wigshafen a. Rh. (dispenfitt). Peter Weisbrod IV.,
Oekonom in Oppau. Simon Becker, Gutsbesitzer
in Altdorf. Friedrich Leopold Reitz, Ackerer in
Boöbingen. Christian Eidt II., Oekonom in Göll⸗
heim. Jakob Jung, Ackerer in Altenkirchen. Jakob
Ldang L., Ackerer in Nunschweiler. Johann Strefler,
Oekonom in Eppstein. Alfred Lilier, Gutsbefitzer
in Zweibrücken. Ludwig Cusius, Ingenieur in
Kaiserslautern. Karl Roth, Kaufmann in Kandel.
Gottfried Dähter, Adjunkt in Gersbach. Valentin
Becker II., Bürgermeister in Mutterstadt. Dr. med.
Hermann Müller, Rentner in Weingarten. Fried⸗
rich Bartz, Kaufmann in Annweiler. Albert Göp
fert, Fabrikant in Speyer. Heinrich Klingel, Kauf⸗
mann in Landstuhl. Josef Nägele, Kaufmann in
Speyer. Karl Waibel, Weinhändler in Ludwigs⸗
hafen a. Rh. Dagobert Schall, Bierbrauer in
Arzheim. Karl Abraham Schmidt, Kaufmann in
Odernheim. Adam Blinn, Ackerer in Martinshoöhe.
Ludwig König, Kommerzienrath in Pirmasens.
Georg Grogro, Oekonom in Rodenhausen. Valen⸗
tin Neubrech, Oekonom in Bistersschied (dispenfirt).
David Neuschäfer, Fabrikant in Ludwigshafen a. Rh.
Jakob Fischer VI., Ackerer und Bürgermeister in
Diterstadt. Julius Heußer, Weinhändler in Dürk⸗
deim. Jakob Ritter, Ackerer und Bürgermeister
in Otterbach.
— Gielegentlich der Fahrrad⸗Ausstel-
ung zu Leipzig, auf welcher eine Prämiirung
tatutgemäß ausgeschlossen war, wird es vielfach
in der Presse besprochen, daß bei diesem ersten
Wettkampfe zwischen englischen und deutschen Fahr⸗
rädern die letzteren, trotz der jungen Industrie, das
Recht vollster Gleichberechtigung erstritten. Es ist
erfreulich, mittheilen zu können, daß besonders die
Fahrräder der Firma Gebr. Kaiser zu Kai-
serslautern allgemein höchst lobend hervorge⸗
soben werden. Eine Einrichtung an den. Kayser⸗
städern zum bequemen und leichten Befahren von
Anhöhen erregte größtes Aufsehen und wurde all⸗
gemein eine bedeutende Errungenschaft genannt.
Auch blieb es der Firma Gebr. Kayser vorbehalten,
die Preisfrage einer absolut sicheren zuverlässigen
Bremsvorrichtung glänzend zu lösen, was seibst
seitens der Concurrenten ausnahmslos anerkannt
worden ist. Dank deutschem Fleiße haben endlich
die englischen Fahrräder aufgehört auf deutschem
Markte zu dominiren.
— Pirmasens, 14. März. GBesitzwechsel.)
Dem Vernehmen nach ist das Haus des Herrn
A. Riedel in der Ringstraße um 6,700 Mk. durch
stauf an die Firma Kops und Komp. übergegangen.
— Herr Bauunternehmer Jak. Mergenthaler hat
sein Haus (Neue Gärtnerstraße) um 19,000 Mark
an Herrn Schuhmachermeister Sebald aus Zwei—⸗
brücken verkauft. — In diesen Tagen wird eine
Kommission von Beamten der k. Regierung in
Speyer hierherlommen, um wegen der Auswahl
eines neuen Rentamtsgebäudes Besichtigungen vor⸗
zunehmen. Wie die P. Ztg. hört soll es sich in
erfler Linie um die in Vorschlag gebrachten Häuser
don Herrn J. Mergenthaler (Restauration zum
Bahnhof) und Bopp (Gärtnerstraße) handeln, in
welch' letzterem schon Räume für das k. Rentamt
gemiethet sind.
— Landau, 14. März. Wie das Tgbl.
hoͤrt, finden gegenwärtig Unterhandlungen fiatt
wegen Erbauung einer Exerzierhalle vis-acvis dem
Zeughaus, hinter der Heuwage.
— Landau, 14 März. Der Commandeur
der 5. Inf.Brigade, Herr Oberst Waagen, hat
heute früh bereits unsere Stadt verlassen, um fich
nach seinem neuen Bestimmungsort Bayreuth zu
begeben. Ebenso ist der zum etatsmäßigen Stabs⸗
yffizier ernannte seitherige Commandeur der 2. Feld⸗
Abtheilung des 2. Feld' Artillerie Regiments, Herr
Oberstlieutenant v. Stengel heute früh nach Auͤgs-
burg abgereist. Die Herren Offiziere der Garnison
hatten sich am Bahnhofe zur Verabschiedung ein⸗
gefunden und die Kapelle des 18. Regiments fandte
den Scheidenden ihre letzten Abschiedsgrüße nach.
Herr Oberst Waagen hat durch eine Veröffentlich⸗
ung Abschied genommen.
— Speyer, 183. März. Wie man berichtet,
wird der neue Schraubendampfer der Oberrheinischen
Dampfschifffahrtsgesellschaft gegen Ende des Monats
fertig und alsbald nach seinem Eintreffen in Dienst
gestellt, so daß im April ein regelmäßiger Verkehr
ür Personen⸗, Güter- und Schleppdienst zwischen
dier und Ludwigshafen, sowie nach dem Oberrhein
hergestellt wird.
— GEin flinker Schneider.) Zu einer
dieser Tage in X. vol'zogenen Hochzeit war auch
zin junger Herr aus Speyer geladen, der seinem
Schneider aufgetragen hatte. ihm doch ja zum
Frühzug den seit 8 Tagen in der Arbeit befind⸗
lichen Frack abzuliefern. Der Bekleidungskünstlet
berpfändete sein Wort, daß er vor sechs Uhr das
unentbehrliche Festgewand abliefern werde. Doch
der Mensch denkt und der — Schoppen lenkt.
Der Meister war Abends etwas „belebt,“ dachte
aber doch an den Frack und meinte zu seiner Ehe⸗
hälfte: „Na ich stehe um 3 Uhr auf, in 2 Stunden
ist der Frack fertig.“ Unser Meister aber verfiel
in den Schlaf des Gerechten, und als er aufwachte,
war es halb 6 Uhr. Welcher Schrecken! Aber der
wackere Schneider wußte sich zu helfen. Er befahl
einem Gesellen, den unvollendeten Frack einzupacken
teckte sen Handwerkszeug ein, bestieg dann mit
einem Kunden den Bahnzug und vollendete aus
der zweistündigen Fahrt im Eisenbahnwagen den
Frack bis auf den letzten Stich. Als die Station
Landau pafsirt war, hatte der Meister nur noch
vie Knöpfe anzunähen. In X. angekommen, stürzte
der flnke Schneider zu einem Kollegen, um das
Feftgewand zu bügeln, und eine halbe Stunde
päter saß der Frack wie angegossen auf dem Leibe
des Kunden.
— Ludwigshafen, 14. Mäarz. In einem
Anbau der Brauerei Fuhrer brach heute früh um
7 Uhr Feuer aus, das nach angestrengter Arbeit
des Brauereipersonals und etlicher Feuerwehrmänner
inter Benutzung einer Spritze, zum Glück noch
rechtzeitig gelöscht werden konnte. Ein Haufen
Stroh, der dort lagerte, war aus bis jetzt noch
nicht ermittelter Ursache in Flammen aufgegangen.
Das Holzwerk des Schuppens ist gröoßtentheils
erstört. Der Schaden beläuft sich nach dem G
A.“ auf einige hundert Mark.
— Orbis, 13. März (Ndopf. B.) Die Aus-
vanderungslust nach Amerika hat in letzter Zeit in
hiefiger Gegend sehr zugenommen. So segeln in
der nüächsten Woche wieder mehrere junge Mädchen
non hier und Morschheim nebst einer ganzen Fa—
nilie von bier nach dorten, um in der neuen Well
hr Glück zu suchen. Wir wünschen ihnen ein
lückliche Fahrt und stetes Wohlergeh'n!
— Aus der Pfalz. Wie verlantet hat
das Komitee zur Errichtung eines Hutten⸗
Sickingen Denkmals auf der Ebernburg
ich neuerdings an diejenigen bedeutenderen Plätze
der Pfalz, welche bisher zu diesem in allererster
rinie pfälzischen Unternehmen nichtis oder doch nur
janz unbedeutende Beträge gegeben haben, mit der
Bitte gewandt, die völlige Durchführung des ge⸗
Aanten Werkes durch Spendung von freiwilligen
Zeiträägen fördern zu wollen. Das Denkmal seibst
st, wie wir s. Zt. berichteten, fertig, und soll am
3. Pfingstfeiertage enthüllt werden. Zur Bezahlung
aller Kosten, welche geringer geblieben find, als
der Voranschlag, fehlt aber immer noch ein nicht
inbedeutender Betrag; der weitaus größte Theil
illerdings ist gedeckt, und zwar bisher fast aus⸗
chließlich durch Beiträge aus Norddeutschland.
Dem gegenüber darf es wohl als sicher gelten,
»aß nunmehr auch diejenigen, und zwar die reichsten
Theile der Pfalz, welche bisher zu diesem pfälzifschen
Denkmal noch nicht beigesteuert haben, dies zu
hun, als eine Ehren⸗Pflicht betrachten werden.
Vermischtes.
FSt. Johann. Ueber einen Umbau
des Bahnhofes schreibt der „St. J.S.A.“:
Die Bahnhafsanlagen sind schon mehrmals umge—
daltet resp. erweitert worden, aber bald zeigte sich
die Unzulänglichkeit der getroffenen Neueinrichtungen.
Immer mehr steigert sich der Verkehr und die Noth⸗
vendigkeit liegt vor, den Bahnhof umzugestalten.
Der Uebergang des Publikums über die Schienen
st eine sehr bedenkliche Sachlage, und ferner wird
»as reisende Publikum auf dem zweiten Bahnsteig
„Perron“) durch die Post⸗ und Passagiergepäck
darren belästigt. Von allen größeren Bahnhofs-
anlagen dürfte in erwähnter Hinsicht die hiesige
wohl die unvollkommenste sein. Und unten die
Post⸗ und Billetverkaufs-Lokalitäten — wie kleine,
»lende und gesundheitsschädliche Räumlichkeiten sind
das! Das Wasser dringt durch die Decee, die zu⸗
»em durch die darüberrollenden Züge bedenklich er—
hüttert wird; dazu kommt, daß in diesen Räumen
das Tageslicht fehlt. Eine Aenderung der ganze
Sachlage muß vorgenommen werden und mahgebn
derseits ist dies schon beschlossen worden, dun
dersgestaltung wird eine großartige werden (wi
man hört wird sie 6 Millionen Mark in —
nehmen) und dvoraussichtlich den Bedürfnifsen en
sprechen. Der vor dem Bahnhof besindliche Run
platz („Rondel“) wird großentheils zur Errichtun
der neuen Anlage verwendet werden; die Tunnel
werden beseitigt; vornan kommt ein Gebäude fü
den Schalter⸗ und Postdienst, daneben führen schief
Ebenen auf den erweiterten Bahnhof; die hydrau
lischen Aufzüge werden ebenfalls beseitigt; die Bahn
steige werden erbreitert und zweckentsprechend angelegt
— Im Riehmschen Saale wurden Dienstag Nach
mittag die Preise für gute Leistungen in Anfertig
ung von Perrücken an fünf Lehrlinge der Fachschu
der Barbier⸗ und Friseur⸗Innung vertheilt; es er
hielten Preise: den ersten August Braun, St. Jo
hann; den zweiten Heinrich Frantz, Saarbrücken
den dritten Heinrich Klein, Neunkirchen; den vierle
Karl Philipp, Dudweiler; den fünften Chr. Alle
Malstatt. Der erste Preis bestand in einem neu
silbernen Rasirbesteck. Die übrigen Preise war«
Werkzeuge zur Ausübung des Barbiergeschäftes.
FSaargemünd, 13. März. Mit den
gestrigen Tage ist das neue Geleise auf de
Linie Hagenau dem Verkehr übergeben und dar
alte definitid an die Pfalzbahn abgetreten worden
Im Interesse des Publikums machen wir darau
aufmerksam, daß infolge dessen die Abfahrisstell
der Züge nach Hagenau wie nach Zweibrücker
eine andere geworden ist und sich jedermann der
gewissern soll, ob er beim Einsteigen in den rich
figen Zug kommt.
Ein ganz bedeutender Diebstahl iß
gestern Atend wieder hier verübt worden. Der
'edigen Rentnerin Katharina Massing, auf der
Ecke der Berg⸗ und St. Nikolausstraße wohnhaft
welche allabendlich von 8 bis gegen 9 Uhr ihr⸗
Verwandten zu besuchen pflegt, wurden baret
Beld und Wertsachen im Betrage von ungefähr
12 000 Mk. gestohlen. Der freche Dieb, welche
mit der Hauslichkeit und den Gepflogenheiten der
Massing genau bekarnt gewesen sein muß, wird
hoffentlich bald entdeckt werden; an Anhaltspunkte,
soll es nicht fehlen. (Sg. 3.)
F In Mainz hat sich in den Fastnachtstager
ein menschenfreundlicher Herr in der Maske eine⸗
hellgrünen Dominos in so fern um die Armer
verdient gemacht, als er zum Besten derselben
Vexirbilder verkaufte. Seinen Bemühungen und
seiner Beredtsamkeit gelang es, einen Erlös vop
42 Mk. 50 Pfg. zu erzielen, welche dem Central
armenfonds abgeliefert wurden. Eine solche Aus
nützung des allgemeinen Vergnügens zu einen
Act der Wohlthätigkeit verdient in Zukunft eifrige
Nachahmer zu finden.
F.Wiesbaden, 12. März. (Erdstöße.) In
verflossener Nacht wurde in Cröftel kurz vor 8 Uhr
ein recht heftiger, übrigens sehr kurzer Erdstoß ver—
spurt, der von einem krafligen, rasselnden Geräusche
begleitet war. — Aus Idstein wird unter den
gleichen Datum gemeldet: Heute Nacht 2 Uhr 20
Min. (Ortszeit) fand hier, sowie, soweit bis jeßz!
bekannt, in Auroff und Gersrod, bei Nordweststurm
und Schneegestöber ein Erdbeben statt. Einem
dumpfen Schlage, gleich dem Auffallen eines sehr
schweren Gegenstandes folgte ein dumpfes Roller
von einigen Sekunden. Die Häuser erziiterten und
die Bemohner wurden unsanft aus dem Schlumme
geweckt. Auch vor dem Schlage soll ein Schwanken
von Zimmergeräthen und Klirren der Fenster beo
bachtet worden sein, ebenso wollen einige Leuit
gegen Abend um halb 9 Uhr einen Erdstoß wahr-
genommen haben. Die Erderschütterung ging von
West nach Ost.
Aus dem Großherzogthum Hessen
Am 7. März feierten zu Dudelsheim (Oberhessen
die Heinrich Kramer'schen Eheleute die siebzigjährige
Wiederkehr ihres Hochzeittages. Das Judelpaar
ist noch ungemein ruͤstig und erfreut sich der besten
Besundheit. Der 92 Jahre alte Ehemann betheiligt
ich noch an den Feldardeiten, und die B9siährige
Frau liest noch ohne Brille. Die deutsche Kaiferin
ieß dem Jubelpaare durch den Orisgeistlichen eine
chone Bibel übermitteln, iu welche die hohe Frau
igenhündig nachstehende Widmung auf das innere
Schutzolatt eingeschrieben: „Eph 5. 20. Saget
Dank allezeit für Alles ꝛc. Dem Krämer'schen
Ehepaar zu Düdelsheim zur seltenen Feier der 70—
jährigen Wiederkehr ihres Hochzeitstages. 7. März