Full text: St. Ingberter Anzeiger

iht oder nur sehr geringpreifig umgesetzt werden. 
8 Ntien Weinkirschen) werden von den Grossisten 
inht mebr genommen und sind nur noch an 
me Handler, welche die nahen Maärkte befahren, 
bs 7 M. für den Zentner abzusetzen. Schwarze 
zotten werden bei sehr mattem Geschäftsgang von 
Froßhandlern gekauft und wurden hierfür am 
und ig W. und am 18. Junz 6 
* 7n. fur den Zenmer gegeben. Am Mitt⸗ 
* 15. dss. konnten Regenwetters halber keine 
den Hirschen geliefert werden, jedoch wurden 
Nenstag gepflückte Schwarzklirschen von den Höckern 
s dis jo M. und Weinkirschen zu 6 M. 
enommen. 
Freinsheim. AlsfürVogelzüchter 
atetessant dürfte die —A sein, daß Zeitungs· 
oe Hauck hier in einer Kanarien⸗Hecke aus 
VFictn 6 Vögel erhielt. Wenn man erwägt, daß 
un sammtliche Eier zur Ausbrütung gelangen, 
dieses Ergebnis gewiß bemerkenswert. (D. A.) 
Grünstadt. In nächster Zeit wird auf 
insuchen der Gemeinde Kleinkarlbach die 
estomnibusberbindung zwischen Grunstadt und 
arlbach aufgehoben werden. Letzteres wird 
agegen eine mehrmaltägliche Kariolpostver⸗ 
yung direkt mit Kirchheim a. E. erhalten. 
Frankenthal, 19. Juni. Eisengieber 
nichael Kär ch e r aus Heßheim erschoß sich heute 
aseibst in einem Garten. Kärcher war eine ge⸗ 
labetannte Personlichk:it. 
Frantenthal, 20. Juni. Sicherem 
gernehmen des Fr. T. nach wurde das Café 
Heigand (igentum des Herrn Witter) um 
d dod Mt. von der Aktiendrauerei Ludwigshafen 
Rh. angekauft. 
DIn Speyer passirte am Montag Abend 
dem Etablissement der Bayer. Bierbrauerei- 
zesellschaft ein gräßliches Unglück. Das dortselbst 
erade fertiggesteute Dampfkamin für die Eisma ⸗ 
hine, etwa 30 Meter hoch, sollte geweiht werden 
iad ein Arbeiter einer Frankenthaler Firma, die 
saß Kamin gebaut hatte, war damit beschäftigt, an 
er Spitze des Kamins Kranz und Flagge anzu⸗ 
ringen. Doch plößlich rutschte der Mann aus und 
jel inwendig die jurchtbare Höhe herab. Gräßlich 
ugerichtet wurde derselbe sosort ins Hospital ver⸗ 
acht. 
Die nächste Generalsynode; der Pfalz 
vird 44 liberale und 20 orthodoxe Mitglieder 
Ablen. 
-Die Zahl der Bundesvereine des 
gfäl zischen Turnerbundes“ ist erheb⸗ 
ch gestiegen, 1887 waren es 534 Bundesvereine mit 
600 Mitgliedern, jetzt sind es 67 Vereine mit 
688 Mitgliedern, im laufenden Jahr wurden noch 
ʒ Vereine mit 257 Mitgliedern aufgenommen, so- 
nit hat der Pfälzer Gau jetzt 78 Vereine mit 
047 Mitgliedern, worunter 5909 zahlende. Im 
zahre 1888 hatte der Bund 19 Unfälle mit 350 
Mt. Entschädigung, 2 Unfälle endeten leider mit 
ddtlichem Ausgang. Man mahnt daher zur äußersten 
borsicht. Das Kreisturnfest ist mit Rückficht auf 
as deutsche Turnfest in Muünchen auf das Jabr 
1890 vecschoben worden. 
— Ein Aufräumungswüthiger. Vor 
tutzer Jeit ging auf der Gemarkung eines Dorfes 
n der Pfal z ein starkes Unwetter nieder, welches 
ie Straßen des Dorfes mit Schutt und Steinen 
iberdedte. Die Bürger wurden durch die Schelle 
u den Aufräumungsarbeiten in folgender Weise 
larmirt: Morgen früh, punkt 7 Uhr, werden in 
iefiger Gemeinde die Natur⸗Ereignif se auf⸗ 
erlumt. Jedermann, arm wie reich, soll fich ohne 
beiteces daran betheiligen. Wer nicht erscheint, 
uunbedinot ⸗iin Rrotofosl zur Fosge.“ (K. A.) 
Vermischtes. 
fMainz, 19. Juni. Das Schwurgericht 
ꝛeturteilte den Sparkafsenrechner Zerban von 
IAppenheim wegen einfacher Unterschlagung von 
Jossebeträgen bis hochstens 50000 Mark unter 
Innahme mildernder Umstände zu 18 Monaten 
befangniß abzüglich funf Monate Untersuchungshaft. 
die Geschworenen hatten die Beamteneigenschaft 
g Angeklagten verneint. 
sWMainz, 19. Juni. Prinz Bernhard 
an Sachsen⸗Weimar, Premier-Lieutenant im 
— hesfischen Husaren⸗Regiment Nr. 13, stürzte 
eute Morgen in der Schillerstraße mit dem Pferde 
ind mußte schwer berletzt nach seiner Wohnung ge⸗ 
ahren werden. Als Ursache des Sturzes wird schlechtes 
gflaster angegeben. 
F* Bonn. Zur Warnung. Ein hiefiger 
Arzt wurde kürzlich zu einem zweijahrigen Madchen 
eholt, welches durch plötzlich eingetretene Krämpfe, 
rẽrbrechen und Gliederschmerzen die Eltern in Be⸗ 
orgnis setzte. Der Arzt stellte sogleich Vergiftungs⸗ 
kErscheinungen fest und blieb bei dieser Erklärung 
zuch, als die Angehörigen bestimmt behaupteten, 
as Kind köunte unmöglich etwas Schädliches ge⸗ 
iossen haben. Man rief schließlich das ältere 
S„chwesterchen der Kleinen herbei, und nun ergab 
ich, daß dieses dem Kinde etliche Pflaumenkerue 
ufgeknackt und zum Essen gegeben hatte. Die 
Fflaumenkerne enthalten bekanntlich Spuren 
er so äußerst giftigen Blausäure. Durch jschnell 
ingegebene Gegenmittel wurde die Gefahr beseitigt. 
das Kind wäre aber, nach der Erklärung des Arztes, 
erloren gewesen, wenn die Hilfe nur eine Stunde 
päter gekommen wäre. 
F Weißenburg. Am letzten Sonntag!fand 
n der hiesigen Stif!skirche eine Gedächtnisfeier 
ür den unvergeßlichen Kaiser Friedrich statt, 
pobei die Capelle des hiesigen Regiments, „Mark⸗ 
zraf Karl“ mitwirkte und viel zur Erhöhung der 
»rnsten Feier beitrug. — Der Commandeur des ge⸗ 
annten Regiments, Oberst Merker, hat nach 364 
ähriger Dienstzeit seinen Abschied erbeten und er— 
jalten. 
F Berlin, 17. Juni. Zur Linderung der 
WVassersnoth in Johnstown twat heute ein 
Fomite zusammen, welches einen Aufruf zu Bei— 
rägen einstimmig annahm. Die Deutsche Bank nimmt 
Beiträge entgegen; mit dem Ausland soll Fühlung ge⸗ 
vonnenwerden. Der deutsche Genetalconsul in Newyorl 
vird die gesammelten Gelder übermitteln. — Die 
nternationuie Jury für die Bewerbungen um Preise 
iür die beste innere Einrichtung eines trans⸗ 
portablen Lazaretts hat ihre Entscheidung 
Zereits getroffen. U. A. hat die goldene Medaille 
ind 2000 Mark, den höchsten Preis, Dr. L. Gutsch 
am Depotspital des badischen Landesverein zu 
darlsruhe erhalten. 
Ueberschwemmungen in Kaasas. 
Aus New-York, 17. Juni, wird gemeldet: Ein 
von Regengüssen begleiteter fürchterlicher Wir bel⸗ 
kurm hat in Kansas ernste Ueberschwemmungen 
erursacht. Uniontown, ein Ort von 600 Ein⸗ 
vohnern wurde weggeschwemmt. Die Einwohner 
cheinen indeß rechtzeitig gewarnt worden zu sein, 
n Folge dessen der Lebensverlust kein bedeutender 
st. Sobiel man weiß, sind sechs Personen er- 
runken und es wird gefürchtet, daß in der Nach⸗ 
zarschaft der Verlust an Menschenleben größer ist, 
iber in Folge der Zerstörung der Telegraphen⸗ 
xraͤhte liegen bis jetzt wenig Nachrichten über die 
datastrophe vor. In verschiedenen Teilen des Staates 
vurde großer Eigentumsschaden angerichtet. 
F Ermordung eines Deutschen im 
daukasus. Die „Troppauer Zig.“ meldet: Im 
Jahre 1884 trat der erzherzogliche Forstadjunkt 
derr Emil Philipp in Teschen in den Dienst der 
Sociôté anonymo d'e zploitation des forôts du 
)Jaueaso“ und vbekleidere zuletzt die Stelle eines 
—XD 
ahm Herr Philipp bei Oischemtschiri, einer Ort- 
chast nachst Tiflis, woselbst er mit seiner Familie 
in eigenes Geyöfte bewohnte. Am 24. Man d. 
J. wurde Philipp von Raäubern, welche in Er⸗ 
ahrung gebracht hatten, daß er von einer Gesell— 
chaft eine grͤßere Summe in Empfang genommen 
jatte, ermordet. Die Räuber umzingelten das Ge⸗ 
oͤfte und eröffneten ein Gewehrfeuer gegen dasselbe. 
derr Philipp hielt sich im Schlafzimmer, wo die 
dasse stand, verborgen, und ehe er Zeit gewann, 
»en Hahn seines Revolvers zu spannen, sank er 
zon einem durch das Fenster gedrungenen Schuß 
jetroffen, todt zusammen. Frau Philipp war, um 
veitere Blutthaten zu verhindern, inzwischen in den 
Hof hinausgeeilt, um den Räͤubern das geforderte 
Hheid zu überbringen. Als sie ins Zimmer zurück 
ehrte, fand sie ihren Gatten als Leiche. Philipp 
—I. 
zrei Maädchen, welch' letztere sich ˖seit langerer Zeit 
jei Nermandten in Iranpau hefinden. 
Dier tes achrichten. 
Der kgl. bayer. Amtsrichter Cörper aus 
dusel ist zum Rotar im Landgerichtsbezirke Mühl⸗ 
jausen mit Anweisung seines Wohnfitzes in Pfirt 
rnonnt 
Aographischer Schiffsbericht 
der, Reb Star Linie“ Antwerpen. 
der Voßdamfer QKNederland“ der „Red Star 
dinie,“ in Antwerpen, ist laut Telegramm am 
18. Juni wohlbehalten in Philadelphia an— 
gekommen. 
Protestantischer Gottes dienst 
Sonntag den 283. Juni 1889 92 Uhr vorm. 
ceꝝt Matth. 3, 1-212. Lied 428. 
Nachm. 2 Ußr Ehristenlehre. 
Neueste Nachrichten. 
Muüͤnchen, 20. Juni. Die „M. Allg. Ztg.“ 
ernimmt, der Kaiser habe dem Ministerpräfidenten 
Frhrn. v. Lutz den schwarzen Adlerorden 
erliehen. 
Berlin, 20. Juni. Der „Reichsanzeiger“ 
zeröffentlicht eine allerhöchst Kabinetsordre 
bom 17. Juni an den kommandierenden General 
des 7. Armeekorps, v. Albedyll, worin der 
Zaiser ihm dankt sowie seine volle Anerkennung 
dafür ausspricht, daß er bei der jetzt zum wesent- 
lichen Abschluß gekommenen Ausftandsbewegung 
im westfälischen Kohlenrevier in besonnener Klugheit 
gehandelt und die Verhältnisse durchweg richtig be⸗ 
urtheilt habe; daurch seine entschlossene Thatkraft 
wie durch weise Umsicht habe er zur Ueberwindung 
der nicht gewöhnlichen Schwierigkeiten in einer ernsten 
dage entscheidend beigetragen. 
Berlin, 20. Juni. Die „Nordd. Allg. 
Ztg.“ bringt heute über die Redatralität der 
5qhweiz einen Artikel, an dessen Schluß sie sagt, 
ie glaube, die von Deutschland und Rußland am 
13. d. Mis. gleichzeitig in Bern gemachten Er— 
zffnungen hätten dem Gedanken Ausdruck gegeben, 
daß die Reutralität ein Privilegium sei, dessen 
Mißbrauch der Privilegierte vetmeiden müsse. Das- 
selbe werde unnatürlich und unhaltbar, wenn von 
seiner Grundlage aus eine beleidigende Mißachtung 
der Interessen des Nachbarstaates für berechtigt 
zehalten werde. In dem Artikel wird übrigens 
zuch die Nichterfüllung des Artikels 2 des Nieder⸗ 
assungsbertrages vom 27. April 1876 seitens der 
S„chweiz betont. 
DSresden, 20. Juni. Der Landtag wurde 
am heutigen Nachmittag durch den Konig feierlichst 
eschlossen. 
Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demer— 
Farbige Seidenstoffe von Mk. 1. 55 
bis 12.55p. Met. — glatt u. gemustert (ca. 
2500 versch. Farben und Dessins) —- vers. 
roben⸗ und stückweise porto⸗ und zollfrei das 
Fabrit ⸗· Doͤpͤt G. Henneberg E. u. K. 
hoflief.) Zur ich. Muster umgebend. Briefe 
Asten 20 Pfa. Vorto 
Man warte nicht, bis es zu spät ist, sondern 
vende selbst bein gering erscheinenden Verdauungs⸗ 
sorungen, wie Verstopfung, Blutandrang, Kopfschmerzen, 
glahungen, Mudigleit ꝛtc. ec. sofort die Apotheker Richard 
Hhrandus Schweizerpillen, welche aä Schachtel 1 Mk. in den 
Apothelen erhältüch find, an, dann wird man schweren und 
anawier?⸗nEGSrnttäανν vorbeugen. 
Friedrich Silchers, des berufenen Meisters 
des deutschen Volkslieds, gedenkt die ‚Neue Musik- 
Zeitung“ aus Anlaß seines 100. Geburtstags in 
Wort und Bild. Auch im übrigen atmet alles in 
dem Inhalt dieser mit Recht allgemein beliebten 
Familienzeitschrift den Geist der Altualität, der 
ZFemeinberständlichkeit, der originellen Frische. Der 
in inniger Beziehung zur Musikwelt stehende no— 
zellistische Teil, die interessanten Abschnitte aus der 
Geschichie unserer Musitheroen, sowie die Porträts 
und Biographien der hervorragendsten Kuünstler 
unserer Zeit, die den Nummern beigegebenen präch⸗ 
igen Salonstücke für Klavier, Lieder etc., das alles 
st so recht geeignet, die weitesten Kreise für die 
delsten Ziele der Musik enthusiastisch zu sfimmen. — 
Die letzte Nummer (11) enhält auch Porträt und 
Tharakieristik Thalbergs, sowie seine Transskripton 
fuür Klavier, Adelhaide von Beethoven, eine Humoreske 
hon Vacano: „Figato J. und Figaro DV.“, eine 
immungsvolle Skizze Opus J. von E. Menzzel, 
ine hübsche Reminiecenz von A. v. Winterfeld: 
Rosfini und sein Impresario“ u. s. w. — In 
»emselben Verlage wie die „NReue Musik-Zeitung“ 
rscheint, auch die „Mufßlalische Jugendpost“ 
Berlag von Carl Grüninger in Stuttgart), die es 
Janz meisterhaft dersteht, die jugendlichen Musik- 
chuler in den Geist der Musik einzuführen, die 
Liebe für die Ausuübung dieser Kunst zu erveden 
und durch den frischen, gediegenen Inhalt auf die 
nützlichste und gleichzeitig angenehmste Art und 
Weise zu unterdalten. Probenummern beider Zeit⸗ 
hriften find kostenlos vom Verlag zu erbalten