Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
der Et⸗ Ingberter Anzeiger? erscheint taͤglich mit Autnahme der Sonn⸗ umd Feiertage. 2 mal wöechentlich mit Unterhaltungs · lant und Mittwochs und Samfta mit 
ü e 
exen Raum beträg nseraien aus der Pfalz außerpfaͤlzischen und solchen anf welche die Erpedition 
Auskunst ertheilt 184, Neklamen 80 ñ. Bei 4maliger Einrdung wird nn dreimalige berechnet. 
90. 
Dienstag, 16. April 1889. 
24. Jahrg. 
Deutsches Reich. 
Homburg v. d. Höhe, 14. April. Die 
zaiserin Friedräch ist heute Vormittag mit 
en prinzesfinnen⸗Töchtern und zahlreichem Gefolge 
jer eingetroffen. Die Herrschaften begaben sich 
Igzbald im Wagen zum königlichen Schlosse. 
Muͤnchen, 158 April. Die „Neussten Nach⸗ 
chten“ verdffentlichen den Wortlaut eines Aller⸗ 
ochsten Handschreibens des Prinze 
egenten an den Minister v. Lutz. Dasselbe 
aulet wie folgt: 
Ich habe von der ebenso gründlichen als ge- 
iegenen Berichterstattung mit größtem Interesse 
deunmiß genommen und spreche Ihnen für die 
reue Bedachtnahme auf die Rechte der Krone, sowie 
sber die unbeschadet dieser Rechte den Wünschen 
er Bischoͤfe entgegengebrachte conciliante Gesinnung 
neine vollsfte Anerkennung aus. Mit sämmtlichen 
gorschlägen einverstanden, erteile ich dem Entwurfe 
eer an die Bischöfe zu erlassenden Entschließung 
ieine Genehmigung. 
München, den 24. März 1889. 
gez.: Luitpold. 
München, 15. April. Die „M. Allg. Zig.“ 
uubt versichern zu können, daß die bayerische 
kegierung einer vom „Moniteur de Rome“ 
ingst veröffentlichen maßlosen Auslassung über 
ie Beantwortung des Memorandums der day ⸗rischen 
zischöfe kiin Beachtung erheischendes Gewicht bei ˖ 
qi, da der „Moniteur“ die Eigenschaft eines 
fficiösen Organs des Vaticans zwrifellos längst 
erloren habe. 
Oldenburg, 15. April. Bei der gestrigen 
zalatafel sprach der Großherzog dem Kaiser 
en allerherzlichsten Dank für die hohe Ehre seines 
uldvoll n Besuches aus. Alle Landeskinder seien 
ochbeglückt, den verehrten und geliebten Kaiser in 
jrer Mitte zu sehen und ihm die Gefühle treuer 
atetländischer Hingebung für Kaiser und Reich 
usdrücken zu können. Der Großherzog schloß mit 
mem dreifachen Hoch auf den Kaiser. Der Kaiser 
iatwortete etwa folgendes: „Gestatten Ew. König⸗ 
che Hoheit, Ihnen meinen herzlichsten Dank zu 
züßen zu legen für die gnädige, freundliche und 
d herzuͤche Aufnahme, wie ich sie heute bei Ihnen 
efunden habe. Gedrängt von den Gefühlen, 
mem treuen Freunde und braven Bundesgenossen 
neine Aufwartung und meinen Besuch zu machen, 
teue ich mich, diesen Tag mit Ihnen verleben zu 
oͤmnen. Ich freue mich zugleich, die innigen 
uttiotischen Gefühle Ihres Volkes haben wahr- 
ehmen zu können, und bitte zu Gott, daß es 
ihrem Volke noch lange möge beschieden sein, unter 
hret weisen und gerechten Regierung zu leben.“ 
der Kaiser schloß mit einem dreifachen Hoch auf 
ꝛas großherzogliche Paar. Heute früh Ls Uhr 
ieß det Kaifer die gesammte Garnison alarmiten 
ind besichtigte im Beisein des Großherzogs die 
ätuppen auf dem Exerzierplatz. Nach der Rück⸗ 
ehr zum Schlosse verabschiedete sich der Kaiser von 
»er Großherzogin und trat um 119 Uhr unter 
iem brausenden Hurrah einer nach Tausenden 
dhlenden Menge die Reise nach Wilhelmshafen an. 
der Kaiser umarmte mehrmals den Großherzog 
ind winkte demselben von dem Fenster des Salon⸗ 
vagens unausgesetzt zu. 
Ausland 
London, 15. April. Im Unterhause 
culätte Unterstaatssecretär Fergusson auf eine An- 
rage. dem englischen Gesandten in Teheran sei 
etfichert worden, daß das Gerücht über die Ab⸗ 
tretung der Fstung Kalat i' Nadir an 
stußland unbegründ et ist. 
Paris, 14. April. Als die boulangistischen 
deputirten Laguerre und Le Hérissé das 
Zanket in Versailles verließen, wurde der Wagen, 
en dieselben bestiegen, von einem Polizeikommissar 
ingehalten und zur Mairie gebracht. Große Menschen- 
nengen folgten schreiend dem Wagen; die Sol⸗ 
aten des Militärpostens vor der Mairie pflanzten 
hre Bayonette auf, um die Menge von weiterem 
zorgehen abzuhalten. Beide Deputirten protestirten 
jegen die ihnen zuteil werdende Behandlung und 
eriefen fich auf ihre Unverletzlichkeit als Abgeord⸗ 
iete. Darauf erfolgte ihre Freilassung, jedoch 
purde vorher ein Protokoll aufgenommen. 
Paris, 15. Apri!. Bei der heutigen Ziehung 
er Panamalose fielen auf die Gesellschaft 
elbst ein Gewinn von 500 000 Franken und einer 
on 100 000 Franken. Die nicht verkauften Lose, 
veren die Gesellschaft selbst noch eine große Zahl 
Hesitzt, spielen nämlich mit. 
Paris, 15. April. Mehrere der Regierung 
iahestehende Blätter bringen folgende Mitteilung: 
der Minister des Aeußern ist benachrichtigt worden, 
m russiches Geschwader unter dem Ober- 
efehl des Großfürsten Wladimir solle sich bei Ge⸗ 
egenheit der Ausstellung in den Aermelkanal be— 
eben. Diese Thatsache beweist wiederum, wie 
erzlich die Beziehungen zwischen Frankreich und 
stußland sind. 
Madrid, 15 April. Laut hier eingegangener 
Nachricht ist dem Gesandten in Washington amtlich 
nitgeteilt worden, das Gerücht von der angeblichen 
Absicht der Regierung der Vercinigten Staaten 
zie Insel Euba durch Kauf an sich bringen 
u wollen, entbehre jeder Begründung. 
Ztelle steht, während sie bezüglich des Personen⸗ 
erkehrs wie im Vorjahre an 10. Stelle erscheint. 
gon namhaften Transportartikeln wurden 
empfangen versandt 
1888 gegen 1887. 1888 gegen 1887 
Ibfälle 912 Tonnen 795 mehr 775 
zier 1449 weniger 84 
them. Produlte 944 mehr79 522 mehr 276 
uuger⸗ und Dungemittel 625 
nehr 291 12857 mehr 11007 
risen fabr., Eisen⸗ und Stahl⸗ 
oaaren, Draht ꝛc. 5761 mehr 
704 29677 weniger 1408 
sttoh⸗ und Brucheisen 41614 
nehr 2476 3105 mehr 2806 
ekrde, Farbenerde, Feld⸗ und 
S5chwerspath 752 weniger 16 
ẽrze und Mineralien 18705 
mehr 11915 
Feld⸗ und Gartenfrüchte 879 
nehr 484 
Zeireide und Hulsenfrüchte 
073 weniger 41 
3las⸗ und Glaswaaren 
däute und Lederwaaren 751 
nehr 468 
holz, Holz⸗ und Sägewaaren 
331 weniger 862 
alz und Mühlenfabrikate 
50 mehr 178 
)ele 
ßapier und Pappendeckel 565 
mehr 85 
gack- und Ziegelsteine ꝛc. 2804 
nehr 62 
Steine (Diorit⸗ ꝛc., Pflaster⸗ 
teine) 3035 mehr 18328 
Der Kohlenverkehr zeigt eine Gewichtsmenge 
bon 1,780,000 Klgr., welche an Trans portkosten 
ergaben 1480 Mt. 
vSt. Ingbert, 16. April. Wir bringen 
hiermit den Miigliedern des hiesigen Vorschu ß⸗ 
bereins nochmals in Erinnerung, daß morgen 
Abend im Casé Bicker (kleiner Saal) dahier die 
dies jährige Generalversammlung statifinden wird. 
* Die resp. Eltern seien darauf aufmertsam 
gemacht, daß am 1. Mai in den Volksschulen 
das neue Schuljahr beginnt. Zum Neueintritt sind 
anzumelden alle Kinder, welche bis dahin das 6. 
Zeben sjahr zurückgelegt haben. In den Stadtschulen 
sznnen unter Umständen noch solche aufgenommen 
verden, welche das 6. Lebensjahr bis zum 1. August 
‚ollenden, während sich diese Vergünstigung in 
en Landschulen auch auf solche Kinder erstrect, 
velche im Laufe des Kalenderjahres 6 Jahre alt 
verden. 
*. Die Osterferien in den hiesigen Volks- 
chulen beginnen morgen, Mittwoch Mittag und dauern 
»is zum 28, ds. Mis. 
2 Reeservisten, Ersatzreservisten, Landwehr J. 
ind II. Aufgebots, welche vegen dringender häus- 
icher oder gewerblicher Verhältnifse zurückgestellt 
verden wollen, müssen ihre G.suche bis zum 20. 
April auf den Burgermeisterämtern einreichen. 
»— In neuerer Zeit kommt wieder eine Sorte 
og. schwedischer Streichhölzer in den Handel, 
ie gefährlicher Natur sind und ziemlich laut explo⸗ 
iren. Dabei springen die Funken beim Anzünden 
b, und haben sich schon vielfach die Betreffenden 
eftige Brandwunden an der Hand zugezogen, so— 
vie Kleider verbrannt. — Vorsicht sei deshalb 
mpfohlen. 
»Abkürzung der Jahreszahlen. 
Bir lesen im „Geschäftsmann.“ „In einem 
Achtsfall gelangte vor kurzem ein Kopierbuch zur 
zorlage beĩ Gericht, weil es um die Feststellung 
mes Datums sich handelt. An Stelle der Jahres- 
ahl war aber auf allen Kopien des Buches nichts 
— M— 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
tSt. Ingbert, 16. April. Gestern Abend hielt 
her Turnnverein St. Ingbert eine Hauptversammlung 
ib, in welcher als wichtigster Punkt die Vertretung des 
Pereins auf dem Gauturntage des Saar-Mosel⸗ 
Haues zur Besprechung stand. Unser früher ge— 
ußerter Zweifel, daß der Gauturntag in Saar— 
zrücken am 14. djs. stattfinden könne, hat sich be⸗ 
zätigt, indem dafür jttzt der 28. April (Weißer 
Zonntag) bestimmt ist. Als Vertreter unseres Tuen⸗ 
zereins, außer dem J. Turnwarth Hr. Joh. Rickel, 
vurden die HH. Louis Behr und Aug. Demetz ge⸗ 
vählt. An der Vorturnerstunde, welche der Sitz- 
ing des Gauturntages vorangeht, wird vom hiesigen 
Berein Hr. Karl Köhl theilnehmen. 
Die Besprechung über allenfallsige Beschickung 
des 7. Deutschen Turnfestes in München wurde bis 
rach dem Gauturntag verschoben, da auf letzterem 
vahrscheinlich die Frage der Beschickung seitens des 
Baues eröͤrtert wird. 
e* St. Ingbert, 16. April. Ueber den 
Berkehr auf hiesiger Bahnstation während des 
getriebsjahres 1888 enthält der Jahresbericht der 
gfalz. Eisenbahnen nachfolgende Angaben: Abge- 
angen sind 68,774, angekommen 63,898 Personen, 
n Summa haben also verkehrt 127,167 Personen 
Zillete wurden ausgegeben 61508. welche einen 
heldetnag abwarfen von 30081,60 Mt. 
Das kransportirte Gewicht erreichte die Hoöhe 
hon 161,289,075 Kigr., worunter versandt 
75, 498,320 und empfangen 88,790,555 klgr. 
Am Güterttan-⸗portkosten wurden erlöst 43404 23 
Mark. Im Guterverkehr ist die Station St. Ing⸗ 
ert um 3 Stellen vorgerückt, sodaß fie jeßzt an 4.