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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Et⸗ Inglerter Auzeiger“ erscheint täglich mit vusnahme der Sonn⸗ und Leiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungs - Bian und Nitwwogs aumd e— mit
ieeta Beilagen. 83 Blait ldostei dierieljäahrlich ! A G60 einschließlich Tragerlohn; durch die Poft bezogen 1 75 —, einschlietzlig 40 Zustellungs ee Die
nci ungsgebutzr sur die 48espaltene Sarmondzeile vder deren Raum betragi bei Inseraien aus der Pfalt 10 —, bei außerpfalzischen und solchen auf welche * Erpedition
Auskunft extheilt, I53 , Neklamen 80 3. Vei 4maliger Cinrückung wird nur dreimalige berechnet.
Fie ece.
Deutsches KRteich.
München, 18. Juli. Der baherische
andtag wird am 26. September eröffnet.
Ausland.
Brüssel, 13. Juli. In allen belgischen Städten
ndet morgen die Centenarfeier des Bastil⸗
ensturms statt. Das Vorbeiziehen des socialisti⸗
hen Straßenzuges vor dem Konigspalast wurde
chordlich verboten, aus Furcht vor republikanischen
undaebungen.
Paris, 18. Juli. Oberst Vincent ist
myeute früh von dem Kriegsminister Freycinet em-
fangen worden. Der „Intranfigeant“ bringt heute
men Brief Vincents an einen Freund, jedenfalls
enselben, der dem „Intransigean⸗“ die Unterredung
zincents überlieferle. Vincent bedauert in diesem
zriefe, daß die Veröffentlichung ohne sein Wissen
eschehen sei, fugt aber hinzu, daß er die in den
juterrrdungen gegebene Darstellung nicht widerlegen
verde, da sie vollftandig der Wahrheit entspreche.
Bern, 13. Juli. Die soeben veröffentlichte
intwort des Bundesrates auf die Bis marcksche
dote vom 26. Juni kommt zunächst auf Polzei-
pecior Wohlgemuth zurück, indem wiederholt be⸗
nt wird, daß demselben die schweizerischen Behörden
ine Falle gestellt noch an einem derartigen Unter⸗
jmen mitgewirkt hätten, daß er nicht deßalb ver-
aftet und ausgewiesen worden sei, weil er in der
chweiz Eckundigungen eingezogen, sondern weil er
inruhen gestiftet habe, daß übrigens in dem Dafür⸗
alten des Bundesrats ein gegenseitiger Meinungs-
astausch hieruber bald Klarheit geschafft hätte.
)arum vermöge der Bundesrat die Schlußfolgerungen,
uelche Fürst Bismarck aus diesem Falle gezogen,
icht als gerechtferligt anzuerkennen, im Gegenteil
aube er im Interesse beider Länder gehandelt zu
iben, indem er seinen festen Entschluß bekundele,
leich den künstlichen oder wirklichen Agitationen
m dem Schweizergebiet ein Ende zu bereiten.
rokale und pfälzische Nachrichten.
St. Ingbert, 15. Juli. Das gestrige Gu⸗
ab Adolffest des Zweigvereins Zweibrücken, das
unserer hiesigen evangel. Gemeinde gefeiert wurde,
ihm den schönfien und erfreulichsten Verlauf. Der Zu⸗
4 ftemder Gäste, besonders aus unserer preußischen
achdarschaft, war ein bedeutender. In der an
n Gonesdienst, welcher seht zahlreich besucht war,
danschließenden Bersammlung der Abge—
dneten der einzelnen Pfarrcien des Dekanates
aspigre die Vertheilung des verfügbaren Drittels
er Mitgliederbeirräge mit 645 Mik. nebst den
insen der dem Zweigverein zugefallenen Vegate
it 832 Mk. 97 Pf. in folgender Weise: Blies⸗
e 800 Mt. nebst der Fesi⸗Collecie mit 53 Mi.
Pf. Ensheim 100 Mi,Neuhaäusel 100 Min,
itheim⸗ Bobenheim 30 Mi., Rupperisweiler 28
b. Erbach-Reistirchen 70 Mi.WEußerthal Hof-
iten 32 Mtk. 97 Pf., Elbersberg 150 Mk.,
ue Liebesgabe 50 Mek., die 2 durchfallenden
nmeinden 50 Mk., Spanische Evangelifation 50
l. Als Abgeordnete zu dem am 31. Juli in
anweiler stattfindenden Jahresfeste des pfälz.
upwereins wurden gewählt: Die Herren Dekan
urz. Pfarrer Ferckei, Gerber Toussaint, Fabri—
u Weyland und Burgermeifter Schaak; ferner
Eriaßleute: die Herren Pfarrer Märcker,
hatrer Wehhorn, Bürgermeister Eisenbeis, Oeko—
n Zlein und Stengel.
Nit herzlichem Dande en die Gemeinde St.
birt für das, dem Verkine bewicfene herzliche
Montag, 15. Juli »7009
24. Johrg.
kntgegenkommen und mit besonders rühmender An⸗
rkennung der schönen Leistungen des Kirchenchors
hloß der Vorsißende gegen 5 Uhr die Versamm⸗
ung.
Die Nachfeier im Becker'schen Garten
zatte eine solche Menschenmasse vereint, daß der
zeräumige Garten überfüllt war und Viele in Er—
nangelung von Sitzen denselben wieder verließen.
stach dem Vortrag eines Liedes durch unsern Kirchen⸗
hor hieß Herr Pfarrer Ferckel hier die Versammelten
villkommen. Herc Pfarrer Candidus aus Mimbach
zrückte in kernigen, oft humoristischen Worten seine
S„ympathie für die Bergleute aus, sowohl füͤr die⸗
enigen, welche im Schooße der Erde mit ihren
dänden arbeiten, als auch für jene, welche bestrebl
iind, durch Linderung der geistigen Noth durch
Nacht zum Licht zu dringen, und brachte ihnen
illen sein Hoch. Sodann hatten wir die Freude,
Herrn Dekan Siurzg sprechen zu hören, welcher in
urzer, klarer Rede ein Bild der Entwickelung des
Buftab-Adolf Vereins in der Pfalz gab und über⸗
zehend mit einem Hoch auf den hiefigen Kirchen⸗
hor schloß.
Der Kirchenchor aus Sulzbach hatte die Freund-
ichkeit, edenfalls mit seinen schönen, reinen Vor⸗
rägen die Feier zu verschönern. Herr Pfarrer
Ferckel gab den Gefühlen des Dankes hierfür durch
»in Hoch auf den Sulzbacher Verein Ausdruck.
So wechselten ernste und heitere Vorträge und
efselten die Aufmerksamleit der Versammelten.
Uuf allen Gesichtern konnte man die Befriedigung
iber den angenehmen Verlauf des Festes lesen,
zem auch, nach einem regnerischen Vormittag, das
Wetter sich günstig erwies. Gewiß haben alle
Theilnehmer eine angenehme nachhaltige Erinnerung
an diese schön verlebten Stunden mit nach Hause
genommen.
* St. In gbert, 15. Juli. Die Stätte einer
einfachen aber erhebenden Gedächt nißüfeier für
den vor einem Jahre verschiedenen Sänger Valen-
iin Seiter war heute Mittag 12 Uhr der hiesige
Friedhof. Herr Zapf aus Wiesbaden brachte mit
den Herren seines Quartetts dem Entschlafenen
einen Sängergruß. Ein Kreis von Freunden des leß
eren aus unserer Stadt hatten sich zu diesem Akte der
Pietät an dem Grabe des Sängers eingefunden.
In ergreifender Weise sang genanntes Quartett
das schöne Gebet von Holfeld „Verlaß mich nicht“
ind „Wie sie sanft ruhen“ von Graun. Einen
zrächtigen Lorbeerkranz mit Widmung legten die
Zänger dem entschlafenen Kunstgenossen auf das
Brab.
7T V. St. Ingbert, 15. Juli. Bei dem
restzug, welcher gestern in Burbach anläßlich
es Gauturntages des Saar⸗ nnd Mosel⸗
jaues statifand, beteiligten sich circa 700 Turner,
harunter eine Abordnung mit Fahne des Turn⸗
ereins St. Ingbert.
Beim Musterriegenturnen wurde von fast allen
gereinen die geforderte Punktzahl erreicht, ja oft,
vie auch vom hiesigen Turnverein, überschrit
en. Es haben sich dabei beteiligt die Musterriegen:
deiligenwald, Malstatt, St. Johann, St. Ingbert
Zaargemünd am Barren, und Wiebelskirchen,
Saarbrücken M.T.V., Burbach, Saarbrücken
Turnverein am Reck.
Als Preisrichter amteten die Herrens Bartsch
A
lemünd, Lemmes⸗Wiebelskirchen, VoltzeFenn, Joh.
kickel⸗St. Ingbert.
Die Preisvertheilung konnte wegen vorgerückter
Abfahrtszeit der betreffenden Vereine erst spat vor-
zenommen werden und ist uns deshalb das Resul⸗
lat noch unbekannt.
* Bezüglich des heute Abend 8 Uhr im Hotel
Stutzmann beginnenden Konzerts des Zapf'schen
Quarietts sei noch mitgetheilt, daß dem bekannten
Programm noch ein neues „Bergknappenlied“ ein-
geschaltet werden wird.
— Der Stadtrath Pirmasens hat die
bon der kgl. Behörde angeregte Umwandlung der
dasigen Gemeindekrankenkasse in eine Orts⸗
krankenkasse einstimmig abgelehnt.
— Miesau. In unsern Fichtenwaldungen
treien seit eiwa 10 Tagen solche Unmassen Raupen
und Schmetterlinge des Kiefernspinners o. d.
Nonne auf, daß die ganze Schuljugend schon
weimal aufgeboten werden mußte, um dem Feinde
der Fichtenwälder Einhalt zu thun. Trotzdem schon
etwa 30,000 dieses schädlichen Insektes getödtet
wurden, so treten dennoch jeden Tag groͤßere
—XXX
— Kusel, 18. Zuli. Einem frechen Wil-
derer in Steinbach wird nun endlich sein
sauberes Handwerk gelegt wecden. Bei einer Haus⸗
suchung wurde namlich eine ganze und eine halbe
Rehgaise aufgefunden, so daß auf eine entsprechende
Strafe sicher zu rechnen ist.
— Kusel, 14. Juli. In verflossener Nacht
jegen halb 3 Uhr gab es hier Feue rlär,em. Im
Rippel'schen Hause in der Hintergafsse war auf
dem Speicher Feuer ausgebrochen, das durch die
Nähe einiger Scheunen gefährlich erschien. Glück—
icherweise herrschte Windstille, und so gelang es
der Feuerwehr, rasch den Brand zu bewälligen.
Der Schaden scheint nicht bedeutend.
-Ein gewiß sehr seltenes Fest, nämlich die
piamantene Hochzeit, feiern am 17. d. M.
die Eheleute D. Müller von Dietschweiler.
Beide Jubilare erfreuen sich eines guten Wohlseins,
»bwohl die Frau längere Zeit bettlägerig war.
An dem Festtage werden sich um die Jubilare eine
tatiliche Anzahl, etwa 60, Enkel und Enkelinnen
zersammeln. (Ndpf. Bzt.)
— Der Circus Hagenbeck, der gegenwärtig
in Mannheim weilt, wird von dort nach Kaisers⸗
autern gehen.
— Aus Hainfeld wird dem, L. A.“ folgen⸗
es berichtet: In einer der letzten Nächte erfolgte
vaährend eines leichten Gewitters plötzlich eine so
Jeftige elektrische Entladung, daß so mancher aus
iefftem Schlafe gestört wurde und man annehmen
onnte, es habe eingeschlagen. Am Tag fand sich
nun in der Nahe des Dorfes mitten in einer Reb-
gewann der Ort des Blißschlages. In einer Aus—
hehnung von etwa 80 Quadrameter quer über 20
Zeilen sind mehrere hundert Rebstöcke verbrannt,
pezw. von dem elektrischen Feuer versengt und ge⸗
hräunt, die Trauben find welk. Möglicherweise
tönnten auch die Stöcke noch ausdürren.
— In Bergzabern ereignete sich dieser
Tage ein sehr bedauerliches Unglück. Das etwa
sjährige Söhnchen des Herrn Kunst- und Handels-
zuͤrtners P. Wißmann gerieth beim Fruchtholen
auf dem Felde unter den beladenen Wagen des
Fuhrmannes B., wobei ihm der Arm so verletzi
wurde, daß er abgenommen werden mußte.
— Mechtersheim, 12. Juli. Aus ver—⸗
chiedenen Tabak-Gegenden wird von einer Abnahme
des Tabakbaues berichtet. Unser Ort dagegen
zeigt gegen doriges Jahr einen etwas größeren
Undau von Tabak. indem im Jahre 1888 20 Hek—