zt. Iugherter Amzeiger
ʒt. Ingherter Amzeiger.
Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert.
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Arücku zeile oder deren Raum ag nseraien aus der Pfal— bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expeditio
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Deutsches Reich.
Berlin, 7. Juni. Die „Nordd. Allg. Ztg.“
aut energisch der von der „Kreuzztg.“ verbreiteten
ehauptung entgegen, daß den Bergbehörden West⸗
quns die mißliche Lage der Bergarbeiter
uigangen sei; sie sagt, doß eine solche mißliche
ahe gar nicht bestanden habe, Niemand zweifle
seht daran, daß der Streik nicht eine Lohnfrage
id nicht das Bestreben wäre, eine bestehende miß⸗
iche Lage zu verbessern, vielmehr „von außtzen
meingetragen“ worden sei.
Berlin, 7. Juni. Nach einer Brüsseler
Neldung der „Voss. Ztg.“ finden zwischen den
degierungen Belgiens und Deutschlands Unter-
andlungen wegen Anlegung eines direkten Tele⸗
raphenlabels zwischen Ostende und Amerika statt.
)eutjchland soll zur Unterstützung des Unternehmens
finanzieller Hinsicht Sereit sein.
Berlin, 8. Juni. Fürst Bismarist
aut seiner Gemahlin heute Morgen 8 Uhr 40 Min.
ach Varzin abgereist.
Berlin, 9. Juni. Seitens des Grafen v.
tirbach Sorquitten ist dem Reichskanzler
me Eingabe der Vereinigung der Steuer- und
Virtschafisreformer überreicht worden, worin sie
ach Darlegung der Arbeiternoth in ländlichen Be⸗
rieben, besonders im östlichen Preußen, bitten,
aß in allen hier in Frage kommenden Landesteilen
ngesaumt Erhebungen nach folgender Richtung er⸗
olgen: 1) Aus welchen Landesteilen (Provinzen,
degierungsbezirken, sächfischen Kreis-Direktionsbe⸗
irlen 20.), in welchen Monaten und in welchem
imfang vollzieht sich jährlich ein Abzug von männ⸗
ichen resp. weiblichen Arbeitskräften ? 2) In welche
andestheile und zur Verwendung in welchen Be—
tieben (Landwirtschaft, städtische Bauten, Eisen⸗
ahnanlagen ꝛc.) geht diese Abströͤmung von Ar⸗
eitern vor sich? 3) Welche Loͤhne, in baar und
mNaturalien, Reise-Entschädigungen ꝛc. werden
nerbei gewährt? 4) Welche Maßnahmen find im
znteresse der Wohlfahrt und Sittlichkeit für die
xeriodisch beschäftigten Arbeiter getroffen ? 5) Was
eschiehtt, um das Treiben der Arbeiter⸗Vermitte⸗
ungs⸗Agenten zu beaufsichtigen, speziell nach der
tichtung der Erregung trügerischer Hoffnungen und
herlockungen zum Contcactbruche? —
Wie verlautet, verlangt der Kanzler eine for⸗
nelle Zurüchnahme des Ausweisungs—
»efehles geaen Woblademutb.
Aus land.
VParis, 8. Juni. Der Militär-Unterinten⸗
ant Reichert, welcher im Kriegsministerium zur
ARienstleistung commandirt war, ist heute Nacht in
as Militargefängniß verbracht worden. Die Ver⸗
Atung erfolgte kraft einer Verfügung des obersten
zetichtshofes. Schwere Verdachtsgründe liegen
gen Reichert vor, welcher eine Kreatur Boulangers
und auch von diesem in das Kriegsministerium
ehracht wurde. Man versichert, daß dieser Ver⸗
gftung weitere folgen würden. Zugleich wird be—
atigt. daß die am Donnerstag abgefangenen
zchriftsiüücke pon ganz hervorragender Bedeutung
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Paris, 9. Juni. Dem ‚„Temps“ zufolge
N im ganzen 30000 Scchriftst ucke Bou—
angers in den Händen des Gerichts. — Der
zapst hat die Entsendung von drei Velegaten an⸗
elündigt behafs Ueberbringung des Bareus an die
euen französischen Cardinäle. Die Feier wird
dienfftag im Esnsa- alinren
Dienstag, 11. Juni 1889.
Nom, 9. Juni. Die Enthüllung des Gior⸗
zano Bruno⸗Denkmals fand heute um 11
ihr unter Beteiligung einer ungeheuren Menschen⸗
nenge statt. Die Feier, an welcher sich 6000
hereine mit 1970 Fahnen betheiligten, verlief in
zrößter Ordnung.
Bern, 8. Juni. Wie verlautet, wird die
Bundesversammlung noch in dieser Session
zie Einführung des kleinkalibrigen Repe—
iergewehres beschließen und die erforderlichen
Fredite bewilligen.
Wien, 8. Juni. Die „Polit. Corr.“ schreibt:
In unterrichteten Kreisen ist über die von einem
siesigen Blatte gemeldete Zusammenkunft des Gra⸗
en Kalnoky mit Ccispi, welche angeblich in
xger stattfianden soll, nichts bekannt. Ebensowenig
jat man Kenntnis von der derzeitigen Anwesenheit
jer Familie Crispi in Karlsbad.
Wien, 8. Juni. Der Aderbauminister
mpfing eine Deputation der streikenden Berg—
irbeiter aus den Mieser und Pilsener Revieren
ind sagte derselben eine Untersuchung solcher Be⸗
chwerden zu, bei denen eine Gesetzesberletzung ein⸗
etreten sein konnte. Der Minisier erklärte, die
Zehörden könnten nur dann vermittelnd für die
Zergleute eintreten, wenn dieselben vorerst auf den
goden des Gesetzes zurückkehrten und die Arbeit
vieder aufnäͤhmen. In diesem Sinne weise er die
stevierbergümier an und er erwarte sicher, daß
virklich billige Ansprüche der Bergleute bei den
Bewerken Gehör finden würden.
Wien, 8. Juni. Ueber die nächster Kaiser-
»egegnungen steht nur so viel fest, daß der
daiser von Oesterreich vor Ende des Sommers
nit dem Grafen Kalnoky nach Berlin geht. Ob
r dort den Kaiser Wilhelm zu den österreichischen
Nanövern einladen wird, ist hier bisher unbekannt,
doch soll eine alljährliche Theilnahme an den
)erbstjagden beabsichtigt sein. — Der mont ene⸗
srinische Erbprinz ist mit seinen Schwestern
——
Tochter Militza, deren Hochzeit in acht Wochen
tattfindet, heute Nachmittag in Wien ein. Er
eist morgen nach Fiume heimwäris.
Petersburg, 8. Juni. Der „Kolnischen
Zeitung“ wird von hier gemeldet: Der Zar hat
vor seiner Verabschiedung von dem Schah von
Persien diesem sehr kräftig seine Meinung über
zie persische Politik ausgedrückt. Sollte der
Zchah sich jetzt bei dem Besuche Englands abermals
u Rußland ungünstigen Zugeständnissen hinreißen
assen, so möge er vorher bedenken, daß längs der
erfischen Grenze 100 000 russische Bajonette standen.
er, der Zar, könne nicht dafür stehen, daß er
ieselben nicht in Bewegung setzen würde. Der
S„chah antwortete nichts.
Sanfibar, 7. Juni. Die Deutschen
anden zuerst Widerstand südlich von Saadani, die
kingeborenen flohen jedoch bald. Gegenwärtig
ind Verhandlungen im Gange, deren Aus—
jana enticheidet. ob Vondani angegriffen wird.
X
*St. Ingdert, 11. Juni. Ueber die
gfingstfeiertage hatten wir hier sehr schönes an⸗
senehmes Wetiter. Nur am Abend des ersten
jeiertages ging ein leichter Regen nieder. Der
zremdenzufluß war ein starker. In allen Wirth⸗
haftslokalen, besonders in den Biergärten, wo
konzerte staitfanden, herrschte reges Leben. Ohnt
Nefsexaffaire ißn es leider wieder nicht abgegangen,
24. Jahrg.
indem am Sonntag Abend zwischen einem Schmelz⸗
irbeiter und einem Bergmann fich ein Streit ent-
pann, in dessen Verlauf der erstere dem letzteren
nehrere Stiche. u. a. am rechten Handgelenk, bei⸗
zrachte; die Verwundungen sollen zum Glück nicht
zefährlich sen. Ein in Urlaub hier befindlicher
Alan fing, wahrscheinlich unter dem Einfluß einer
jenügenden Anzahl genossener Halben, auf der
Straße ohne Ursache Krakehl an und versehte zwei
Männern Säbelhiebe. Die Ausschreitenden find
zur Anzeige gebracht.
*St. Ingbert, 11. Juni. Von wohlunter⸗
richteter Seile erfährt die „Sp. Zig.“ bezüglich der
aunmehrigen geschäftlichen Behandlung der
Vormundschaftssachen, daß von nun an
in allen Fällen, in welchen den Vormündern vor
dem Inkraftreten des Gesetzes vom 26. April 1888
durch den Familienrat die Vorlage periodischer
Uebersichten über die Verwaltung des Mündelver⸗
nögens gemäß Art. 470 des cod. eiv. zur Auflage
gemacht wurde, an deren Stelle die Rechnungs-
egung gemäß Art. 80 des Gesetzes vom 26.
April 1888 in Verbindung mit 8 8 der Vollzugs-
Bekanntmachung vom 15. März 1888 tritt, welche
Rechnungslegung jedenfalls innerhalb der nächsten
3 Jahre vom Tage des Inkrafttretens des bezeich⸗
neten Gesetzes zu erfolgen hat. Hinsichtlich solcher
Vormundschaften aus früherer Zeit, mit welchen
war eine Vermögensverwaltung verbunden, aber
die Erlassung von Anordnungen gemäß Artik. 470
des cod. civ. unterblieben ist, haben die k. Amts-
zerichte baldthunlichst die den neuen Bestimmungen
ntsprechenden Familienrathsbeschlüsse zu erwirken.
—“ Da wohl Viele aus unserm Leserkreis die
Stelle als Vormünder bekleiden, so glauben wir,
dieser erlafsenen Anordnung in unserm Blatte Raum
Jeben zu sollen.
*— Die außergewöhnlich warmen Tage mahnen
daran, darauf zu achten, daß die Hunde, nament-
ich die sogenannten „Kettenhunde,“ rechtzeitig
Wasser zur Löschung des Durstes bekommen. Be⸗—
canntlich soll ja die Vernachlässigung in der Ver—
abreichung des Trinkwassers mit eine der Ursachen
der Tollwuth bei den Hunden sein. Darum is
u sorgen, daß der Hund, der treue Wächter von
Haus und Hof, stets rechtzeitig Wasser erhält.
— In der letzten Sitzung des Bezirks⸗
dremiums für Handes und Gewerbe in
Zweibrücken waren anwesend die HH.: Kom⸗
nerzienrath Wolff, Bender, Horn, Simon, Loch,
Fisenbeiß, J. Stalter, Roth, Brünisholz, Holz
zrefe und D. Stalter. Die Tagesordnung lautete:
. Kanalprojekt Straßburg⸗Speier⸗Ludwigs-
hafen. 2. Telephonverbindung der pfaͤlz.
Siadte. Zu Punkt 1 der Tagesordnung beschloß
das Bezirksgremium, an dem Beschluß der pfälzischen
Zandelskammer festzuhalten, nach welchem Ludwigs⸗
hjafen als der Einmündungsort schon wegen seines
dafens und Zollgebaudes den Vorzug verdienen
wütde, und die Richtang in der mittleren Rhein—
ebene zu empfehlen Prolokoll der pfälz. Handels⸗
ammer vom 8. Februar 1885). Zu Puntt 2 der
Tagesordnung wurde beschlossen, nachdem das k. b.
Staatsministerium der Fernsprecheinrichtung näher
jetreten ist. nochmals eine Liste bei den betr.
Interessenten hier und auch bei den Burgermeifter-
imtern St. Ingbert, Blieskastel, Ensheim und
dornbach zirkulieren zu lafsen, um auf diese Weise
zieser für den Verkehr so wichtigen Annehmlichkeit
die erforderlich⸗e Aufmerksamkeit zuzuwenden