Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
Ot⸗ Ingberter Auzeiger⸗ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Vlatt und Mittwochs und Samstags mi 
— Seilagen. Das Bloau koffet dierteljährlich 1 A 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1 4 78 4, einschlietzlid 40 — e ehee Dit 
dungsgebuhr sr die Agespallene Garmondzeile ober veren Naum belragt bei Inseraien aus der Pfalz 1054—, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition 
Auskunft ertheilt, 13, Neklamen 80 . Bei 4maliger Einrauckung wird nur dreimalige berechnet. 
— 
Abonnements 
für das 
II. Quartal 1889 
auf den 
bnal wöchentlich erscheinenden 
„St. Ingberter Anzeiger“ 
onnen bei allen Postexpeditionen, den Post—⸗ 
poten, bei den Umträgern und in unserer 
zppedition bestellt werden. 
Inserate finden durch den „St. Ing— 
erter Anzeiger“ die weiteste Verbreitung. 
Deutsches Reich. 
Wiesbaden, 6. April. Herzog Adolf 
n Nassau wird, wie der „Rh. K.“ mittheilt, 
im Minwoch Nachmittag als Regent das Luxem⸗ 
zurger Land betreten. Herzog Adolf wird mit 
ttoßem Gefolge am Dienstag von Frankfurt nach 
joblenz reisen. Am Mittwoch Vormittag erfolgt 
ion Coblenz die Weiterreise nach Luxemburg. Beim 
helreten des Luxemburger Landes dürfte eine Pro— 
lamation an die dortige Bevölkerung erlassen wer- 
en. Herzog Adolf wird während der ganzen 
dauer der Regentschaft in Luxemburg bleiben. Wie 
vit hören, fügt der „Rh. K.“ dieser Mittheilung 
zinzu, dürsten die jetzigen freundschaftlichen Bezieh⸗ 
ingen des Herzogs zum deutschen Kaiserhause dem⸗ 
zjuͤhst auch äußerlich noch weiter zum Ausdrucdk 
ommen dadurch, daß der Herzog nach seiner dem- 
naͤchstigen Thronbesteigung als Großherzog dem 
euischen Kaiser einen Besuch abstatten wird. 
München, 6. April. Der Prinzregent hat 
ur Dedung des Defizits der vorjaͤhrigen deutsch- 
aticnaolen Kunstgewerbeausstellung, das sich auf 
. 170,000 Mark beläuft, noch 20,000 Martk 
egeben. Der Rest wird durch freiwillige Spenden 
wfgebracht, so daß die Privat⸗Garantie-Zeichner 
wausfichtlich nicht herangezo gen zu werden brauchen. 
Berlin, 6. April. (Reichstag.) Beig 
ð der Alters- und Invaliditäts⸗ Vorlage entgegnet. 
Staetssecretär v. Bdtticher auf die Ausführungen 
us Abgeordneten Grafen Mirbach: Grade dieses 
heseh sei die Vorbedingung für die Regelung des 
Inbersittzungswohnfitzes. Die Gegensätze zwischen 
hord und Sud und die Streitigkeilen anzelner 
Unterstützungsverbände würden leichter ansgeguchen, 
denn durch die Vorlage der Kreis der zu Unter⸗ 
itzenden auf ein ganz geringes Maß eingeschränkt 
irde. Det Gedanke, dirbachs die Arbeilgeber 
it die Arbeitnebmer sorgen gu lassen, sei höchst 
uetenswerth und es sei erfreulich, daß in Mir— 
nds Heimath mehr geleistel werde Jedoch in sehr 
iclen Geogenden würden die Arbeiter mir rauher 
send behandelt. Deshalb müsse ein gesehzlicher 
wang eintreten. Der Reichstag nahm nach länge⸗ 
— Dehaute den 8 16 (Lohnclassen) unter Ablehnung 
“r principiellen Aenderungsanträge in der Fassung 
Commisfion mit den don den Abgeotdneten 
u Adelmann und Freiherr b Stumm vorge⸗ 
en vorwiegend redactionellen Abänderungen 
* inzelbeftimmungen an, genehmigte 817 (Lohn- 
F gfbauelos und verwies die 88 18, 182, 186 
— Gerechnung der Renten) wegen der neuer— 
de azu eingebrachten zahlreichen Abanderungsan- 
an die Commission. 8 20 wurde debaitelos 
— 8 21 ist von der Commission ab⸗ 
en, dieng8 22, 28 und 280 werden ange⸗ 
men. 8 235 qusgeseßt und an anderer Siche 
Montag, 8. April 1889. 
untergebracht. Die 88 24 und 25 werden nach 
unerheblicher Debatte angenommen. Forisetzung 
Montag 12 Uhr. 
Berlin, 6. April. Die .Nordd. Allg.Ztg.“ 
bemerkt, daß die gemeldete Flaggenhissung des 
hauptmanns Wißmann dahin zu erklären, daß 
Letzterer seinen Instruktionen gemäß der Flagge der 
Ostafrikanischen Gesellschaft, deren Hissung s. Z. 
amtlich mißbilligt war, heruntergeholt und auf seiner 
Behausung die deutsche Handelsflagge aufgezogen 
Jaben wird, welche auf den Consulaten zu wehen pflegt. 
Ausland 
Paris, 6. April. Der Prozeß gegen die 
Batriotenliga wurde heute beendet. Der Gerichts— 
jof verkündete das Urtheil, nach welchem die An— 
zeklagten bezüglich des Hauptpunktes der Anklage, 
Theilnehmer an einer geheimen Gesellschaft gewesen 
zu sein, freigesprochen, doch der Theilnahme an 
einer behördlich nicht genehmigten Gesellschaft 
chuldig befunden und deshalb zu je 100 Franck 
49 Geldbuße und zur Tragung der Prozeßkosten 
yerurtheilt werden. 
Paris, 6. April. Der Ministerrath beschloß 
heute Vormittag, daß das Decret, welches den Se— 
nat als obersten Gerichtshof einsetzt, nächsten Mon— 
'ag vorgelegt werden soll, und daß Boulanger 
und alle übrigen Personen, gegen welche infolge 
der geführten Untersuchung die Anklage erhoben 
werden wird, dor den Senat als obersten Gerichts⸗ 
jof gestellt werden sollen. Als Generalprocuratot 
vird Quesnay⸗-Beaurepaire fungieren. 
Paris, 6. April. Der neueste Aufruf 
Boulangers von heute ist an alle Wähler 
xrankreichs gerichtet und führt aus, der gegen ihn 
rlassene Anklagealt mache den vergeblichen Versuch, 
die durch keine Kunst der Auslegung zu rechtfer⸗ 
igenden Versuche zu entschuldigen, welche zu dem 
Zwecke gemacht worden seien, ihn vor einem aus 
»olitischen Feinden zusammengesetzten Gerichtshofe 
des Zufalls, nicht der ordentlichen Rechtsprechung, 
zeruriheilen zu lassen. Die Billigkeit, das Rechts⸗ 
gjefühl und der gesunde Verstand der Wähler wür- 
zen ihm Gerechtigkeit angedeihen lassen gegen solche 
ibscheuliche Verleumdungen, wie man sie auf sein 
daupt schleudere. Er hahe als Soldat sein Leben 
dem Vaterlande gewidmet, und sein ganzes Stre⸗ 
zen sei, die Republik auf dem Wege des allgemei- 
nen Stimmrechts den räuberischen Händen zu ent⸗ 
reißen, welche den Namen eirer republicanischen 
stegierung mit Schmach bedeckten. 
Lokale und pfaälzische Nachrichten. 
ON St. Ingbert, 8. April. Gestern fand 
zahler im Beisein des kgl. Bezirksamtmannes Hr. 
Dr. Schlagintweit, durch Hr. Rektor Luxemburger 
von Zweibrücken die ordentliche Jahresprüfung der 
gewerblichen Fortbildungsschule statt. 
Um a nach 2 Uhr begann die Prüfung des 
Unterkutses und dauerte bis 4 Uhr. Geprüft wur⸗ 
den Rechnen, Lesen und deutsche Sprache. Von 4 
bdis 6 Uhr dauerte die Prüfung des Oberkurses. 
Die Prüfungsgegenstände waren auch hier Rechnen, 
desen und deutsche Sprache, außerdem noch Wechsel⸗ 
lehre für die Schüler der Fachabtheilung. 
Die wäͤhrend des Jahres angefertigten und in Vor- 
age gebrachten schriftlichen Arbeiten und Zeich- 
aungen fanden allseitige Anerkennung. 
Am Schlusse der Prüfung fand die Vertheilung 
der vom hiesfigen Vorschußverein in lobenswerther 
Weise bewilligten 50 Mark an brave und fleißige 
Schüler durch den Hrn. Pruüfungskommissär statt. 
Ausschlaggebend waren bei dieser Vertheilung be—⸗ 
24. Jahrg 
sonders gutes Betragen und ein regelmäßiger Schul⸗ 
desuch. Ein Schüler wurde bedacht, der auch nicht 
ine einzige Unterrichtsstunde versäumt hatte. 
In seiner Schlußrede ermahnte Herr Rektor 
duxemburger die Schüler besonders zur Ehrerbiet- 
ung gegen ihre Eltern, Lehcer, geistliche und 
weltliche Vorgesetzten, zur Treue gegen König und 
Vaterland und zur unermüdlichen Fortbildung durch 
das Lesen guter und lehrreicher Bücher. 
Die beiden hiesigen Herrn Distriktsschulinspek⸗ 
toren und Herr Subrektor Barnikel wohnten mit 
einigen andern hiesigen Herrn der Prüfung bei. 
Das Resultat war durchgehends ein sehr befrie— 
digendes. 
SBSt. Ingbert, 8. April. Bei dem gest⸗ 
zrigen herrlichen Wetter sah man Jung und Alt, 
Broß und Klein im Freien und hatte man Ge— 
legenheit, die Frühlingsboten verschiedener Gattungen 
zu beobachten. Man erblickte duftende Veilchen 
und frisches Grün, hörte die munteren Weisen der 
gefiederien Sänger, schaute das stählerne Roß da—⸗ 
hinfliegen und begegnete manchem Griesgram. Den⸗ 
noch fehlten viele und wurde man zur Frage 
gedrungen, wie dies komme. Die Antwort erhielt 
man, wenn man in die verschiedenen hiefigen 
Wirtschaften ging. Da war ein Rechnen und 
Disputiren über die eben brennende Frage des 
irchenbaues. Die etwas kräftigen Zahlen des 
Stern· Correspondenten der „St. Ingberter Zeitung“ 
anden nicht üherall Glauben, aber aach die sehr 
eichten Zifferchen der St. Ingberter Zeitung er⸗ 
regten ein bedenkliches Kopfschütteln. Es ist nicht 
zu verkennen, daß der Gedanke den Kirchenbau noch 
auf 3 bis 4 Jahre hinauszuschieben, immer mehr 
um sich greift. Dies auch die Ansicht eines — Un⸗ 
darteiischen. 
* St. Ingbert, 8. April. Die gestrigen 
Fröffnungsvorstellungen des Theatre Variete hatten 
eine große Zahl Schaulustiger angelockt, so daß die 
Plätze dicht besetzt waren. Die Leistungen der Ge⸗ 
ellschaft des Hrn. Praiß scheinen nach den gefi— 
igen Proben ganz tüchtige zu sein. In der Abend- 
vorstellung fanden besondere Anerkennung die Pro—⸗ 
zuktionen des Schlangenmenschen, ebenso die Leist— 
ingen am Doppeltrapez und Zahntrapez, ferner der 
rosllende Globus. Mit sichtbarem Vergnügen ver⸗ 
'olgte das Publikum den komischen Tanz, und all- 
zemeines Staunen erweckten die Leistungen in der 
Zauchrednerkunst. Heute Abend ist wieder Vor- 
tellung mit neuem Programm. 
*St. In gbert, 7. April. Ein Fest, wie es 
'n seiner Veranlassung wohl selten ist, zumal in 
einer so kleinen Gemeinde wie Ensheim, vereinigte 
gestern Abend die dortige ganze Buürgerschaft. Die 
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leitung wurde ihrer Bedeutung entsprechend 
würdig gefeiert. Um 8 Uhr Abends brachten die 
Huttenarbeiter und Feuerwehr dem Bürgermeifler 
Hrn. Adt einen imposanten Fackelzug, dem fich noch 
ine große Anzahl sonstiger Theilnehmer angeschlos⸗ 
sen hatte. Von der Wohnung des Hrn. Adt be⸗ 
Jab sich sodann der Zug zum Festsaale bei Hrn. 
Adjunkt Fries, wo die Begrüßung der Gäste, unter 
denen man Hrn. Bezirksamtmann Dr. Schlagint⸗ 
veit, die HH. Bauschaffner Haufser von St. Ing⸗ 
zert und Ingenieure Kölwel und Waal aus Zwei⸗ 
hrücken bemerkte, stattfand. Bald herrschte dann 
n dem mit der Büste Sr. Kg. H. des Prinzregen- 
en und mit Wappen und Inschriften geschmacvoll 
»erzierten Saale eine fröhliche Feststimmung. Die 
Keibe der Festreden eröffnete Hr. Adiunkt Fries.