Full text: St. Ingberter Anzeiger

s J —5 
8 
—— * r 
253— 
94 
α 5 * 9 
* 
ν / * —52534 * e —2— 7 
—34 —* ——— Ig . 6 * * —8 * 
—B A u — 51 J —9 FF— —8 — 75* — —J —5838 — 
c. —— — 3664 —A6 6 
— — 88 —*— D — — * 
* 66 —— 9 * * * —* ——— 8 —— — — — 
——88 —5—3 * — 34 J * 
72 ——538 — 533 — 5 5 —* — 21*8 —4637 — 75 
—5888——— —3 — * 9 * e 15 — ——— 3 —S— 468 
— ————— * —51 — 8 6 AAVB 3 
J ———— — A — B — —LB * 
—8989 X28 —* — 4 —9* αα 49 1 9 —— —R ———— 84 3 
8 —1 —83— E ——““ 3 , —4 65 8 8 * * 
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
der „St⸗ Ingberter Auzeiger⸗ 
— Beilagen 8* 4— qeint täglich mit d 
æ a lait k Ausnahm 
ictungsgebuhr fur die Agesp oeee e, 72 5 2 mal wochenili 
—— — — Auskunit ertbeilt. ye deren Faum benag ragerlohn; durch die ich mit Unterhaltungs ⸗ Vlatt 
— — re Ingerelen aud d Pᷣoñ deroen 14 78 und Mittwochs 
58 80 dregt e pfeir 10 bei einschuedlid 40 amd Eamftass mi 
J irnane wirv nie vr rn und solchen 3 * 
erechn elche Exvedition 
Deutsches Reich. 
Berlin, 2. April. Der deutsche Geo⸗ 
Laphentag wird vom 24. bis 26. April in 
gilin stattfinden. 
Zerlin, 2. April. Der „Reichsanzeiger“ 
xerdffentlicht eine Verfügung betreffend die Ueber⸗ 
—X consularischer Befugnisse auf den Commissar 
it das Schutzgebiet der Marschallinseln, desgleichen 
it die Schutzgebiete Kamerun und Togo. Die 
iste Verfügung tritt am 1. Oktober, die letztere 
n 1. Jum 1889 in Kraft. 
Berlin, 8. April. GReichstag.) Vor 
entritt in die Tagesordnung ergreift der Staats⸗ 
cheldr des Reichsmarineamts,. Admiral Heusner, 
zas Wort: 
Die Angelegenheit, für welche ich die Aufmerk⸗ 
amkeit des Hauses erbitte, betrifft den schmerzlichen 
derlust, den die Marine in den samoanischen Ge⸗ 
rüssetn erlitten. Ich glaube den Gefühlen des 
hauses zu begegnen, wenn ich hier der Theilnahme 
jjr die Verunglückten und dem Mitgefühl Ausdruck 
ebe. Die Officiere und Mannschaften haben er⸗ 
eut das Beispiel gegeben des Ausharrens auf ihren 
josten in treuer Pflichterfüllung für Kaiser und 
zeich. Daß die Verunglückten in diesem Dienst 
it Leben gelassen, legt der Marineverwaltung die 
zerpflichtung auf, soweit es an ihr liegt, in vollem 
Imfange dafür zu sorgen, daß das Leid der Hin- 
etbliebenen gemäßigt und dem ganzen Umfange 
des Unglücks Rechnung getragen werde. Ich glaube 
acht, daß infolge des beklagenswerihen Ereignifses 
ie Sicherheit Europas bedroht wird. Die frühe⸗ 
ien Nachrichten können erst wieder am 15. und 
dann Ende dieses Monats erwartet werden. Für 
ie Marineverwaliung erwächst nur jetzt die Pflicht 
um Ersatz von „Adler“ und „Eber“, vielleicht 
nuch „Olga“. Ferner ist es unsere Pflicht, unseren 
Interessen und dem Ansehen unseres Namens in 
enen fernen Gewässern nichts zu vergeben. Des⸗ 
alb ist bereits Anordnung getroffen, in kürzester 
git militärisch dorten wieder so stark vertreten zu 
rein, um allen Anforderungen gerecht zu werden. 
Lebhafter Beifall.) 
Bei fortgesetzter Berathung der Altersversicher⸗ 
ung werden F 7a (Invalidenrente fur diejenigen, 
die ein Jahr lang ununterbrochen erwerbsunfähig 
gewesen), 7an (Wegfall der Invalidenrente für 
jolche, die sich die Erwerbsunfähigkeit vorsätzlich 
)der bei Begehung eines Verbrechens zugezogen 
zoben) »ch lüngerer Debatte unverändert genehmigt. 
7d (Competentes Gericht fur Streitigkeiten zwischen 
bersicherungsanstalten und Krankenkassen) wird un⸗ 
etändert angenommen. Bei 88 (wonach Per- 
dnen, welche ihren Lohn oder ihr Gehalt ganz oder 
heilweise in Naturalleistung bezogen, ebenso gewohn- 
jeitsmäßigen Trinkern die Rente gleichfalls in Na— 
inralien gewährt wird) erklärt Geheime Rat Wodke 
den Antrag Veiel für unannehmbar und bittet, den 
Jaragraphen unverändert anzunehmen. Es sei für 
puin namentlich im hoͤheren Lebensalter, eine 
538 Naturalien zu empfangen. Dr. Buhl 
ah es werde vielleicht in dritter Lesung ein 
e gefunden, wonach nur mit Zustimmung 
a Versicherten Naturalien verabreicht werden könn⸗ 
. worauf Schrader sofort den diesbezüglichen 
tag stellt, weicher mit 116 gegen 118 Stimmen 
euawmen wird. Veiel zieht seinen Antrag zu⸗ 
* worcuf die Commissionsvorlage mit dem An⸗ 
* Schrader angenommen wird. Die folgenden 
anephen werden erörterungslos angenommen, 
denso g12 unler Ablehnung der Anttäge Bebei 
ind Rickert, sodann 8 13 mit dem Zusatzantrag 
Bamp nach den Commissionsbeschlüssen. Nächste 
Sitzung morgen 11 Uhr: Fortsetzung der heutigen 
Beratung. 
Ausland 
Brüsfsel, 8. April. General Boulanger 
st hier Dienstag morgens 5 Uhr 18 Min. einge⸗ 
troffen und im Gasthof Mengelle unter dem Namen 
Bruno mit dem Grafen Dillon abgestiegen. Diens⸗ 
ag Abend hat er seine Proclamation, nach Paris 
elephonirt. Mittwoch morgens begab 'er sich nach 
Mons, wo er mit Rochefort zu einer Berathung 
usammentraf. Dem Correspondenten der „Sir. 
Z.“ sagte er folgendes: Ich bin von Paris weg⸗ 
zegangen, nachdem ich ganz sicher in Erfahrung 
Jebracht hatte, daß man im Begriff stehe, mich zu 
herhaften. Für mich stellte sich die Frage so: 
Sollte ich es dahin kommen lassen, daß das Haupit 
der nationalen Partei insgeheim beseitigt und an 
Händen und Füßen gebunden würde? Nein! Ich 
jabe den dringenden Rathschlägen nachgegeben und 
hin abgereist. Von hier aus kann ich meine Partei 
eiten. Uebrigens werden wir nicht lange zu war⸗ 
sen brauchen. Bald werden wir nach Frankreich 
zurückkehren; dann werde ich denjenigen, welche mich 
herjagt haben, meinen Platz in Brüssel anbieten. 
Brüssel, 8. April. Die Regierung hal 
beschlossen, nicht sofort irgendwelche Maßregeln 
vegen Boulanger zu ergreifen, ist aber übereinge— 
—XRD 
HPeittelpunkte politischer boulangistischer Wühlereien 
zemacht werde. Boulanger wird überwacht. 
Paris, 3. April. Gestern Abend fand in 
der deutschen Botschaft ein Festmahl zu 
Ehren des Präsidenten der franzöfischen Re— 
dublik statt. Der deutsche Botschafter Graf Münster 
empfing den Präsidenten Sadi Carnot im Vestibül 
des Palastes. Rechts von Carnot saß Frau Möline, 
inks Komtesse Münster. Zur Rechten des Bot— 
schafters saß Frau Carnot, zur Linken Frau Tirard 
Um 924 Uhr reihte sich an das Essen ein Empfang 
Paris, 3. April. Die „Agence Havas“ 
deröffentlicht eine Prochamation Boulan— 
gers, datirt Brüssel den 2. April, in welcher es 
deißt, daß angesichts der willkürlichen Verfolgungen, 
denen er ausgesetzt sei, der General es für seine 
ßflicht halte, sich ungecechtfertigten Nachstellungen 
zurch ein Ausnahmegericht zu entziehen. Er werde 
aber an dem Tage wieder erscheinen, an welchem 
man ihn vor den ordentlichen Richter oder voer die 
Zeschworenen stelle. Vorläufig werde er in Belgien 
die Zeit abwarten, bis die allgemeinen Wahlen eine 
reie und ehrbare Republik begründen würden, in 
velcher für vaterlandsliebende, die Fäulniß der all— 
jemeinen Zustände bekämpfende Bürger Platz ge— 
chaffen werde. 
Wien, 2. April. Der Kaiser ist beim 
hesten Wohlsein aus Pest hier eingetroffen und 
mpfing im Laufe des Tages zahlreiche Würden— 
räger, darunter den Grafen Kalnoky, Taaffe und 
Beneral Beck. 
Pest, 2. April. Der Immunitätsausschuß 
beschloß einstimmig, die Auslieferung des Abg 
Rohonczy zu beantragen, da die Anklage wider 
hn auf Versuch der vorsätzlichen Tödtung lautet, 
Es handelt sich um die Affaire des in den Reichs— 
ag gedrungenen und von Rohonczy verwundeten 
A 
Rokale und pfälzische Nachrichten. 
*St. Ingbert, 4. April Um die Osterzeit 
ritt an viele Eltern die Frage heran, für ihre aus 
der Schule entlassenen Knaben einen Beruf zu 
wvählen, in dem letztere sich ausbilden sollen. Solche 
nun, deren Wahl das Bäckergewerbe trifft, werden 
auf die Zweckmäßigkeit hingewiesen, die Knaben bei 
inem Baͤckermeister in die Lehre zu geben, welcher 
Mitglied des deutschen Bäsckerverbands ist. Dieser 
Berband hat es sich zun Aufgabe gemacht, dafür 
Zorge zu tragen, daß die Lehrlinge der Mitglieder 
üchuüg ausgebildet werden, die vorgeschriebene Lehr⸗ 
rJeit richtig aushalten und nach zurückgelegter Lehr⸗ 
jeit einer Prüfung sich unterwerfen, worauf fie 
aach bestandener Prüfung ihre Verbandspapiere er— 
halten, ohne welche ein Fortkommen sehr schwierig, 
fast unmöglich ist. Genannter Verband umfaßt 
ganz Deutschland, zählt über 21,000 Mitglieder. 
Wie man uns miitteilt, gehören mit Ausnahme 
von zweien alle hiesigen Bäckermeister dem genannten 
Verbande an. 
* Wir haben früher schon mitgetheilt, daß dem 
hayr. Landeshilfsverein und dem bayr. Frauenverein 
eine Geldlotterie bewilligt wurde. Der Ertrag ist 
bestimmt zur Gründung einer Anstalt, in der Kran⸗ 
kenpflegerinnen ausgebildet werden sollen. Hiebei 
ist deren Thätigkeit besonders in der schweren Zeit 
eines Krieges ins Auge gefaßt. In Anbetracht des 
zuten Zweckes seien daher die Loose dieser Wohl⸗ 
chätigkeitslotterie empfohlen. Hier werden solche 
don dem Schriftführer des hiesigen Frauenvereins 
Hrn. Stadtschreiber Bayer abgegeben. Das Loos 
kostet nur eine Mark. 
*St. Ingbert, 4. April. Durch die Ortis- 
schelle wird bekannt gegeben, daß in Schnappach, 
in der Stallung der Wwe. Schneider die Maul⸗ 
und Klauense uche ausgebrochen ist. 
*St. Ingbert, 4. April. Wir machen 
unsere Leser auf die Anzeige des Variete-Theaters 
bon L. Praiß im heutigen Blatte aufmerksam. Das 
Theater hat nach uns vorliegenden Zeitungsnach- 
richten überall große Erfolge erzielt und duürfte hier 
wohl ebenfalls sich die Gunst des Publikums er⸗ 
cingen. 
— In anerkennenswerther Weise hat auch der 
SGemeinderatin Gersbach die Geldmittel zum 
Ankaufe von Obstbäumchen und Beerensträuchern 
jür die aus der Schule austretenden Kinder be— 
willigt. In Winzeln geschah desgleichen. So 
st's recht. 
— Von einem harten Schicksalsschlage wurde 
eine arme Familie in Wolffstein vetroffen. Ihr 
Ernährer, der Schneider Jakob Moser, ein recht 
leißiger und allgemein geachteter Meister, fiel letze 
en Samstag Abend so unglüdlich die Treppe her⸗ 
anter, daß er nach einigen qualvollen Stunden 
einen Geist aushauchte. Denselben beweinen eine 
Wittwe und 10 Kinder. 
— Kaiserslautern, 3. April. Das 
Bahnprojekt Kaiserslautern⸗Biebermühle 
var gestern Gegenstand eingehender Besprechung in 
einer Versammlung, welche durch den Vorstand des 
Bewerbebereins, Herrn Direktor Spatz, einberufen 
uind auch von demselben geleitet wurde. Derselbe 
heille mit, daß Herr Hofrath Neumayer, welcher 
in einem Schreiben seine Abwesenheit entschuldigt, 
gleichzeitig den Rath gegeben habe, die Agitation 
sediglich auf dem Boden des Gesetzes über die Se⸗ 
undarbahnen zu führen, da er glaube, daß wohl nur 
eine Sekundärbahn Aussicht auf Genehmigung habe. 
Man einigte sich schließlich dahin, eine Petition 
ibzufassen, in der in erster Linie eine Vollbahn 
ingestrebt werden solle, in zweiter Linie eine Se— 
undürbahn mit Normalspur, wobei die Ausführung