Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
et⸗ gugberter Sunzeiger? erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Zeiertage. 2 mal wögentlich mü Unterhaltungt ⸗ Blatt und Mittwochs und S i 
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auug exen Raum beträg nseraien aus der Pfal bei außerpfälzischen und solchen auf w die ditio 
x Austunft ertheill, 13, Neklamen 80 5. Bei 4maliger Einruckung nur dreimalige berechnet. *8 dcochlilen 
224. Jahrg. 
— 
xX 983. 
Samstag, 20. April 1889. 
—8 Deutsches Reich. 
Politische Uebersicht. Berlin, ĩ8. Apri. Die Kaiserin Au⸗ 
⸗ In der „Boss. Zig.“ wird der Gedanle der Justa hat bekanntlich das Sterbezimmer des Kai⸗ 
zrrichuung eines GErzbistums Berlin als ers Wilhelm und die beiden daran stoßenden Ge⸗ 
urchaus nicht absonderlich bezeichnet. Der Nuntius nächer in eine Gebetstätte umwandeln lassen zum 
Falimberti habe, als g bei F Aufenthalt — Gebrauch im engsten demieztese 
Berlin über diese Frage einen Gedankenaus- deute, am Gründonnerstage, wurde diese Kapelle 
28 pflog, den Eindruck empfangen, daß die ingeweiht, indem die Kaiserin Augusta, der Kaiser 
reußische Regierung die Errichtung eines erzbische; und die Kaiserin, sowie der Erbprinz und die Erb⸗ 
flichen Sitzes wünsche. Das genannte Blatt will xrinzessfin von Meiningen daselbst das Abendmahl 
uch schon wissen, Dr. Kopp sei zum künftigen ahmen. 
zizbischof ausersehen (27 dp n 8 Zorn u 8 B au es8 
nigs von Italien am kaiserlichen Hofe ver⸗ 
Wraewnv dee deergeine autet aus Hofkreisen, König Humbert habe vor 
oger Zeweis suͤr die in dem ietzen Jahr⸗ inigen Tagen den Kaiser von der Absicht seines 
sinm Aenß wahrgenommene Thasseche vaß Hegenbesuchs brieflich in Kenntnis gesetzt und unter 
ehn —J 3555. Ingabe verschiedener Zeitpunkte, in welchen ihm 
ie Franzosen die deutschen Heereseinrichtungen eheee eser Aisicht! moguch fei, dem 
achzuahmen suchen, seseri das Erscheinen des daiser anheimgeftellt, die ihm pafsende Zeit zu 
zrercier· Reglements für die —XC Infanterie. nimca e d angenommen anß der Vesuch 
doc ein sun In wiiepen. x in m letzten Drittel des Mai stattfinden und an—⸗ 
franlteich eine derartige Botsqhrif den Truppen äßlich desselben eine Parade des ganzen Gardecorps 
bergeben wurde (unter dem 29. Juli 1884), und e 
hermals wird dieselbe durch eine neuere Verfügung 
— —— 
am 3. Januar dieses Jahres die Anordnun “395 
—— das 2 wyg ———— ellschaft wieder aufnehmen, sobald die Pacification 
ndeundert werden soů, und die erganzenden bezw. der Kuste diue, ad 
bändernden Bestimmungen bereits erlassen. Es 
ilrfte wohl nicht zweifelhaft sein, daß diese Ent⸗ —5 Ve gin Deuigiten 
heidung von dem Erscheinen des neuen Exercier- onm ——— 
keglements für die deutsche Infanterie vom 1. —8 e —5886 —5* 
ZSeptember 1888 stark beeinflußt worden ist. oen el der Postdendter don Vrinsch-Indien 
*Das Berliner socialdemokratische, Vollsblatt? m März nicht in Lamu angelegt hat. 
creibt: „Die „Volks-Tribune“ verlangt, die Paris, 17. April. Sei Cassagnac und 
ocialdemokratische Fraction solle eine öffentliche zem General Dubarail haben, wie berichtigend 
datlegung ihrer Stellung zum internationalen emeldet wird, bisher keine Haussuchungen stattge⸗ 
Arbeitercongreßz geben, damit die Parteige⸗ unden. Dagegen wurden solche bei den Anarchisten 
assen sich entscheiden könnten. Dieses Verlangen Morphy und Soudeh vorgenommen. Beide waren 
t zunächst unerfüllbar. Die Fraction kann nicht bwesend; bei Morphy wurden Papiere mit Be— 
lufschluß über Dinge geben, zu denen sie selbst hlag beiegt. Auch in den Provinzen sind Haus— 
woch nicht Stellung nehmen konnte. In Folge der uchungen vorgenommen worden. — Der Unter⸗ 
rerfahrenheit und Spaltung unter den französischen uchungsausschuß des Staatsgerichts- 
?ocialisten und der hartnückigen Weigerung der hofes hat heute Nachmittag den Gonverneur 
Iosfibilisten, die Bedingungen der Haager Con- hon Paris, General Sauffier, vernommen. 
etenz zu acceptieren, ist eine Verstaͤndigung noch Paris, 18. April. Gestern wurden auf der 
aht moͤglich gewesen. Die Verhandlungen schwe- Besitzung Dillons bei Nantes Haussuchungen 
en; wie fie aber vorlaufig ausgehen, weiß Nie- horgenommen. Heute fanden solche in Reuilly bei 
nand, doch dürfte innerhalb der nächsten 14 Tage inem früheren Generalstabsofficier und späteren 
ie Eatscheidung fallen.“ „oulangistischen Schriftsteller und ebendort bei dem 
Die deutschen Lehrer werden zur Zeit lüchtigen Deputirten Turquet statt. In der Wohnung 
ibhaft vor der Annahme von Stellungen in den es erfteren wurden viele Briefe und Schriftstücke 
eulschen ¶ Gegenden Rußlands gewarnt. nit Beschlaglbelegt. — Praͤsident Carnot ist 
diele deutsche Lehrer, welche dort, besonders in 'on seinem Unwohlsein vollständig wieder hergestellt 
en Ostseeprovinzen, beschäftigt waren, kehren ind leitet heute um 2 Uhr die Eröffnung des 
egenwärug nach Deutschland zurüd, da von' der istorischen Museums zur Erinnerung an die Re— 
usfischen Kegierung die deutschen Lehranstalten olution. 
nehr und mehr aufgehoben werden und die Lehrer Paris, 19. April. Die Nachrichten, wo- 
er Forderung, die russische Sprache in dem Grade nach viele auswärtige Monarchen die Weltaus—⸗ 
nmerlernen, daß fie sich in derselben beim Unter- dellung besuchen wollten, sind unbegründet. 
icht bedienen können, nicht so rasch Genüge zu Die Regierungsblätter sehen sich schon heute ver⸗ 
eisten im Stande find. anlaßt, die so freudig begrüßten Gerüchte, wonach 
der Kronprinz von Italien auf der Ausstellung 
erscheinen und ein russisches Geschwader im Canal 
inkern werde, für gänzlich falsch zu erklären. 
Paris, 19. April. Heute Morgen machte 
der französische Botschafter in Madrid, Cambon, 
zor dem Vorstande des Ausschusses seine Aussagen 
iber die Haltung Boulangers in Tunis. 
Boulanger war dort zu der Zeit, als Cambon 
heneralrefident war. Befehlßshaber des Besatzungs- 
corps.) Das heute ausgestreute Gerucht, die 
Regierung habe ihren diplomatischen Vertreter in 
Bruͤfsel, den Gesandten Bourée, abberufen, ist falsch. 
Sie hat Boulangers wegen keinerlei Vorstellungen 
zei der belgischen Regierung erhoben. Dem „Temps“ 
ufolge hat indessen die belgische Regierung 
derrn Boulanger mitgeteilt, fie sei genötigt, ihn 
duszuweisen, falls nochmals eine Versammlung 
des boulangistischen Ausschusses in Belgien statifinde. 
—X 
Staatssecretär Cardinal Rampolla amtlich kund, 
daß er anläßlich des nächsten Coufistoriums, wahr⸗ 
scheinlich Ende Mai, sieben Cardinäle er— 
nennen werde, und zwar zwei italienische Erzbischöfe, 
sowie diejenigen von Paris, Lyon, Bordeaux, Prag 
und Mecheln. Von deutschen und spanischen 
stirchenfürsten sei bisher Niemand in Aussicht ge⸗ 
nommen. 
Belgrad, 18. April. Nach den hier einge- 
gangenen Meldungen sind die von den Serben 
bewohnten Bezirke von Nord⸗Macedorien erneuten 
Ueberfällen der Arnauten ausgesetzt ge— 
wesen; infolge dessen haben gegen 80 Flüchtlinge 
die serbische Grenze überschritten. 
Sofia, 17. April. Der Bischof von Vratza, 
der ein öffentliches Gebet für den Prinzen 
Ferdinand an dessen Geburtstage untersagt 
datte, gab nunmehr den Befehl, hinfort den Namen 
des Prinzen in das Kirchengebet einzufügen. 
LoLale und pfälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 20. April. Ostern, das 
rrohe Fest ist wieder erschienen. Die Natur hat fich 
berjüngt, überall zeigt sich ein Knospen und Wach⸗ 
sen, ein Drängen zum Lichte. Auch die Menschen⸗ 
herzen fühlen sich erleichtert von so mancherlei Zwang 
und Diud, die Keinem erspart werden. Neue Hoff- 
nung und Lebensfreude kehrt ein, die Kraft zum 
Buten wird erhöht, das Menschenherz feiert seine 
Auferstehung. Die Ostergloden läuten in versöh— 
nenden Klang durch die Lande und verkünden die 
große Botschaft der Auferstehung des Gottessohnes, 
aufs neue die Menschheit ermahnend, die Sorgen 
und Bekuümmernisse des Lebens abzuwerfen im Ver⸗ 
rauen auf eine dessere Zukunft. Ja, Trost und 
Kraft zu neuem Streben soll uns das Olterfest 
bringen. 
Wer dächte nicht heute des letzten Osterfestes, 
da Deutschland trauerte um den entschlafenen Hel⸗ 
denkaiser Wilhelm und in bangen Ahnungen auf— 
hlidte zu dem edlen Dulder auf dem Kaiserthrone. 
daben wir damals in ernsten Betrachtungen die 
Zeit der Ostern durchlebt, so dürfen wie heute mit 
Puth und Vertrauen den Weg in die Zukunft an⸗ 
treten, da der Friede und das Gedeihen des Vater⸗ 
landes sicher. 
Jeder Einzelne moͤge heute fröhlicheren Muthes 
den Blik erheben. Wenn wir in ernster Pflicht⸗ 
erfüllung und Bethätigung unserer fittlichen Auf⸗ 
saben dem Ernst des Lebens den Tribut gezollt, 
d mahnen uns diese Frühlingstage, daß auch die 
Freude im Menschenherzen Raum haben soll. Die 
Freude an der Natur und die hingebende Liebe zu 
den Menschen mögen bei Allen sich befestigen, so 
wird des Ofterfestes Segen der Menschheit zutheil. 
* St. Jngbert, 20. April. Die Dank⸗ 
adresse der pfalzischen Kampfgenossfen— 
sh aft an S: K. 8. den Prinz; Regenten auf das 
Beschenk einer Bundesfahne lautet: 
Allerdurchlauchtigster Prinz und Regent, aller⸗ 
anädiaster Redgent und Herr! Die Kunde von 
Die Erhebungen der Behörden in der Zü⸗ 
richer Bomben⸗Angelegenheit dauern 
och fort und haben laut „Kreuzztg.“ zu mehreren 
euerdings auf Schweizer Boden vorgenommenen 
derhaftungen und Verfolgungen von Complottmit- 
lliedern geführt. 
Boulanger wird ein neues gegen den 
tanzösischen Senat gerichtetes Manifest erlassen.