 8. Jan. Fürst Bismard wird
norgen hier erwartet. — Der Chef der Admiralität,
Braf Monts, ist nicht unbedenklich an Lungen⸗
ntzündung erkrankt.
Hamburg, 6. Jan. (Auf das langsame,
iber stetige Wachsthum des deutschen Handels nach
illen Teilen der Welt) macht der hiesige britische
heneralconsul in seinem amtlichen Berichte mit dem
hzinzufügen aufmerksam, der Vorgang verdiene um
mehr Beachtung, als er in aller Stille, ohne
ede lärmende Kundgebung, vor sich gehe. Dann
seißt es weiter:
„Mit unbeugsamer Energie find Deutschlands
Unstrengungen auf das eine Ziel gerichtet, seinen
handel den Ausländern zu entreißen und in seine
igenen Hände zu bekommen. Und der Erfolg hat
nicht gefehlt. Bei diesen Bestrebungen hat Ham⸗
urg eine wichtige Rolle gespielt, und ich glaube,
aß es trotz der Zweifel Einiger und der Befürch⸗
ungen Anderer eine noch größere Rolle spielen
vird, nachdem der Anschluß an den Zollverein
ollendete Thatsache geworden ist. Wenn Großbri⸗
anien heutigen Tages noch, wie es ohne Zweifel
— Welthandels
eherrscht, so massen seine Kaufleute und Fabri⸗
anten ja nicht kleine Anfänge verachten. Sobald
ie gestatten, daß ihre Wettibewerber sie in kleinen
Närkten schlagen, so mag das Gesammtergebniß
im Ende unheilvoller ausschlagen, als sie es je
uͤr möglich halten möchten. Es ist sicherlich der
Feachtung der britischen Kaufleute und Fabrikanten
richt unwert, daß der Wert des Handels Großbri-
andiens und der australischen Colonien mit Ham⸗
zurg sich auf 21000000 Ppfd. Sterl. beläuft, be⸗
onders wenn man bedenkt, daß die gesammte bri⸗
ische Einfuhr nach den australischen Colonien nur
000000 Pfd. Sterl. mehr beträgt, als die der
ritischen Einsuhr nach Hamburg ... Um den bri⸗
ischen Handel aufrecht zu erhalten und zu ent⸗
vickeln, wird noch immer der Versuch gemacht, in
damburg ein dauerndes Mußsterlager britischer Er⸗
eugnisse und Industrieproducte zu gründen, nach
em Beispiel ähnlicher deutscher Einrichtungen. Bis
etzt aber hat der Plan gerade bei denjenigen, wel⸗
hen er zum Vorteil ger ichen sollte, wenig Anklang
jefunden. Dies ist zu 2. dauern, wenn man in
Anschlang bringt, daß hier die Erhaltung eines
danoͤrlsverkehrs in Frage steht, welcher ebenso groß
st, als der nach allen australischen Colonien zu⸗
ammen, wahrend der indirecte Handel wahrschein⸗
ich die dreifache Höhe erreicht. Es sind mir Fälle
zu Ohren gekommen, in denen die Interessenten
‚oͤllige Unwissenheit über die Lage ihres eigenen
picieslen Geschäftes im Auslande besaßen.“
Ausland
London, 5. Jan. Ealisbury Üüber die all-
jemeine politische Lage. — Die nächsten Flottene
nanober.) Lord Salisbury hat gestern die Noth⸗
vendigkeit einer Vergrößerung der Vertheidigungs⸗
nittel Englands anerkannt und zugleich die Ge⸗
egenheit ergriffen, sich abermals über die europuische
dage auszusprechen. Der englische Premierminister
mpfing nämlich gestern eine Abordnung von Ver⸗
reiern der englischen nördlichen Häfen, welche ihm
ßorstellungen zu Gunsten besserer Befestigung der
dandelshäfen des Landes machte. Salisbury er⸗
hiderte, die Regierung sei fich ihrer Verantwortlich⸗
eit in der angeregten Angelegenheit bewußt; diese
Berantwortlichkeit sei durch die Rüstungen des
Auslandes wesentlich erhöht worden und würde
uusgeübt werden, wenn der Kriegsminister und der
Marineminister ihre Etats für die nächste Tagung
»es Parlaments ausarbeiteten. Dieses Vorgehen
ürfte indeß nicht dahin gedeutet werden, daß die
Regierung eine baldige Störung des europaischen
Friedens besorge; gleichwohl müßten die Vorbe⸗
ceitungen getroffen werden, welche die gegenwärtige
Weltlage gebieterisch erheische. — Die englischen
Flottenmanover des nächsten Sommers dürften nach
UÄllem, was über die beregte Angelegenheit ber⸗
autet, einen großartigeren Umfang annehmen, als
n britischen Marinekreisen bislang jemals erhoört
Jewesen. Es handelt sich um die Fortsetzung der
Mandoer vom vergangenen Sommer, allerdings
zuf wesentlich erweiterter Grundlage. Einmal wers
den ganz bedeutend mehr Schiffe zu denselben her⸗
angezogen werden, zweitens aber liegt es in der
Absicht, die gesammten Hafenmannschaften vom
Bortsmouth kriegsbereit zu machen. Man begreift
siernach, daß schon jetzt in den Kreisen des eng⸗
ischen Seeoffiziercorps rege Geschäftigkeit herrscht,
»s gilt, die Leistungsfähigkeit der Flotte in das
möglich vortheilhafteste Licht zu stellen, dann aber
auch das sachliche Material zu sammeln, werauf⸗
din die von fachmännischer Seite seit Jahr und
Tag erhobenen Forderungen, betreffend eine weite
zehende quantitative wie qualitative Verstärkung
— Königreichs, end⸗
lich der öffentlichen Meinung mit zwingender Be⸗
weislogik plausibel gemacht werden koͤnnen. Kritische
Auslassungen in den Blättern, namentlich den
ministeriellen Organen, betonen, daß auch das Aus⸗
and die nächstjährigen Sommermanbver der eng⸗
ischen Flotte scharfstens überwachen und nicht nur
on den starken, sondern auch von den schwachen
Zeiten der britischen Marineorganisation sich mög⸗
schst genau zu unterrichten bemüht sein werde.
Deshalb sei es wichtig, daß Jedermann sich Rechen⸗
chaft gebe, wie Englands Heil und Sicherheit in
rster Linie, wo nicht ausschließlich von der Be—
jauptung seiner Neberlegenheit zur See abhänge,
ind daß mit den Mitteln, die Flotte zur Erfüllung
hrer hohen Aufgabe fortjchreitend zu befähigen,
ücht geknausert werden dürfe. Angesichts der zu-
jehmenden Consolidirung des Bandes zwischen den
eiden das Cabinet unterstützenden Parteien der
Tories und der lieberalen Unionisten erscheint die
Annahme wohl berechtigt, daß dieses Jahr nicht
‚otubergehen dürfte, ohne der englischen Kriegsbe⸗
eitschaft zut See weitere Förderung zu Theil wer⸗
ven zu lassen.
Paris, 8. Jan. Genonille, der frühere
houderneur Senegals, der seiner Zeit vergaß, den
sjer auf der Insel Alkatres zur Bewachung der
ranzösischen Flagge zurückgelassenen Negern Nah⸗
ungsmitiel zu senden, wurde wegen fahrlässiger
Tödiung zu 600 Fres. verurtheilt. — Floquet
bird am Freitag die Abordnung der Vereinigung
er Aclionäre und Obligationsinhaber der Pana⸗
aagesellschaft empfangen.
Paris, 8. Jan. Deputirtenkammer. Alters
räsident Blauc eröffnet die Tagung mit einer Rede