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Amtliches Organ des königl. Amesgerichts St. Ingbert.
er St⸗ Ingberter Auzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mittwochs und Samstags mi
usirirten Beilagen. 5 Blait koffet dierteljährlich 1M G60 einschließlich Trageriohn; durch die Poß bezogen 1 75 -, einschlietzlig 40 4 —AASS Dit
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Auskunst ertheilt, 1b, Neklamen 30 3. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet.
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Deutsches Reich.
Essen, 28. Mai. Der Vorstand des berg-
aulichen Vereins beschloß in einer gestern abge⸗
altenen Sitzung, den Verwaltungen der Zechen zu
mpfehlen, auch für die Ausständischen die Frist
ur Wiederaufnahme der Arbeit bis zum 831. Mai
u berlängern, mit der Verwarnung, daß diejenigen,
delche die Arbeit bis dahin nicht aufgenommen
aben würden, als der Belegschaft nicht mehr an-
esehen werden sollen.
Essen, 28. Mai. Von den Zechen des hie-
igen Bezirkes arbeiten neun wvollständig; auf
önig Wilhelm sind 6856, dem Zollverein 2136,
gonifacius 352, Wolfsbank 475, Dahlbusch 580,
zlisabeth 779 Arbeiter angefahren.
Aus dem Ruhrkohlenbezirk, 27. Mai.
)er von der Freitagsversammlung über den Koh—
enbezirk verhängte allgemeine Ausstand
dnicht erfolgt, wenn auch vielleicht einige
isher arbeitende Belegschaften fich dem Machtge-
ot des Bochumer Comites gefügt haben mögen.
Azteres ist inzwischen dadurch aufgehoben worden,
aß man den Hauptausstandsausschuß nebst einer
Inzahl von Arbeiterabgeordneten und Führern der
lusstandsbewegung verhaftete und damit die letztere
hres Mittelpunktes beraubte. Die Verhaftungen
aͤngen zweifellos mit der mehrerwähnten Bochumer
dersammlung zusammen.
Dortmund, 28. Mai. Der Ausstand ist
oeiter zurückgegangen. Hier ist auf den Zinkhütten
er Stolberger Gesellschaft ein Ausstand ausge-
rochen.
Münster, 28. Mai. Oberpräsident Hage⸗
zeister soll dem Vernehmen nach zurücktreten und
urch den Unterstaatssecretar von Elsaß Lothringen
3tudt ersetzt werden. Dem Eintreffen des Letztern
vird für morgen entgegengesehen.
Berlin, 27. Mai. Die „Kreuzztg.“ erfährt
us guter Quelle, daß weder König Humbert
och Minister Crispi cn eine Aenderung des
eimreiseweges gedacht haben, und eine solche Aende—
ung auch von keiner anderen Seite gewünscht worden
t. Vielmehr sollen alle diese Gerüchte auf die
Ubsicht des Kaisers Wilhelm zurüchkzuführen
ein, die Ausführung der schon lange geplanten Reise
ach Metz und Straßburg schon jeßzt zu ermög⸗
chen, um dadurch noch Gelegenheit zu haben, dem
dönig Humbert in Frankfurt a. M. das Husaren⸗
egiment, dessen Chef der König ist, vorzustellen.
In hiesigen diplomatischen Kreisen verlautet,
kaiser Wilhelm und König Humberi
ntten ein in Ausdrücken wärmster Freundschaft
wbgefaßtes Schreiben an den Kaiser Franz
Josef gerichtet. Dieser habe seinen herzlichsten
dank kundgegeben und verfichert, daß Oesterreich
m Geiste den Berliner Fesitagen beigewohnt habe.
Dr. Ham macher veröfsentlicht in der Na—
ionalztg.“ einen Arlikel über die Lage in West-
alen, welcher nachweist, daß die Delegierten, mit
enen er an Ort und Stelle verhandelt hatte, trotz⸗
em fie ihm die bündigsten Zusagen in Bezug auf
ie Wiederaufnahme der Arbeit gemacht hatten,
nsbesondere aber der Delegierte Weber, die auf—
eizendse Sprache in der Bochumer Versammlung
übrten und zum Streik weiter hetzten.
Ausland.
London, 27. Mai. Im Unterhaus erklärte
jergusson, England beabsichtige, die Einladung der
ochweizer Regierung zur Arbeitsconferenz
inzunehmen mit dem Vorbehalt, daß der englische
Hertreter den Vorschlag betrefss Beschränkung da
Arbeit erwachsener Männer oder Einschränkung der
Broduction nicht erörtern dürfe.
London, 28. Mai. Im gestrigen Ober-
Jause bei Annahme in der zweiten Lesung
er Flottenvermehrungsbill erklärte Lord
Z„Zalisbury, er zweifle nicht an dem ernsten Wunsche
ller Herrsher Eurcpas, jeden Krieg zu vermeiden.
Alle Nationen indeß bereiteten sich auf den Krieg
yor, und da müsse England mit vorbereiteten. Eng⸗
and wartete damit bis zur letzten Stunde, dürfe
eetzt aber nicht länger warten. Er sage nicht,
zaß eine drohende Gefahr vorhanden sei, aber
die Gefahr bestehe, gegen die England sich schützen
nüsse.
London, 28. Mai. Nach einem Telegramm
des Reuterschen Bureaus aus Athen vom 27. Mai
st die Depesche der „Times“ aus Konstantinopel
iber den Anschluß der Insel Kreta an Griechenland
inrichtig. Fünf Mitglieder der Nationalversamm⸗
ung von Kreta erhoben vor einigen Tagen Ein—
pruch gegen die gegenwärtige Lage und verließen
zie Versammlung mit der Erklärung, die Vereinig—
ing Kretas mit Griechenland sei die einzige Ret—⸗
ung für die Insel. Obwohl die Mehrheit mit
ziesen Gefühlen übereinstimmte, erachtete sie dennoch
)das Vorgehen der fünf Mitglieder für unbesonnen
ind unzeitgemäß. Die griechische Regierung legt
dem Zwischenfall keine Bedeutung bei.
Brüssel, 28. Mai. Die „Etoile belge“ ver-
ffentlicht eine Note des Ministerpräsidenten Beer⸗
iaert an den Minister des Innern Devolder,
velche beweist, daß der Ministerpräsident mit
hilfe mehrerer Lockspitzel die Arbeiter zum Marsch
jegen Brüssel verleiten wollte. Diese Veröffent—
ichung erregt die größte Sensation.
Paris, 28. Mai. Deputirtenkammer. Der
horsitzende theilt mit, es sei eine Interpellation
es Abgeordneten Laguerre eingegangen über die
Zäumigkeit des Untersuchungsausschusses des Se⸗
atsgerichtshofes, der die Herstellung des Berichtes
iber die Voruntersuchung verzögere. Nach seiner,
es Vorsitzenden, Ansicht verböte ihm seine Pflicht,
iese unzulässige Interpellation zur Erörterung zu
tellen. Sie sei eine Verletzung des Reglements
ind der Verfassung, denn ersteres untersage jeg-
chen Angriff gegen andere. Kammer und Ver⸗
assung umgrenze und verbürge die Befugnisse der
ffentlichen Gewalten. Die richterliche Befugniß
tände dem Senate verfassungggemäß zu. Man
nüsse ihm ermöglichen, sie in voller Freiheit zu
iben. Ueberdies habe die Interpellation keinen
zreifbaren Zweck, da die Regierung keinen Druck
juf den Senat auszuüben vermöge. Laquerre ist
zer Ansicht, daß die Interpellation wohl statthaft
ei; denn die Kammer habe das Recht, auszu—⸗
prechen, was sie von einem Vorgehen denke, das
on der öffentlichen Meinung bereits verurtheilt sei.
Wenn die Mehrheit die Eröffnung der Erörterung
blehne, so werde die öffentliche Meinung daraus
hließen, daß fie Furcht vor dem allgemeinen
5timmrecht habe und zu dieser Furcht sich noch die
zchande einer Verhöhnung der Rechtspflege geselle.
Lärm). Präsident Meline bemerkt, man dürfe
nicht die ständige Untersuchungsgerichtsbarkeit mit
em Gerichtsausschusse des Senats verwechseln.
Unterbrechungen rechts.) Cassagnac beschuldigt den
Iräsidenten, er werfe sich zum Vormund der Kam⸗
ner und Schützer des Ministeriums auf; aber die
Nehrheit müsse Muth und Schamgefühl haben, die
zrörterung der Interpellation zu beschließen. (Zu-
ufe.) Ueber Cassaanac wird die Censur verbängt.
ind die Verfassungswidrigkeit der Interpellation
on der Kammer anerkannt. Andrieuxr erklärt, er
vünsche über die Haltung der Regierung zu inter⸗
elliren, und nachdem der Ministerpräsident die Be—
utwortung zugesagt, erläutert Andrieur bei Be⸗
yrechung des Zeitpunktes seine Absicht dahin, daß
r nicht über den Senatsgerichtshof reden, sondern
achweisen wolle, daß gewisse Minister ihr Cabinet
nein Polizeibureau umwandelten, in dem falsche
deugenaussagen vorbereitet würden. (Lärm.) Des⸗
alb ersuche et die Kammer, die sofortige Er⸗
rterung seiner Interpellation zu beschließen.
ach weiteren Bemerkungen Andrieur' stellt der
zustizminister Thevenet fest, daß die verpnichtenden
zenthüllungen, die der Fragesteller in Aussicht ge-
lellt hat, ausgeblieben seien. Die Kammer möge
ich über den Werth der Verdächtigungen des
dedners ein Urteil bilden. (GBeifall und Lärm, in
em eine Erwiderung Andrieuxr' verloren geht.)
die Regierung habe keinerlei Einfluß auf den
sohen Gerichtshof und müsse sich seinen Arbeiten
zurchaus fernhalten. Laguerre ergreift die Ge⸗
egenheit zu neuen heftigen Ausfällen gegen den
Zenatsgerichtshof. Nichts, gar nichts, schreit der
dedner, habe der Senat gefunden; wenn ein
Attentat vorliege, so sei es ein Attentat der Re⸗
ierung gegen das allgemeine Stimmrecht. Der
Zrozeß werde die Ehrlichkeit dessen ans Licht
ringen, den eine Million Wähler zu ihrem Ver⸗
reter erkoren hätten. Die Kammer beschließt, dem
edner das Wort zu entzichen! Mit dem Ruf:
Den Wählern kann man das Wort nicht ent⸗
iehen!“ verläßt Laguerre unter dem Beifall der
zoulangisten und der Rechten die Rednerbühne.
Die Kammer genehmigt gegen eine motivirte
Tagesordnung Cassagnacs mit 331 gegen 209
Stimmen die einfache Tagesordnung und tritt in
die Fortsetzung der Budgetberatung ein. (Die
Botschafter Deutschlands und Oesterreichs wohnten
der Sitzung bei.)
Wien, 27. Mai. Der „Pol. Korr.“ wird
von maßgebender italienischer Seite versichert, daß
die Reiseroute fuür die Rückreise des Königs
dumbert bereits vor dem Antritt der Reise
genau festgestellt und an den Dispositionen keiner⸗
zeit eine Aenderung geplant oder vorgenommen
vorden sei. Das Gerücht, der König hätte beab⸗
ichtigt, den deutschen Kaiser nach Straßburg zu
hegleiten, entbehre daher völlig der Begründung.
Rom, 27. Mai. Im Senat beantragt
Buerreri⸗Gonzaga, daß heute in dem Augenblicke,
vo der König und der Kronprinz im Begriffe seien,
iach Italien zurückzukehren, der Senat dem Könige
zie lebhafte Genugthuung über die glänzende und
Jjerzliche Aufnahme in Berlin ausdrücken und
erner dem Kaiser Wilhelm, den Behörden
ind der Bevölkerung von Berlin und dem deutschen
Holke, sowie dem Präsidenten des schweizerischen
Bundesrates und dem schweizerischen Volke die
nnige Dankbarkeit für den Empfang bekunden
nöge. de Zerbi unterstützt den Antrag mit der
xrklärung, die Reise des Königs habe sich zu einem
ieuen großartigen Erfolge der italienischen Politik
estaltet; er wünsche aufrichtig die Befestigung des
zZündnisses, welches der Erhaltung des Friedens
iene. Der Ackerbauminister erklärt, die Regierung
chließe sich den edlen Worten der beiden Senatoren
an und habe volles Zutrauen zu den Beweisen
»on Zuneigung und Sympaͤthie, welche der König
ind der Kronprinz in Berlin sowie seitens des