Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. 
er St⸗ Jugberter Aut eiger Ejcheint täglich mit Auanahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wochernlich mit Unterhaltungs ˖ Blatt und Mitkwochs und Samstags wt 
nftrirten Beilagen. as Blatt koßet vierteljährlich 1A G60 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 14 75 -, einschließlich 40 Zustellungsgebuhr. Die 
ucnngasgebuhr fur die Agespaltene Sarmondzeile oder deren Raum betragt bei Inseraien aus dere Pfalz 10 9, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expeditiou 
Auslunft ertheilt. I3.4, Neklamen 30 4. Bei 4maliger Einrüd ung wird nur dreimalige berechnet. 
Ae 00. 
Deutsches Neich. 
Muͤnchen, 8. Mai. Der neuernannte Nuntius 
igliardinist hier eingetroffen. 
Muͤnchen, 9. Mai. Der heute veröffent- 
ichte amtliche Bericht aus Hohenschwangau meldet: 
das Befinden der Könugin-Mutter hat sich 
icht gebessert. Der Kräftezustand ist undefriedigend, 
je Aufnahme von Nahrung eine sehr beschtänkte, 
ie Nachtruhe viekfach gestört. 
Stuttaart, O. Mai. Das Königspaar 
eigt morgen Mittag ein. Empfang it verbeten. 
der König litt in der letzten Zeit an starkem 
datarrh, verbunden mit heftigen Hustenanfällen. 
die Königin hat sich von der Erschütterung, die 
ie bei dem neulichen Ungall erlitten, vollständig 
cholt. 
Dortmund, 9. Mai. Die Zahl der Zechen, 
uf welchen die Arbeit eingestellt wurde, ist heute 
uf 37 gestiegen mit rund 40,000 Mann Beleg- 
hhaft, das ist 40 Prozent der Gesammtbelegschaft 
ind mit über 48, 000 Tonnen Tagesförderung oder 
39 Procent der Gesammi-Tagesförderung des Ober⸗ 
ergamtsbezirkls Dortmund. Neuestens streiken auch 
ie Arbeiter der vereinigten Zechen, Dorstfeld'“ und 
starlsglück“ hierselbst und auf der Zeche „Stinnes“ 
n Carnap. Infolge Kehlenmangels müssen immer 
nehr Fabriken den Betrieb einstellen oder beschränken. 
zür den Eisenbahnbetrieb wurden mehrfach Kohlen 
eschlagnahmt. Gestern fand in Nieder-Borbeck eine 
xoße Versammlung streikender Grubenarbeiter statt, 
n welcher beschlossen wurde, bis zum 14. Mai die 
zntschliezung der Grubenvorstünde über die Forder⸗ 
ingen der Arbeiter abzuwarten. Die Streikenden 
purden ermahnt, sich jeder Ausschreitung zu ent⸗ 
alten. Die Behörden lassen durch Nauerauschläge 
bberall bekannt machen, daß den Arbeitern, welche 
ie Arbeit wieder aufnehmen, ein ausreichender 
Schutz gewährt wird. Vielfach finden sich hier und 
n der Umgegend aufreizende Worte mit Kreide an 
ie Häuser geschrieben, so: 1848 kommt wieder! 
dut den Muth nicht sinken lassen! Hier ist bis 
t noch alles ruhig; eine Schwadron Kuürassiere 
swvon Münster hier eingerüdt. Die Husaren aus 
düsseldorf sind nach Steele, Oberhausen und Bochum 
ertheilt worden, nach Recklinghausen sind zwei 
sompagnien des 57. Regiments abgegangen. Dort 
albst soll ein Obersteiger erschlagen und verschie- 
entlich auf das Militär geschossen worden sein. 
Dortmund, 9. Mai. Der Streik wird 
Ulgemeiner und hat fich seit gestern auf weitere 
Zechen erstreckt. 
Essen, 9. Mai. Die „Rhein.⸗Westfäl. Zig.“ 
neldet: Die gestrige Versammlung der Bergleute 
a Gelsenkicchen beschloß, an fünfzehnprozen- 
iget Lohnerhoͤhung und siebensiündiger Schichtdauer 
estuhalten. In der Versammlung wurde mitge— 
ailt es sei eine Verbindung mit den Bergleuten 
aͤrglandzz Belgiens und Schlefieng gesucht und 
efunden worden; für den internationalen Charakter 
er Bewegung sprächen quch die den Streikenden 
»n auswärts gesandten Summen. Die Gesamt- 
ahl der Streikenden beläuft sich jetzt auf 30 000 
Imn mit einer täglichen Kohlenförderung von 
3000 Tonnen. Die Truppen in Dortmund haben 
Nosenquartier bezogen; Oberpraͤsident Hagemeister 
heute nach Munsier zuruckgekehrt. 
Berlin, 8. Mai. Ueber den Besuch, welcher 
* amerikanischen Delegierten zur 
nea Conferenz gestern dem Fürsten Bismarck 
deesattet haben, mneldet der Newyorl-Herald“ 
g seiner Londoner Ausqabe. der Reichstanser bad⸗ 
Freitag, 10. Mai 1838 
die Amerikaner außerordentlich herzlich begrüßt, und 
n englicher Sprache erklärt, er sei sehr erfreut, 
aß die SamoaConferenz einen so Züristigen Ver⸗ 
auf nehme. Fuürst Bismarc sprach die Hoffnung 
aus, daß die Arbeiten der Conferenz bald zu einem 
wfolgreichen Abschluß gebracht werden würde. 
Wie das „IFef. J“ hört, ist im Reichs⸗ 
ag bereits ein Antrag auf namentliche Abstimm- 
ing über 8 18 der Alters- und Invaliditätsver- 
icherungs-⸗Vorlage eingebracht worden. 
Berlin, 8. Wal. Der Kaisær besuchte heute 
Morgen 8 Uhr, von Geheimrat Hinztzpeter be⸗ 
zleitet, die Ausstellung für Unfal⸗Verhütung, nahm 
inter Führung des Präsidenten v. Bödiker und 
des Commerzienrats Rösicke die bei der Eröffnung 
nicht gesehenen Abteilungen, besonders die Ausstell- 
ing der Steinbruchs⸗ und Baugewerksberufsge- 
nofsenschaften, der Brauereien. der Mühlen und 
der Spindler'schen Färberei ün Augenschein und 
verweilte bis 1094 Uhr. 
Berlin, 9. Mai. (Reichsdag.) Nach 
längerer unerheblicher Debatte wurden die Para— 
zraphen 18, 1824, b, e der Alters- und Invaliden⸗ 
ʒerficherungsvorlage mit großer Mehrheit mit dem 
Antrage des Abg. Grafen v. Adelmann ange⸗ 
iommen., die übrigen Anträge abgelehnt, Paragraph 
zd. (Berechnung der Beiträge) angenommen. 
dierauf wird Paragraph 101 (Entscheidung von 
1ütreitigkeiten durch die Verwaltungsbehörden) be⸗ 
athen. Bei der Abstimmung stellt sich abermals 
ie Beschlußunfähigkeit des Hauses heraus. Fort⸗ 
eßung morgen 12 Uhr. 
Berlin, 9. Mai. Soeben, 2 Uhr 45 Minu⸗ 
en, findet unter dem Vorsitze des Reichskanzlers 
rürsten Bismacck eine Sitzung des preußischen 
3taatsministeriums im Reichstagsgebäude fatt. 
In parlamentarischen Kreisen wird angenommen, 
aß sich die Sitzung auch mit dem Koblenarbeiter⸗ 
treike heschäftigt. 
Ausland. 
Paris, 9. Mai. Wie aus To ur s gemeldet 
vird, hat der dortige commandirende General gegen 
ine Anzahl Soldaten des 66. Infanterieregiments, 
velche am Vorabend der Jahrhundertfeier beim 
Zapfenstreich boulangistische Lieder gesungen und 
jemeinsam mit Bürgern Hochrufe auf Boulanger 
zusgebracht haben, Untersuchung angeordnet. Die 
Mehrzahl der betreffenden Soldaten ist verbaftet 
worden. 
Bern, 9. Mai. Die Aargauer Poli— 
zeidirektion erklärte, daß sich infolge der 
gjestern in Rheinfelden stattgehabten Untersuchung 
die Behauptungen Wohlgemuths, betreffend 
HBefängniszelle, Bett, Matratze, Kost, Geschirr, Be— 
sandlung, Schlüsselhund und Entlassung, als un⸗ 
vahr herausgestellt hätlten. In Gegenwart von 
zeugen habe er seine vollständige Zufriedenheit in 
eder Beziehung beslätigt. 
Nom, 8. Mai. ( Kammer.) Nachdem die Deputierten 
Della Valle, Sprovieri, Riccio nnd Bonghi, welch' 
etzterer sich gegen die Ausdehnung der afrikanischen 
Unternehmung erklärte und zum Friedensschlusse 
nit Abessynien riet, ihre Interpellationen begründet 
jatten, erklärte der Kriegsminister, daß den Mi i⸗ 
ärbehörden in Massauah kein weiterer Befehl z u⸗ 
zegangen sei als wachsam zu sein und Nachricht en 
u sammeln, um der Regierung Anhaltspunkte zur 
Festftellung ihres eigenen Verhaltens zu liefern. 
Ministerprüsident Crispi bemerkte, alle Interpel- 
ationen, ausgenommen die Bonghi's, glaubten das 
aiisherige Vorgeben der Regierung in Ufrika billigen 
24. Jahrg 
zu sollen; Bonghi aber sei im Jahre 1887 de 
Decupation günstig gestimmt gewesen, die er heut 
vekämpfe. Crispi wiederholt, daß die Regierung 
wie fie dies wiederholt, in der Kammer er⸗ 
tlärte, keine Eroberungen machen wolle, aber 
die Verhältnisse in Abessyhnien seien nun radikal ge⸗ 
indert. Der Nachfolger des Königs Johan nes sei 
jei den dortigen Völkerschaften nicht beliebt. König 
Menelik habe sich zum „König der Könige“ procla⸗ 
niert und rücke vor, um sich der höchsten Gewalt 
zu bemächtigen. Derselbe hege die herzlichste Freund⸗ 
cchaft zu Italien. Man müsse es der Regierung 
überlassen, zu beurtheilen, was ihr zu thun obliege 
und bei welcher Gelegenheit es geschehen solle. Ab⸗ 
warten bringe keine Gefahr, da die derzeitige Si— 
uation Aheffniens keine varübhgehende sei. 
Eokale und pfälzische Nachrichten. 
St. Ingbert, 10. Mai. Wir entsprechen 
hiermit dem Ersuchen um Veröffentlichung folgender 
„Erklärung.“ 
Ein Herr s-Correspondent der „St. Ingberter 
Zeitung“ fühlt fich in der Polemik gegen den „St. 
Ingberter Anzeiger“ bezüglich des Antrages des 
derrn Kaplan Schleburg auf Abänderung der 
Statuten des Kirchenbauvereins dahier bemüßigt, 
am Schlusse seiner Auslassungen in Nr. 110 der 
„St. Ingberter Zeitung“ zu bemerken: „Im 
Uebrigen scheint uns die Ausführung des „St. 
Ingberter Anzeigers“ etwas sehr — alt zu sein.“ 
— Allgemein wird diese Wendung als gegen mich 
zerichtet aufgefaßt und ich möchte daher dem Herrn 
3der „St. Ingberter Zeitung“ nur erklären, daß 
ch es nicht als eine noble Handlungsweise ansehen 
ann, wenn man einen Streit auf das persoͤnliche 
Bebiet hinüberträgt, wo man ganz gut bei der 
Zache selbst bleiben könnte. Noch weniger schön 
iber ist ein solches Vorgehen, wenn es unter dem 
Deckmantel der Anonymität geschieht. Dies glaube 
ch dem Herrn s bemeyrken zu müssen; denn er 
cheint mir etwas sehr — jung zu sein. Des 
zalb bin ich auch nicht gesonnen, mich in einen 
Streit mit ihm einzulassen, von dem unter den 
etzt gegebenen Verhältnissen übrigens nur dann die 
stede sein koͤnnte, wenn Herr s mit seinem Namen 
hervortreten würde. 
St. Ingbert, 10. Mai 1889. 
Alt, Stadteinnehmer. 
* St. Ingbert, 10. Mai. Mit dem 1. 
dis. ist in Bayern eine neue Postordnung in 
Kraft getreten, welche mancherlei Veränderungen 
dedingt. Auf die wichtigsten sei hier aufmerksam 
zemacht. Von nun ab können Einschreibbriefpost- 
sendungen und Pakete ohne Werthangabde auch außer⸗ 
jalb der Schalterdienststunden, gegen Entrichtung 
einer besonderen Einlieferungsgebüͤhr von 20 Pfg. 
ür jede Sendung zur Aufgabe gelangen, wenn ein 
»der mehrere Beamte gerade in dienstlicher Eigen⸗ 
chaft auf dem Bureau thätig sind. — Geldsendungen 
und Postanweisungen bis zu 300 Mk., sowie Ein⸗ 
schreibbriefe dürfen an erwachsene Familienglieder 
des Adressaten zugestellt werden, dagegen höhere 
Beträge nur dem Adressaten selbst oder dessen le— 
zitimierten Bevollmächtigten. — Die Eilbesteligebühr 
beträgt für Briefpostsendungen von nun ab im Falle 
der Vorausbezahlung durch den Absender im Ver⸗ 
kehr von Bayern mit den andern deutschen Poft⸗ 
gebielen und Oesterreich- Ungarn an die Empfänger 
im Ortsbeslellbezirk 20 Pfg. und im Landbestellbe⸗ 
sirk 60 Pfg. (seither 78 Pfg.) — In Bayern 
hetrdat die Eilbessellgebühr für Vakete mit unt