Full text: St. Ingberter Anzeiger

jener Zeit mit dem jetzigen vergleicht. Und doch 
date der Verlust von Millionen an Geld zu ver⸗ 
Fmerzen gewesen, wenn er nicht von dem traurigen 
drebsinlen der Stadt von ihrer früheren Größe 
nd Bedeutung begleitet gewesen wäre. Spehyer, 
—— Blüthezeit über 50,000 Einwohner 
salte und von welchem Bernhard Abt von Clair⸗ 
nx ruhmte, daß, es reich sei an tapferen Männern 
and voll don starken Jünglingen, zählte im Jahre 
—1801 nur 3703 Bewohner. Erst nach dem fren⸗ 
zoͤischen Kriege unter bayerischer Regierung erholte 
fsch einigermaßen wieder — den alten Glanz 
hat es aber nicht mehr erreicht. (M. N. N.) 
— Ludwigshafen, 17. Mai. Der 
gerein fürsklass Kirhenmusithier wird 
qn Sonntag in der brot. Kirche sein Frühjahrs 
lonzert veranstalten. Hierbei ist speziell dem alt⸗ 
usischen Kirchengesang RFechnung getragen, indem 
ar gemischte Chor 8 uralte Kompositionen, nament⸗ 
uͤh aus dem 18. und 16. Jahrhundert, von den 
Rastern Palästrina, Gesius, M. Frank, M. Prä⸗ 
us, H. Schütz, J. M. Bach, Rolle und J. 
dach zu Gehör bringen wird. Herr Kammermusikus 
Z.Kuͤndinger wird 4 Piecen für Cello mit Orgel- 
degleitung jpielen und zwei Mitglieder des Vereins: 
zrau Anschütz eine Sopran⸗Arie aus dem Oratorium 
Der Tod Jesu von Graun“ und Herr Klag eine 
itie für Baß von Stredella singen. 
— Frankenthal, 15. Mai. Der Ma— 
chinenmeisterberein in Karlsruhe hat die Herren 
bert u. Cie. und A. Hamm dahier zu 
khtenmitgliedern ernannt und denselben eine sehr 
chon ausgeführte Urkunde üder diese Ernennung 
nuggestellt. 
Leimersheim. Bei Hördt wurde heute 
ane Frau todt im Wasser aufgefunden. Sie hin⸗ 
etläht 6 unversorgte Kinder und einen todtkranken 
Hatten, der hoffnungslos darniederliegt. Man ver⸗ 
nuthet, daß sie aus Verzweiflung diesen Schritt 
jethan hat. 
— Wie das „F. T.“ vernimmt, besteht auch 
u Grünstadt die Absicht, den dortigen Vor⸗ 
hußberein in eine Actien⸗Gesellschaft umzuwandeln. 
Bermischtes. 
f Malstatt-Burbach, 17. Mai. Aus 
den für die Trierer Diözese bestimmten Jubiläums- 
zeschenken aus der vatikanischen Ausstellung wurde 
;in schöner gothischer Kelch vom Bischofe der Bur⸗ 
dacher Pfarrkirche übersandt. 
fSaargemünd, 16. Mai. Wie von hier 
seschtieben wird, sind Vorbereitungen im Gang, 
im Anfang Oktober eine landwirtschaftliche Winter⸗ 
chule in Saargemünd zu begründen, für welche 
die Stadtverwaltung die nöthigen Räumlichkeiten 
rinschließlich deren Unterhaltung, Heizung und 
beleuchtung und der Bezirk Lothringen die übrigen 
Betriebslosten, insbesondere die Ausgaben für die 
dehrergehälter bewilligt hat. Als Leiter derselben 
st der Agronom Eugen Bühl in Aussicht genom« 
nen. — Die kürzlich hier ins Leben getretene 
Ffortbildungsschule für Bauhand 
werker zählt bereiis 22 Zöglinge, ein Beweis 
zafüür, welch großen Anklang dieselbe bei den 
siesigen Handwerkern gefunden hat. Dem Ver— 
nehmen nach wird seitens der Stadtverwaltung 
zon Bitsch die Gründung einer ähnlichen Schule 
ingestrebt. 
fMünchen. Nach einer hiefigen Korre⸗ 
pondenz hat die Elephanten-Katastrophe 
ꝛei der vorigjährigen Centenarfeier wieder ein 
dpfer gefordert. Der Rechtsanwalt Steminger 
erschrack bei der Panik derart, daß er seit der Zeit 
tränkelte. Es bildete sich ein Herzleiden heraus, 
velchem der 36jährige Mann nunmehr erlegen ist. 
fAus Sachsen wird geschrieben: In dem 
tzgebirgischen Städchen Geher wird nächstens 
ine Tanz steuer zur Erhebung gelangen. Die— 
tbe beträgt für jeden Besucher öffentlicher Tanz⸗ 
uüstbarkeiten 5 Pfg. und ließt der städtischen 
Armenkasse zu. 
fBraunschweig, 16. Mai. Ein furcht⸗ 
dates Unwetter suchte die Dörfer Dedeleben, 
dessen, Eilsdorf, Offleben, Pabstorf und mehrere 
andere heim. Einige Menschenleben sind zu be⸗ 
lagen. Das Vieh ist in den Fluten umgekommen, 
vie auch die Saaten verwüsteten. 
d, Braunschweig, 17. Mai. Das bei 
Darsleden belegene Kauhlebensche Braunkohlen⸗ 
ergwerk „Louise“ ist durch die vorgestern ge⸗ 
allenen ungeheueren Regenmassen unt er wüchlt 
worden. Der Schacht in cingestürzt. Das Maschinen⸗ 
jaus, der Foͤrderturm, die Schmiede, die Geschäfts- 
tube, das Revierhaus, sowie ein Teil des Kessel⸗ 
jauses find mit säͤmtlichem Inhalt in der Tiefe 
»exschwunden. Ein Schlund von 50 Meter Durch- 
nesser ist entstanden. Ein Verlust an Menschen« 
eben ist nicht zu beklagen, da des Feiertages wegen 
niemand auf der Unglücksstätte zugegen war. 
f Die Unsitte, den Stock wagrecht 
u tragen, hat in Berlin ein vierzehnjähriges 
MNädchen um ein Auge gebracht. Mit ihrer 
Mutter hatte es zum Stadtbahnhof eilen wollen, 
ils es in der Hast gegen einen Spazierstock anlief 
und sich dessen eisenbeschlagene spitze Zwinge tief 
n das linke Auge einbohrte. Gleich einer Rasen- 
den stürzte sich die Mutter auf den betreffenden 
Zerren. Sie hätte ihn erwürgt, und die über den 
Borfall aufs Aeußerste empörte Menge hätte noch 
Beifall geklatscht, wenn nicht von einzelnen Be⸗ 
onnenen der Bedrohte so lange in Schutz ge⸗ 
iommen worden wäre, bis herbeigeeilte Polizisten 
hn in Haft genommen hatten. Das unglückliche 
Madchen, welches vor Schmerz und Schrecken ohn⸗ 
nächtig geworden, von mitleidigen Passanten in 
den Flur eines denachbarten Hauses getragen 
vorden war, wurde nach der Universitäts⸗Augen⸗ 
linik gebracht. 
f Ein hübsches Rechenexempel bringt 
das „Wiener Fremdenblatt“ seinen Lesern: Um 
das Alter eines heiratsfähigen Mädchens kennen zu 
lernen, bediene man sich des folgenden Verfahrens. 
Man sage dem jungen Mäd hen, fie möge die Zahl 
»es Monals angeben, in welchem sie geboren ist, 
niederschreiben, diese Zahl mit 2 multipliziren, dann 
5 hinzuzählen, hierauf mit 50 multipliziren; dann 
hr Alter hinzurechnen, dann 365 abziehen, dann 
15 hinzuzählen; hierauf befragt man sie, welche 
Summe sie jetzt erhalten hat. Die beiden Ziffern 
zechts werden stets ihr Alter anzeigen, die übrige 
den Monat ihrer Geburt. Zum Beispiel die Summe 
ist 822, dann ist das Mädchen 22 Jahre alt und 
wurde im 8 Monat, also im August geboren. 
Man möoͤge Versuche anstellen und wird mit be— 
vunderungswürdiger Sicherheit stets das Richtige 
reffen — sogar bei nicht Heirathsfähigen. 
F („Memento“, eine Uhr.) Der Uhrmacher A 
Bigon in Chaux de Fonds hat eine Kalender⸗ resp. 
Datumuhr erfunden, der er den Namen „Memento.“. 
erinnere dich) gegeben hat. Der Mechanismus dieser 
Ihr ist so eingerichtet, daß zu jeder beliebigen Zeit 
in einer Oeffnung ein Zeichen oder eine Inschrift 
um Vorschein kommt, die den Träger einer solchen 
Ihr stets aufmerksam macht, daß er an dem und 
»em Tag und zu der und der Zeit bei irgend 
iner verabredeten Zusammenkunft, Versammlung 
c. anwesend sein muß. Zu diesem Zwecke wird 
ein Zeiger, der speciell sür diesen Dienst vorhanden 
ist, auf die Zeit des fraglichen Tages gestellt. Ist 
der Datumzeiger an der Zeit ungekommen, die 
nan eingestellt hat, so kommt in einer Oeffnung 
as betreffende Zeichen an das gegebene Verspiechen. 
Wenn unter gleichem Datum mehrere Zusammen- 
ünfte stattzufinden haben, so befindet sich im 
Innern des Schalenbodens eine kleine Schiefertafel, 
uuf welche man die weiteren Aufzeichnungen machen 
ann. Diese Erfindung ist auch für Pendulen, Re— 
julateurs ꝛc. verwendoar und laut „Impartial“ 
bereits durch Herrn Professor Camille Calame 
in Chaurx de Fonds in Ausführung gebracht 
vorden. 
Dienstesnachrichten. 
Dem geprüften Rechtspraktikanten Kall Bhlum 
in Zweibrücken wurde die Zulassung zur Rechts- 
anwaltschaft beim kgl. Landgerichte Zweibrücken 
erteilt. 
Der Hilfspostbote V. Kuhn von Rheinzabern 
vurde zum Posthoten in Virmasens ernannt. 
— 
Neueste Nachrichten. 
München, 17. Mai. Das Herz der 
dönigin-Mutter wird nach den Trauer⸗ 
eierlichkeiten nach Altötting übergeführt. — Der 
Prinzregent bestimmte anläßlich des Ablebens der 
dönigin⸗Mutter Armeetrauer für die Zeit der Lan⸗ 
destrauer. 
Dortmund, 17. Mai. Die „Dormunder 
Zeitung“ meldet: In der heutigen Versamm— 
unge der Bergleute, in welcher die Arbeiter- 
Delegirten Schröder and Bunte über die Abmachungen 
im Berlin berichteten, stimmten 5000 Streikende 
den aufgestellten 10 Paragraphenlzu. Sollte einer der 
etzteren seitens des Vereins für bergbauliche Inte⸗ 
esse gestrichen werden. so geht der Streik weiter; 
α 
erfolgt dagegen Annahme, so versichern Arbeit⸗ 
sührer die Wiederaufnahme der Arbeit bis spätestens 
Dienstag. (S. 3) 
Waldenburg, 17. Mai. Auf „Glückhilfs- 
grube“ kam es gestern Abend zwischen zwei Kom— 
dagnien 22iger und Ausftändigen zu einem fehr 
heftigen Zusammenstoß. Ein Ausständiger soll ge— 
lödtet worden sein. 
Berlin, 17. Mai. Die Aussichten auf 
Annahme des Gesetzentwurfs betr. die Invali— 
ditäts-⸗und Altersversicherung mit 
rheblicher Majorität, werden immer besser. So 
hält zwar eine Minorität der Conservatiben an 
der Einfügung der landwirthschaftlichen Berufsge⸗ 
nossenschaften in das Gesetz wie an der Einheits⸗ 
rente fest. Indessen ist doch, wie conservative Ab- 
jeordnete selbst mitteilen, die Stimmung in dieser 
Minorität gegen das ganze Gesetz eine freundlichere 
zeworden als ehedem. Der Teil des Centrums, 
welcher für das Gesetz stimmen wird, dürfte nach 
den neueren Schätzungen über 20 Mitglieder um— 
assen. 
Bern, 17. Mai. Auch Portugal nahm 
die Einladung zu der internationalen Conferenz 
hetreffs des Arbeiterschutzes an. 
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Gute Geister“ Nr. 139 hei.