Full text: St. Ingberter Anzeiger

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J 1* * 8 —339 5 * 9— 24 
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D * 9 — — F 9 7— 5 4 55* — 9 
* 27 — ——8 —57— 9 79 — 86 —222 1 
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* —415 —538* — — 3 —9— ** —98 8 
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*F 29 * 9. 
Amtliches Organ des könial. Amtsgerichts St. Inabert. 
Et⸗ Iungberter Anzeiger? erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Rittwochs und Samstags mi 
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*— exen Raum beirag nseraien aus der Pfalz 104, erpfälzischen und solchen auf welche di dition 
in Austunft eriheili, I5 , NReklamen 30 . Bei Amaliger Einruckung 3 nn vreimalige berechnet. e ue 
v86. 
Abonnements 
für das 
II. qQuartal 1889 
auf den 
boͤmal wöchenklich erstheinenden 
St. Ingberter Anzeiger“ 
onnen bei allen Postexpeditionen, den Post- 
wten, bei den Umträgern und in unserer 
ipedition bestellt werden. 
Inserate finden durch den „St. Ing⸗ 
erter Anzeiger“ die weiteste Verbreitung. 
Deutsches Reich. 
München, 10. April. Der Zustand der 
ronigin⸗Mutter gilt als im höchsten Grad 
esorgnißerregend. 
Berlin, 9. April. Der Kaiser wird für 
e etsten Tage des Mai in Braunschweig zum 
zesuche des Regenten Prinzen Albrecht erwartet. 
Der „Post“ zufolge ist der Besuch des Königs 
on Italien in Berlin für die erste Hälfte des Mai 
cher zu erwarten. 
Berlin, 10. April. (Reich stag.) Fori⸗ 
zung der Berathung über das Alters- und Ge— 
rechlichkeits⸗Versicherungsgesetz. Die 88 40 bis 50 
retden ohne wesentliche Debatte in der Commis⸗ 
onsfassung angenommen. Die 88 51 bis 62 
oerden erörterungslos genehmigt. 8 63 handelt 
yn der Feststellung der Rente; er wird nach länge⸗ 
et Debatte, bei welcher Minister v. Böͤtticher für 
en Paragraphen eintrat, unverändert angenommen, 
denso die 88 64 bis 67. Bei 8 68 wird die 
lebettragung der Entscheidung über die Revision 
n das Reichsversicherunggamt beantragt. Porsch 
vill die Rebifion auch dann fur zulässig erklären, 
denn ein Verstoß wider den klaren Inhalt der 
Uten vorliegt. Der Paragraph wird mit diesem 
usatantrag angenommen. 869 wird nach dem 
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iiß 82 werden unverändert angenommen. 8 88 
vrd gestrichen. Fortsetzung Donnerstag 12 Uhr. 
Berlin, 10. April. Die „Kreuzztg.“ und 
Wosfische Ztg.“ melden heute pofitiv daß das 
derbot der „Volkszeitang“ aufge— 
doben sei. Nach letzterem Blatte hätte die Be— 
uung der Reichs-Beschwerdecommission fünf 
unden in Anspruch genommen. 
Wilhelmshafen, 10. April. Die Ankunft 
aiser Wil helms hierselbst ist neuesten An— 
idnungen zufolge auf Montag den 15. April mit⸗ 
ugs festgesetzt 
Ausland 
London, 10. April. Der „Standard“ ver- 
anlicht ein Telegramm von Washington, 
q welchem Furst Bismark vorgeschlagen 
he. das borbehaltlich des Ergebnisses der Berliner 
enferenz weder Deutschland noch bie Vereiniglen 
neten ihte Kriegesschiffe vder Truppen in Samoa 
üsütten sollten Staatssekreiär Blaine erklärte 
wit diesem Vorschlage einverstanden. 
Brüssel, 9. April. Telegramme der, Indé 
wdance belge“ aus Sansibar via Malta vom 8. 
Nis. melden, das das Gerücht von dem Marsche 
nleys und Emins in der Richtung auf Sanfi ⸗ 
w vollsländig unbegründet sei. Bisher liegen 
der daruüber, noch über sonstige Bewegungen 
cnlerz irgend welcae Meldungen vor. 
Donnerstag, 11. April 1889. 
24. Jahrg 
Bruͤssel, 10. April. Die Boulangisten kün- 
digen an, daß fie sich hier einzurichten gedenken. 
Rochefort hat eine Wohnung in der Rue Blanche 
gzemietet. Aber die Gemüther sind sehr erregt und 
man glaubt, daß die Regierung schließlich doch ge⸗ 
nöthigt sein wird, den General auszuweisen. — 
Reitungsberichte über die gestern zur Feier von 
Tönigs Geburtstag abgehaltenen Paraden 
hetonen überall den niederen thatsächlichen Bestand 
der Truppentheile. In Antwerpen waren statt der 
angesetzten 8000 nur 5000 Mann unter Waffen. 
Zu der großen Truppenschau, die für die Durchreise 
des deutschen Kaisers geplant ist, sollen andere 
BHarnisonen zugezogen werden. 
Luxemburg, 10. April. Das Ministerium 
empfing den Herzog Adolph in Wasserbillig, wo 
ZStaatsminister Eyschen ihn mit einer kurzen An⸗ 
prauche begrüßte. Herzog Adolph dankte gerührt. 
Der Empfang an dem festlich geschmückten Bahn- 
jofe war einfach, aber begeistert. Eine Musikkapelle 
pielte „Wilhelmus von Nassauen“ und ein luxem⸗ 
zurgisches Lied, während Herzog Adolph die Com⸗ 
zagnie abschritt und die befehlenden Offiziere an⸗ 
rꝛedete. Der Herzog war über den Empfang ficht⸗ 
ich erfreut; er besfieg den Wagen mit dem Erb— 
zrinzen und Staatsminister Eyschen und fuhr durch 
die festlich geschmückten Straßen dem Schloßplatze 
zu, wo die Staatsräthe, die Regierungsräthe und 
zie zwei Kammerpräsidenten versammelt waren. 
Zerzog Adolph sagte: „Ich bringe dem Lande 
jolle Sympathie entgegen und hoffe binnen nicht 
anger Zeit auch des Landes Sympathie zu erwer⸗ 
»en. Ich bin bereit, für des Landes Wohl den 
etzten Blutstropfen zu lassen. — Herzog Adolph 
intwortete auf des Staatsministers Eyschen Worte 
n Wosserbillig mit denselben Worten, wie die be⸗ 
eits mitgetheilte Ansprache an den Staatsrath 
autet. Zum Generaldirektor gewendet, sprach er: 
„Sie haben gehört, was ich dem Staatsminister 
Jesagt habe. Ich rechne auf Sie alle behufs Un- 
erstützung meiner guten Absichten“. 
LEuremburg, 10. April. Herzog Adolph 
u Nassau ist 2 Uhr Nachmittags mit Sonderzug 
ier eingetroffen. Der Herzog trug Generalsuni- 
orm. Der Erbprinz krug die Generalsuniform der 
sterreichischen Cavallerie. Auf dem Wartesteig war 
ie Freiwilligen Compagnie mit einem Musikkorps 
nufgestellt, welches die Volkshymne anstimmte. Der 
Zerzog schritt die Front der Compagnie ab und 
estieg hierauf den ersten der bereitstehenden Wagen. 
zu seiner Linken nahm der Erbprinz, im Rüchsitz 
Staatsminister Eyschen Platz. Der Einzug in die 
Ztadt gestaltete sich äußerst festlich. Die Bevölker⸗ 
ing bildete vom Bahnhof bis zum Schloß dichte 
hvasse und begrüßte den Herzog Adolph fortwäh- 
end mit den Rufen: „Vivel“ oder „Hoch!“ Im 
Schlofse wurde Herzog Adolph von den Regierungs- 
äthen empfangen, worauf alsbald die Vorstellung 
ses Nommerbräßdiums erfolate. 
ihre Aufgabe präzis. Sodann trugen einzelne 
Schülerinnen Gedichte in deutscher, sowie in eng⸗ 
lischer und französischer Sprache vor, welche durchweg 
dielen Fleiß und Verständniß verriethen und mit 
Beifall begrüßt wurden, vor allem „Kaiser Fried- 
richs Heimgang“ (vorgetragen von L. Martin) und 
Frühlingshoffnung“ (gesprochen von J. Kaufmann), 
zies wohl die beste Leistung, welche in dieser Be⸗ 
iehung geboten wurde. Die Klavierstücke, ausge⸗ 
sführt von J. Beer, ließen ein schönes Talent er⸗ 
kennen und wurden von den Zuhbrern unter lau⸗ 
tem Beifall gewürdigt. Daß auch der gesunde 
Dumor nicht fehle, bewiesen „'s romantische Mädche“, 
ein gelungenes Gedicht in pfälzer Dialekt, von E. 
Schank vorgetragen, und „ein denkwürdiger Tag 
der Töchterschule“ (Vortragende A. Hausser), dessen 
Inhalt die bekannte Scene schildert, wie man bei 
er Töchterschule den geliebten Landesfürsten mit 
zrößter Spannung und im vollen Staat erwartete 
ind — nicht begrüßen konnte. 
Diejenigen Theile des Programms, welchen das 
Publikum mit gespanntester Erwartung entgegensah, 
varen das Lustspiel ‚Folgen einer Lüge“ und die 
ebenden Bilder. Ersteres aufgeführt von den äl⸗ 
eren Schülerinnen der Anstalt wurde von allen 
darstellerinnen ganz gut gegeben und erweckte die hei- 
erste Stimmung und anhaltenden Beifall derZuschauer. 
Das Spiel ward ohne Souffleur gespielt, was 
Jjewiß alle dabei Anwesenden als eine treffliche 
deistung anerkennen werden. 
Die beiden lebenden Bilder, „Schneewittchen 
nit den Zwergen“ und „die vier Jahreszeiten“, 
zesonders letzteres, nahmen fich in der farbigen 
Beleuchtung bengalischen Lichtes wunderhübsch aus. 
Hiermit hatten die Vorführungen ihren Schluß 
rreicht. Gewiß jeder Beteiligte wird gestehen, daß 
diese Feier eine sehr gelungene war. Den jugend⸗ 
ichen Mitwirkenden wird die Erinnerung daran 
noch manche Stunde verschönern. Die gebotenen 
deiftungen zeigten, daß die Anstalt tüchtige Lehr- 
rafte und eine zielbewußte Direktion befitzt. Möge 
ich deshalb das Interesse für dieselbe immer mehr 
undgeben, und ihr ein stetiges Wachsen und Ge— 
deihen beschieden sein. 
* St. Ingbert, 11. April. Vom 16. 
April l. Is. beginnend wurde die Verwesung der 
Amtsanwaltsstelle in St. Ingbert zur Wahrnehm⸗ 
ung des amtsanwaltschaftlichen Dienstes bei den 
igl. Amtsgerichten St. Ingbert und Blieskastel dem 
jeprüften Rechtspraktikanten Konrad Sezler in 
üngstein überiragen. Herr Setzler ilt bereits hier 
ingetroffen. 
*— Der kath. Lehrer an der oberen Klasse der 
Volksschule in Rentrisch, Herr Mathias Erz, 
wird nach fast fünfzigjähriger Amtsthätigkeit am 1. 
Mai er. in den Ruhestand treten. In Aner- 
kennung seiner pflichtgetreuen Amtsführung wurde 
gestern, dem S. J.“S. A. zufolge, Herrn Erz durch 
den Herrn Landrath Dr. zu Nedden aus Saar⸗ 
zrücken in Anwesenheit des Herrn Kreisschul⸗In⸗ 
spektor Dr. Rachel das allgemeine Ehrenzeichen 
überreicht. 
— Zweibrücken, 10. April. Bei der 
Jeute Vormittag stattgehabten Erganzungswahl des 
BZezirksgremiums für Handel⸗ und Fabrik⸗Industrie 
wurden die ausscheidenden Herren E. Adt, Fabri⸗ 
kant in Ensheim, H. Krämer, Hüttenwerkstesitzet 
in St. Ingbert, A. Schwinn jr. Fabrikant in 
Ixheim und M. Gugenheim, Kaufmann hier. 
piedergewäblt. 
Lokele und vfält ische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 11. Aptil. Zur gestrigen 
Jahresschlußfeier des hiesige Madchen— 
nstituts im Becker'schen Saale war ein zahl⸗ 
eiches Publikum erschienen, trotzdem dieselbe auf 
ine frühe Stunde, 7 Uhr Abends, angesetzt war. 
die Schülerinnen des Instituts gruppirten sich 
inter Leitung der Vorsteherin und der Lehrerinnen 
vor der Bühne und bald wurde das Programm er⸗ 
fffnet mit dem lieblichen Chor „Maiglöchchen“. 
Sicher setzten die Sängerinnen an und vollzogen