da fie jedoch keinen sonderlichen Druck zu bestehen
haben, so sind sie aus gebranntem glassirten Thon
gefertigt. (Pf. A.)
— Landau. Der ‚„L. A.“ tritt für den
Plan der Erbauung einer Dampf⸗Straßen-
bahn Bellheim-Landau ein. Es heißt u.
a.: Das Bahngebiet darf zu den fruchtbarsten und
gewerbethätigsten Theilen der Pfalz gezählt werden
und bietet alle Vortheile, welche eine wohlhabende,
bebölkerte und zur landwirthschaftlichen wie indu⸗
striellen Thätigkeit sich eignende Gegend nur bieten
kann. Unter solchen Verhältnissen glaubt die an
der fraglichen Straßenbahn liegende Bevölkerung
erhoffen zu dürfen, daß die kgl. Staatsregierung
und die Verwaltung der Pfälzischen Bahnen das
Projekt einer wohlwollenden Prüfung unterziehen
und durch Uebernahme oder Genehmigung dieser
Bahn, auch dem bis jetzt dieses Verkehrsmittels
beraubten Gebiete, die Wohlthat eines beschleunigten
und wohlfeilen Verkehrs und damit die unerläß⸗
liche Bedingung einer weiteren Entwickelung der
Landwirthschaft, des Handels und der Industrie
gewähren wird.“
— Landau, 11. Juli. Vom Lager Lech—
feld wird dem „Eilb.“ gemeldet, daß in Folge
der unter den Pferden der in Augsburg garnisoniren⸗
den beiden Feldabtheilungen ausgebrochenen Krankheit
dieselben den Manövern nicht beiwobnen werden.
Es wird deßhalb aus der 1. Feldabtheilung des
4. Feld⸗Artillerie-⸗Regiments, der 2. Feldabtheilung
des 2. Feld⸗Urtillerie-Regiments und der in Nürn⸗
berg garnisonirenden 7. Batterie ein Regiment für
die Dauer der Manöber zusammengestellt werden.
Eine weitere Aenderung in Bezug auf den Auf—⸗
enthalt der 2. Feldabtheilung auf dem Lechfeld
wurde bis jetzt nicht getroffen.
— Landau, 11. Juli. In einer gestern
Abend im Suezkanal stattg habten Generalversamm
lung des hiesigen Geflügelzuchtvereins wurde be⸗
schlossen, im kommenden Frühjahr in hiefiger
Stadt eine allgemeine Geflügel-Aussteell-
ung, verbunden mit Verloosung abzu halten. Die
näheren Bestimmungen hierüber werden sputer be⸗
kannt gegeben werden. (T.)
— In Westheim wurde der 70 Jahre alte
Adjunkt Batteiger vom Blitze getroffen und schwebt
in Lebensgefahr.
— Bergzabern. Die Einweihung des
Erholungshauses „Louisen⸗Ruhr“ ist nach aeuerer.
Mitteilung auf Freitag, den 26. d. M., festgesetzt
— Schaidt, 10. Juli. Am Wohnhause
und im Garten des Herrn Bezirkshauptlehrers
Mohr finden sich reife Aprikosen.
— Am Mittwoch begann in den Semina-
rien det kgl. Lehrerbildungsanstalten zu Speyer
und Kaiserslautern die Seminarschlußprüfung in
ihrem schriftlichen Theile. Derselben unterziehen
fich an erstgenannter Anstalt 23 Seminaristen des
oberen Seminaikurses und 6 weibliche Schulamts-
zöglinge aus dem dortigen Kloster. Das Thema
zum deutschen Aufsatz lautet: „Ströme find die
Kulturadern der Erde.“
— Eineennliebsame Ueberraschung
wurde jüngst einem Schneidermeister in Mutter⸗
stadit zutheil. Derselbe lieferte vergangenen Freitag
Abend einem hiesigen Ackerer einen Anzug ab, er—
hdielt als Abschlagszahlung 1 Mk. und entfernte fich
Anderen Morgens ging unser Meister nach Rhein—
gönheim, aber wie ein gehetztes Wild sprang ihm
der Ackersmann, der am Abend vorher das Kleid
erhalten hatte, nach und schleuderte ihm die Be—
schuldigung ins Gesicht, er, der Schneider, habe
ihm 41 Mark gestohlen und fie in seinen Kleider-
jack gesteckkt. Unser guter Meister von der Nadel
war ob solcher Beschuldigung wie vom Himmel ge⸗
fallen, ging nach hier zurück und fand seine Wohnung
feitens der Polizei gänzlich durchsucht. Der solchen
schimpflichen Vergehens angeklagte Mann wurde
aufs Polizeibureau befohlen. wo er von vormittags
h Uhr bis nachmittags 4 Uhr verbleiben mußie,
um welche Zeit die Frau des angeblich Bestohlenen
geeilt kam und erklärte, sie habe das Geld im Bett
wieder aufgefunden. Natürlich wurde der Unschuldige
sofort entlassen, aber er beabsichtigt, wie das „F.
T.“ mitteilt, gegen den Schänder seiner Ehre
wegen des ihm angethanen Schimpfes klagbar zu
werden.
— Ludwigshafen, 11. Juli. Die Bäckerei
nebst Wohnhaus des Herrn Bäckermeisters Karl
Esselborn, Maxstraße 46, ging käuflich an
Herrn Bäckermeister P. Englert über. Det
Kaufpreis beträgt 64,000 Matk. — In kurzer
Zeit hat Herr Esselborn drei Häuser im Gesammt-
werthe von 146,000 Mark veraußert.
— Ludwigshafen, 11. Juli. Die
Fleischreise haben einen wiederholten Auf
schlag erfahren, indem jetzt Rindfleisch 70, Kalb
Jeisch 75 Pf. pro Pfund kostet.
— Die Stadt Deidesheim ist in der benei—
)enswerthen Lage, neben einem Volksbad auch ein
—„chwimmbad zu besitzen. Dasselbe erweist sich
als wahre Wohlthat. Da der Besuch unenigeltlich
ist, wird es in der That sehr stark frequentirt.
Dasselbe steht unter bürgermeisteramtlicher Controle,
ist der Jugend tagtäglich von Morgens 7 bis
Abends 7 Uhr und den Erwachsenen nach 7 Uhr
Belegenheit zum Baden gegeben. Zur Aufficht ist
der jeweilige Bleichmeister aufgestellt.
— Dürkheim, 11. Juli. Herr Direktor
Neumayer von der Deutschen Seewarte in
Ddamburg beehrte unsere Stadt mit seinem deee
A.
— Weisenheim a. S. Bei Schneidermeister
Joh. Maier und El. Salzner Wwe find bereits
ich schwarz färbende Frühtrauben am Hause an⸗
zutreffen.
— Auch in Grünstadt hat man bereits mit
dem Verkauf neuer Kartoffeln begonnen. Der Preis
schwankt zwischen 6—27 M. per Doppelzentner.
— Hatzenbühl. Die Wirtschaft zum „Adler“
dahier ging dieser Tage pachtweise an die Bierbrauerei
um „Stift“ in Landau über.
— Ein seltenes Fest feierten vor einigen
Tagen die Inhaber der Cichorienfabrik der Herren
Bebrüder Engelhardt in Rüsselsheim
und zwar das 70jährige Beftehen der Fabrik. Ein
ganz besonderer Werth wurde dieser Feier noch da⸗
durch verliehen, daß „laut Pf. Vztg.“ zu gleicher
Zeit drei in der Fabrik beschäftigte Arbeiter ein
höchst seltenes Jubiläum begehen konnten; dieselben
waren 50 Jahre in der Fabrik beschäftigt. Die
Feier in der Fabrik erhielt ihre Weihe durch die
Jegenseitige Initialive der Arbeiter und Arbeitgeber;
vie erstere durch sfinnige und herzliche Ovationen
zie Fabrikinhaber zu erfreuen wußten, so haben
ziese gezeigt, daß fie an ihrem Ehrentage auch ihre
Arbeiter mit zu ehren verstanden. Um diesem Ge⸗
ühl auch einen fichtbaren und dauernden Ausdruck
zu verleihen, haben die Herren Gebtrüder Engel-
jardt u. A. ihren sämmtlichen Arbeitern mittheilen
lassen, daß von jetzt an die Beiträge für Kranken⸗,
Alters und Invalidenversicheruug ausschließlich von
der Firma allein gezahlt werden sollen, was bei
der großen Zahl der Arbeiter eine ganz ansehnlich—
Zuwendung ist.
edi
Vermischtes.
F Saarbrücken. Eine größere Anzahl
Steiger der Königlichn Saarbrücker Gru—
hben hat, wie Nachbarblätter melden, eine mit
300 Unterschriften versehene Petition an den
Minister Maybach abgesandt. Dieselbe ist eine
Wiederholung des bekannten Antrages auf Ver
taatlichung der Steiger, d. h. sie bringt den
Wunsch zum Ausdruck, daß diese Beamten in die
ctategorie der Staatsbeamten eingereiht und damit
nus dem bisherigen Kündigungsverhältnis gebracht
verden möchten.
f Malstatt-Burbach, 11. Juli. Das am
Sonntag in Burbach auf der in der Nähe der dor⸗
iigen Faͤhre gelegenen Wiese stattfindende Gauturn⸗
fest des Saar⸗ und Moselgaues verspricht ein
iußerst gelungenes zu werden; wie man mittheilt,
jaben sich bis jetzt schon über 1500 Turner zur
Theilnahme angemeldet.
fFKreuznach. GGutten⸗Sickingen-Fest⸗
biele.) Die große Nachfrage, besonders von
Zeiten des auswärtigen Publikums, von welchem
zei der letzten Vorstellung leider einige hundert
Bersonen nicht mehr zugelassen werden konnten,
jeranlaßt das Comité, eine zweite Serie von Auf⸗
ührungen in Aussicht zu nehmen. Dank der all⸗
eitigen Zusage der Darsteller sind diese Aufführungen
iun gesichert und zunächst auf die Sonntage vom
14. und 21. ds. Nachmittags 3*2 Uhr, zu mäßigen
Preisen angesetzt. Welche Vorstellungen an den
dazwischen liegenden Wochentagen stattfinden, kann
noch nicht bestimmt werden. Es handelt sich dabei
um die erhoffte Zusage des in Aussicht stehenden
Besuches der Königin von Rumänien. Der Dichter⸗
Componist A. Bungert befindet sich zu seiner Er—
Jolung an dem fürstlichen Hofe zu Wied.
F Wiesbaden, 11. Juli. Das 12. Ver—
andsschießen des badischen, pfälzischen und
mittelrheinischen Verbandes findet im
in Karlsruhe statt. Jahre 1801
FSaarburg (Elsaß), 10. Juli. Geaß
licher Unfall. In Zein benashbarten Hen,
Dolvingen befand sich gestern Nachmittag die d
40 Jahre alte ledige Magdalena M azerang *
hier mit zwei Kühen auf der Weide. Da dsn
zleichzeitig auch mit Stricken sich beschäftigie wnt
ie den Strick, mit dem sie die Kühe führte *
den Arm. Die Kühe, welche von Stechfliegen seht
belästigt wurden, ergriffen plötzlich die Flucht um
die auf so unvorsichtige Weise angebundene Maje.
rang wurde ungefähr 2 Kilometer weit geschle ift
bis hinzugeeilte Perfonen die erschreckten Thin
anhielten und die Unglückliche aus ihrer schredlichen
dage befreiten. Der baldigst erschienene Arzt konni⸗
nur noch feststellen, daß die Unglückliche nicht mehr
zu retten sei, die dann auch heute Mittag unter
den schrecklichsten Schmerzen starb.
f.Stuttgart, im Juli. (Allgemeiner
Deutscher Versicherungs⸗Verein) Im
Monat Juni 1889 wurden 271 Schadenfälle durch
Anfall angemeldet. Von diesen hatten 16 eine —
liche oder teilweise Invaliditat der Verletzten zur
Folge. Von den Mitgliedern der Sterbekasse starben
in diesem Monat 22. Neu abgeschlossen wurden
m Monat Juni 1451 Versicherungen über 10948
Personen. Alle vor dem 1. März 1889 der
Unfall ⸗Verficherung angemeldeten Schäden incl. der
Todes⸗ und Javaliditäts⸗Fälle find bis auf die von
22 noch nicht genesenen Personen vollständig regu⸗
liert. Auf Grund der Haftpflichtversicherung kamen
28 Forderungen im Betrage von M. 1908.28 zur
Anzeige.
tLoör rach, 10. Juli. Ein reiche Bäuerin,
die rundum vollgespickt mit Schmugglerwaagren
vom Baseler Mifsfionsfest heimkehrte, verlor ihre
ebenso gespickte Börse, gelangte jedoch durch einen
günstigen Umstand wieder in den Befitz derselben.
„Do hot mer,“ rief sie voller Freude aus, „der
lieb Heiland e Zeiche gewe welle, daß mer am
Missionsfecht net schmuggle soll.“
F Einen schweren Schicksalsschlag haf
nach der „Augsb. Abendztg.“ die Familie des Hrn.
W. Kaul, eines geachteten Bürgers in Augs⸗
durg, betroffen. Herr Kaul lag schwer krank am
Typhus darnieder, während gleichzeitig auch eines
einer Kinder schwer erkrankt war, als plötzlich die
Battin — diese wie auch Herr Kaul geborene
Landauer — unter ganz abnormen Umftänden
nerstatb. Die Angehsrigen schöpften Verdacht auf
Vergiftung durch Grünspan oder dergleichen und
heilten ihre Befürchtung dem Leichenbeschauer mit.
Letzterer erstattete der Staatsanwaltschaft Anzeige
ziervon und fand sich bei der gerichtlichen Sektion
der Leiche der Magen denn auch sehr stark ent⸗
ündet. Derselbe wurde infolge dessen gerichtlich
jersiegelt und behufs weiterer Untersuchung nach
Munchen gesandt.
München. Der, Wittelsbacher Gar—
sen“in der Therefienstraße, wohl die am meisten be—
uchte Restauration unserer Stadt, wo täglich hun⸗
derte von Studenten zu Mittag und zu Abend
essen, ging um den Preis von 255,000 M. aus
em Besitze der seit mehr als 30 Jahren dort thätigen
Gastwirthin nunmehr verwittweten Frau Emmeran
Riederer in jenen des Gastwirths Ker eß Üüber.
Man schreibt aus Munchen: Die Kapelle
des Infanterie⸗Leibregiments, welche eine Konzeri⸗
reise nach Konstantino pel unternommen hat, erfreul
fich dort ganz außerordentlicher Erfolge. Die „R
N.“ bringen folgendes Telegramm d. d. Pera, 5
Juli: „Die Kapelle hat soeben bei dem Sultan
konzertiert. Die gesammte Musik wurde dekoriert.
Musikmeister Gögg erhielt den Medjidie⸗-Orden. Die
Erfolge find kolossal.“
F München. Zum Eisenbahnunglüsck
Der durch die Katastrophe dem Eisenbahnfiskus
erwachsende Aufwand wird auf 1,000,000 Ml
geschätzßt. — Die Untersuchung von seiten der Bahn
wurde von dem Genaldirektor selbsi geführt. Wie
es heißt, soll die gleichzeitige Entfernung des Stations⸗
vorstandes und des Weichenwärters zum Kirchen -
urlaud nicht statthaft gewesen sein. Der verhaftete
dilfsweichenwärtet Seidl hatte fich der Gen—
darmerie selbst gestelll. Derselbe hatte Angst, gelyncht
zu werden.
F Leipzig. Auf entsetzliche Weise ist neulig
zier, wo er sich zum Besuche aufhielt, der Privat—
ocent Dr. Lenkart aus Tubingen, der ältest
Sohn des hiesigen Professors der Zoologie, ver
anglückt. Derselbe war mit iner chemischen