ukeilten Un plücksfall beim Läuten wird
—7 — * 9jaͤhrige Knabe der Wittwe
—28 Wiegand, Namens Wilhelm, betheiligte
deim Zusammenlãuten durch sogen. „Treten“
ich ibde. Die Schrauben und der Arm der
. e erfaßten ihn und brachen ihm das Bein
oe dem Knie, was unter Umstanden für den
—8— seht bedauerliche Folgen haben dürfte. Es
fdies abermals eine Warnung, keine Kinder beim
uden zu benüttzen.
unen z roßkarlbach, 1. Juni. Während
es gestern Nachmittag über unser Dorf hinziehen⸗
a BSewitters schlug der Blitz ein. Derselbe
* zunachsi die Telegraphen⸗Leitung am Stein'⸗
hen Hause und zerstörte eine der beiden Kapseln.
It Strahl fuhr dann dem Drahte nach, zerflörte
ne zweite Kapsel der Leitung und beschädigte,
fwarts fahrend, erheblich den Thurm der kleinen
A. Kirche. Ein Theil der Schiefer wurde weit
inhergeschleudert, sowie einige Balken im Glocken-
ble lotal zersplitiert. Zum Glücde zündete der
ahl nicht, sonst hätte er sicherlich großen Scha—
m hervorgerufen, da um die Kirche herum ver-
diedene Oekonomie · und Wohngebäude liegen.
an der Distriktsstraße von Großnise de s8⸗
eim nach Heuchelheim steht ein Birn baum
vbollster Blüt he und neben denselben befinden
ich schön entwickelte Birnen.
SKirchheimbolanden, 3. Juni. Heute
ruh gerieth in der Schule einer Tochter des Herrn
zaswirth Völckel eine als Zahnstocher benutzte
Zteckknadel in den Gaumen. Dieselbe war nicht
nehr zu erlangen, jedoch sind durch rasche ärtzliche
hife weitere schlimmere Folgen verhindert
vorden.
Von derSickinger Höhe schreibt man
r Zw. Z.: Schon seit mehreren Jahren werden auf
er Sickinger Hohhe die Feldwege, welche bei
gegenwetter unfahrbar werden, als Kunst straßen
mgelegt; so hat die Gemeinde Weselberg unter der
deüung ihres Adjunkten Herrn Mangold eine Straße
on 600 Meter gebaut, welche eine Wohlthat für
iie Gemeinde Weselberg ist. Die Straße gereicht
een Erbauern zur Ehre und verdient an anderen
Rien Nachabmunga.
Vermischtes.
pAm Pfingstmontag wirid ein Extra—
ug von St. Johann-Saarbrücken bis
zingerbruck Rüdesheim bei halber Fabrtaxe abqge-
assen.
ISt. Johann a. S. Die Herren Beamten
er Bahn-Reparaturwerkstätte werden am
5. Juni im hiesigen Volksgarten den Arbeitern
ʒxet Werkstätte, diesich betheiligen wollen, ein Gart en⸗
est bieten, zu dem auch die Angehörigen der
zetheiligten Zutritt haben. Die Kosten werden
heilweise aus verfügbaren Mitteln und aus ge⸗
ingen Beiträgen der Theilnehmer bestritten. Da
ias Gattenfest an einem Samstag Nachmittag ver⸗
inftaltet wird, so arbeiten die Arbeiter von 8 Uhr
sormititags bis 2 Uhr nachmittags. Das guie
tinbernehmen zwischen Vorgesetzten und Arbeitern
ann durch solche Veranftaltungen nur befestigt
verden. (S. J. S. A.)
— Mannheim, 3. Juni. pfaälzer
dirschen waren heute schon in solcher Masse
uf dem Markte, daß zu Beginn desselben das
dfund zu 3858, gegen Eude zu 28 —80 Pfennig
etlauft wurde. Garten⸗ und Wald-Erdbeeren
daten auch schon ftark vertreten, jedoch noch hoch
mn Preise.
Im ‚Badischen Beobachter“ lesen wir das
achstehende, des Humors nicht embehrende Ge—
chihtchen: Dieser Tage kamen in einen Mann—⸗
eimer Juwelierladen Mutter und Tochter in der
lbsicht, einen Ring zu kaufen. Während beide die
tgelegten Waaren prüfen und wählen, versetzt die
dutter plötzlich der Tochter eine schallende Ohrfeige.
das Mädchen hatte, wie sie bemerkte, wahrend
Auswählens einen Ring in ihrer Tasche ver⸗
winden iassen. Der Juwelier war durch die
aurückgabe des Ringes und das mütterliche Straf-
erihht befriedigt, und nachdem eines der vorge⸗
ten Exemplate rechtsmäßiges Eigenthum der
Nuner geworden, verließen beide das Lokal. Kurze
deit nach deren Weggang bemerkte der Geschäfts⸗
haber, daß ihm ein sehr werthvoller Ring mangelle.
danl der schnurgeraden Richtung aller Mannheimer
ẽtrahen konnte das Paar noch entdeckt und zurück⸗
en werden. Diesmal fand sich der vermißte
ing in der Tasche der Mutter!
FDarmstadt, 3. Juni. Die Frage der
erbindung unserer Stadt mist dem
Khein durch Erbauung einer Nebenbahn nach
Oppenheim scheint greifbare Gestalt annehmen zu
voslen. Am 19. d. M. treten in Oppenheim eine
Anzahl Vertrauensmänner zur Besprechung zusammen,
»on welcher man, da sämmiliche Bürgermeister der
eteiligten Städte und Dörfer mitwirken, ein günstiges
stesultat erhofft.
f Der achte Zentral⸗Verbandstag der
Bzäcker⸗Innungen findet vom 11. — 14. August
nn Karlscuhe statt; mit demselben ist eine große,
»om 11. — 18. August dauernde Ausstellung von
Erzeugnissen, Maschinen, Geräthschaften u. s. w.
der Bäckerei, Konditorei und verwandter Branchen
verbunden. Die Backofenbauer werden besonders
»arauf aufmerksam gemacht, daß von Seite des
Zentral⸗Verbandes ein besonderer Preis von 500
Mark ausgesetzt ist. Der betreffende Ofen muß im
Betriebe gezeigt werden.
FFrankfurt a. M. Die Bankfirma Adolf
Ippenheimer in Mainz hat ihre Zahlungen
ingestellt. Die Passiven sollen rund 800 000 M.
etragen.
F Füßen, 1. Juni. Die Münchener
dokalbahnbau-Aktiengesellschaft hat
)en gesammten Verkehr auf der neuen Linie Obern⸗
vorf a. N.⸗Füßen in der Nähe des Königlichen
—„chlosses Neu⸗Schwanstein eröffnet.
F München. Der hier im Alter von 90
Jahren verstorbene Privatier Papst, der auch
uinsere Wohlthaätigkeits⸗-Anstalten mit erheblichen
Beträgen bedachte, hat der Stadt Nurnberg
ür das Taubstummen-Institut 45,000
MNark vermacht. Herr Papst war selbst taub⸗
tumm.
F Die Leitung des Bayerischen Volks⸗
chullehrer-⸗Vereins hat nach dem Tode
des Herrn Koppensiätter, bis zur statutengemäßen
steuwahl der zweite Vorstand des Vereins, Herr
3. Lober, Lehrer zu Nürnberg, übernommen.
F Alle Nachrichten auas dem Ausstands⸗
zebiet in Westfalen besagen, daß der große
Streik zu Ende ist. Der materielle Schaden, den
der Ausftand im Gefolge gehabt, läßt sich noch
uicht übersehen, derselbe wird aller Wahrscheinlichkeit
ach über die vorläufigen Schätzungen hinausgehen.
der Schaden, den die beteiligten Kohlenwerke un⸗—
nitteldar gehabt haben, ist dabei nicht einmal das
vesentlichste, viel schwerer fallen die Shädigungen
ns Gewicht, welche dadurch entstanden sind, daß
ahllose große industrielle Unternehmungen zur Ein-
tellung oder doch zur Einschrankung des Betriebes
zurch den Kohlenmangel gezwungen waren; hierbei
ollen ganze Vermögen draufgegangen sein. Hoffent
ich hat der Ausstand demgegenüber wenigstens
inen Nutzen im Gefolge, indem er wirklich zu
iner Besserung der Lage der Arbeiter fühit.
F Theuere Delikatesse. Fur die
aiserliche Tafel während des Besuchs des Koönigs
pvon Italien war in Berlin aus Paris eine Sen⸗
pung von 150 Pfirsischen eingetroffen, von dener
»as Stück mit 15 Fr. in Rechnung geftellt war.
rin Berichterstatter der „Temps“ will diese Vtit-
heilung von dem Pariser Agenten erfahren haben,
)er die Bestellung ausgeführt hat. Die gesandten
ßfirsische führen derselben Quelle zufolge den
stamen „plantsmontreuilss und kommen aus
Thomery im Departement Seine und Marne. vo
ie in Treibhäusern gezogen werden.
fUhrdifferenzen, wie sie die ver—
chiedenen Ortszeiten mit sich bringen,
oͤrdern oft die wunderlichsten Ergebnisse zu Tage.
Da die Uhrdifferenz für jeden Grad geographischen
dängeunterschiedes vier Zeitminuten beträgt, dauert
ʒekanntlich z. B. die Fahrt von Metz nach Königs⸗
zerg scheinbar zwei Stunden läuger als die umge⸗
ehrte westliche. Am wunderlichsten aber geht es
m Telegraphenwesen zu. So wird in Hammers
„Nullmeredian und Weltzeit“ darauf hingewiesen,
zaß eine Depesche, die etwa der Festungskomman⸗
ant'vonKönigsberg mittags 12Uhr an seinen Kollegen
in Metz schickt, von diesem Letzteren schon Vor⸗
nittags 11 Uhr, also scheinbar eine Stunde früher,
als sie aufgegeben wurde, in Empfang genommen
vird. Ja, als ein im ostindischen Simla am
Mittwoch fruüh 1 Uhr 55 Min. aufgegebenes
Telegramm in London am Dienstag Abend 11
Uhr 47 Min. eintraf, hatte der Telegraphenbeamte
jar nicht so Unrecht, zu sagen: „Dieses Telegramm
nuß morgen aufgegeben worden sein. — Die
Umrechnung ist für die Beamten keine geringe
Mühe!
FNewyork, 3. Juni. Den letzten Nach⸗
cichte aus dem Ueberschwemmungsge⸗—
biset zufolge ist das Thal des Flusses Conemangh,
wo am Freitag noch Meiereien, Mühlen, Weiler
und Städte von einigen Tausend Einwohnern fich
defanden, vollständig zerstört, ebenso die Eisenwerke
von Cambria und Johnstown, worin gegen 7000
Personen beschäftigt waren. Die Verbindung mit
Johnstown ist wieder hergestellt. Es heißt, in
Johnstown seien 1600 Personen ums Leben ge-
ommen, 600 Leichen befänden sich noch in der
Stadt. Eine große Anzahl Verunglückter ist bereits
zeerdigt.
Die Hitze, die Hitze! Das ist der
andläufige Ausdruck jetzt in der Zeit, in welcher
der Himmel beschlossen zu haben scheint, uns Alle
inen praktischen Vorbereitungskursus für Anlegung
hon Kolonien in Afrika durchmachen zu lassen.
Aber in welchen Variatiouen hören wir diesen
Wehruf erschallen! Da sage noch einer die deutsche
Sprache sei arm an Beziehungen. an überraschen-
den Ausdrücken, an synonymen Begriffen! Wie
zielfach find allein die Adjektiva, die jetzt der Hitze
heigelegt werden: Es ist eine blödsinnige Hitze,
ine riefige, wahnsinnige, ochsige, kannibalissche,
ropische, afrikanische, scheußliche, dämliche, jammer-
iche Hitze! Dann die Substantiva: Eine Bomben⸗,
eine Riesen⸗, eine Bären⸗, eine Bullen⸗, eine
Affens, eine Siede-, eine Viehhitze, und der Bayer
nacht seiner „Gluth“ sogar in dem Ausruf Luft:
„Jessesmaria! Is dös a Sauhitz!“ Dem Einen
st es heiß zum Sterben, dem Anderen zum Um⸗
fallen, zum Verücktwerden, zum Zerfließen und zum
Rasen. Man schwitzt ferner: wie ein Bachbofen,
in einem Dampfbade, wie ein Bär, wie ein Pudel,
wie ein Braten, und unsterblich ist bekanntlich der
höfliche Mann, der in seiner sa witzenden Ver⸗
weiflung der Dame sagt: „Mein Fräulein, ich
hwitze wie ein Pierd. Schwitzen Sie auch so?“
FDie Braut von 83 Jahren. Aus
Warasdin schreibt man dem „Pester Tagbl.“:
Marlus Mark, 46 Jahre alt, Kondukteur der
Esaktornya⸗Agramer Eisenbahn, führte vor einigen
Tagen die 83jährige Jungfrau Katharina Dominics
hier zum Traualtar. Die 117 Jahre alte Mutter
der jugendlichen Braut schwimmt in einem Meere
von Wonne, daß es ihr noch vergönnt war, den
Augenblick zu erleben, da auch ihr „Kind“ unter
zie Haube kam
ABAtenstesnachrichten.
Das achte Kanonikat des bischöflichen Kapitels
in Speyer wurde dem Pfarrer Bussch in Landau
derliehen. Der Studienlehrer an der Lateinschule
n Homburg, Dr. Maisel, wurde auf Ansuchen
an die Studienanstalt St. Anna in Augasburg
ersetzt.
Neueste Nachrichten.
Ludwigshafen, 83. Juni. Gistern wurde
die alljährliche Generalversammlung des Pfäl⸗—
zischen Schützenbundes im hiesigen Schieß—
jaus abgehalten. Für das elfte Verbandsschießen
n Wiesbaden wurden zwei Ehrengaben im Ge—
amtwert von 350 M. bewilligt. Zum Schützentag
aach Wiesbaden wurden die Herren Fritz Tropf⸗
Frankenthal. August BeckerLandau, Friedrich Lichten⸗
verger⸗Ludwigshafen, Philipp Merkel⸗Neustadt und
Ba. Feldner junSpeher als Abgeordnete gewählt.
(Pf. Kur.)
Der Verwaltungsrat der Klein⸗Rosselner
Kohlengruben hat die von der Grubenleitung
den Bergleuten gemachten Zugeständnisse genehmigt
uind außerdem die Grubenleitung ermächtigt, in den
desonderen Fällen, in welchen auch der jetzt um 15
»Ct. erhöhte Lohn noch nicht ausreichend erscheine,
den Lohn bis zu 20 pCt. gegen früher zu erhöhen.
Berlin, 3. Juni. Der „Nordd. Allg. Ztg.“
zufolge sind in Verfolg der in der Audienz der
Bergleute beim Kaiser am 14. Mai gemachten
Zusagen zur genauen Prüfung der Beschwerden
die zuständigen Behörden der Bergberwaltung und
allgemeinen Verwaltung am 25. Mai angewiesen
worden, ungesäumt damit vorzugehen, die vor⸗
handenen Mißstände, insoweit die gesetzlichen Be—
stimmungen Handhabe darzubieten geeignet sind,
sofort abzustellen und im übrigen auf die Abstell⸗
ung und Erfüllung der gerechten Forderangen der
Arbeiter in geeigneter Weise hinzuwirken.
(S. 3.)
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demetz—