nrauerei Seitz) hat die Restauration zum Gesell-
sastshause zum Preise von 7000 M. jährlich in
—* genommen. (G. A.)
udwigshafen, 14. Mai. Geslern
Ahend stürzte von dem Neubau des Herrn Geil
* Mundenheimer Viadukt der 23 Jahre alte
ige Tagner Phil. Schevenier aus Oppau
einer Höhe von ca. 3 Meter herab und zog
zg schwere Verletzungen zu. Der Verunglückte
hirde porläufig im hiesigen Spital untergedracht.
de Verletzungen sollen nicht lebensgefährlich sein.
AgFrankenthal, 18. Mai. Der erst seit
wei Jahren hier amtierende konigl. Einnehmer.
err Sahm, ist heute Nachmittag, 62 Jahre 10
Nonate alt, einem seit längerer Zeit anhaltenden
hweren Kranlsein erlegen. Wenn auch erst seit
haltnißmaßig lurzer Zeit hier, hat sich der Ver⸗
zlichene dennoch die Hochachtung und Liebe eines
roben Bekanntenkreises erworben und namentlich
protestantisch kirchlichen Kreisen wird man sein
hinscheiden schmerzlich empfinden, denn abgesehen
oen, daß er seit der letzten Wahlperiode dem
siesigen protestantischen Presbyterium angehoͤrte,
witrd man seitens des pfälzischen Gustav-Adolf⸗
Hereins den Verlust um so schwerer fühlen, als
Jseit einer langen Reihe von Jahren die Rech⸗
ungsführung gedachten Vereins in mustergiltiger
Heise übte. Er ruhe in Frieden und alle die ihn
sunnten, werden seiner in wehmüthiger Erinnerung
sedenken F. 3.)
Kirchheimbolanden, 14. Mai. In
der am Sonntag abgehaltenen Mitgliederversamm⸗
lung der hiesigen Filiale der Kranken⸗ und Sterbe
lasse der Tischler wurde als Delegirter zur 11
Hauptgeneralpersammlung, welche in Berlin statt
sindet, Herr Chr. Weisbrod aus Ludwigshafen ein⸗
timmig gewählt.
—Aus der Pfalz. Ein heißblüliger,
dabei verwegener Jünger des Gottes Merkur
machte am Sonntag früh einen Spaziergang im
Speyherer Domgarten. Plötzlich kam ihm der Ge⸗
danke, wie herrlich es wohl wäre, wenn er seinen
Epaziergang auch auf das Planket des Spring ˖
srunnens ausdehnte. Gedacht, gethan und der mehr
in seiltänzerische Uehung erinnernde Gang war
zur Ausführung gebracht. Doch mit des Geschickes
Nächten ist kein ewiger Bund zu flechten und
plumbs lag der Spaziergänger von S— peher im
dis oben mit Wasser angefüllten Bassins. Nur
mit knapper Not erreichte er des schwachen und
schmalen Ufers Rand und pudelnaß entstieg er,
die „Sp. Zig.“ weiß, dem frühzeitigen kalten
ad.
ermif chtes.
fSaarbrücken, 14. Mai. Am nächsten
Sonntag findet zu Trier eine Besprechung über
Schiffbarmachung der Nosel und unteren Saar
satt.
Malstatt, 14. Mai. Das an der
hafenstraße gelegene, der Frau Wiw. Alhrecht zu-
sehdrige Wohnhaus kaufte Weinhändler und Gast-
wirih Herr J. J. Asselborn in St. Johann für
die Summe von 30,600 Mark.
FDie Schleithal-Weißenburger
Kennen werden am Pfingst-Montag abgehalten
werden.
Mainz, 13. Mai. (Die Folgen des
Kohlenstreits) im Ruhr⸗ und westfälischen
Febicte machen sich bereits bis hierher fühlbar.
Richt nur, daß auf den rheinischen Bahnen bereits
einzelne Kohlenzüge ausgefallen sind und die
Kohlentransporte zu Wasser selten werden, es wurden
sogar mit Kohlen beladene Schiffe von hier und
Rannheim nach der Ruhr zurückbeordert. Andere
iind unterwegs angehalten, um weitere Verfügung
zu erwarten. Seit Samstag wurden große Kohlen—
sendungen von der Saar nach den rheinischen Re—⸗
dieren befördert. Die Schiffsunternehmungen sind
in Besorgniß um die Kohlen zur Versorgung der
Naschinen auf den großen Schleppschiffen.
r Freiburg, 14. Mai. Der Hüter einer
einsamen Bergvilla bei Herdern, Amt Freiburg,
wurde heute erschossen aufgefunden. Einbrecher
hatten dem Hülter den Revolver entcissen und alle
—X
Stuttgart, 12. Mai. (Allgemeiner Deut⸗
her Verficherungs⸗Verein) Im Monat April
1889 wurden 241 Schadenfälle durch Unfall an⸗
gemeldet. Von diesen haiten 2 den sofortigen Tod
ind 13 eine gänzliche oder teilweise Invalidität
et Verletzten zur Folge. Von den Mitgliedern
ut Sterbekasse starben in diesem Monat 29. Neu
ibgeschlossen wurden im Monat April 1545 Ver⸗
icherungen über 13 917 Personen. Alle vor dem
l. Januar 1889 der Unfall-Versicherung ange⸗
neldeten Schäden inck. der Todes⸗- u. Invaliditäts⸗
Fälle sind bis auf die von 24 noch nicht genesenen
Personen vollstaändig reguliet. Auf Grund der
daftpflichtversicherung kamen 25 Forderungen im
Betrage von M. 1707.94 zur Anzeige.
F München, 18. Mai. (Am Wendilstein
derunglückt.) Der Bergsport hat in unserem Ge—⸗
hirge bereits das erste Opfer gefordert. Der seit
29. April abgängige Student der Medizin Wladis-
aus Graduszewski wurde gestern am Wendelstein
sodt aufgefunden. Die Leiche wurde nach Geitau
derbracht. Der Verunglückte hatte am 29. April
mit dem ersten Zuge nach Schliersee um 6 Uhr
früh München verlassen und wollte den Wendelstein
von Birkenstein aus besteigen. Da er nur einige
Tage ausbleiben wollte, so erregte schon vorige
Woche sein längeres Aushleiben bei seinen hiesigen
Freunden große Besorgniß. Die angestellten Nach—
forschungen haben nun gestern zur Auffindung der
deiche des jungen Mannes geführt. Wie so oft,
cheint auch diesmal wieder Leichtsinn und Unbedacht⸗
amkeit die Schuld an dem Unglück zu tragen. Der
Verunglückte war noch nie auf einem höheren Berge,
weshalb er vor seiner beabsichtigten Uebersiedelung
nach Würzburg noch den Wendelstein besteigen
wollte. Obwohl Graduszewski ziemlich korpulent
und im Bergsteigen gänzlich unerfahren, versuchte
er allein den Wendelstein von Birkenstein aus zu
ersteigen, von wo aus um diese Zeit überhaupt kein
gangbarer Weg führt. Der Verunglückte ist wahr-
cheinlich einem Herzschlage erlegen.
Der Zudrang zu der vom Herzog Karl
Theodor in Bayern in der „Villa Marie“ zu
Meran unentgeltlich geübten augenärztlichen Praxis
ist tagtäglich in Zunahme begriffen. Unlängsi
wurde einem 74jährigen Bauer der graue Star
gestochen, so daß derselbe sich wieder der Sehkraft
erfreut. Auch die edle Helferim des Herzogs dars
nicht vergessen werden, seine Gemahlin, welche den
kleinen Kindern die Augen auswäscht und werk—
thätig Hand anlegt, während zwei Assistenz⸗Aerzte
zei den Operationen mitwirken.
FHalle a. d. S., 13. Mai. Die hiesige
Bahnverwaltung macht bekannt, daß sie infolge
des drohenden Kohlenmangels vom 15. Mai ab
24 Lokal⸗ und Personen-Züge benachbarter Linien
des Frankfurter Bezirks einstellen werde.
fBerlin, 14. Mai. Die „Volkszeitung“
dersichert, daß Schneider Lutz ein ehrli her Social-
demokrat sei.
F Berlin, 12. Mai. Ein Kaufmann und
ein Commis hatten unter der Bezeichnung „ameri⸗
tanisches Schmalz“ eine Wagre verkauft, welche
nach dem Gutachten des Gerichtschemikers Dr.
Bischoff diesen Namen nicht verdiente, denn es
bestand aus einer Mischung von Schmalz, Baum⸗
wollensamenöl und Stearin, ein Fabrikat, welches
in Amerika in großartigem Maßstabe hergestellt und
nach Europa exportiert wird. Nach der Polizei⸗
verordnung darf dies Gemisch dem Käufer nur
As „amerikanisches Fett“ verabfolgt werden unter
der ausdrücklichen Mitteilung, daß es fremde Be⸗
ttandteile enthalte. Die Angeklagten hatten dies
nersäumt und wurde der Kaufmann zu einer Geld⸗
trafe von 25 M., sein Commis zu 3 M, berurteilt.
fe Streiks. Die Arbeitseinstellungen der
Maurer und Zimmerer in Berlin sollen mit dem
rommenden Montag, den 20. d., ihren Anfang
nehmen. — In zwei der größten Färbereien in
Mühlhausen i. Th. feiern die Arbeiter, wahrschein⸗
lich werden ihnen die Färber der übrigen Färbe—
reien folgen. Auch die Gerber und Cigarrenmacher
hdaben beschlossen, Lohnerhöhung zu fordern. —
In München sind nun auch die Metallarbeiter in
die Lohnbewegung eingetreten. In einer am 11.
d. M. abgehaltenen Versammlung wurde ein Ver—
rauensmann gewählt, dem die Befugniß erteilt
vurde, zur Besserung der Lohnverhäaͤltnisse den
Streit zu erklären, sich mit auswärtigen Streik⸗
ommites in Verbindung zu setzen, die eingegangenen
Belder in Empfang zu nehmen und die Unter⸗
tützungen der Streilenden zu regeln. Es wurde
hehauptet, daß der Wochenverbrauch für eine fünf—⸗
pfige Metallarbeiter-Familie, abgesehen von der
dleidung, 22 M. 56 Pf. beträgt, während der
Durchschnittslohn sich nur auf 18 M. beläuft.
fF Ein Berliner Geschäft versendet fol-
zende Reklame: 45,000, 000 Mark kann das deutsche
bolk jährlich sparen, wenn es die Katzzen abshafft.
Rechnet man die Unterhaltungskosten einer Katze
aro Jahr mit nur 15 Mark, rechnet man nur
5,000,000 Haushaltungen im deutschen Reiche,
welche durchschnittlich eine Katze zum Schutze gegen
Nager halten. Mit 6 Mark Flothow's giftfreiem
Zonfekt erreicht man mindestens die Wirkung einer
atze; dies erfordert 30,000,000 Mark; also
15,000,000 Mark sind durch diese Erfindung dem
deutschen Volke erspart. — Der Verfasser hat dabei,
jelbst wenn seine Rechnung richtig wäre, übersehen,
daß die Katze für sehr viele Menschen, ganz be—
jonders aber auf der weiblichen Seite das Lieblings⸗
hier ist, von dem man sich nicht trennen wird.
F Schlesische Blatter melden: Die 18jaährige
Tochter eines schlesischen Gutsbesitzers, die sich be⸗
zufs ihrer Ausbildung in Dresden aufhielt, ist
hrer Modethorheit zum Opfer gefallen. Sie
hreßte sich die Taille dermaßen zusammen, daß für
ie zuletzt besondere Schnürleiber angefertigt werden
mußten, da ihr Taillenumfang nur noch 40 Cen⸗
simeter betrug. Sie erregte allgemeine „Bewun⸗
derung“, die freilich dadurch beeinträchtigt wurde,
daß sie ungesund blaß aussah. Während des
Mittagsessens wurde das unverständige Mädchen
diesertage vom Schlage gerührt und getödtet. Die
nißhandelte Leber, Lunge und der Magen hatten
hren Dienst versagt.
F Einen eigenthümlichen Tod fand die—
ertage eine Lehrerin Namens Marie Cuny aus
Saint Die. Dieselbe war mit ihren Angehörigen
aach Belrepaire gegangen, um Verwandte zu be⸗
suchen. Bei ihrer Ankunft traf sie niemanden an,
und alle Thüren waren geschlossen. Endlich be—⸗
merkte sie noq eine versteckte Thür und versuchte
diese zu öffnen. Aber plötzlich erfolgte ein furcht⸗
harer Krach, und Frl. Cuny wurde von mehreren
ugeln in die Brust, Leib und Arme söͤdilich ver⸗
wundet. Hilfe war vergebens. Die Unglückliche
hatte nicht gewußt, daß ihre Verwandten in Folge
wiederholt bei ihnen erfolgter Einbrüche gerade an
dieser Thür eine Vorrichtung angebracht hatten,
durch welche beim Versuch, die Thür zu öffnen,
eine mit Kugeln geladene Büchse zur Entladung
gebracht wurde.
F Vier Personen ertrunken. Aus
Braz, 18. Mai, wird gemeldet: Der auf dem
angeschwollenen Murfluß verkehrende Dampfer
„Stryria“ ist gestern Nachmittag untergegangen.
Von zwanzig auf dem Schiffe befindlichen Personen
sind vier ertrunken. Der Verkehr der Dampfer war
an den letzten Tagen wegen des hohen Wasserstandes
bereits eingestellt worden.
Gemeinnütziges.
Um die Zimmer im Sommer kühl
zu erhalten, wird oft ein Besprengen des
Fußbobens mit Wasser angewendet, ein Verfahren,
velches jedoch viele Unannehmlichkeiten hat; der
Zweck wird viel einfacher und vollkommen erreicht.
wenn man die Fenster mit nasser Leinwand ver⸗
zängt, wodurch zugleich eine Erfrischung der Luft
bewirkt und die Ansammlungen von Fliegen ver⸗
hindert wird. Dieses Mittel wird selbst für Kranken-
immer vielfach angewendet.
Dienstesnachrichten.
Die protestantische Pfarrstelle Dielkirchen wurde
dem Pfarrer Gerlhach in Ingenheim verliehen.
Familiennachrichten.
Verlobte: Katchen Sittinger, Zweibrücken, mii
August Pirrung, Kleinottweiler.
Neueste Nachrich ten.
Ludwigshafen, 14. Mai. Die gestrige
Settionsversammlung der Müllerei-Berufs⸗
Benossenschaft, Sektion 12 Gaden und
bayerische Pfalz) nahm den Rechenschaftsbericht
oro 1888 entgegen. Am 1. Januar l. Is. ver⸗
zeichntite die Sektion 1642 Betriebe mit 3999
Arbeitern und kamen im vorigen Jahr 153 Un⸗
fälle vor, hiervon fünf mit tödtlichem Ausgang.
der Voranschlag für 1890 wurde auf 11,000 M.
festgesetzt. Als SchiedsgerichtsBeisitzer an Stelle
des ablehnenden Herrn Abresch Neustadt wurde
Herr Keller⸗Neustadt (Fitma Corell u. Cie.) neu
Jewählt, als Stellvertreter Hert Werner-Necar⸗
semünd an Stelle des gleichfalls ablehnenden Herrn
darl Mey⸗Freiburg; wieder gewählt wurde Heer
Udrian Müller-Steinwenden. Der Antrag der
Zektion 15 (Bayern), eine eigene bayerische Muüllerei⸗
Berufegenossenschaft zu bilden, wurde einstimmig
ibgelehnt.
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demes