des unter gewoöhnlichen Umstäͤnden sprechen
n Man begrüßt sich auf der Straße in
p uder Weise: „Guten Morgen! Ist Ihre Frau
—— „Nein, sie ist mit dem Hause unterge⸗
ere Sie haben Ihre beiden Söhne verloren,
7 aht?0 „Ja! Guten Morgen.“ Selbst die
in reden in dieser herzlosen Weise, nicht weil
n Gefühl haben, sondern weil die Anforder⸗
Augenblicks an Nahrung und Kleidung
ungen des Aus *
—* und ihre Angehörigen so groß sind. Ittzt
ehen sich der arme Eisenarbeiter und der reiche
gbritant. welcher vor einer Woche über Tausende
rerfügen konnte, gleich. Beide haben kein Obdach
d icht einen zweiten Anzug. Typhus und
ngenlrantheiten starren den Bewohnern des heim⸗
suchlen Bezitks entgegen. In Johnstown sind
dod Mann damit beschäftigt, die Leichen zu be⸗
saben, und die Gegend wieder bewohnbar zu
uchen. Die Trümmer werden verbrannt. Man
a berechnet. daß 10 900 Arbeiter 30 Tage
heiten müssen, um die Straßen gangbar zu
nochen, sodaß man mit dem Neubau des Ortes
ginnen kann. Die Uederschwemmung hat im
nuͤleren Pennsylvanien viele Opfer gekostet. Im
kieise Huntingdon wurden 300 Hauser fortge⸗
hwemmt und im Smith⸗Thale wurde auf ganzen
ztreken der Humus weggewaschen.
f Die feindlichen Nachbarn. Zu A. im Herzog
zum O. — so erzählt man der „T. R.“ lebten
er Dottor und Apotheker, außer dem Prediger
iie einzigen Honoratioren des Dörfleins und neben-
tein Rachbarn, auf gespanntem Fuße, nachdem
as jahrelange gute Verhälmiß durch einen Hahn
etrübt worden war. Derselbe, Eigenthum und
iebling des Aeskulap⸗Jüngers, war verschiedentlich
am großen Aerger des Apothekers in dessen Garten
ingebtochen. Wiederholten Beschwerden hatte der
doltor stets eine ablehnerde Gleichgiltigkeit ent⸗
egengesetzt. Diese trieh den zornmüthigen Nach—
arn endlich zu der Drohung: er werde den Hahn,
obald dieser wieder auf der Bildfläche erscheine,
odischießen, wocauf der Doktor mit höhnischem
acheln geantwortet: das möge der Herr Nachbar
ern thun. Seitdem lauerte der Apotheker fast
aͤglich mit der Flinte oben auf dem Hausboden.
zines Tages scheint endlich der geeignete Augenblick
ekommen zu sein. Der Hahn ist gerade wieder
ber die Planke geflogen und erhebt sich gravitätisch
uuf den Erbsenbeeten im Apothekergarten. Aber
mnser Apotheket ist nicht der Mann, den richtigen
dugenblick zu verpassen. Bauz! ertoͤnte ein Schuß
us der wohl mit Hagelkörnern geladenen Flinte,
ind — ein lauter Schrei wird gehört: die Apo⸗
hekersgattin, gerade beim Aufhängen der Wäsche
eschaftigt, hatte fast die ganze Ladung in die Backe
elommen. Außerdem lagen die Katze des Apothekers
ind zwei Sputzen in den letzten Zügen; der Hahn
ihet war unverletzt üUber den Zaun zurückgeflogen.
datürlich war der Schrecken groß, und als man
en Schaden bei Licht besah, blieb nichts Anderes
ddrig, als sogleich zum — Nachbar Arzt zu schicken!
Einen Wein ersten Ranges hat
u der Generalversammlung der Gesellschaft für
Deinderbesserung in Württemberg, die in den letzten
Tagen in Stutigart stattfand, Rector Maier von
rübingen auf Grund seiner meteorolbo gischen
eobachtungen füur dieses Jahr prophezeit.
deit 20 Jahren habe man zu Ende des Mai eine
Ache Hoffnung nicht mehr hegen dürsen. Auch
at die Statifik ergeben, daß blos in einem Jahre
vesez Jahthunderis, dem beruhmten Weinjahre
84, im Monate Mai eine gieiche Hite war—
pie heuer.
fDer letzte .kritische' Tag des Monats
Nai, welchen Professor Falb fur den 29. boraus
sagt, dat dessen Theorie neuerdings in furchibarer
beise bestatigt. Erdbeben im nordwesilichen Frant-
aid. ungewoöͤhnlich starker Frof in CTanada, sawere
gewitter in verschiedenen Gegenden Europas und
vr Allem die große Ueberschwemmung in Pennsyl⸗
ien beweisen, daß diese auf wissenschaftlicher
—TE beruhenden Voraussagungen durchaus
iht Spott, sondern aufmertfame Beachtung ver⸗
uenen, wenn wir Menschen auch den durch die
vellung des Nondes zur Erde und zur Sonne
edingten Ereignissen und Katastrophen ohnmächtig
Lenllber stehen.
— — —— — —
Dienstesnachrichten.
Schulberweser Johann Forderreuther in
uowigswinkel ist aus dem pfalz. Schuldienste ent
irn.
die interim. Verwesung der durch die Be⸗—
oͤrderung des Lehrers Engel nach Martinshöhe
rledigten kath. Lehrerstelle zu Thaleischweiler ist
om 16. Juni an dem inierim. Schulverweser
Josehh Loy in Martinsböhe übertragen.
eg. licher Schiffs bericht
der, Red Star Linie“ Antwerpen.
Der Postdampfer „Belgenland“ der Red Star
inie.“ in Antwerpen, ist laut Telegtamm am
zj. Juni wohlbehalten in New⸗York ange-
ommen.
*
eueste Rachrichten. X
Saarbrücken, 11. Juni. Zum Besien der
Trantentassen veranstalteten am Samstag Abend
zie Arbeiter der Kal. Eisendahnwerkstätte
ind der Dingler und Karcher'schen
Maschinenfabtik im Volksgarten zu St. Johann
ein Gartenfest mit Concert. Gegen Mitie des
Foncerts wurde Signal geblasen Und der älteste
Urbeitet der Eisenbahnwerkstätte, Herr Seefeldt,
rgriff das Wort zu einer Ansprache an seine
dameraden; er wies auf das hetzliche Einvernehmen
owohl der Arbeiter unter sich ais mit ihren Vor—
esetzten und Beamten, namentlich dem Herrn Ma⸗
hineninspektsr Wenig und Herrn Fabrikant Karcher
jin und sprach den Wunsch aus, daß es stets so
leiben möge. Redner schloß mit einem donnernd
rwiederten Hoch auf Se. Maj. den König und
kaiser als Schützer und Freund der Arbeiter.
dierauf wurde von den Versammelten die National-
ymne gesungen. Dann ergriff Herr Fabrikant Karl
darcher das Wort zu einer herzuichen Rede an die
Arbeiter. Er erklärte seine unberhohlene Freude
iber die Begrüßung des Herrn Seefeidt und gab
auch seinerseits dem Wunsche Ausdruck, daß das
jute Einvernehmen zwischen Ardeitern und Arbeit⸗
jebern nie gestoͤrt werde. Hinweisend auf den
zunmehr beendeten Ausstand der Bergarbeiter er⸗
nnerte Redner an die herrlichen Worte unseres
aiserlichen Herrn, welcher ihre Pflichten und Rechte
eiden Teilen so eindringlich ans Herz legte und
nahnte zu gegenseitigem Vertrauen, dann würden
ille Schwierigkeiten sich von selbst loͤsen. Das Wohl
»er Ardeiter, die Verbesserung ihrer Lage sei das
tete Streben der Werkseigenlümer. Anderseits aber
nüßten auqh vollste Hingabe und treue Pflichter-
üllung vom Arbeiterstand gefordert werden. Denn
»er Kampf der Industrie um das Dasein, die
donkurrenz mit dem Ausland seien hart und schwer,
ind nur das erfindende Genie des Ingenieurs,
ereint mit der unermüdlichen Auscauer und ge
chickten Hand des Arbeiters, bermöge etwas in
iesem Kampfe. Man muß deshalb treu zusammen-
jalten und man wird vereint alle Stürme bestehen.
Mit der Versicherung, stets das Wohl der Arbeiter
m Auge zu behalten, schloß Redner und brachte
in Hoch auf die guten und braven Arbeiter aus.
deir Maschineninspektor Wenig ergriff jetzt das
Wort um im Anschluß an den Vorredner dessen
Lusfuhrungen zu bestätigen und für die herzlichen
Worte zu danken. Das Concert nahm hierauf
einen Fortgang. (S. 3.)
Neunkirchen, 11. Juni. Der im Dienste
des Herrn Meztzgersmeisters Wentzel befindliche
Metzgerbursche Richard Jückst daͤ wurde heute
Norgen im Hausgang seines Meisters todt aufge—
unden. Sein Nebengeselle erzählt, daß er in der
dacht mit ihm heimgekehrt sei und ihn im Hausflur
vegen plötzlich eingetretenen Unwohlseins habe
iegen lassen. Nach dem Aussehen des Todten
»ermutet man, daß ein Schlagfluß ihn getroffen
abe. (S.«Bl.3.)
Berlin, 9. Juni. Die „Nordd. Allg. Zig.“
heilt die Erklärung des deutschen Reichs—
ereins in Zürich mit, in welcher „treu zu Kaiser
ind Reich stehende Deutsche“ gegen die Behauptungen
der „Nordd. Allg. Ztg.“ über die Behandlung der
Deutschen in der Schweiz protestiren. Das offiziöse
Ilatt flgt folgendes hinzu: Indem wir diese Kund⸗
jebung erwähnen, kommen wir dem Reichsverein
veitet entgegen, als vielen anderen ernsthaften
Zersönlichleiten. die an uns lebhafte Klagen über
mangemessene Behandlung in der Schweiz richteten.
Wir haben davon nichts veröffentlicht, weil wit
aie ohnehin ernste Lage nicht noch mehr erschweren
vollten. Der deutsche Reichsverein, der unseres
Wissens noch nie gegen die in seiner nachsten Naͤhe
tattfindende Massenpꝛoduktion einer Kaiser und
keich unflätig beschimpfenden Literatur protestirt
jat, erhebt sich zum Richter deutscher Zeitungen
n einem Augenblicke, wo die deuische Regierung
nit der Eidgenossenschaft in einer ernsten Aus—
einandersetzung begriffen ist über Verpflichtungen,
die beiderseitig aus Verträgen und den Geboten
hbisher geübter guter Nachbarschaft entspringen, und
derwendet sein Pathos gegen deutsche Blätter, die
dagegen ankämpfen, daß der blindwüthige Radi-—
'alismus im Dienste aller antimonarchistischen
Strömungen das Verhältniß zwischen Schweiz und
Deutschland vergifte“
Paris, 8. Juni. Die Verhaftung des
Anterintendanten Reichert wurde damit begründet,
»aß Reichert falsche Aussagen vor Gericht machte
und fich weigerte, die vom Untersuchungsrichter
jerlangten Schriftstücke auszuhandigen. Nachdem
steichert die Schriftstücke ausgeliefert und Angaben
Iber die Schriftstücke, welche sich im Besitze des
dapitans Fleuchat befanden, gemacht hatte, wurde
er gestern wieder in Freiheit gesetzt. Weitere Ver—
zaftungen sind bis jetzt nicht vorgenommen worden.
Der themalige Kabineisch-f Boulangers, Gencral
Jung, wurde heute von der Untersuchungskommission
Re8 Staatsgerichtshofes vernommen.
Madrid, 9. Juni. Der Staatsrath beschloß
»en früheren Botschafter in Berlin GrafenBenomar
vegen Vertrauensbruch vor Gericht zu stellen; man
exwartet, daß der Ministerrath sich heute mit der
Angelegenheit beschästigen werde.
Für die Redaktion verantworttich F. X. Demetz.
H. underberg Abreans oonetamp
of Maag⸗Bitter.
Von allen bis jetzt bekannt gewordenen magenstärken⸗
den Liqueuren, Essenzen ec. unter welchem Namen sie auch
em Publikum angepriesen werden mögen, hat noch kein
heträuk eine so ausgedehnte, zugleich als Handels⸗Ärtikel
veltumfassende Bedeutung und Anerkennung gefunden, als
er von H. Underberg⸗Albrecht in Rhein⸗—
derg am Riederrhein im Jahre 1846 erfundene „Boone⸗
amp of MaagBitter““, bekannt unter der Devise:
Docidit, qui non servat.““ Dieser beruühmte
bitterliqueur verdankt seinen Ursprung einzig und allein
dem Gründer und Mitinhaber genannter Firma, Herrn
dubert Underberg ben. und ist auch das Geheim⸗
niß der Bereitung des „Boonekamp of Maag ⸗Bitter“ nur
den Inhabern der Firma H. Underberg⸗Albrecht, also außer
dem Erfinder, laut notarieller Urkunde vom 27. Mai
884, seit 1877 nur dessen einzigem Sohne und Associé,
derrn Hubert Underberg jun. bekannt. Wohl selten hai
ein Handels-⸗ Artikel in gleich kurzer Zeit eine solche allge⸗
meine Anerklennung und Wurdigung gefunden, wie H.
Anderberg-Albrecht's, Boonekamp of Maag-Bitter.“ Wahrend
bas, Eau de Cologne? ein volles Jahrhundert zu seiner Welt⸗
verbreitung brauchte, konnte sich die Rheinberger Erfindung
bereits nach einem Jahrzehnt rühmen, weit über die
ßrenzen des sudlichen und westlichen Weltmeeres Ruf und
klang erlangt zu haben. Außer den unzählichen anerken⸗
ienden Urtheilen, welche seit der Gründung 1846 die
derren der Medizin und Wissenschaft Uber den „Boone⸗
amp of Maag-Bitter“ gefällt haben, ist der täglich zu⸗
ehmende Debit wohl die beste Burgschaft fur seine Gute.
Heit gleicher Consequenz haben die dedeutendsten Gewerbe⸗
ind Industrie⸗-Ausstellungen sowohl des In- wie des
Auslandes, wo H. Underberg⸗AÄlbrecht's VBoonekamp of
MNaagBitter“ verltreten war, demselben die Sieges⸗Palmen
über alle ausgestellten Bitter⸗Liqueure zuerkannt. Durch die
etzten Prämiirungen in Adelalde 1887 (Verdienst⸗Medaille
Klasse) und Bruffel 1888 (Goldene Medaille) als höchste
Auszeichnungen ist die Zahl der Preis-Medaillen auf 24
estiegen. Im Jahre 1857 wurde der Erfinder zum Hof⸗
ieferanten Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen von
ßreußen, späteren Kaisers Wilheim J. ernannt mit der
Berechtigung zur Führung des Königl. Wappens, welcher
luszeichnung fich noch spater die der verschiedensten Hoͤfe
inreihten.
Diesen Erfolgen gegenüber kann es denn auch kein
Wunder nehmen, daß unter dem vom Erfinder feinem
Fabrikate zuerst beigelegten Namen „Boonekamp of
MNaag⸗Bitter“ oder einer auf Täuschung berechneten
ihnlichen Bezeichnung eine große WMenge Nach⸗
hmungen entstanden find. Diese Imitationen, welche
neistens nur wertlose, haufig der Gesundheit schadliche Sub⸗
janzen enthalten, erscheinen nicht nut mit täuschendster Nach⸗
hmung der Marken und Etiquette ꝛc. des Erfinders, sondern
ogar auch oft unter einem fingirten, der Firma 9.
1nderberg-Alb recht ähnlich klingenden Namen.
Die Firma H. Underberg⸗Albrecht, welche ihre
Ztiquette und Vignette sowohl in ihren Einzelzeichen, als
ꝛuch in ihrem Gesammtbilde hat gesetzlich schützen laffen,
eht bekanntlich gegen solche ebenso schamlosen wie gefährlichen
hetrugereien energisch vor. Es ist jedoch Hauptsache des
vonsumirenden Publikums, solchen, Täuschungen im eigenen
znteresse möglichst vorzubeugen und sich vor Nachteil zu
chützen, indem es beim Einkauf genau auf die Firma H.
Underberg⸗Albrecht achtet, denn alles, was nicht
inter dieser Firma als „Boonekamp of Maag⸗Bitter“ ver⸗
auft wird, ist Fälschungl Wo troßdem das Publikum mit
Nachahmungen des H. Uuntergberg⸗Albrecht's
Roonekampof Maag⸗Bilter“ getäuscht werden.
ollte, wird die Firma für jede diesbezügliche Mittheilung
ewiß dankbar sein.
ohseidene Basttleider Nart
16.830 pe. Stoff zur kompl. Rode und beffsere
Qualitäten vers. porto- und zollfrei das Fabrik-
Héͤpot G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.)
Zürich. Muster umgehend. Briefe kosten 20
Bf. Porto.