zu beanspruchen. Dieselben bekamen bisher einen
Taglohn von 1,.50 M.
Vermischtes.
Pfeddersheim, 23. März. Der
Trommler von Chambord. Es war am
Abend des 9. Dezbr. 1870, da warf Hauptmann
Katirein, begleitet von Lieutenant Neßling, mit 56
Soldaten von der 8. Kompagnie des Regiments
Nr. 118 dreitausend Franzosen aus dem festen
Schloß Chambord hinaus, und der Busch schlug
die Trommel dazu. Es wurde kein Schuß gethan,
nur Trommelschlag und Hurrahgeschrei! Aber wie
der Riese Schrech so fuhr der Busch mit seiner
Trommel den Franzosen in die Glieder und vorab
in die Beine, so daß hernach 5 Kanonen, 12 Mu⸗
aitionswagen und 60 Pferde erbeutet und 200
—E——
mit 16 Offizieren. Ohne den Busch wäre es viel⸗
leicht halb so gut, vielleicht gar nicht gegangen.
Aus einem traurigen Anlaß wird die Erinnerung
hieran wachgerufen. Busch ist ohne eigenes Ver⸗
jchulden in tiefsie Armuth gerathen. Die Familie,
welche er zu ernähren hat, besteht aus 10
Koöpfen und darunter sind 6 Kinder unter 18
Jahren. Dazu ist Busch krank, schwer brustkrank
und vollständig arbeitsunfähig. Die Familie lebt
dermalen von 5Mk. Krankengeld wöchentlich; allein
in 4 Wochen dört auch diese Unterstützung auf.
Was hernach? Mit bewundernswürdiger Geduld,
mit jeuem Heroismus des armen Volkes, über den
schon Göthe so respektvoll sich äußert, erträgt Busch
sein hartes Geschick. Aber sein Auge ist glanzer⸗
ioschen. Kattrein und Neßling sind todt. Ihre
Namen leben in der Geschichte. Dürfte nicht neben
diesen Namen auch der bescheidene Name Busch
forileben? Wir hoffen es sicherlich. Aber zunächst
liegt uns doch die Sorge od, zu verhüten, daß die
Zinder des Trommlers von Chambord ihr Brod
bor fremden Thüren suchen und er selbst im Elend
sirbt. Gaben wolle man an Pfarrer Briegleb und
Rendant Dieffendach zu Pfeddersheim einsenden.
x Eine drollige Geschichte ereignete sich vor
ꝛinigen Tagen, wie man den „M. N. N.“ schreibt
auf dem Markie zu Altdorf in Bayern. Wegen
Maul- und Klauenseuche mußte der Obecamis—
Thierarzt v. Welzheim das Vieh dort untersuchen.
So tral er auch mit der Aufforderung: „'s Maul
auf!“ zu einem Bauer, der alsbald das Gehege
seiner Zähne so weit auseinanderriß, wie ihm nur
möglich war. Erst auf das zweite Geheiß: „Nich
Sie, Ihr Ochs!“ kam er wieder zu sich.
Halle, a. S. In der Grube Louisa be
diebenwerda sind etf Bergleute durch Kohlendämpfe
zetäubt worden. Acht kamen wieder zum Bewußt⸗
ein, drei blieben tod.
f Geographische Kuriosa. Eine
Zerliner Z itung enthält in ihrer Nummer vom 8.
Maärz bei Gelegenheit einer Erwähnung des be-
ühmten Geigers Molique folgenden Passus: „Als
zieser in seine bayerische Heimath zurückkehrte, um
nn Canstait seinen Lebensabend zu beschließen“ x.
Wir haben bisher immer geglaubt, Cannstatt liege
n Wuürttemberg ! 3— Dieselbe Zeitung leistet sich
n derselben Nummer den weiteren lapsus calami:
Premierlicutenant von Gravenreuth gedenkt am
14. März über Munchen und von da mit
passagierdampfer nach Egypten zu
jehen.“ Auch das war neu, daß München eine
Zeestadt ist.
Die größte deutsche Stadt der
Welt nach Berlin und Hamburg ist Newyork.
die Zahl der an dieser Haupteingangspforte zur
ieuen Welt wohnenden Deutschen übersteigt nämlich
100,000 Eirwohner. Die weitaus meisten von
hnen, schreibt die „Nat. Ztg.“, hielten ihren Ein
zug durch das Einwanderer⸗Depot, Castle Garden“.
Dort ist ihnen auf höchstens zwei Tage Unter-
zunft gestattet. Dann heißt es: „Hilf Dir selbst“
ind der erste Kampf um's Dasein beginnt für die⸗
enigen, die sich auf fremdem Boden ein neues
deben gestalten wollen, so ernst, so rastlos, so auf⸗
reibend, daß Viele ihm nicht gewachsen sind. Wollte
man ihnen nachforschen, den Verschollenen, die in
diesem Kampf unterlagen, man würde auf berz—
hrechendes Elend und grenzenlosen Jammer stoßen.
— Und doch alauben immer wieder Tausende und
Tausende, alljährlich dem Zuge nach Westen folge
u mussen — —
Fami. Anachrichten.
Verlobte: Lenchen Metzger, Hamdach, mit Jose
Bullacher, Homburg; Dorothea Schäfer mit Gusso
Feikert, Homburg.
Geftorbin: in Zweibrücken Georg Bartz, 9.
J. a.; in Kaiserslautern August Rubel, 833 J. a.
ebendaselbst Fr. Anna Maria Wolf, geb. Lille
48 J. a.; in Pirmasens Johann Wiebelskircher
in Neustadt Louis Cron, 54 J. a.; ebendaselb
Fr. Anna Maria Barbé, 33 J. a.; in Ludwige
hafen Jakob Schuck; in Gummersbach Fr. Henrien
Mestex, geb. Vogel, 68 J. a.
RNeueste Nachrichten. —
Berlin, 27. März. In Bezug auf die vo
der Variser „Agence Nouvelle“ verbreitete, von
„Temps“ und einer Reihe anderer Blätter al⸗—
glaubwürdig übernommene Nachricht, daß zwischer
der deutschen und der französischen Regierung gegen
wärtig Verhandlungen stattfänden, welche auf ein—
Aufhebung oder Erleichterung des Paßzwanget
hinzielten, ist die „Strb. P.“ in den Stand gesetzi
verbürgt melden zu können, daß diese Ausstreuunge—
vollständig unbegründet sind. Es ist in der Tho
nichts vorgekommen, was zu solchen Nachrichte
hätte berechtigen koönnen.
Wien, 27. März. Man hält hier den Top
des Königs von Holland für ganz nahe be—
vorstehend.
Wasshington, 27. März. Präsident Harri
son ernannte zu Gesandten in England Rober
Lincolin, in Deutschland Murat Halstad,
Rußland Allan Thorndyke Rice. (S. 3.
Fuͤr die Rooltion derantwortlich F. X. Dem
Versteigerungs- und Submisstons⸗
Anzeigen.
Lohrindenversteigerung (100 Zentner) am Freita
den 29. März, nachmittags 2 Uhr im Bürger
meistereilocale Homburg.
—
Todes⸗ Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsern lieben Gatten
Schwager, Bruder und Onkel
PHhĩlipp VEncdh, Glaser.
nach längerem Leiden heute Mittag um 12 Uhr, im Alter von 38
Jahren zu sich abzurufen.
Schnappach, den 27. März 1880.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag um 2 Uhr statt.
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Sonntag, den 31. März,
Nachmittags 4 Uhr, im Saale des
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Tagesordnung:
Neuwahl des Vorstandes und des
Ausschusses,
hierauf:
Verloosung von Hochstämmen und
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Mitglieder und Freunde des Obst⸗
haues werden hiezu freundl. eingeladen.
Der Vorstand.
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